DeepCool DQ650-M-V2L – Test / Review

    Leistungstests:

    Bei unseren Leistungstests konnten wir nicht auf eine Chroma zurückgreifen. Daher orientieren wir uns hier etwas näher an der Praxis und dem alltäglichen Einsatz.

    Vorabtest mit dem Netzteiltester:

    Vor dem Einbau im System haben wir das Netzteil zunächst mit einem Renkforce Netzteiltester geprüft. Mit diesem können die einzelnen Spannungen im Leerlauf überprüft werden. Hier haben wir eine Spannung von 12,0 V auf der 12-V-Schiene, 5,1 V auf der 5-V-Schiene und 3,2 V auf der 3,3-V-Schiene gemessen. Alle drei Spannungen liegen somit innerhalb der Spezifikationen.
    Das Power-Good-Signal kam nach 350 ms und liegt so ebenfalls innerhalb der Spezifikationen (100 – 500 ms). Mit diesem Signal teilt das Netzteil dem Mainboard mit, dass alle Spannungen in Ordnung sind und der Bootvorgang starten kann.

    Leistungsaufnahme im Betrieb:

    Nach der Montage des Netzteils in unserem Testsystem haben wir es mit einem Voltcraft Energiekosten-Messgerät SEM6000 mit dem Stromnetz verbunden und so die elektrische Leistung aufgezeichnet. Dazu wurde das System gleichzeitig mit Furmark und Prime 95 belastet, um CPU und GPU am Limit zu betreiben und so das Netzteil zu fordern. Zur Bestimmung des jeweiligen Leistungsbedarfs haben wir nach einer Aufwärmzeit von 10 Minuten mehrere Messwerte erfasst und anschließen arithmetisch gemittelt.

    Da diese Daten natürlich ohne Vergleichswerte wenig aussagekräftig sind haben wir diese Tests auch mit einem Corsair RM750x durchgeführt, ein ebenfalls 80PLUS-GOLD zertifiziertes Netzteil. In dem oben beschriebenen Lastfall haben wir beim Corsair-Netzteil 329,9 W und beim DeepCool DQ650-M-V2L eine Leistung von 332,4 W gemessen. Die Differenz von 2,5 W entspricht einem um 0,76 % höheren Verbrauch und liegt damit tendenziell im Bereich der Messungenauigkeit. Schaut man zum Vergleich in den technischen Daten beider Modell nach zeigt sich, das das Corsair-Modell gemäß Herstellerangabe einen um etwa 1 % höheren Wirkungsgrad bietet. Unser Messergebnis deckt sich hiermit sehr gut. Im alltäglichen Einsatz kann man dieses Unterschied vernachlässigen.

    Der Wirkungsgrad:

    Der Wirkungsgrad eines Netzteils ist definiert über den Quotienten von abgegebener Leistung zu aufgenommener Leistung. Den ersten Wert haben wir mit dem Energiekosten-Messgerät erfasst, der zweite ist ohne spezielles Messequipment gar nicht so einfach zu erfassen. Denn hierzu müsste man am/im Netzteils eine Strom- und Spannungsmessung in die einzelnen Spannungsebenen einbringen. Die Angaben, die man mit HWiNFO64 auslesen kann, sind hierfür leider zu lückenhaft.

    Daher nutzen wir hier einen kleinen Trick. Wenn man die Leistungsabnahme am Netzteil um einen definierten Wert erhöht und dann die gleichzeitige Erhöhung der Leistungsaufnahme erfasst, ergibt auch der Quotient dieser Teilleistungen den Wirkungsgrad des Netzteils. Dazu nutzen wir eine elektronische Last von Peaktech, hier lässt sich genau konfigurieren welcher Strom aufgenommen werden soll. Diese verbinden wir mit einem SATA-Kabel mit der 12 V-Schiene des Netzteils. Nun simulieren wir einen Verbraucher mit einem Strombedarf von 2 A und 3 A und erfassen die Erhöhung der aufgenommenen elektrischen Leistung. Geometrisch gemittelt über mehrere Messungen erhalten wir nun einen Wirkungsgrad von 90,3 % bei einer Auslastung des Netzteils von etwa 56 %. Der so ermittelte Wert passt gut zur Herstellerangabe (91,4 % bei 50 % Auslastung). Auf Grund des recht rudimentären Messverfahrens wird die Messabweichung des Wirkungsgrades mindestens bei +-1 % liegen.

    Lautstärke:

    Der Lüfter des DeepCool DQ650-M-V2L arbeitet dauerhaft im aktiven Betrieb, jedoch bis zu einer Netzteil-Auslastung von 80 % mit einer Drehzahl im Bereich von 900 RPM. Dabei ist der Lüfter sehr leise und eigentlich nur dann wahrnehmbar, wenn keinerlei weitere Lüfter im System aktiv sind. Selbst dann ist er im üblichen Sitzabstand fast nicht mehr hörbar. Die beiden größeren Modelle sollten eine ähnliche Akustik aufweisen, da zumindest die Lüfterkurven identisch sind.

    Fazit:

    Das DeepCool DQ650-M-V2L bietet neben einer sehr guten Optik und Verarbeitung auch eine gute Effizienz auch montagefreundliche Kabel von guter Qualität. Als einziges Manko kann man hier nur das Fehlen eines zweiten EPS- und/oder PCI-E-Kabels nennen, wobei insbesondere letzteres eine sinnvolle Ergänzung wäre. Der Lüfter des Netzteils ist dauerhaft aktiv jedoch sehr leise und so nicht störend.

    Erhältlich ist das Netzteil aktuell laut Geizhals.de ab 99,99 € (Stand: 31.05.2021). Damit liegt es preislich leicht vor den Konkurrenz-Modellen einiger namhafter Hersteller. Diese bieten auch eine Garantie von bis zu 10 Jahren und liefern teilweise sogar zwei EPS- und drei PCI-E-Kabel mit. Qualitativ kann das DeepCool DQ650-M-V2L hier aber auf jeden Fall mithalten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis bietet im Vergleich aber noch etwas Verbesserungspotential.

    Vorteile: Neutral: Nachteile:
    • sehr gute Verarbeitung
    • leiser Lüfter
    • 80PLUS-GOLD zertifiziert, mit einer Effizienz > 90 %
    • die mitgelieferten Kabel sind passgenau und lassen sich leicht verlegen
    • lange Garantie von 10 Jahren
    • Farbdesign nicht in jedem System passend
    • Preis-/Leistungsverhältnis im Vergleich zur Konkurrenz nicht ganz ideal
    • jeweils nur ein EPS- und PCI-E-Kabel im Lieferumfang

    Das DQ650-M-V2L wurde Game2Gether von DeepCool für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Quelle: Produktseite DeepCool

    1
    2
    3
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.