Fe – Test/Review

    The Voice of FErmany

    Bevor wir nun zu Fe kommen, sollten wir einen Blick in die Vergangenheit werden, genau genommen in das Jahr 2012, denn 2012 erschien mit Journey ein Titel der ähnlich, wie Fe ist. Denn bei Journey kam man nahezu ohne Texte aus und erzeugte dennoch eine emotionale Tiefe. Und auf dem ersten Blick ist Fe scheinbar in der Beziehung sehr identisch. In Fe gibt es bis auf ein paar anfängliche Tipps zur Steuerung und der interagierten Hinweise, keine wirklich nennenswerten Texte im Spiel. Dies macht das Spiel aber auf seine Art und Weise besonders interessant und mysteriös.

    Wir spielen in Fe einen kleinen Fuchs, der plötzlich in einem Wald an einer Waldlichtung aufwacht und nicht weiß, wer er ist, oder wo man sich befindet. Fast wie nach einer wilden Partytour, wenn man mitten am frühen Morgen in einer Hecke am Straßenrand aufwacht.

    Ab diesem Zeitpunkt im Spiel befinden wir uns aber in einer zauberhaften und fremden Welt. Ab nun kann der Spaß beginnen oder auch nicht, denn wie soll man sich durch so eine zauberhafte Welt fortbewegen und mit anderen Lebewesen interagieren, wenn man deren „Sprache“ nicht kann.

    In Fe dreht sich schließlich alles um Kommunikation, also wie soll dies klappen, wenn man die Sprache nicht beherrscht, ganz einfach, wir müssen die Sprachen der verschiedenen Artenvielfalt erlernen und dies schaffen wir, in dem wir anfangen die Pflanzen und Tiere anzusingen. Hier ist es fast wie bei The Voice of Germany, denn gefällt dem Gegenüber eure Gesangseinlage, so eröffnen sich neue Wege für uns.

    Denn die Pflanzen oder die Tiere mit denen wir versuchen zu kommunizieren ermöglichen uns an höher gelegene Spielebenen zu gelangen. So gibt es Pflanzen, die große Blumen spawnen lassen, mit denen wir wie auf einem Trampolin sehr hoch und weit springen können. Oder es gibt eine Rehart auf denen wir reiten können und diese befördern uns eine Ebene höher in dem sie uns schmeißen. Aber all diese Dinge passieren erst, wenn man durch den Gesang auf einer Wellenlänge kommuniziert. Manchmal dauert dies für meinen Geschmack etwas zu lange, aber die tolle Umgebung lenkt währenddessen ein wenig ab.

    Jedes Lebewesen benötigt hier aber einen etwas anderen Gesang, so müssen wir im Verlaufe des Spieles sechs Sprachen lernen, damit wir mit jedem effektiv kommunizieren können. In den meisten Fällen reicht der simple Klick auf die Rechtmaustaste, welche wir während der kompletten Prozedur gedrückt halten müssen, um den gleichen Gesangsnenner zu finden, doch gibt es auch Lebewesen, bei denen wir ein wenig mehr machen müssen. Hier reicht kein simpler Mausklick aus, um den gleichen Nenner zu finden. Hier müssen wir noch die mittlere Maustaste drücken und können dann mit kleinen Mausbewegungen die Stimmfarbe verändern und bekommen auf dem Bildschirm visuell angezeigt, ob man sich nähert oder zu weit entfernt. Gerade durch die Häufigkeit der Kommunikation mit anderen Lebewesen sorgte Fe bei mir öfters mal für eine kleine Frusteinlage.

    Nachdem wir also am Anfang die Basics kennenlernen, dauert es auch nicht lange, bis wir zum einen eine schreckliche Entdeckung machen und zum anderen eine erste sinnvolle Aufgabe haben. Zum einen sehen wir zum ersten Mal im Spiel gepanzerte Monster denen wir auch noch einen Kristall klauen müssen, und zum anderen müssen wir feststellen, dass diese Monster die Bewohner des Waldes einsperrt in magisch herbeigezauberten Käfigen.

    Kommen wir aber direkt zu unserem ersten Auftrag. In einer kleinen Sequenz wird eine Vogelmutter in einen Käfig gesperrt und ihr werden die Vogeleier genommen, unsere Aufgabe ist es nach dem wir die Vogelmutter befreit haben noch die kleinen Vogeleier zurückzuerobern. Dies klingt nun direkt nach einer Mammutaufgabe, denn wir, der kleine Fuchs, können gar nicht kämpfen. Also muss hier schleunigst eine andere Lösung her, die sich auch schnell finden lässt. Wir werden zum Ninja, nur ohne Waffen eben. Wir schleichen uns durch die wundervolle Welt von Fe und beobachten und spionieren die Gewohnheiten des Bösen aus. Denn nur so, kommen wir im Spiel weiter. Wie gesagt, klingt schwer, ist es aber wirklich nicht. Auch wenn die Monster Furcht einflößend aussehen, sind sie nicht die schlausten, so viel sei schon einmal verraten. Unser Ziel ist es also, von Busch zu Busch zu laufen und kurz im Busch zu verstecken und um herauszufinden, wie die Bewegungsabläufe der Monster sind, denn diese laufen immer nach einem festen Schema ab und laufen wie in einer Endlosschleife vom Band. Durch unser wachsames Auge kommen wir also recht flott voran. Solltet ihr allerdings entdeckt werden, werden wir nicht gefangen genommen, sondern sterben direkt.

    Da wir es aber geschafft haben, bringen wir die vier gestohlenen Eier wieder zur Vogelmutter zurück und werden glorreich belohnt, mit unserer ersten Fremdsprache, nämlich dem zwitschern der Vögel. Dies bedeutet also, dass wir im späteren Verlauf mit Sicherheit in den Genuss kommen sollten, einen Vogel zu fliegen. Wer wollte nicht schon immer als kleiner hilflos wirkender Fuchs auf einem Vogel durch die Wälder fliegen. Vor allem wenn der Wald so schön ist…

    Doch was ist eigentlich der Sinn hinter dem Ganzen?

    Diese Frage stelle ich mir zwar immer noch. Doch wieso wir nun immer wieder eine Gesangseinlage vom Stapel lassen müssen und wieso wir überhaupt die Sprache der Tiere erlenen müssen, bekommt man nur Stück für Stück im Laufe des Spielverlaufes mit. Aber eben auch nicht so richtig, denn die magere Story-Häppchen, die wir serviert bekommen, lassen nur Vermutungen zu. Was wir aber mit Sicherheit sagen können, ist, dass es sich um ökologisches Märchen handelt. Kaum genug Häppchen um sich Story-technisch klarzumachen, was eigentlich genau gewollt ist mit dem Spiel.

    Der bezaubernde Wald, in dem wir eintauchen dürfen, wird von den Silent Ones, fiesen und bösen Robotern bedroht. Die Silent Ones fangen sämtliche Tiere ein und unsere Aufgabe ist es nun, diese wieder zu befreien, um abschließend herauszufinden, was wirklich hinter der mysteriösen Bedrohung durch die Silent Ones steckt.

    Nach und nach erfahren wir immer mehr durch kleine musikalische Rätsel, die wir lösen, oder wenn wir einen Helm eines Silent Ones finden, können wir durch die Augen dieses Monsters einige Eindrücke sammeln und kommen so nach und nach auf die Rätsels Lösung. Doch hier wollen wir nun nicht großartig Spoilern.

    In jedem Fall sind dies nette kleine Ansätze, die uns durchaus ein wenig die Story näherbringen sollen.

    Die Athmosphäre:..

    Fe ist nicht nur visuell und atmosphärisch ein Meisterwerk. Eine bezaubernde Welt eben. Auch wenn dies nun mehr als positiv ist, gibt auch eine kleine Kehrseite, denn Fe schreibt die Erkundung und Entdeckung sehr groß, doch leider gibt es nicht sehr viel zu entdecken. Viele Areale sind wirklich sehr leer und bis auf die eine Pflanze mit der man so oder so interagieren muss um weiterzukommen gibt es hier nicht. Hier und da mal eine Pflanze oder ein paar kleinere Tiere und eine Menge Bäume. Dies wird schnell langweilig, da die Welt im Großen und Ganzen dem gleichen Aufbauschema folgt. Hier hätte man sich eventuell noch etwas Tolles einfallen lassen müssen, um das Spiel noch spannender zu gestalten.

    Da wir euch nun nicht das komplette Spiel beschrieben wollen, kommen wir nun noch zum Fazit.

    Fazit:..

    Fe kann mit seiner stimmig tollen Atmosphäre durchaus überzeugen. Eine tolle Spielwelt, eine solide Spielmechanik, die clever aufgebaut wurde und für Unterhaltung sorgt, auch wenn das Klettern an manchen Stellen etwas komisch zu steuern ist.

    Anfangs noch planlos in der mysteriösen Welt, steigt man später dank erlernter Fremdsprachen und Fähigkeiten zum Held des Waldes auf. Doch dieser Spannungsbogen hält nur bis zum ersten Drittel der „Story“, danach wird es recht Öde, hier hat man definitiv die Spannung des Spielverlaufs nicht bis zum Ende durchdacht, was wirklich schade ist.

    Auch wenn die Intensität des Spiels nach dem ersten Drittel drastisch verliert, macht Fe dennoch Spaß, denn wir laufen, springen und hüpfen durch diese wundervoll gestaltete Spielwelt und dies lässt viele Sorgen wie im Fluge vergessen.

    Die charmante Atmosphäre und der tolle Soundtrack, gepaart mit der grafisch tollen Spielwelt und einem Kaufpreis von 19,99€ machen dieses Spiel wirklich interessant und jeder Action-Adventure Freund sollte sich Fe, trotz einiger Schwächen anschauen.

    Patrick
    Nun bin ich knapp 7 Jahre bei game2gether als Autor tätig und berichte über aktuelle Spiele und teste diese auch. Die Projektleitung habe ich vor knapp 4 Jahren übernommen. Mein Hauptaufgabenbereich ist hier die Hardware-Redaktion und das PR-Management. Online erkennt man mich unter dem Pseudonym "eXilitY" oder RaketenJohnny.