Moving Out 2 – Test / Review

    Moving Out 2 Titel

    Umziehen – kein Wort, das man in der Regel mit Spaß in Verbindung bringt. Ganz anders sehen das wohl die Entwickler Devm Games und SMG Studio, die mit Moving Out 2 den Umzug zum Vergnügen machen wollen. Ob das gelingt? Wir haben das Mehrspieler-Game für euch getestet.

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    Zurück nach Packmore

    Zunächst starten wir dort, wo sich Fans des ersten Teils wie zu Hause fühlen werden – im guten alten Packmore. Nach einer kurzen Einweisung kann es auch schon mit dem Umziehen losgehen und es folgen einige einfache Aufträge. Einfach bedeutet in diesem Fall: Es sollte auch Casual-Spielern spätestens beim zweiten Versuch gelingen, alles im gewünschten Zeitlimit in den Umzugswagen zu packen, bzw. an die passenden Stellen im Haus zu schleppen.

    In der Regel läuft das so ab: Wir fahren mit dem Umzugswagen zum passenden Haus auf der Karte. Das startet unseren Auftrag, bei dem es in der Regel entweder ums Aus-, Ein-, oder Umziehen von Möbeln, Tieren oder mehr geht. Um den Auftrag erfolgreich zu erledigen und einen Stern zu ergattern, darf ein Zeitlimit nicht überschritten werden. Doch das ist natürlich noch nicht alles. Während ein Stern ausreicht, um zum nächsten Level fortzuschreiten, gibt es insgesamt fünf Sterne zu erreichen. Den zweiten erhält man für die Einhaltung eines noch strengeren Zeitlimits, die anderen beiden für spezielle Aufgaben. Diese reichen vom Einpacken nicht markierter Möbelstücke über besondere Vorsichtigkeit beim Transport bis hin zu speziellen Aufgaben, wie dem Bedienen von Stromschaltern.

    Das Spielprinzip ist somit schnell erklärt und leicht verständlich. So ist Moving Out 2 auch für Kinder und Partygäste mit wenig Gaming-Erfahrung geeignet.

    Umzugswagen vs. Herd

    Nahe liegt natürlich ein Vergleich mit den beliebten Teilen der Overcooked-Reihe. Die Spielidee ist jedenfalls sehr ähnlich, denn beide Titel bieten ein kurzweiliges, Einsteiger-freundliches Spielerlebnis, das sich perfekt für den Couch-Coop eignet. Das Gameplay ist in beiden Spielen stellenweise unübersichtlich, bunt und wild.

    Interessanter sind natürlich die Unterschiede: Klar, während man in Overcooked Essen zubereitet, werden in Moving Out unterschiedlichste Dinge von A nach B transportiert. Klingt sehr verschieden, das Spielgefühl ist aber doch sehr ähnlich. Ein großer Unterschied ist jedoch der Schwierigkeitsgrad; wenn Overcooked, gemessen am Genre, eher eine langsam steigende, mittlere Schwierigkeit bietet – vorausgesetzt man will eine gute Sternewertung erreichen – verhält es sich mit Moving Out etwas anders. Hier ist es extrem einfach, ein Level abzuschließen. An den 5 Sternen beißt man sich aber regelrecht die Zähne aus. Zum einen ist es nicht immer klar, welche Kriterien man überhaupt erfüllen muss, um alle Sterne zu sammeln, zum anderen sind einige Aufgaben mit einer Gruppe an Gelegenheitsspielern kaum machbar. Kurz gefasst sind die Levels gleichzeitig zu leicht abzuschließen und zu schwierig zu perfektionieren.

    Sehr lobenswert ist hingegen, dass es einige Optionen gibt, die Barrierefreiheit und allgemeine Vereinfachungen des Spielablaufs gewährleisten. So ist Moving Out 2 wirklich für alle Altersklassen und Typen von Spielern zugänglich und auch für einen Familienabend geeignet.

    Wer sich zwischen Herd und Umzugswagen entscheiden muss, dem empfehlen wir also abzuwägen: Für Moving Out 2 sprechen die guten Anpassungsoptionen sowie die Herausforderung, die die 5 Sterne-Kriterien bieten.

    Verbesserungen und Gleichgebliebenes

    Ein besonders häufig genannter Kritikpunkt am ersten Teil gehört mit Moving Out 2 glücklicherweise der Vergangenheit an. Denn der erste Teil verfügte über keinen online Multiplayer-Modus. Somit erfüllt sich der Wunsch vieler Fans und es ist nun gemeinsames Spielen mit bis zu vier Möbelpackern auch online möglich. Egal ob auf der Couch oder online, in unserem Test lief der Mehrspielermodus ohne Probleme. Tatsächlich finden wir, Moving Out 2 macht erst ab zwei Spielern so richtig Spaß. Für einen einzelnen Spieler würden wir das Game nur eingeschränkt empfehlen, denn viele Features machen erst im Multiplayer wirklich Sinn. Beispielsweise kann man hier viele Möbelstücke nur in Teamarbeit transportieren. Außerdem verleiht erst das unvermeidliche Chaos bei mehr als einem Umzugshelfer der Spielidee ihren Charme.

    Ein zweiter Kritikpunkt war beim ersten Teil die schwammige Steuerung. Aber wie sieht das im Nachfolger aus? Tragen, Werfen, Springen, Laufen… Die Steuerungsoptionen sind überschaubar und schnell gelernt, genau wie man es sich von einem Spiel der Art wünschen würde. Meistens gelingt die Steuerung gut, uns ist aber aufgefallen, dass gerade das Werfen sich manchmal etwas ungenau anfühlt. Darüber hinaus ist die Physik der Objekte, die es zu bewegen oder zu umgehen gilt, nicht immer ganz vorhersehbar. Gerade in einem Spiel, wo Dinge aller Art und Größe in einen Umzugswagen gestapelt werden müssen, führt das hin und wieder zu frustrierenden Situationen. Alles in allem gab es aber keine größeren Probleme oder Fehler. Die Kritikpunkte des ersten Teils bestehen somit nur teilweise weiter, da die Handhabung sich insgesamt verbessert hat.

    Raus aus Packmore

    Erwähnen möchten wir noch einige weitere Spielmechaniken. Im Grunde starten wir wie beschrieben mit den Fähigkeiten, Möbel zu tragen, zu ziehen und zu werfen. Diese sind eigentlich selbsterklärend und ergeben ein rundes Spielerlebnis. Hat man jedoch die ersten Level abgeschlossen, gibt es neben Packmore weitere Welten zu erkunden. Thematisch sind diese toll gelungen, beispielsweise die Süßigkeiten-Welt, in der zuckersüße Möbelstücke ans Ziel gebracht werden müssen.

    Während die Welten an sich eine gelungene Idee sind, frischen Wind in das Spiel zu bringen, könnten die neu eingeführten Spielmechaniken teilweise noch einen Feinschliff vertragen. Jede Welt bietet neue Mechaniken – beispielsweise geschlossene Durchgänge, die mit einer Kugel eingerissen werden müssen. In der Theorie klingt das zwar interessant, allerdings stören einige dieser Mechaniken unserer Meinung nach den Spielfluss. Am liebsten spielten wir die Level der ersten Welt, die sich auf einfaches Tragen, Werfen und Stapeln beschränken. Nichtsdestotrotz begrüßen wir die Idee, Abwechslung in das erprobte Spielprinzip zu bringen und einigen Mitspielern gefielen einzelne Welten besonders gut.

    Gelungene Verpackung

    Optisch ist Moving Out 2 hervorragend gelungen. Die Welt ist bunt und ansprechend, und die Designs der zahlreichen spielbaren Umzugshelfer sind ein wahres Highlight. Es macht Spaß, die lustigen Charaktere und weitere Outfits zu sammeln und versteckte Kisten zu ergattern.

    Genauso passend wie die Grafik ist auch der Soundtrack des Spiels. Zwar erwarten einen hier keine großen Überraschungen, aber die Hintergrundmusik ist solide und ausreichend abwechslungsreich, dass sie auch nach einiger Zeit nicht nervig wird.

    Fazit

    Würden wir Moving Out 2 nun, auch in Hinblick auf ähnliche, erprobte Titel empfehlen? Wer Overcooked bereits besitzt oder nach einem ähnlichen Party-Hit sucht, der kann ohne Vorbehalte zugreifen. Die wenigen Kritikpunkte beschränken sich auf die manchmal schwammige Steuerung und die relativ einfach schaffbaren Levels. Überall 5 Sterne zu ergattern ist hingegen teilweise richtig schwer, so erwartet erfahrenere Spieler auch eine Herausforderung. Insgesamt ist Moving Out 2 gut gelungen und liefert innerhalb seines Genres all das, was wir uns von dem Umzugs-Spiel erwarteten.

    Hallo, ich heiße Kathrin und bin bereits seit einigen Jahren bei Game2Gether dabei. Ins Team brachte mich sowohl mein Interesse am Schreiben, als auch die Begeisterung fürs Gaming. Ich bin offen für alle möglichen Spielegenres, besonders gerne spiele ich aber (Fantasy)RPGs, Puzzle-Games, Survivalspiele und Sidescroller.