TwoTrees TTC 450 – Test/Review

    Design und Verarbeitung:

    Die TwoTrees TTC 450 wird zu 70 % vormontiert geliefert. So sind die Achsen alle bereits montiert, sodass sich die Montage auf den Rahmen und die Verkabelung konzentriert. Nachfolgend werfen wir zunächst einen Blick auf die einzelnen Komponenten.

    Die y-Achse:

    Die linke und rechte y-Achse sind samt Spindel, Motor und Portalwangen bereits vormontiert. Jede Seite verfügt somit über einen eigenen Schrittmotor. Als Basis kommt ein Alu-Strangpressprofil zum Einsatz, an dessen Enden mit Aluminiumplatten die Spindellagerungen fixiert sind. Bei der linken Seite ist der Bereich der Spindel bereits mit einer Abdeckung versehen, rechts wird diese später montiert, da hier noch Kabel verlegt werden müssen. Gelagert wird das Portal mit den POM-Rollen, die wir schon von den 3D-Druckern kennen. Die obere Reihe ist hier auch mit Exzentermuttern fixiert, sodass man die Lagerung nachstellen kann.

    Die x-Achse:

    Auch die x-Achse ist zum Teil vormontiert. Basis ist ebenfalls ein Alu-Strangpressprofil mit einer C-Grundform. So kann im Zwischenbereich die Montageplatte für die z-Achse gelagert und bewegt werden. Die Lagerung erfolgt auch hier mit sechs POM-Rollen. Der Motor der x-Achse wird später von Außen montiert, daher ist die Spindel hier zunächst noch lose.

    Die z-Achse:

    Bei der z-Achse wurde schon eine recht vollständige Vormontage vorgenommen, denn hier fehlen nur noch die Kabel. Motor und Endschalter sind bereits moniert, ebenso die Führung und die Lagerung. Wie bei den anderen Achsen werden sechs POM-Rollen (davon drei mit Exzentermuttern) für die Lagerung genutzt. Als Basis kommt auch hier das C-förmige Alu-Strangpressprofil zum Einsatz. Am oberen und unteren Ende des Verfahrbereichs befindet sich ein Micro-Schalter für die Endabschaltung.

    Der Maschinentisch:

    Der Maschinentisch hat eine Grundstruktur aus Alu-Strangpressprofilen, die mit den beiden seitlichen y-Achsenelementen verbunden werden. Auf dieses Grundgestell wird dann die eigentliche Arbeitsoberfläche montiert. Diese besteht aus einer MDF-Platte mit Gewindeeinsätzen, in denen die Spannhilfen verschraubt werden können. Die MPF-Platte bietet einen gewissen Schutz der Fräser, sollten diese mit zu viel Zustellung verfahren werden.

    Die 80 W Spindel:

    Bei der mitgelieferten 80-W-Spindel handelt es sich um einen Gleichstrommotor mit ER-Spannzangen-Aufnahme. Dieser wird mit einer Klemmhalterung an der z-Achse montiert. Für den elektrischen Anschluss finden sich zwei Lötfahnen am oberen Ende, auf die die Anschlusskabel aufgesteckt werden können.

    Die 500 W Spindel:

    Optional, aber durchaus empfohlen, gibt es im Zubehör auch eine 500 W starke Frässpindel zu kaufen. Diese fällt deutlich größer aus und benötigt daher auch eine spezielle Halterung. Aufgrund der höheren Leistung verfügt die Spindel über einen aktiven Lüfter zur Kühlung. Die Drehzahlregelung erfolgt manuell über das beiliegende Steuergerät, dass auch die Stromversorgung übernimmt. Das Netzteil der Fräse selbst wäre dafür nicht stark genug. Das Ein-/Ausschaltern erfolgt später entweder über das Steuergerät oder mittel Signal über das Bedienfeld der Fräse. Die Spindel erreicht eine maximale Drehzahl von 12.000 U/min. Für die Aufnahme von Fräsern ist die Spindel mit einer ER11-Spannzange ausgestattet. So können problemlos die beliebten 3,175 mm und 6 mm messenden Fräser (mit dem entsprechenden Einsatz) verwendet werden.

    Weiteres Zubehör:

    Als weitere Komponenten der Maschine finden wir das Display für die Ansteuerung, die Steuerplatine mit Not-Aus-Schalter sowie vormontierten Kabeln, die Spannhilfen und alle benötigten Schrauben im Lieferumfang. Auch eine gewisse Auswahl unterschiedlicher Fräser wird mitgeliefert, ebenso eine Schutzbrille.

    Lagerungen und Führungen:

    Die Lagerung und Führung der Achsen erfolgt hier durchgängig mit POM-Rollen, die auf den Nuten der Alu-Strangprofile laufen. Diese Konstruktion kennen wir hinlänglich von diversen 3D-Druckern, egal ob Druckbett oder Druckkopf, auch dort kommt dieser Aufbau schon seit langem zum Einsatz. Diese Konfiguration stellt eine sehr kostengünstige Variante einer linearen Führung (und Lagerung) dar. Die Rollen laufen hierbei in der Regel links und rechts eines Profils, oder so wie hier zwischen zwei Profilseiten. Somit ist die Lagerung nach oben und unten sichergestellt, jedoch nur eingeschränkt bei seitlich wirkenden Kräften. Damit auch in diese Richtung eine möglichst präzise Führung erfolgt, sind die Kanten der Rollen angefast, sodass diese sich in der Nut leicht zentrieren und so auch geringfügige seitliche Kräfte aufnehmen können. Mit einem gelegentlichen Nachstellen der Exzentermuttern funktioniert auch dieser Aufbau stabil und zuverlässig über einen langen Zeitraum. Aber natürlich bietet er nicht die Präzision eine rechten Linearführung oder einer Prismenbahn. Man sollte hier aber auch nicht vergessen, in welchem Preissegment sich die TwoTrees TTC 450 bewegt. Eine Integration von hochwertigen Linearführungen mit Profilschienen würde zu einem deutlich höheren Preis führen. Besonders in Verbindung mit den beim Fräsen anfallenden Stäuben müsste man in dem Fall auch eine sehr zuverlässige Abdeckung der Schienen realisieren.

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    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.