Sand Land – Test/Review – Eine Akira Toriyama Story

    Sand Land

    Sand Land ist die gleichnamige Videospieladaption zum Manga von Akira Toriyama aus dem Jahr 2000. Hierzulande debütierte es mit dem Banzai! Ob man das gleiche Spielspaß-Niveau erwarten kann, wie mit der Dragon Ball- oder Dragon Quest-Reihe, das erfahrt ihr in diesem Test. Wie es sich für ein Animevideospiel gehört, ist der Herausgeber Bandai Namco Entertainment Inc.

    Sand Land Handlung

    Das Spiel adaptiert den Handlungsstrang des Mangas und ist nur minimal etwas verändert, um ein umfangreicheres Spielerlebnis zu bieten. Die Charaktere lernt man besser kennen, deren Schicksale und ein weiteres Kapitel abseits des Mangas eröffnet sich. Der zu steuernde Belzebub, Prinz der Unterwelt ist frech und liebenswürdig zugleich, ob mal sein Wortlaut im Manga etwas kraftvoller ist. Er und seine dämonischen Freunde leben schon fast in den Tag hinein, beschäftigen sich mit Videospielen und klauen ab und zu Wasser von der Königlichen Armee. Wasser ist nämlich das höchste Gut, nachdem die Menschen durch Kriege das Land in eine Wüste verwandelt hatten.

    Eines Tages stößt Rao zu ihnen und bittet um Hilfe, zu einer legendären Quelle im Süden zu gelangen. Als Geschenk bot er ihnen im Original sogar eine PlayStation 6! Natürlich trägt sie in dieser Adaption keinen Namen. Der Deal steht und Beelzebub hilft dem Sheriff bei seiner Mission. Begleitet werden die beiden noch vom allwissenden Sheef. Leider bekommen sie es schon am Start der Reise mit einem großen Monster zu tun und Banditen, wodurch sie Fahrzeug und Verpflegung verlieren. Doch Hilfe naht, durch eine talentierte Mechanikerin. Denn sie sorgt für den Zugang in die zentrale Stadt Spino und dessen Werkstatt. Ab sofort ist das der Dreh- und Angelpunkt für die Fahrzeuge, welche in der rauen Wüste bitter nötig sind.

    Über das Spiel

    Das Spiel wurde getestet auf leicht, der niedrigsten Schwierigkeitsstufe von drei. Dieser ist zu empfehlen, wenn man sich gemütlich auf die Story einlassen möchte und dessen Zwischensequenzen. Zwischen den selbst laufenden Cutszenes, welche nahtlos ins Spielgeschehen übergehen, gibt es auch Dialoge, welche per Mausklick vorangehen. Zuerst fällt dies gar nicht auf, dass der Dialog auf das Handeln des Spielers wartet. Warum das Spiel hier zwischen Eingreifen und Zurücklehnen wechselt, ist fraglich.

    In dem sogenannten Sandland stellen Quests den Spieler immer vor neuen Herausforderungen, welche es zu lösen gilt. Wer jedoch schon einmal irgendein Videospiel gespielt hat und nicht gänzlich blöd ist, kommt meist selbst auf den Lösungsweg. Hier wird jedoch der Spielfluss unterbrochen mit einer langatmigen Erklärung, dass man beispielsweise die Kurbeln der Zugbrücke kaputt schießen muss, damit die Klappen sich senken. Während der Erklärung lässt das Spiel keinerlei Steuerung zu und dann heißt es geduldig sein. Es wäre nicht ganz so schlimm, wenn dies nicht auch dann passieren würde, wenn man gerade angegriffen wird oder ein Fahrzeug rufen möchte.

    Neben der Suche der legendären Quelle bieten sich Aufträge, um die Karte besser kennenzulernen und die Spielzeit zu erweitern. Natürlich dürfen bei einer offenen Karte keine Sammlerstücke fehlen. Außerdem gibt es sogenannte Kopfgeld Aufträge. Diese unterscheiden sich zwischen der Bedrohung eines Monsters, einer Person oder Fahrzeug. Weitere Nebenbeschäftigungen sorgen dafür, dass die Population der Stadt wächst.

    Obwohl Belzebub unglaublich mächtig ist, müssen er und seine Freunde auf Hilfsmobile zurückgreifen, denn diese sind im voranschreitenden Storyverlauf unumgänglich. Zunächst steht euch der Panzer zur Verfügung, doch schon bald folgt ein Sprung-Bot für hohe Klippen und ein Motorrad, um schneller durch den Treibsand zu gelangen. Die Fahrzeuge können und müssen regelmäßig in der Werkstatt von Spino gewartet und verbessert werden. Die Teile sind Action-RPG typischerweise in Kisten versteckt oder fallen durch das Besiegen von Gegnern.

    Neben Belzebub haben auch Rao und Sheef Talente und besondere Fähigkeiten. Nach Missionsabschluss oder erfolgreich erlegter Gegner gibt es so manchen Stufenaufstieg. Mit diesen lassen sich in einem kleinen Skill-Baum die Punkte verteilen und der eigene Spielstil verfeinern. Es gibt sowohl aktive und passive Eigenschaften für die Begleiter als auch Verbesserungen für die Spezialfähigkeiten von Belze.

    Vertonung und Musik in Sand Land

    Die Sprachausgabe ist in Japanisch und Englisch mit deutschen Untertiteln wählbar. Ich habe mich für die voreingestellte englische Synchronisation entschieden, über die ich auch nichts auszusetzen hatte. Die Stimmen passen gut zu den Figuren. Seltsam ist jedoch, dass bei manchen zufälligen Begegnungen die NPC keine Vertonung haben. Anderenorts wiederholt sich die Tonspur der Begleiter, wenn bestimmte Abschnitte passiert werden. Zum Beispiel: „Wenn du verloren gehst, benutze am besten die Karte“. Dies fällt vor allem bei der Reise auf, wenn es zwischen zwei Punkten hin und zurück geht.

    Die stimmungsvolle Musik zu der sonst tristen und dennoch beeindruckenden Einöde macht dies wieder wett. Die mittelgroße Map glänzt natürlich nicht mit abwechslungsreichen Gebieten und Gebäuden oder was man sonst von einer offenen Karte erwartet. Schließlich spielt das Sandland in einem Endzeitszenario. Metallschrott und Wüste ist vorerst das einzige, was man zu sehen bekommt. Ehe man voller erstaunen auf das erste Fleckchen Oase trifft.

    Sand Land Sand Land

    Steuerung mit Tücken

    Die Steuerung ist mit Tastatur nicht zu empfehlen. Außer, man steht auf einen Fingerbruch. Beispielsweise fungieren w,a,s,d typischerweise als Bewegung, doch mit der Spezialattacke Q+2 dazu, ist das ein echter Krampf. Außerdem ist sie etwas unpräzise, was nicht gerade hilfreich ist bei den Stealth Abschnitten. Ja, trotz dessen, dass der Prinz der Unterwelt ein ganzes Lager mit seiner Kraft ausradieren könnte, möchte das Spiel hin und wieder, dass die mächtige Armee des Königs umgangen wird. Die Spielmechanik, welche ich ohnehin schon nervig finde und mich veranlasst ein Spiel in die Ecke zu werfen, wird dadurch umso lästiger. Schon ein kleiner Anschlag auf der Leertaste lässt den Dämonenjungen viel zu weit springen oder durch die Bewegung ans Ziel vorbeilaufen. Immerhin lässt sich die Steuerung jederzeit ändern und das Tastenbelegungsmenü verweist ganz „dezent“ auf die Nutzung eines Kontrollers.

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    Fazit

    Die Steuerung ist zwar nicht das Gelbe vom Ei und manche Vorgehensweisen ergeben keinen Sinn, aber dennoch ist Sand Land ein unglaublich schönes Spiel und eine großartige Umsetzung des Mangas von Herrn Toriyama. Einem der größten Autoren, den wir je hatten. Es macht große Laune, mit den Fahrzeugen durch die Wüste zu heizen und diese stetig mit erbeuteten Materialien zu verbessern. Auch die Suche nach der legendären Quelle hat es mir angetan und ließ mich am Ball. Die Bosskämpfe sind eine Mischung aus Mini Monster Hunter und Dragon Ball. Hier darf gerne sofort der „In den Warenkorb“ Button gedrückt werden. In diesem Spiel steckt genug Spielspaß für 8+ Stunden und Liebe, da darf man gerne vor einem Sale zugreifen! Der Test fand auf Steam statt und ist gelistet für einen Preis von 59,99€.

    Sand Land hatte seinen Release am 26.04.2024 und ist ab sofort erhältlich.

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    Mehr Informationen

    In Gedenken an Akira Toriyama – Ruhe in Frieden

    Daniel Plaumann
    Seit 2014 schreibe ich für das tollste Online Magazin in Deutschland. Ich kümmere mich um alles an News von den Microsoft Studios, einigen Releases und Buchkritiken zu Comics sowie Mangas.