be quiet! Dark Base Pro 901 – Test/Review

    Einbau der Hardware:

    Bei unserem Test des be quiet! Dark Base Pro 901 haben wir uns für ein klassisches Layout entschieden. Aufgrund der vielen Möglichkeiten bei der Hardwareinstallation können wir nur einen Teil der Optionen vorstellen. Folgende Hardware haben wir verbaut:

    CPU: Intel Core i5-13600K
    CPU-Kühler: be quiet! Pure Loop 2 FX 360 mm (Test folgt)
    Mainboard: NZXT N7 Z790 (zum Test)
    RAM: Crucial 32 GB Kit DDR5-4800 (zum Test)
    GPU: Gigabyte RTX3070 Aorus Master
    PSU: be quiet! Straight Power 12 850 W (Test folgt)
    m.2-SSDs: WD_BLACK SN850 1 TB
    Gehäuselüfter: 4x be quiet! Light Wings 140 mm (Test folgt)
    OS: Windows 11

     

    Grundlegende Montage:

    Dank der vielen durchdachten Features ließ sich unsere Hardware problemlos im be quiet! Dark Base Pro 901 verbauen. Der voluminöse Bereich unterhalb des PSU-Covers gestaltet die Montage des be quiet! Straight Power 12 850 W sehr leicht und bietet auch Platz um überschüssige Kabellängen zu verstecken. Besonders hilfreich für die Montage der be quiet! Light Wings und dem be quiet! Pure Loop FX 360 mm waren die abnehmbaren Lüfterrahmen an der Front und Oberseite des Gehäuses. So haben wir an der Front auch direkt den Anschluss der Lüfter über die kleine Platine genutzt und konnten so das Verlegen der Kabel angenehmer gestalten. An der Oberseite haben wir hierauf nicht zurückgegriffen, um die Lüfter der AiO getrennt ansteuern zu können.

    Wie bereits erwähnt, verfügt das be quiet! Dark Base Pro 901 ab Werk über drei Lüfter ab Werk, zwei Silent Wings 4 140 mm in der Front und einer an der Rückseite. Um einen einheitlichen Look mit der AiO zu erzielen haben wir diese gegen vier Light Wings 140 mm getauscht, von denen wir drei in der Front und einen an der Rückseite montiert haben. Auf die Montage weiterer Lüfter an der Seite oder am Gehäuseboden haben wir verzichtet.

    Besonders an der Front war das Verschrauben der Lüfter mit dem abnehmbaren Rahmen sehr komfortabel, da wir hier zusätzlich Abstandshalter montiert haben, damit die Lüfter etwas Abstand zum Lüftergitter aufweisen. Zur Montage des Controllers der AiO haben wir eine Laufwerkshalterung am Mainboard-Tray entfernt. So lassen sich die Kabel direkt in den Kabelbahnen verstecken. Den Controller der Gehäuselüfter haben wir am Seitenelement montiert, das auch den Einbau weiterer Laufwerke ermöglicht. Allerdings mussten wir hierfür das ARGB-Kabel des hinteren Lüfters verlängern. Um den hinteren Gehäuselüfter auch über den Lüftercontroller des Gehäuses ansteuern zu können, haben wir ihn an der nicht genutzten Platine an der Gehäuseoberseite angeschlossen. Hier wäre eine Anschlussverlängerung nach hinten praktisch, um einen Anschluss des hinteren Lüfters am Controller immer zu ermöglichen.

    Bei der Installation einer aufwändigeren Beleuchtung im Gehäuse sollte man immer die Anzahl der ARGB-Anschlüsse des Mainboards bedenken, da die Beleuchtung des Gehäuses auch einen Anschluss benötigt, sofern man sie nicht manuell über das Frontpanel bedienen möchte. Da unser Test-Mainboard über zwei 3-Pin-ARGB-Anschlüsse verfügt, haben wir uns dazu entschieden, die Beleuchtung des Gehäuses an einem Anschluss anzuschließen und die Lüfter sowie das Cover der Pumpe zusammen zulegen, indem wir die Pumpe am Controller der AiO mit angeschlossen haben und beide Controller miteinander verbunden haben. Für die Beleuchtung und Lüfter benötigen wir so übrigens vier SATA-Anschlüsse, einen für jeden Controller und zwei für die Beleuchtung und Lüfter des Gehäuses.

    Invertierte Montage:

    Ein besonderes Feature ist, wie man es auch schon von anderen be-quiet!-Gehäusen kennt, die Möglichkeit das Innere des Gehäuses zu invertieren, sodass das Mainboard-Tray nicht mehr rechts, sondern links im Gehäuse positioniert ist. In diesem Fall muss das Mainboard auf dem Kopf montiert werden. So ist dann das IO-Panel unten und die PCIe-Slots sind oben. Eine Option, die wenige Gehäuse bieten. Diese Ausrichtung bietet sich vor allem dann an, wenn der PC links und nicht rechts auf dem Tisch stehen soll, da dann das Fenster auf der rechten Seite zu finden ist.

    Kabelmanagement:

    Die Kabelführung auf der Rückseite des Mainboard-Trays ist insgesamt sehr angenehm, dank der großzügigen Kabelschienen. Diese bieten ausreichend Platz und eine gute Verteilung. Durch die Öffnungen in den Schienen lassen sich die Kabel gut zu den jeweiligen Anschlüssen führen. Prinzipiell wäre eine Kabelschiene rechts von der Öffnung im Tray noch eine gute Ergänzung, allerdings finden sich hier auch Ösen für Kabelbinder. Ein Hindernis können lediglich die vorhanden Kabellängen werden. So ist das ARGB-Kabel der Gehäusebeleuchtung leider recht kurz und könnte durchaus gut 10 cm länger sein. Bei den Kabeln der Front-Panel-Anschlüsse sollte man noch beachten, dass wir insgesamt zwei USB 3.2 Gen1-Anschlüsse am Mainboard benötigen, um alle vier Anschlüsse der Front nutzen zu können (bieten nicht alle Mainboards). An den Kabeln ist leider nicht markiert, welches für das linke und welches für das rechte Anschlusspaar zuständig ist. Die Länge der Kabel ist, zumindest für seitliche Anschlüsse, gut dimensioniert.

    Den Bügel über der Kabeldurchführung kann man abschrauben, was eine Durchführung und Einstecken der Kabel am Mainboard deutlich vereinfacht. Montiert ergibt sich dann eine gute Abdeckung der Kabel. Die Öffnung, die sich zur Vorderseite am Bügel ergeben würde, ist verschlossen.

    Die Grafikkarte:

    Für die Abstützung der Grafikkarte und ein sauberes verlegen der Stromkabel liegt dem Gehäuse eine Abstützung bei. Diese wird magnetisch im Gehäuse gehalten und die Stromkabel werden im unteren Bereich unter einer demontierbaren Abdeckung versteckt. Über zwei Schrauben kann man zum einen die Höhe der oberen Abdeckung und zum anderen die Höhe der Stütze einstellen. Je nach Einbausituation kann es sein, dass man eine der beiden Schrauben etwas versetzen muss. Es ist aber eine sehr flexible Anpassung möglich. Ist die Grafikkarte montiert und angeschlossen, kann man nun die eingestellte Stütze einfach von der Seite über die Kabel schieben und anschließen im unteren Bereich wieder die Abdeckung aufsetzen. Die Abstützung lässt sich so sehr einfach ein- und ausbauen und die Kabel werden sehr elegant verdeckt. Besonders interessant ist die Abstützung für dezente Builds, mit wenig Beleuchtung an der Grafikkarte. Denn aufgrund der Breite der Abstützung wird hier natürlich einiges verdeckt.

     

    Laufwerke:

    Für die Montage der Laufwerke gibt es verschiedene Möglichkeiten. So kann man zwei 2,5″-Laufwerke an der Rückseite des Mainboard-Trays an einzeln abnehmbaren Halterungen verschrauben. Da hier unterhalb eine der Kabelschienen verläuft, ist auch eine ordentliche Verkabelung kein Hindernis. Eine weitere Option ist der Festplattenkäfig unterhalb des PSU-Covers. Allerdings sollte man hier bedenken, dass dieser entfällt, wenn ein 5,25″-Laufwerk installiert werden soll. Der Festplattenkäfig besteht aus zwei Montageschlitten, die einzeln herausgezogen werden können. In diese kann man jeweils entweder ein 3,5″-Laufwerk oder zwei 2,5″-Laufwerke einbauen. Darüber hinaus findet sich vorne an der rechten Seite ein Multifunktionsbereich. Hier kann man auch die Abdeckung entfernen, um einen zusätzlichen Montagerahmen für Lüfter zu integrieren. In der vorinstallierten Variante hingegen gibt es einzeln entfernbare Blenden, die Platz für fünf weitere Laufwerkshalterungen bieten. In jede dieser Halterungen kann man wieder entweder ein 3,5″-Laufwerk oder zwei 2,5″-Laufwerke installieren.

    CPU-Kühler:

    Für Luftkühler steht mit einer maximalen Höhe von 190 mm ein großzügiger Einbauraum zur Verfügung, sodass hier fast alle gängigen Modelle Platz finden. Der Dark Rock Pro 4 von be quiet! findet so mit einer Höhe von 163 mm problemlos Platz, genau wie der NH-D15 von Noctua mit einer Höhe von 165 mm. Im Vergleich zu den meisten anderen Gehäusen bleibt hier sogar noch etwas Platz frei.

    Im Rahmen unseres Tests haben wir uns für den Einbau einer AiO mit 360-mm-Radiator entschieden. Hierfür hat und be quiet! die Pure Loop 2 FX zur Verfügung gestellt. Diese haben wir in einer Push-Konfiguration in der Gehäuseoberseite montiert. Der Montageraum an der Oberseite ist hierfür mehr als ausreichend und die AiO ließ sich problemlos montieren. Auch die EPS-Kabel des Mainboards bereiten hier kein größeres Problem. Sehr hilfreich für den Einbau war die Möglichkeit, den oberen Lüfterhalter zu demontieren. So musste man den Radiator nicht zum Verschrauben unter die Gehäuseoberseite halten, sondern konnte alles auf dem Tisch liegend vormontieren und anschließend von oben ins Gehäuse einsetzen.

    Erfahrungen im Betrieb:

    Durch den großzügigen Innenraum wird die Hardware und die Beleuchtung wunderbar in Szene gesetzt. Da wir uns für die Airflow-Variante entschieden haben, scheinen die von uns in der Front installierten Light-Wings-Lüfter so auch wunderbar nach außen durch. Selbst bei höheren Drehzahlen bieten diese ein sehr geringes Betriebsgeräusch. Die vorinstallierten Silent-Wings-4-Lüfter wären hier sogar noch leiser aufgetreten. Durch die nicht vollflächige Beleuchtung der Lüfter ist die Beleuchtung der sieben installierten Lüfter zwar sehr prägnant, aber nicht überzogen oder übermäßig hell. Sie fügt sich sehr gut in die an sich elegante Optik ein und bilden einen schönen Akzent zu dem ansonsten eher dunklen Gehäuse.

    Die Light Wings bieten einen etwas größeren Regelbereich, als die Silent Wings 4, sodass wir diese für eine geringere Lautstärke sehr gut drosseln können. Durch die großzügigen Öffnungen der Front gelangt dennoch mehr als genug Luft in das Gehäuse. Zum Test haben wir die Grafikkarte mit Furmark ausgelastet und konnten dabei aber problemlos sehr gute Temperaturen halten. Dank der Meshfront im Airflow-Aufbau kann die Luft ohne große Hindernisse in das Gehäuse strömen und verteilen. Vibrationen oder ähnliches konnten wir nicht wahrnehmen. Sollte es hier mal zu leichten kommen, kann das Gehäuse diese aber sehr gut über die Entkoppelungen und Schalldämmung schlucken. Ein Vorteil der Schalldämmung liegt auch darin, dass die rechte Seite des Gehäuses so deutlich steifer ist und besser sitzt.

    Alle Anschlüsse des Front-Panels sind gut zugänglich und auch die Lüfter- und RGB-Steuerung funktionierte ohne Probleme, sowohl mit der Bedienung über das Panel, als auch im Sync-Betrieb. Die Position der Qi-Ladestation ist gut gewählt und dimensioniert. Ein nettes Feature, wenn man eine Qi-kompatible Maus oder auch das Smartphone laden möchte.

    1
    2
    3
    4
    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.