Crucial 32 GB Kit DDR5-4800 UDIMM – Test/Review

    Möchte man neuen RAM für sein System kaufen, ist Crucial allen als zuverlässiger und hochkompatibler Anbieter bekannt. Mittlerweile umfasst das Programm auch DDR5-Riegel in verschiedenen Taktabstufungen. Mit dem Crucial 32 GB (2*16 GB) Kit DDR5-4800 UDIMM schauen wir uns heute gewissermaßen das Einsteigermodell an.

    Vielen Dank an Crucial für die Bereitstellung des Testmusters.

    Auf unserem YouTube-Kanal findet ihr auch ein kurzes Unboxing-Video zum RAM-Kit.

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    Über Crucial:

    Crucial ist die seit 1996 bestehende Endkundenmarke des amerikanischen Speicherherstellers Micron, der bereits 1978 gegründet wurde. Somit besitzt das Unternehmen eine jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Entwicklung und Herstellung von RAM- und Flash-Speichern. Durch Dienste, wie den Crucial System Scanner kann sich jeder Nutzende individuelle Upgrade- und Kompatibilitätsempfehlungen für sein System erstellen lassen, die weit über die QVL-Listen der Mainboardhersteller hinausgehen.

    Technische Daten:

    Schon ein DDR5-RAM-Kit mit 4.800 MT/s bietet im Vergleich zu den meisten DDR4-Kits eine höhere Datenübertragungsrate, hier können nur sehr teure OC-RAMs mithalten. Allerdings erhöhen sich so die Timings, die allerdings einen geringen Einfluss als die reine Datenrate besitzen. Mit Blick auf die Spannung zeigt sich der DDR5-RAM gutmütiger und benötigt lediglich 1,1 V. Dazu trägt unter anderem die Integration des PMIC (Power Management Integrated Circuit) in den RAM-Riegel bei. Ein weiterer Vorteil dieser Integration ist eine verbesserte Signalqualität. On-Die-ECC (ODECC) hilft dabei, Speicherfehler zu finden und zu beheben.

    Technologie: DDR5
    Geschwindigkeit: DDR5-4.800
    PC-Geschwindigkeit: PC5-38.400
    Kapazität: 2x 16 GB
    Modultyp: UDIMM
    Latenzen: 40-40-39-39
    Spannung: 1,1 V
    Garantie: Limited Lifetime
    Modellnummer: CT2K16G48C40U5

    Verpackung und Lieferumfang:

    Der RAM wird in einer einfachen Blister-Verpackung ohne weiteres Zubehör geliefert. Auf einem Aufkleber auf der Vorderseite der Verpackung finden sich einige grundlegende technische Daten.

    Design und Verarbeitung:

    Auf den ersten Blick fällt natürlich auf, dass die Crucial 32 GB (2*16 GB) Kit DDR5-4800 UDIMM RAM-Riegel über keinerlei Heatspreader und natürlich auch keine RGB-Beleuchtung verfügen. So blickt man direkt auf das mattschwarze PCB, das einseitig mit Chips bestückt ist. Die Chips auf der rechten Seite befinden sich unter einem großen Aufkleber. In der Regel erfüllen Heatspreader bei RAM-Modulen vor allem eine optische Aufgabe, für die Kühlung werden sie vor allem im OC-Betrieb mit erhöhten Spannungen benötigt. Diese RAM-Riegel richten sich vornehmlich an den Consumer-Bereich. Hier ist es durchaus üblich, dass keine Heatspreader verbaut werden. Es ergibt sich eine sehr schlanke Bauweise, die einen guten Luftstrom zwischen den Riegeln, auch bei einer Vollbestückung, ermöglichen sollte.

    Performance:

    Für den Performance-Test haben wir den RAM in folgendem System verbaut und den dort genutzten RAM als Vergleichswert angesetzt:

    CPU: Intel Core i5-13600K
    CPU-Kühler: Alphacool Core Storm 360 mm ST30 (zum Test)
    Mainboard: NZXT N7 Z790
    RAM: G.Skill Trident Z5 RGB 2*16 GB @6.400 MT/s CL32
    GPU: iGPU
    PSU: be quiet! Straight Power 11 Platinum 1.000 W
    m.2-SSD: WD_Black SN850 1 TB
    Gehäuse: Jonsbo TB01 Benchtable
    OS: Windows 11

    Für spezielle RAM-Tests ist die Auswahl an Benchmark-Tools insgesamt recht überschaubar. Wir haben uns hier für folgende Tools entschieden:

    • AIDA64
      Sicherlich eins der umfangreichsten System-, Diagnose- und Benchmark-Programme, die verfügbar sind. Hier sind Benchmarks für verschiedene Hardwarekomponenten separat möglich, unter anderem auch für den Arbeitsspeicher.
    • MaxxMem²
      Dieses Benchmark-Tool konzentriert sich rein auf die Überprüfung von Arbeitsspeicher. Neben der Lese- und Schreibgeschwindigkeit kann man hier auch die Zugriffszeiten messen.
    • Passmark Performance Test
      Auch Passmark ist ein umfangreiches System-, Diagnose- und Benchmark Programm. Es lassen sich alle zentralen Komponenten eines PC-Systems testen und auch zum Arbeitsspeicher werden mehrere Werte erfasst.

    Prinzipiell gibt es natürlich auch einen Effekt des RAMs auf Benchmark-Ergebnisse in CPU lastigen Tools, wie beispielsweise Cinebench. Jedoch ist dieser Effekt teilweise < 1 % und liegt somit im Bereich der Schwankung zwischen einzelnen Durchläufen. So auch in unseren Tests mit diesem RAM-Kit. Daher gehen wir hierauf nicht weiter ein.

    Ein bisschen OC:

    Mittlerweile bietet Crucial ähnliche RAM-Module auch mit höheren Taktraten an. Daher war es naheliegend, mal zu testen, ob dieses RAM-Kit auch mit den dort genutzten Taktraten und Timings arbeiten kann. In unserem Test-Setup konnten wir den RAM so konfiguriert tatsächlich stabil betreiben (geprüft mit Cinebench R23 und Prime95). Man darf allerdings nicht außer Acht lassen, dass die erreichbaren Werte beim Übertakten von Arbeitsspeicher immer stark von der Kombination aus CPU, RAM und Mainboard abhängen und auch bei den RAM-Kits eine gewisse Schwankung im OC-Potenzial besteht (Qualitätsunterschiede der einzelnen Speicherchips). Daher können die erreichbaren Werte hier teils deutlich variieren. Mit unserem Test-Setup haben wir dann noch versucht, den RAM weiter auszureizen. Mit Blick auf die Spannung konnten wir maximal einen Wert von 1,2 V einstellen, denn bei höheren Spannungen bootete das System nicht mehr. Dadurch konnten wir allerdings im Betrieb mit 5.600 MT/s die Timings von 46-46-46-89 auf 41-41-41-89 reduzieren und so die Leistung noch etwas steigern und die Latenz weiter reduzieren.

    Benchmark-Durchläufe:

    Nachfolgend schauen wir uns die Ergebnisse der Benchmark-Durchläufe im Standard-Betrieb und im OC-Betrieb an. Die eingestellten Timings sind ebenfalls in der Tabelle mit aufgetragen. Als Vergleichsgröße haben wir ein G.Skill Trident Z5 RGB 2*16 GB Kit mit 6.400 MT/s und CL32 mit aufgenommen.

    AIDA64:

    RAM-Konfiguration Lesen Schreiben Kopieren Latenz
    Crucial 4.800 MT/s
    Timings: 40-39-39-77
    71.356 MB/s 68.195 MB/s 67.395 MB/s 88,3 ns
    Crucial 5.200 MT/s
    Timings: 42-42-42-82
    75.803 MB/s 72.297 MB/s 71.792 MB/s 83,0 ns
    Crucial 5.600 MT/s
    Timings: 46-46-45-89
    81.940 MB/s 76.244 MB/s 75.565 MB/s 81,9 ns
    Crucial 5.600 MT/s @1,2 V
    Timings: 41-41-41-89
    82.628 MB/s 76.848 MB/s 77.003 MB/s 78,8 ns
    G.Skill 6.400 MT/s
    Timings: 32-39-39-102
    94.874 MB/s 86.011 MB/s 87.427 MT/s 70,8 ns

    MaxxMem²:

    RAM-Konfiguration Lesen Schreiben Kopieren Latenz
    Crucial 4.800 MT/s
    Timings: 40-39-39-76
    25.480 MB/s 51.563 MB/s 25.706 MB/s 82,3 ns
    Crucial 5.200 MT/s
    Timings: 42-42-42-82
    29.136 MB/s 51.519 MB/s 33.538 MB/s 78,6 ns
    Crucial 5.600 MT/s
    Timings: 46-46-45-89
    31.190 MB/s 51.921 MB/s 33.672 MB/s 81,9 ns
    G.Skill 6.400 MT/s
    Timings: 32-39-39-102
    40.468 MB/s 52.288 MB/s 48.725 MT/s 70,0 ns

    Passmark:

    RAM-Konfiguration Rank
    Crucial 4.800 MT/s
    Timings: 40-39-39-77
    3319
    Crucial 5.200 MT/s
    Timings: 42-42-42-82
    3387
    Crucial 5.600 MT/s
    Timings: 46-46-45-89
    3420
    Crucial 5.600 MT/s @1,2 V
    Timings: 41-41-41-89
    3465
    G.Skill 6.400 MT/s
    Timings: 32-39-39-102
    3.537

    Auswertung der Benchmarks:

    Im Vergleich der Werte zeigt sich deutlich, dass der RAM ein durchaus großes OC-Potenzial bietet. Wir konnten die Taktraten deutlich erhöhen und so von 4.800 auf 5.600 MT/s steigern. Im AIDA64-Benchmark erhöht sich so der Datendurchsatz beim Lesen um 15,8 % und beim Schreiben um 12,7 %, dabei fällt die Latenz sogar um 10,8 % niedriger aus. Eine durchaus beachtliche Leistungssteigerung. Zum Vergleich haben wir noch die Testergebnisse unseres G.Skill Trident Z5-Kits aufgeführt. Durch die höhere Taktrate und niedrigeren Timings weist dieser natürlich noch einen guten Vorsprung auf.

    Bei diesen Werten sollte man jedoch nie außer Acht lassen, dass hier lediglich der RAM betrachtet wurde. Der Effekt auf die tatsächliche Systemleistung fällt dementsprechend anders aus. So kann es im Gaming durchaus zu spürbaren Unterschieden in den FPS kommen, besonders dann, wenn man im CPU-Limit unterwegs ist. Jedoch variiert dieser Effekt stark von Spiel zu Spiel und hängt auch von der genutzten CPU-Plattform ab. In vielen üblichen Anwendungen wird man den Effekt, wenn überhaupt, nur minimal wahrnehmen.

    Fazit:

    Crucial bietet mit dem 32 GB (2*16 GB) Kit DDR5-4800 UDIMM einen soliden Arbeitsspeicher für den Einstieg in die Welt des DDR5-RAMs. Unser Testkit bot darüber hinaus ein gutes OC-Potenzial und je nach verwendeter Plattform und dem entsprechenden Glück in der Silicon-Lottery kann man hier durchaus noch etwas Leistung herausholen. Trotz fehlender Heatspreader ist der RAM durch die schwarze Farbgebung optisch durchaus ansprechend und eignet sich so auch für Builds, bei denen auf aufwändige RGB-Effekte verzichtet wird.

    Aktuell ist das RAM-Kit laut idealo.de (Stand: 03.02.2023) ab 110,74 € (zzgl. Porto) erhältlich. So ergibt sich ein wirklich gutes Preisleistungsverhältnis, denn für höher getaktete RAM-Kits kann man durchaus schnell den doppelten Preis bezahlen. Hier ist es durchaus interessant auf ein günstigeres Kit zu setzen und mittels OC die Leistung zu steigern.

    Preis-Leistung-Award

     

     

     

     

     

     

    Das 32 GB Kit DDR5-4800 UDIMM wurde Game2Gether von Crucial für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.