Ghost Trick: Phantom-Detektiv – Test

    Ghost Trick: Phantom-Detektiv

    Annähernd 13 Jahre sind seit der Erstveröffentlichung von Ghost Trick: Phantom-Detektiv für Nintendo DS vergangen. Doch wie gut ist das dereinst von vielen Magazinen zum besten DS-Spiel des Jahres 2011 erkorene Spiel wirklich gealtert? Wir haben uns das HD-Remake genau angeschaut und geben Euch Antworten in unserem Test.

    Ghost Trick: Phantom-Detektiv

    Ärgerlich, wenn der Protagonist im Spiel sein Leben verliert, doch genau dies ist der Fall und gleichzeitig der Beginn der ungewöhnlichen Geschichte hinter Ghost Trick: Phantom-Detektiv. In der Rolle des frisch verstorbenen Heldens namens Sissel und mit Hilfe seiner „Geistertricks“ müsst Ihr den Lebenden rätsellösend beistehen.

    Die leitende Entwicklung, das Drehbuch und auch die Regie stammen aus der Hand von Shu Takumi. Dieser dürfte den Fans der Ace Attorney-Reihe ein Begriff sein. Als das Spiel im Januar 2011 für den Nintendo DS herauskam, erntete es von allen Seiten großen Lob und heimste mehrfach von der Fachpresse Preise ein.

    Story

    Peng! Sissel erwacht und ist tot. Gut, dieser Widerspruch in sich wird schnell aufgeklärt, da er auf seinen leblosen Körper hinabschaut. Jedoch kann er sich nicht daran erinnern, was oder wer ihn in diese missliche Lage gebracht hat. Dafür stellt er recht schnell fest, dass er in die Welt der Lebenden eingreifen kann. Hierfür stehen ihm sogenannte „Geistertricks“ zur Verfügung. Er kann Besitz von leblosen Objekten ergreifen und diese manipulieren. Außerdem erlauben ihm seine neu gewonnenen Kräfte, vier Minuten in die Vergangenheit von getöteten Personen zu reisen. Hier erkennt er schnell, dass er so das Schicksal dieser armen Menschen verändern und abwenden kann.

    Natürlich bleibt auch sein eigener vorzeitiger Abgang noch als ungeklärtes Rätsel stehen. Allerdings kommt jetzt dann auch noch Zeitdruck ins Spiel, da alle Geister mit dem jeweils nächsten Sonnenaufgang endgültig sterben.

    Mehr wird an dieser Stelle gar nicht verraten. Die Story braucht etwas Zeit, bevor sie aber dann so richtig in Fahrt kommt. Wer bis zum Schluss und der durchaus überraschenden Wendung gelangt, durfte eine der besten Storylines der vergangenen Jahre miterleben.

    Gameplay

    Im Spiel ist Eure Auffassungs- und Kombinationsgabe gefragt. Zunächst muss Sissel den Mord an der rothaarigen Lynne verhindern bzw. rückgängig machen. Allerdings könnt Ihr nicht direkt vor dem Täter erscheinen und einfach „Buh“ rufen. So ein Geist ist Sissel leider nicht. Dafür könnt Ihr von Gegenstände aus der Umgebung Besitz ergreifen, um so Schlimmeres zu verhindern.

    Auch kann Sissel nicht einfach zum nächsten Ort laufen. Gut, dass überall Telefonleitungen verlegt sind, mittels derer ihr ganz einfach und bequem reisen könnt. Gerade der tatsächliche Aufenthaltsort von Sissel zu einem bestimmten Zeitpunkt ist in den späteren Episoden ein wesentlicher Faktor.

    Misslingt Euer Versuch ein Opfer zu retten, habt Ihr die Wahl. Entweder kehrt Ihr zum Anfang der vier Minuten zurück oder zu einem gesetzten Kontrollpunkt. Diese Kontrollpunkte entstehen, sobald Ihr das Schicksal bereits ein wenig verändern konntet. Im späteren Spielverlauf lernen wir dann noch Missile kennen. Der Geist des kleinen Hundes bringt neue Fähigkeiten und insbesondere eine größere Reichweite für unsere „Geistertricks“ mit.

    Bild und Ton

    Wäre es ein vollständig neues Spiel, müsste hier ein erster Kritikpunkt einfließen. Leider findet die Vermittlung eines Großteils der Story mittels statischer Bilder und jeder Menge Text statt. Heutzutage erwartet man animierte Szenen und eine Sprachausgabe. Aber, wie gesagt, mit Ghost Trick: Phantom-Detektiv halten wir ein mittlerweile 12 Jahre altes Spiel in Händen. Zur Beruhigung: die Texte der deutschen Lokalisation haben in all den Jahren nichts an Witz und Charme eingebüßt. Die neu aufgenommenen Sound-Effekte werten den Gesamteindruck zusätzlich auf.

    Beim Bild fällt direkt auf, dass der Titel der DS-Ära entnommen ist. Zwar ist das HD-Remake durchaus gelungen, allerdings hat der Bildschirm zu beiden Seiten einen dicken Rahmen erhalten. Dies hat aber auch einen raffinierten Hintergrund und nicht nur den Zweck das einstige 4:3-Format zu überspielen. Gleichzeitig haben die beiden Balken die Funktion, die früher der zweite Bildschirm des DS erfüllte. Bis auf ein paar Sequenzen, die im 16:9-Format hervorstechen, muss man also mit den beiden Randbegrenzungen leben.

    Insgesamt hat die Grafik aber eine ordentliche Auffrischungskur erfahren. Wer ganz genau hinschaut, entdeckt, dass die Hintergründe hochskaliert wirken. Dies machen aber die sehr guten Überarbeitungen der 3D-Figuren wieder wett. Die beweglichen Elemente heben sich positiv ab und die Animationen der Figuren sind detailreich.

    Fazit

    Mit Ghost Trick: Phantom-Detektiv hat CAPCOM ein sauberes Remaster hingelegt. Abgesehen von der Tatsache, dass es sich hierbei um eines der besten DS-Spiele überhaupt handelt, ist die technische Umsetzung mehr als gelungen. Das Spiel gehört also unbedingt auf Eure Wunschliste, sofern Ihr knifflige Rätsel und eine herrlich gut erzählte Story zu schätzen wisst. Sowohl Kenner des Spiels als auch Neulinge sollten mit diesem HD-Remaster erneut viele Stunden Spielspaß erleben. Einen Wermutstropfen hab ich aber leider doch noch und diesen bis zum Schluss aufgespart: leider ist für Europa keine physische Version geplant. Hier müsst Ihr zur digitalen Kaufoption greifen oder einen Japan-Import in Erwägung ziehen.

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    Noch mehr Infos erhaltet Ihr auf der offiziellen Homepage zum Spiel.

    Wir bedanken uns bei CAPCOM für die kostenlose Bereitstellung eines Rezensions-Codes für die Nintendo Switch.

    Ghost Trick: Phantom Detektiv ist seit heute für PC, Xbox, PlayStation und Nintendo Switch erhältlich.

    Quelle: CAPCOM

    Ich bin Nintendo-Fan der ersten Stunde und darf mich hier bei den Spieletests und in der News-Sektion austoben. Ich spiele mich gerne durch meine Retrogames-Sammlung, erfreue mich aber auch an den neuesten Spielen für meine Nintendo Switch.