The Crew Motorfest – Test

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    Ladies and Gentlemen, please start your engines! Ubisoft setzt uns in The Crew Motorsport hinter das Steuer zahlreicher PS-Boliden und lässt uns Hawaii unsicher machen. Hier im Test erfahrt ihr, wie gut sich The Crew Motorsport in die Spieleserie einreiht.

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    Für diesen Test spielten wir The Crew Motorsport auf Playstation 5.

     

    Die Qual der Wahl

    Zum Start steht ihr vor der Wahl, welche Edition es denn sein darf. Gleich drei unterschiedliche Verkaufsvarianten bietet Ubisoft digital und physisch an, die je nach Umfang deutlich im Preis variieren:

    The Crew Motorfest – Standard Edition

    • Enthält das Spiel

    Gold Edition

    • Enthält das Spiel
    • 3 Tage Vorabzugang bei Vorbestellung
    • Jahr 1 Pass mit 25 neuen Fahrzeugen

    Ultimate Edition

    • Enthält das Spiel
    • 3 Tage Vorabzugang bei Vorbestellung
    • Jahr 1 Pass mit 25 neuen Fahrzeugen
    • Ultimate Paket

    Der Jahr 1 Pass mit insgesamt 25 neuen Fahrzeugen erscheint in Wellen. 3 Fahrzeuge gibt es zum Start, darunter die beiden exklusiven Fahrzeuge 2023er Dodge Charger SRT Hellcat Redeye und 1970er Chevrolet Chevelle SS. Zwei weitere Autos kommen dann jeden Monat hinzu.

    Zum Ultimate Paket: Werte deine Garage mit dem Fitted-Ultimate-Paket auf und erhalte Zugang zu Originalinhalten, die vom Künstler Keola Rapozo entworfen worden sind: Fitted-Regenbogenpaket (Honda Civic Type R Fitted Edition, Avatar-Outfit-Paket, zwei Tuning-Prestigeobjekte) und Fitted-Dschungelpaket (Porsche 718 Spyder Fitted Edition, Avatar-Outfit-Paket und zwei Tuning-Prestigeobjekte).

    Konsoleros können sich ferner über Cross-Gen Editionen freuen, so dass ihr auf der aktuellen, aber auch auf der vergangenen Konsolengeneration spielen könnt. Alle Infos zu den Editionen findet ihr auch direkt beim Hersteller hier.

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    The Crew Motorfest – Willkommen auf Hawaii

    Als wir die ersten Trailer zu The Crew Motorfest sahen, auf der Gamescom anspielen konnten und jetzt die finale Version ausgiebig gezockt haben, gingen bei uns die Diskussionen los. Sieht das alles nicht stark nach Forza Horizon aus? Mittlerweile können wir diesen Eindruck bestätigen, die Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen. Ein plumper Klon ist The Crew Motorfest jedoch nicht, hier können wir Entwarnung geben. Dennoch ist diese Ähnlichkeit gerade für Spielerinnen und Spieler, die Forza Horizon kennen, ein deutlicher Knackpunkt. Umgekehrt erschien das große Vorbild allerdings auch nie auf einer Playstation Konsole, weshalb man auf der Sony-Plattform eindeutig den meisten Spielspaß haben wird.

    Dreh- und Angelpunkt in The Crew Motorfest ist die Insel Hawaii, landessprachlich O’ahu. Dort angekommen entwerfen wir im rudimentären Editor zunächst unsere Spielfigur, bevor wir uns auf ins PS-starke Getümmel machen. Denn auf der Insel herrscht Partystimmung: Das namensgebende Festival Motorfest stellt das Highlight der Party dar.

    Rein Größenmäßig macht das Entwicklerteam Ubisoft Ivory Tower mit Motorfest einen Schritt zurück. War es in The Crew 2 noch das gesamte Territorium der Vereinigten Staaten, so mag eine einzelne Insel dagegen nahezu winzig anmuten. Lasst euch davon nicht täuschen, Hawaii hat enorm viel zu bieten. Berglandschaften, romantische Straßenzüge an der Küste, dichte Wälder und weitläufige Flora sind hier in Gänze einfach nur kompakter, als in Teil 2. Der Spieldichte tut das in gewisser Weise sogar gut, die Wege sind kürzer und genug zu tun gibt es ohnehin auf der prall gefüllten Karte.

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    The Crew Motorfest – Playlist

    Hier wird euch tatsächlich Einiges geboten. Egal, wo man hinblickt, überall warten Events und Veranstaltung darauf, dass ihr euch hinter das Lenkrad schwingt. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Events namens Playlist. Je nach Thema der Playlist fahrt ihr in einem vordefiniertem Setting mit unterschiedlichen Fahrzeugen ein paar ausgewählte Strecken. Hierbei zeigt sich The Crew Motorfest von seiner absoluten Sahneseite und bildet das komplette Spektrum von Landschaften und Fuhrparks ab.

    Die Thematik jeder Playlist bleibt in sich einheitlich. Wenn die Playlist Musclecars startet, dreht sich alles rund um die amerikanischen Dreckschleudern, mit denen ihr dann halsbrecherische Strecken absolviert. Dagegen setzt die Playlist Made In Japan vollständig auf Vehikel aus Fernost, die Formula-Playlist auf Rennwagen und die Offroad-Playlist auf, ihr ahnt es, Käfigwagen mit extremer Federung.

    Fast ausnahmslos alle Rennen umfangen mehrere Strecken, wobei ihr pro Abschnitt gerne auch mal 10 Minuten unterwegs seid. Egal, ob auf Asphalt, Matsch oder zu Luft: Es gibt immer klare Start- und Zielpunkte. Und ja, ihr habt richtig gelesen: Ihr steigt auch per Flugzeug in luftige Höhen, sogar zu Wasser in Rennbooten werdet ihr gelassen. Allerdings sind diese Rennen die absolute Ausnahme und finden keineswegs regelmäßig statt. Der Fokus des Spiels liegt ganz klar auf allem, was 4 Räder hat.

    Logischerweise gibt es umso mehr Erfahrungspunkte, je weiter vorne ihr im Fahrerfeld der Rennen landet. Obendrein winken euch auch nützliche neue Teile, die ihr direkt an eure Autos dranschrauben dürft. Direkte Auswirkung haben diese Modding-Teile allerdings kaum innerhalb der Playlists, da euch die Autos vom Veranstalter gestellt werden. Erst bei den Online-Rennen, zu denen wir gleich noch kommen, haben sie eine unmittelbare Auswirkung und ihr spürt die Verbesserungen.

    Nach ein paar absolvierten Playlists landet ihr dann auf der Hauptbühne, hier geht alles noch eine Spur straffer und taffer zu. Mit guten Platzierungen erkämpft ihr euch schrittweise den Legendenstatus und könnt mitunter die besten Tuningteile genau hier einheimsen.

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    The Crew Motorfest – Abseits der Pisten

    Abseits der Playlists gibt es quer über die Insel allerhand zu entdecken. Hier kommt erneut die Kompaktheit der Spielkarte zum Zug, da ihr nie lange Wegstrecken zurücklegen müsst. Seht ihr irgendwo einen Blitzer, dann solltet ihr euch an einem neuen Geschwindigkeitsrekord probieren. An anderen Stellen locken normale Straßenrennen, Offroad-Veranstaltungen oder sonstige Herausforderungen. In allen Modi geht es im Grunde stets darum, als Erster über die Ziellinie zu rauschen.

    Durch den Always-On Zwang tummeln sich auch jede Menge Geisterfahrzeuge auf der Insel, die den Eindruck einer belebten Veranstaltung erwecken. Knackpunkt hier: Selbst Solo-Spieler sind von den Servern abhängig, was wohl so manchem bitter aufstoßen dürfte.

    Großen Spaß hatten wir in ziemlich allen Multiplayer-Modi. Auch diese müsst ihr nicht lange suchen gehen, sondern stoßt quasi im Vorbeifahren auf sie, was den Spielfluss konstant hoch hält. Großartig ist beispielsweise Demolition Royale, das seinem Namen alle Ehre macht. 32 Spieler rammen sich so lange gegenseitig von der Piste, bis am Ende nur noch einer übrig bleibt. Grand Race ist nicht minder spaßig: Mit bis zu 28 Spielerinnen und Spielern geht es in drei Rennen mit wechselnden Fahrzeugen darum, möglichst weit vorne im Fahrerfeld zu landen.

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    The Crew Motorfest – Fahrgefühl

    Um das Fahrgefühl der Wagen besser beurteilen zu können, zogen wir zwei Vergleiche herbei. Einmal natürlich den direkten Vorgänger The Crew 2, damit wir Fortschritte innerhalb der Serie besser bewerten können. Genre-Primus Forza Horizon musste natürlich ebenfalls für einen Vergleich herangezogen werden.

    Motorfest reiht sich schlussendlich genau zwischen diesen beiden Titeln ein. Das Feeling und Handling ist verbessert, reicht aber nicht, um Forza Horizon den Tron strittig zu machen. Für einen Arcade-Racer macht Motorfest seine Sache allerdings richtig gut! Besonders deshalb, weil das für alle Typen der Rennen gilt, also egal, ob Asphalt oder Matsch. Das wir hier meilenweit von einer Simulation entfernt sind, versteht sich von selbst. Daran ändert auch ein Pseudo-Reifenabrieb inkl. Boxengasse in den F1-Rennen nichts.

    In der Summe fühlen sich viele Fahrzeuge ein klein wenig zu rutschig an, besonders auf den Straßen. Nicht selten münden Kurvenpassagen dadurch ungewollt in Drifts. Man gewöhnt sich innerhalb des Spiels daran und lernt auch schnell das Handling, insofern stößt das Kurvenverhalten primär im ersten Spieldrittel etwas unsanft auf. In den Optionen könnt ihr etliche Fahrhilfen an- und ausschalten und somit weiter am Fahrverhalten justieren. Alles, was weniger als vier Reifen hat, wurde vom Entwicklerteam hingegen kaum mit Liebe und Sorgfalt bedacht. Motorräder, Flugzeuge und Boote steuern sich teils hanebüchen. In diesem Fall ist es also Glück, dass man mit ihnen kaum unterwegs ist.

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    The Crew Motorfest – Technik

    Grafisch spielt Motorfest auf der Playstation 5 in der oberen Region mit, das Spiel sieht einfach hinreißend schön aus. Die wunderbarsten Momente erlebt ihr beim Sonnenuntergang in der Nähe des Strandes. Wenn ein Spiel eine Atmosphäre dahingehend erzeugt, dass man am liebsten direkt an genau diesem Ort sein möchte, dann hat es alles richtig gemacht.

    Die Ladezeiten sind kurz, zwischen dem Wechsel innerhalb einer Playlist sogar gar nicht existent. Einzig nervend ist die Tatsache, dass ihr schon nach kurzer Zeit Inaktivität vom Server gekickt werdet. Always-On und ein kurzer Gang zur Toilette werden hier sicherlich keine Freunde mehr.

    Für den schnellen Arcade-Racer empfehlen wir den Performance-Modus, der konstante 60 Frames bietet. Auffallend schlechter wird die Grafikqualität im Vergleich zum Quality-Modus nämlich nicht, der zwar mit 4K reizt, allerdings auch nur 30 Frames bietet.

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    Fazit

    The Crew Motorfest ist innerhalb seiner Serie der bislang beste Teil. Besonders die kompaktere Spielwelt im Zusammenspiel mit den zahlreichen Aufgaben sind deutlich angenehmer, als die extrem riesige Spielweise von The Crew 2. Spürbar griffiger ist das Gameplay geworden, denn alle Boliden steuern sich nahezu exzellent. Nur abseits der Autos wird es knifflig und was eigentlich zur Abwechslung beitragen soll (Flugzeuge und Boote), wird eher zum Ärgernis.

    Insbesondere Spielerinnen und Spielern an Sonys Konsolen können wir Motorfest empfehlen. Für PC und Xbox bleibt Forza Horizon weiterhin der unangefochtene Platzhirsch.

    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur