Oxenfree II: The Lost Signals Test/Review

    Oxenfree II: The Lost Signals Test/Review

    Packt die Radios ein, es geht auf die Insel. Rund sieben Jahre nach Erscheinen des ersten Teils erhält das vielfach gepriesene „Oxenfree“ mit „Oxenfree II: The Lost Signals“ endlich eine Fortsetzung. Wir haben uns in der Redaktion von Game2Gether „Oxenfree II“ einmal genauer angeschaut, um herauszufinden, ob die Fortsetzung dem Original in nichts nachsteht und ebenfalls mit einer packenden Singleplayer-Erfahrung daherkommt.

    Story: Durch Zeit und Dimension?

    „Oxenfree II: The Lost Signals“ spielt rund fünf Jahre nach den Ereignissen des Vorgängers. Spieler schlüpfen in die Rolle von Riley Poverly. Riley kehrt in ihr Heimatstädtchen Camena zurück, um mithilfe der Forscher Evelyn und Jacob merkwürde elektromagnetische Wellen zu untersuchen. Wer bereits den Vorgänger gespielt hat, wird bei dem Ortsnamen womöglich hellhörig, denn der Spielort des ersten Teils – Edwards Island – liegt gleich vor der Küste von Camena.

    Es gibt auch einige Überschneidungen zum ersten Teil, die aus Spoiler-Gründen an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden. Angeleitet von Evelyn ziehen Riley und Jacob also aus, um Sender an verschiedenen Orten rund um Camena zu platzieren, um die Ursache für die Vorkommnisse herauszufinden. Doch als sich über Edwards Island ein Dreieckiger Riss im Himmel öffnet, wird schnell klar, dass es sich nicht um natürliche Vorkommnisse handelt.

    Oxenfree II: The Lost Signals Test/Review
    Risse öffnen sich in Camena.

    Gameplay: Alter Wein in neuen Schläuchen.

    Ausgestattet ist Riley bei ihrer Aufgabe mit einem Radio, einem Walkie-Talkie und einer Kletterausrüstung. Mit dem Radio lassen sich nicht nur verschiedene Sender anhören, sondern man kann, wie schon in Teil eins, die Frequenzen des Radios nutzen, um dimensionale Risse zu beeinflussen. Neben dem altbekannten Dialogsystem möchten die Entwickler der Night School Studios den Spielern noch mehr Möglichkeiten bieten, mit den Bewohnern Camenas zu kommunizieren. Das neu eingeführte Walkie-Talkie-System soll dies in Hülle und Fülle bieten. Ansonsten orientiert sich das Gameplay sehr stark am Vorgänger und bietet wenig Neuerungen.

    Das ist jedoch nicht weiter schlimm, da das Herzstück des Spiels vor allem in der Story und den gut geschriebenen Dialogen der Charaktere liegt. Die Gespräche kann der Spieler erneut aktiv steuern, indem er zwischen 2-3 vorgefertigten Antwortfetzen wählt. Doch nicht nur die Dialoge, sondern auch der Spielverlauf wird von den Entscheidungen des Spielers beeinflusst. Darüber hinaus gibt es einige Objekte in den Leveln, mit denen der Spieler interagieren kann, um mehr über die Geschichte von Camena zu erfahren.

    Oxenfree II: The Lost Signals Test/Review
    Mithilfe des Dialog-Systems können Spieler den Verlauf der Geschichte beeinflussen.

    Steuerung

    Gespielt werden kann „Oxenfree II: The Lost Signals“ mit Maus und Tastatur, Controller oder wahlweise nur mit der Maus. Durch einen Klick auf die Umgebung bewegt sich Riley an den gewünschten Ort oder interagiert mit einem Objekt. Wie bereits erwähnt können Spieler die Antworten Rileys beeinflussen, dazu wählen sie einfach eine der möglichen Antwort-Sprechblasen mit einem Klick aus. Wie sich Riley fortbewegt oder Items genutzt werden können, wird dem Spieler mittels Popup-Boxen beigebracht. Die Steuerung ist recht simpel und verzichtet auf komplexe Eingaben, um den Fokus nicht von der Geschichte weg zu verlagern.

    Oxenfree II: The Lost Signals Test/Review
    Kleine Tutorials wie diese helfen Spielern sich zurecht zu finden.

    Technik

    Wie auch schon der Vorgänger setzt „Oxenfree II: The Lost Signals“ auf eine 2,5D Grafik, um Camena Leben einzuhauchen. Das Spiel setzt dabei auf die Unity Engine. Die Szenerie von Camena ist liebevoll und minimalistisch gestaltet. Die alternativen Dimensionen und Zeitlinien sehen hingegen zum Teil sehr beeindruckend aus und sind spektakulär inszeniert. Alle Level-Designs sind von Hand gezeichnet, bei dem man die Liebe zum Detail der Entwickler entdecken kann. Bugs oder Abstürze gab es während des Tests keine. „Oxenfree II: The Lost Signals“ hat moderate Systemanforderungen. Wer es spielen möchte, sollte laut Angaben der Entwickler mindestens folgendes mitbringen:

    Prozessor: i5-4580T oder ein AMD-Äquivalent

    Arbeitsspeicher: 8GB RAM

    Grafikkarte: Nvidia GTX 650 oder AMD Radeon HD 7750

    Festplattenspeicher: 6 GB

    Oxenfree II: The Lost Signals Test/Review
    Die von Hand gezeichnete Szenerie hat viel Liebe zum Detail

    Ton und Musik

    Musikalisch in Szene gesetzt wird Rileys Abenteuer von Musikkomponist Andrew Rohrmann auch bekannt unter seinem Künstlernamen „scntfc“. Rohrmann war schon für die musikalischen Klänge des ersten Teils verantwortlich. Der Soundtrack setzt verstärkt auf Science-Fiction Elemente und unterstreicht die mysteriöse Atmosphäre, die die Ereignisse in und um Camena umgeben. Die Musik birgt auch eine Meta-Ebene, in dem sie Elemente aus dem Spiel in der Musik des Spiels verarbeitet.

    Das betrifft nicht nur die Hintergrundmusik, sondern auch die Stücke, die sich Riley über ihr Radio anhören kann.  Die Dialoge sind voll vertont aber lediglich in Englisch verfügbar. Es gibt aber Untertitel in mehreren Sprachen. Die Qualität der eingesprochenen Dialoge ist außerordentlich gut und ein entscheidender Faktor für den fesselnden Sog, den das Spiel erzeugt. Tonspuren in weiteren Sprachen wären sicherlich schön gewesen, mindern den Spielspaß und das Interesse an der Geschichte jedoch nicht.

    Oxenfree II: The Lost Signals Test/Review
    Während der erste Teil nur auf Edwards Island spielte, ist Oxenfree II deutlich größer.

    Fazit zu Oxenfree II: The Lost Signals

    Insgesamt ist „Oxenfree II: The Lost Signals“ eine solide Fortsetzung. Die Geschichte, die das Spiel erzählt, ist großartig und packend geschrieben. Dazu setzt „Oxenfree II“ auf das altbekannte Gameplay des Vorgängers. Das ist zwar im Vergleich mit anderen Genrevertretern eher seicht, wird aber durch die neuen Ergänzungen, wie dem Walkie-Talkie-System, zu einer runden Erfahrung.

    Die Dialoge zwischen den Charakteren sind auf hohem Niveau und ziehen Spieler tiefer in die Story hinein. Das von Hand gezeichnete Camena inklusive seiner Umgebung passen wunderbar zum 3D-Look der Figuren und erzeugen mit dem futuristischen Soundtrack ein stimmiges Gesamtbild. Wer auf der Suche nach einer packenden Science-Fiction Geschichte ist, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen.

    „Oxenfree II: The Lost Signals“ erscheint am 12. Juli 2023 für PC, PS4, PS5, Nintendo Switch sowie für die Netflix Gaming Plattform. Neugierig? Anbei haben wir für euch den aktuellen Trailer angehängt:

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    Mehr Informationen

    Wir bedanken uns bei den Night School Studios für die Bereitstellung eines kostenlosen Keys. Eine Einflussnahme seitens Entwickler oder Publisher ist nicht erfolgt.

    Bildquelle: Night School Studio

    Dennis Witzmann
    Seit meiner Jugend bin ich begeisterter Spieler. Ob PC oder Konsolen, ich bin überall Zuhause. Doch in den Bereichen MMO und JRPG findet man mich am meisten.