WD Blue SN580 NVMe SSD 1 TB – Test/Review

    Western Digital bietet Speicherlösungen für verschiedene Zielgruppen, die Produktlinie WD Blue richtet sich besonders an kreative Anwendungen, die einen entsprechend großen Speicherplatz benötigen. Mit der WD Blue SN580 NVMe SSD kann man so seinen Speicher um 250 GB bis hin zu 2 TB erweitern, wir testen das 1 TB große Modell.

    Vielen Dank an Western Digital für die Bereitstellung des Testmusters.

    Technische Daten:

    Die WD Blue SN580 NVMe SSD 1 TB ist eine M.2-NVMe-SSD im 2280 Formfaktor. Mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 4.150 MB/s und der nCache™-4.0-Technologie lassen sich auch große Datenmengen so schnell übertragen. Mit einer Schreibkapazität von 900 TBW und der fünfjährigen Herstellergarantie ist ein langer und zuverlässiger Einsatz sichergestellt. Über einen vormontierten Kühlkörper verfügt die SSD nicht.

    Formfaktor M.2 Typ 2280
    Schnittstelle PCIe Gen4 x4
    Kapazität 250 GB, 500 GB, 1 TB, 2 TB
    Max. sequenzielle Lesegeschwindigkeit bis zu 4.150 MB/s
    Max. sequenzielle Schreibgeschwindigkeit bis zu 4.150 MB/s
    Max. zufällige Lesegeschwindigkeit 600.000 IOPS
    Max. zufällige Schreibgeschwindigkeit 750.000 IOPS
    Schreibkapazität 600 TBW
    Abmessungen (LBH) 80 x 22 x 2,38 mm
    Gewicht 5,5 g
    Betriebstemperatur 0 °C bis 85 °C
    Garantie 5 Jahre Herstellergarantie
    Durchschnittliche Leistungsaufnahme 65 mW

    Über Western Digital:

    Western Digital zählt zu den erfahrensten Herstellern von Speicherlösungen. Die Firmengeschichte begann bereits 1970 in San José, Kalifornien. Während der gesamten Historie entwickelte Western Digital verschiedenste Innovationen im Bereich der Speicherlösungen. Die verschiedenen Produktlinien sind nach Farben benannt. Zum Beispiel WD_Black für den Gaming-Bereich und WD_Blue für Speicherlösungen im Kreativbereich.

    Verpackung und Lieferumfang:

    Die SSD wird passend zur Produktlinie in einer blau-weißen Umverpackung geliefert. Diese zeigt auf der Vorderseite eine Produktabbildung sowie die Typenbezeichnung und die maximale Lesegeschwindigkeit. Auf der Rückseite finden sich zudem einige technischen Details zur SSD. Im Inneren wird die SSD durch einen Kunststoffblister geschützt.

    Design und Verarbeitung:

    Die SSD verfügt über ein schwarzes PCB, das einseitig mit Chips bestückt ist. Über einem Teil der Chips befindet ein Aufkleber. Zum Material ist nichts bekannt, in der Regel sind diese Aufkleber aber so ausgelegt, dass sie eine gute Wärmeübertragung bieten und so auch die Abwärme des Controllers etwas flächiger verteilen. Entfernen sollte man den Aufkleber jedenfalls nicht, da sonst die Garantie verloren geht.

    Performance:

    Für die Performance-Tests wurde die NVMe SSD in einem der freien Steckplätze des folgenden Systems verbaut.

    CPU: Intel Core i5-13600K
    CPU-Kühler: be quiet! Dark Rock Pro 5 (zum Test)
    Mainboard: NZXT N7 Z790 (zum Test)
    RAM: Crucial DDR5-4800 2*16 GB Kit (zum Test)
    GPU: MSI GeForce RTX 3060 Ventus 3X 12G
    PSU: CORSAIR RM850x SHIFT 850 W (zum Test)
    m.2-SSD: WD_Black SN850X 1 TB
    Gehäuse: be quiet! Dark Base Pro 901 (zum Test)
    OS: Windows 11

    Für die Leistungstests haben wir uns für sechs verschiedene Benchmarks entschieden:

    • Anvil’s Storage Utilities:
      Ein Vergleichstool für SSDs und HDDs. Es zeigt bei den einzelnen Tests nicht nur die Datenraten, sondern auch die Antwortzeiten an. Darüber hinaus wird der Datentransfer nicht nur in MB/s, sondern auch in IOPS erfasst.
    • AS SSD:
      Ein spezielles Benchmark-Tool für SSDs. Dieses erfasst neben den Datenraten auch die Zugriffszeit auf die gesamte SSD.
    • Atto Disk Benchmark:
      Dieses Benchmark-Tool blickt auf eine längere Entwicklungsgeschichte zurück und eignet sich sowohl für SSDs, als auch für HDDs.
    • CrystalDiskMark:
      Das Geschwister-Tool von CrystalDiskInfo prüft die Leistung von HDDs und SSDs sowohl sequentiell als auch zufällig. Dabei kann die Zusammenstellung der jeweiligen Tests angepasst werden.

    Nachfolgend finden sich unsere Testergebnisse zunächst einmal als Screenshot:

    Sequentielles Lesen und Schreiben:

    Zum besseren Vergleich der Ergebnisse haben wir die Daten für das sequenzielle Schreiben und Lesen in einer Tabelle zusammengefasst.

    Seq. Lesen Seq. Schreiben
    Herstellerangabe 4.150 MB/s 4.150 MB/s
    Anvil’s Storage Utilities 2.850 MB/s 3.200 MB/s
    AS SSD 3.055 MB/s 3.393 MB/s
    Atto 3.953 MB/s 3.922 MB/s
    CrystalDiskMark 4.187 MB/s 4.099 MB/s

    Da sich die unterschiedlichen Tools in ihrem Messablauf unterscheiden, zeigt sich hier wieder eine recht starke Streuung der Ergebnisse. Wie zu erwarten misst insbesondere CrystalDiskMark die höchsten Datenraten und Anvil’s Storage Utilities die geringsten. Die Werte von CrystalDiskMark entsprechen dabei ziemlich genau der Herstellerangabe. Natürlich reizen wir hier die PCIe-Gen4.0-Schnittstelle nicht aus, aber die Unterschiede werden wir im Alltagseinsatz kaum merken, außer man verschiebt regelmäßig große Dateien oder arbeitet mit sehr hochauflösenden Videodateien.

    4K-Test:

    Ein für den Alltag durchaus wichtiger Wert ist das Lesen und Schreiben von zufällig ausgewählten 4K-Blöcken. Denn dies entspricht eher einem Zugriff im normalen Einsatz des PCs oder beim Gaming. Hier erreichen wir die folgenden Werte:

    4 KB Q1T1 Lesen 4 KB Q1T1 Schreiben
    Anvil’s Storage Utilities 56 MB/s 205 MB/s
    AS SSD 49 MB/s 217 MB/s
    CrystalDiskMark 52 MB/s 275 MB/s

    Auch bei den 4-KB-Werten zeigt die SSD eine gute Performance, mit Werten, die in Relation zu den sequentiellen Datenraten passen. Natürlich haben wir hier kein Top-Modell vor uns.

    Kopierbenchmark:

    AS SSD bietet auch ein Kopierbenchmark, dieser überprüft das Verschieben von Daten auf der SSD. Hierbei werden drei Szenarien getestet: ein Transfer einer ISO-Datei (zwei große Dateien), eines Programms (kleine Dateien) und eines Spiels (große und kleine Dateien). Hier erreicht die SSD bei der ISO-Datei 2.617 MB/s, beim Programm 2.168 MB/s und beim Spiel 3.336 MB/s. Diese Werte sind deutlich realistischer als die Werte für das sequentielle Lesen und Schreiben.

    Vergleich mit der KIOXIA EXCERIA PLUS G3:

    Die KIOXIA EXCERIA PLUS G3 (zum Test) ist eine SSD, die ähnlich, wie die WD Blue SN580 NVMe SSD 1 TB konzipiert ist. Nachfolgend haben wir einige Testwerte gegenüber gestellt.

    WD Blue SN580 NVMe SSD 1 TB KIOXIA EXCERIA PLUS G3 2 TB
    Seq. Read CrystalDiskMark 4.187 MB/s 5.059 MB/s
    Seq. Write CrystalDiskMark 4.099 MB/s 3.944 MB/s
    4 KB Q1T1 Read
    CrystalDiskMark
    52 MB/s 65 MB/s
    4 KB Q1T1 Write
    CrystalDiskMark
    275 MB/s 371 MB/s

     

    Temperaturen:

    Bei der SSD lassen sich drei unterschiedliche Temperaturen auslesen. Vermutlich wird eine der Controller und einer der Speicherchip sein, bei der dritten könnte es sich um die PCB-Temperatur handeln. Der Controller erreichte bei Dauerauslastungen ohne Kühlkörper eine Temperatur von bis zu 109 °C laut Sensoranzeige, der Speicherchip erreichte bis zu 86 °C. Bei den maximalen Temperaturen kommt es natürlich zu einer leichten Drosselung. Somit sollte die SSD am besten unter einem Kühlkörper betrieben werden, wenn sie häufiger über einen längeren Zeitraum ausgelastet wird. Die maximalen Temperaturen erreichten wir nach mehreren Durchläufen im SEQ1M Q8T1 Test von CrystalDiskMark im Loop. Eine Belastung, die in der Realität nur in Ausnahmesituationen auftreten wird.

    Nachfolgend wollen wir mit einem Wärmebild die Temperaturverteilung auf der Oberfläche darstellen. Das ist hier recht gut möglich, da die Oberfläche gleichmäßig schwarz ausgeführt ist. Denn bei der Analyse von Wärmebildern muss man einen zentralen Faktor bedenken, die gemessene Temperatur ist abhängig vom Emissionsgrad einer Oberfläche. Verschiedenartige Oberflächen geben Wärme unterschiedlich gut ab, was die im Wärmebild dargestellten Temperaturen beeinflusst. Auch wenn die Oberflächen eigentlich gleich warm sind, können sie im Wärmebild mit scheinbar unterschiedlichen Temperaturen erscheinen, wenn sich der Emissionsgrad der Oberflächen unterscheidet. Möchte man also aus einem Wärmebild eine Temperatur ablesen, muss man den Emissionsgrad der Oberfläche kennen. Ist dieser nicht bekannt, kann man für gleichartige Oberflächen allerdings immerhin Informationen zur Temperaturverteilung folgern. Aufgenommen wurde das Wärmebild mit einer Flir C5.

    Da die SSD überwiegend sehr dunkel gehalten ist, sollte ein Großteil der Oberfläche einen Emissionsgrad im Bereich von 0,9 aufweisen. Die im Bild sichtbaren Strukturen auf der Oberseite der SSD ergeben sich aus der Überlagerung von Wärmebild und Foto. Unsere gemessenen Temperaturen liegen etwas unter den Werten, die die Sensoren ausgeben. Das ist aufgrund der Oberflächenstrukturen jedoch nicht weiter verwunderlich.

    Fazit:

    Die WD Blue SN580 NVMe SSD 1 TB ist eine solide PCIe-Gen-4.0-SSD. Natürlich erreicht sie keine Spitzenwerte bei den Datenraten, das ist jedoch auch gar nicht ihr eigentlicher Verwendungszweck. Sie eignet sich sehr gut für den Einsatz in der Foto- und Videobearbeitung oder Mainstream-Desktop-Systemen. Ein Betrieb ohne Kühlkörper ist möglich, solange die SSD nicht regelmäßig für einen längeren Zeitraum maximal ausgelastet wird, wir würden jedoch den Einsatz unter einem Kühlkörper empfehlen.

    Laut Idealo.de ist die SSD aktuell (Stand: 06.05.2024) ab 66,89 € zzgl. Porto erhältlich. Somit liegt sie preislich gute 12 € unterhalb der besonders performanten WD_Black SN850X. Benötigt man also nur eine SSD zur Aufnahme von Daten im Kreativbereich, kann man hier durchaus etwas einsparen.

    Die WD Blue SN580 NVMe SSD 1 TB wurde Game2Gether von Western Digital für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.