Thrustmaster T818 Ferrari SF1000 Simulator – Test/Review

    Ergonomie und Rennfeeling:

    Um den Thrustmaster T818 Ferrari SF1000 Simulator richtig testen zu können, wurden uns von Thrustmaster auch die Thrustmaster T-LCM Pedals (Review folgt) und das Thrustmaster Ferrari 488 GT3 Wheel Add-On (Review folgt) zur Verfügung gestellt. Das SF1000 kann mit der passenden Basis auch mit der PlayStation und der Xbox genutzt werden. Da die T818 Rennlenkradbasis jedoch nur mit dem PC kompatibel ist, beschränken wir uns nachfolgend auch beim SF1000 auf die Nutzung am PC.

    Damit aber auch das Feeling richtig passt, hatten wir uns kurzerhand noch dazu entschlossen ein Sim-Racing-Rig aufzubauen. Hierzu haben wir einen typischen Grundrahmen aus Alunutprofilen erstellt. Als Sitz haben wir hier zunächst mit einem eigens angefertigten Adapter den Sitz eines Gaming-Stuhls genutzt. Das komplette Rig ist eine Eigenkonstruktion und -anfertigung, bei der die Dimensionen einiger online vorgestellter Rigs als Inspiration dienten und entsprechend eigener Anforderungen an Dimensionierung und Materialauswahl angepasst wurde, ein wahres Unikat. Abweichend vom üblichen Alunutprofil im 40 mm Raster nutzen wir hier Profile im 45 mm Raster mit einer 10 mm Nut.

    Kompatible Spiele:

    Die Kompatibiltät der Spiele muss man hier in mehreren Stufen betrachten. So gibt es für eine große Anzahl an Spielen angepasste Buttonmappigns, die sich mit Übersichtskarten auf der Support-Seite von Thrustmaster nachlesen lassen. Teilweise sind diese in den Spielen vorkonfiguriert, teilweise aber auch nur empfohlene Belegungen, die man selbst anpassen muss. Was aber nicht bedeutet, dass man das Rennlenkrad nicht in anderen Spielen nutzen kann, hier gibt es nur keine vorkonfigurierten Mappings. Daneben gibt es eine zweite Liste mit Spielen, in der ersichtlich ist, welche Titel die Telemetrie-Funktionen des Lenkradkranzes unterstützen (nativ und via WLAN).

    Mapping und Presets sind für folgende Titel für das SF1000 vorhanden:

    • F1® 2020
    • F1® 2021
    • F1® 22
    • EA SPORTS™ F1® 23
    • Assetto Corsa Competizione
    • Automobilista 2
    • iRacing®
    • LE MANS® ULTIMATE
    • RaceRoom Racing Experience

    Das Display des SF1000 unterstützt in folgenden Spielen die Telemetrie nativ:

    • American Truck Simulator
    • Assetto Corsa Competizione
    • Automobilista 2
    • F1® 2020
    • F1® 2021
    • F1® 22
    • EA SPORTS™ F1® 23
    • Euro Truck Simulator 2
    • FORZA HORIZON 5
    • FORZA MOTORSPORT (2023)
    • iRacing®
    • NASCAR 21
    • RaceRoom Racing Experience
    • THE CREW™ MOTORFEST
    • WRC 10
    • WRC GENERATIONS

    Hands on:

    Der spannenste Punkt bei einem solchem Test ist natürlich der Test in diversen Rennspielen. Hier haben wir uns für folgende Titel entschieden:

    • EA SPORTS™ F1® 23
    • FORZA HORIZON 5
    • THE CREW™ MOTORFEST
    • Assetto Corsa Competizione
    • Automobilista 2
    • NASCAR 21: Ignition
    • RaceRoom Racing Experience
    • WRC Generations
    • Dirt 5
    • Dakar Desert Rally
    • Expeditions: A MudRunner Game
    • SnowRunner

    EA SPORTS™ F1® 23:

    In Anbetracht des Ferrari-F1-Designs des SF1000 ist der Test in EA SPORTS™ F1® 23 natürlich am naheliegendsten. Die native Übertragung der Telemetrie und auch das vorgegebene Button-Mapping funktionieren hier ohne Probleme. Über die Bedienelemente des Lenkrads besteht zudem die Möglichkeit verschiedene Layouts der Telemetrieanzeige zu wählen, je nachdem, welche Parameter man besonders überwachen möchte. Das Lenkrad reagiert differenziert und kräftig zugleich. Je schneller man fährt, desto mehr steigt der Lenkwiderstand an. Auch das Force-Feedback zeigt sich sehr leistungsstark, kommt es zu einer Kollision, schlägt das Lenkrad derart stark aus, das man durchaus Kraft aufbringen muss, um es weiter halten zu können. Um beurteilen zu können, wie realitätsgetreu das Steuerungsverhalten ist, müsste man natürlich selbst mal einen Formel-1-Wagen gefahren sein, aber genau so erwartet man es.

    FORZA HORIZON 5:

    Da auch FORZA HORIZON 5 eine native Telemetrieanzeige bietet, haben wir uns diesen Titel als nächstes angesehen. Eine Darstellung des Button-Mappings kann man hierzu zwar nicht abrufen, aber das lässt sich mithilfe des Menüs und der MyThrustmaster-App ansonsten auch durchaus selbst erstellen. Die Telemetrieanzeige funktionierte tatsächlich direkt problemlos. Über die Bedienelemente am Lenkrad kann man auch hier aus verschiedenen Visualisierungen wählen. Die Lenkradbasis sorgt auch hier für ein Fahrzeug und Untergrund abhängiges Lenkverhalten, was den Widerstand und die Stabilität betrifft. Veränderungen sind hier direkt fein zu erkennen. Auch das Force-Feedback greift wieder kräftig zu, subjektiv greift es etwas weniger kräftig zu.

    THE CREW™ MOTORFEST:

    Auch, wenn THE CREW™ MOTORFEST (zum Test) bei weitem nicht an den Erfolg von FORZA HORIZON 5 anknüpfen könnte, auch dieser Titel hat seine Fanbase und ist so Bestandteil unseres Tests. Im Intro des Spiels testet man in kurzer Zeit einige unterschiedliche Fahrzeuge, dieser Part ist auch für den Test des Lenkrads sehr interessant. Denn das Fahrgefühl und auch das Force-Feedback sind individuell für die verschiedenen Fahrzeuge abgestimmt. Die Visualisierung der Telemetrie funktionierte hier auch nativ und ohne Konfigurationsaufwand, wie auch in den anderen Titeln kann man aus verschiedenen Designs auswählen. Ein grafisch aufbereitetes Button-Mapping ist hier nicht verfügbar, dieses müsste man sich selbst erstellen.

    Assetto Corsa Competizione:

    Mit Assetto Corsa Competizione kommen wir zu einem beliebten Racing-Titel, der besonders im Sim-Racing-Bereich beliebt ist. Hier kann man überwiegend GT3- und GT4-Autos fahren, so findet sich hier zum Beispiel auch der Ferrari 488 GT3. Das Rennlenkrad wurde hier direkt erkannt und es war für den ersten Gebrauch keine weitere Konfiguration notwendig. Die Lenkung erfolgt, wie gewohnt präzise und sauber, das Force-Feedback gibt eine gute Rückmeldung zum Fahrverhalten. Wir hatten lediglich die Intensität in den Einstellungen von 100 % auf etwa 70 % reduziert. Auch die Visualisierung der Telemetrie-Daten funktioniert direkt und ohne weitere Anpassungen. Wie üblich haben wir hier wieder die Wahl zwischen den bekannten Layout.

    Automobilista 2:

    Ein weiterer beliebter (Sim-)Racing-Titel ist Automobilista 2. Die Auswahl der Fahrzeuge und Strecken orientiert sich hier an unterschiedlichen Rennklassen. Hier wurde das Rennlenkrad nicht automatisch aktiviert, sondern wir mussten die Steuerung in den Optionen erst umschalten. Hier kann man als Hersteller Thrustmaster anwählen, allerdings findet sich der Thrustmaster T818 Ferrari SF1000 Simulator nicht unter der Modellauswahl, sodass man hier manuell seine Profile anpassen muss. Insbesondere beim Force-Feedback sollte man dies auch wahrnehmen, denn wir hatten mit einem vorkonfigurierten Modell eine sehr kräftige Abstimmung vorgefunden. Die native Telemetrie-Übertragung funktioniert problemlos und bietet wieder die diversen Layouts.

    NASCAR 21 – Ignition:

    In NASCAR 21: Ignition kann man in die Welt der berühmten amerikanischen Rennserie eintauchen. Auch hier muss man die Steuerung zunächst manuell konfigurieren und unter den vorkonfigurierten Lenkrädern findet sich der Thrustmaster T818 Ferrari SF1000 Simulator nicht (er ist aber auch neuer als das Spiel). So bleibt uns nur die Möglichkeit ein möglichst ähnliches Lenkrad zu nutzen. Im Spiel werden Steuerung und Force-Feedback sehr gut umgesetzt und auch die Visualisierung der Telemetrie funktioniert problemlos.

    RaceRoom Racing Experience:

    Wo wir vorhin schon bei Sim-Racing-Titeln waren, darf natürlich auch RaceRoom Racing Esperience nicht fehlen. Hier müssen wir nun richtig Hand anlegen bei der Konfiguration, denn bis auf die Lenkbewegungen mussten wir noch alle andern Mappings manuell durchführen. Auch der Lenkeinschlagswinkel passt hier nicht direkt zusammen und muss manuell korrigiert werden. Was direkt ohne Probleme funktioniert ist das Force-Feedback und das auf einem angenehm kräftigen Niveau. Für die Telemetrievisualisierung waren keine Anpassungen notwendig, diese war direkt verfügbar.

    WRC Generations:

    Auch Rallye-Titel sind natürlich mit dem Thrustmaster T818 Ferrari SF1000 Simulator spielbar, auch wenn hier das Formel-1-Lenkrad nicht ganz passend ist, da hier eher geschlossene Lenkräder zum Einsatz kommen. Dennoch wird auch in WRC Generations (zum Test) die Telemetrie-Darstellung des SF1000 unterstützt und funktioniert direkt ohne Probleme. Auch das Lenkrad wurde erkannt und automatisch konfiguriert. Was hier natürlich nicht ganz passend ist, ist der vorkonfigurierte Lenkeinschlag, da das Spiel von einem geschlossenen Lenkrad ausgeht und dementsprechend einen weiteren Einschlagwinkel vorsieht.

    Dirt 5:

    Ein weiterer großer Offroad-Titel ist Dirt 5, für unseren Test ist er besonders interessant, da er sich nicht in der Kompatibilitätsliste wiederfindet. Das Spiel erkennt das Lenkrad korrekt und wir können direkt loslegen, auch der Lenkeinschlagswinkel ist dabei gut an unser offenes Lenkrad angepasst. Da wir hier natürlich kräftig durchs Gelände fahren, hat auch das Force-Feedback viel zu tun. Wir bekommen einige Schläge in die Lenkung und müssen häufig gut Kraft aufbringen, um unseren Wagen in der Spur zu halten. Überraschenderweise funktioniert hier auch die Telemetriedarstellung nativ und ohne Konfigurationsaufwand. Allerdings nur mit eingeschränktem Umfang, es werden die Geschwindigkeit, die Position und die Zeiten visualisiert.

    Dakar Desert Rally:

    Auf der Gamescom 2022 hatten wir am Stand von SaberInteractive bereits Dakar Desert Rally (zum Test) mit einem Rennlenkrad von Thrustmaster angespielt, daher war es naheliegend es auch in unseren Test mit aufzunehmen. Auch, wenn er sich nicht in der Kompatibilitäsliste wiederfindet. Direkt beim ersten Start wird uns hier ein Konfigurationsassistent angezeigt, indem wir den Lenkradeinschlag, die Pedalwege, das Buttonmapping und auch das Force-Feedback konfigurieren können. Durch das offene Lenkrad können wir hier natürlich nur einen kleineren Bereich des Einschlags sinnvoll nutzen, aber man kann an der Basis ja auch ein geschlossenes Lenkrad nachrüsten. Telemetrievisualisierung wird nicht unterstützt.

    Expeditions: A MudRunner Game:

    Die nun folgenden Titel passen zwar nicht ganz zu einem Rennlenkrad, um ehrlich zu sein, eigentlich gar nicht. Aber es war einfach zu reizvoll, mal einen Gelände-Lkw mit einem Formel-1-Lenkrad zu steuern. Also geht es in Expeditions: A MudRunner Game zunächst mal in das steinige Gelände. Die Lenkradbasis macht hier ihre Arbeit sehr gut. Der Lenkwiderstand fühlt sich sehr natürlich an, vor allem so, wie er sich zu den Endpunkten des Lenkbereichs hin stark verstärkt. Man merkt auch jeden Stein und jede Kante, die man mit den Vorderrädern mitnimmt. Ebenso das Force-Feedback greift hier auch wieder stark ein, hier sollte man stets einen festen Griff am Lenkrad haben. Man kann tatsächlich mit einem Formel-1-Lenkrad Lkw fahren, auch wenn ein großes, geschlossenes Lenkrad hier durchaus fürs Rangieren etwas passender wäre. Aber solche gibt es im Programm von Thrustmaster zur Genüge und darüber hinaus auch eine spezielle Halterung für die Basis. Die Telemetrie-Übertragung funktioniert hier nicht, der Titel wird aber auch in der Kompatibilitätsliste nicht genannt.

    Was man hier noch erwähnen sollte ist, dass bei uns das Spiel nicht automatisch auf die Steuerung via Lenkrad umgeschaltet hatte. Hier muss man in den Optionen einmal auf „Steering Wheel“ umstellen und dann als Hersteller Thrustmaster, sowie ein vorkonfiguriertes Button-Mapping eines Thrustmaster-Lenkrades auswählen.

    SnowRunner:

    Nachdem wir bereits unseren Spaß beim Lkw-Fahren mit dem Thrustmaster T818 Ferrari SF1000 Simulator hatten, wollen wir nun auch einmal knietief in den Matsch Alaskas fahren, es ist Zeit für SnowRunner (zum Test). Auch hier wird das Rennlenkrad direkt erkannt, aber man merkt natürlich, das das Spiel auf geschlossene Lenkräder ausgerichtet ist, denn der Lenkwinkel ist deutlich größer vorkonfiguriert. Ansonsten funktioniert aber alles direkt ohne Probleme. Telemetrievisualisierung wird nicht unterstützt.

    Erfahrungen im Renneinsatz:

    Im vorherigen Abschnitt haben wir unsere Erfahrungen mit diversen Spieletiteln beschrieben, die wir hier nun zusammenfassen wollen. Hier bestätigt sich, dass die Kompatibilitätsliste natürlich nicht alle Spiele umfasst, in denen man auf das Rennlenkrad zurückgreifen kann, nur die, in denen die Funktion entsprechend erprobt wurde.

    Die T818 Rennlenkradbasis bietet eine feinfühlige Erkennung des Lenkradeinschlags und lässt sich sehr komfortabel anpassen, was den maximalen Lenkeinschlag und auch die Korrektur der Nullstellung betrifft. Letzteres war aber nicht erforderlich, da sich das Lenkrad stets automatisch sauber ausgerichtet hat. Das Force-Feedback erweist sich dank des 10 Nm Motors als so kräftig, dass man es kaum bis auf 100 % ausreizen kann, ohne, dass einem das Lenkrad aus der Hand gerissen wird. In der Regel ist es in den Spielen auch auf 50 % bis 70 % des maximalen Drehmoments begrenzt. So merkt man jedoch jede kleine Unebenheit im Untergrund und im Falle eines Crashs schlägt das Lenkrad entsprechend hart zurück. Auch Effekte, wie der geschwindigkeitsabhängige Lenkwiderstand werden präzise und realistisch wiedergegeben. Insgesamt hat man das Gefühl tatsächlich ein richtiges Fahrzeug zu steuern.

    Das Formula Wheel AddOn Ferrari SF1000 Edition überzeugt nicht nur optisch, sondern auch im Handling. Es bietet einen sehr guten Grip und auch alle Bedienelemente sind gut zu erreichen. Besonders die verbauten Schaltwippen sind sehr straff ausgeführt und bieten so ein sehr direktes Feedback bei der Bedienung. Aber auch alle Drehregler, Schalter und Taster sind ebenso hochwertig ausgewählt. Sie sitzen alle stramm und lassen sich sauber in ihre jeweiligen Rast- und Auslösepositionen bewegen. Das Display bietet ein sehr sauberes Bild und es sind viele verschiedene Layouts für die Visualierung der Telemetrie-Parameter verfügbar. Die Wiedergabe der Telemetriedaten funktionierte, wie in der Kompatibilitätsliste angegeben, zuverlässig und erfolgt bei den meisten Titeln nativ. Wir haben jedoch auch die Übertragung mittels WLAN getestet, was ebenso zuverlässig funktioniert. Die native Übertragung bietet jedoch ein paar Latenzvorteile sowie eine stabilere Verbindung.

    Die Thrustmaster T-LCM Pedals stellen eine wirklich sehr passende Ergänzung zum Thrustmaster T818 Ferrari SF1000 Simulator dar. Die Funktion war direkt ohne Probleme gegeben und auch diese fühlen sich sehr natürlich an. Hierauf gehen wir in einer separaten Review genauer ein.

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    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.