Alwa’s Legacy – Test

    Für den Fall, dass ihr mal wieder gerne ein richtig schönes Metroidvania spielen möchtet, könnte Alwa’s Legacy ein vielversprechender Kandidat sein. Was es mit dem Spiel auf sich hat und für wen es sich lohnt, das könnt ihr im Test erfahren.

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    Alwa’s Legacy erschient im Juni bereits für PC (Steam) und kürzlich für Nintendo Switch. Für unsere Review spielten wir auf Switch. Zu einem späteren Zeitpunkt soll das Spiel ebenfalls für Xbox One und Playstation 4 erscheinen.

     

    Starke Rätsel

    Manchmal verliert man den Überblick, wann welches Spiel erscheint. Alwa’s Legacy wäre uns beinahe durch die Lappen gegangen, aber eben nur beinahe. Zum Glück wie sich herausstellte, denn das Spiel ist ein mehr als solides Indie-Metroidvania mit leichten Soulslike-Anteilen geworden. Die Beschreibung klingt vielleicht etwas strange, ist aber im Grunde schnell erklärt.

    Alwa’s Legacy setzt da an, wo der Vorgängertitel Alwa’s Awakening endet. Ihr kennt den ersten Teil nicht? Das macht gar nichts, für das Spiel sind keinerlei Kenntnisse über den ersten Ableger notwendig. Kenner von Teil 1 fühlen sich dafür dann allerdings direkt heimisch in Legacy.

    Wir schlüpfen in die Rolle von Zoe, ein junges Mädchen, das ohne Erinnerungen in der Welt Alwa erwacht. Ohne Wissen, warum wir hier sind und wie wir überhaupt in Alwa gelandet sind, begegnet uns plötzlich Vicar. Wie sich herausstellt, ist Vicar der fiese Boss des Spiels, der die Welt mit Hilfe seiner Armee unterjochen will. Nach einem ersten Disput, bei dem wir sämtliche Ausrüstung verlieren, treffen wir auf die hilfreiche Dame Saga. Durch sie erfahren wir, dass der Fluch durch Vicar nur durch drei Artefakte wieder gebrochen werden kann. Und nur dann können wir auch dieses Land wieder verlassen. Oberbösewicht unterwirft ein Land, 3 magische Gegenstände… klingt ein wenig wie die Rahmengeschichte von Zelda und dem Triforce. Letztlich ist die recht oberflächliche Story im Spiel allerdings auch nur Mittel zum Zweck. Aus irgendeinem Grund müssen wir schließlich hier sein und etwas Sinnvolles erledigen.

     

    Steigender Schweregrad

    Zum Spielstart sind wir nur einem einem Stab ausgerüstet, mit dem wir ausschließlich im Nahkampf brillieren können. Stück für Stück lernen wir mit dem fortlaufenden Spiel dann wichtige Zaubersprüche kennen, die für das Gameplay den Dreh- und Angelpunkt darstellen. So erreichen wir beispielsweise höhergelegene Ebenen nur durch das Zaubern einer Blase, auf die Zoe dann hüpfen kann. Oder man zaubert sich eine Kiste her, durch die man Bodenschalter beschweren und auslösen kann.

    Die wichtigen Zauber können jedoch nicht unbegrenzt genutzt werden. Eine Anzeige am oberen Bildschirmrand zeigt, wie viel Mana noch zur Verfügung steht. Man sollte die Zauber also mit Bedacht nutzen und nur zielgerichtet anwenden.

    Innerhalb des Spiels wird Zoe nicht nur durch neue Zauber, sondern auch durch andere Skills stärker und mächtiger. Blaue Kugeln gilt es zu sammeln, mit deren Hilfe man sich dann am Talentbaum austoben darf. Bei uns stellten sich die Fähigkeiten der Zeitverlangsamung als nützlich heraus, ebenso, wie die Möglichkeit über giftige Stacheln zu laufen. Der Clou dabei ist, dass Zoe nicht unbegrenzt oft diese (passiven) Skills nutzen kann. Lediglich einer kann aktiv bleiben und selbst dann muss sich dieser erst noch aufladen.

     

    Zauberhafte Optik

    Der Reiz von Alwa’s Legacy liegt natürlich darin, dass man Zauber und Skills aktiv miteinander verbinden und kombinieren muss, um das jeweilige Level zu schaffen. In den ersten Runden liegen die Rätsel noch ziemlich offensichtlich dar und die Lösung meist auf der Hand. Mit fortlaufendem Spiel werden die Rätsel jedoch immer knackiger und selbst wenn man dann die Lösung gefunden hat, liegt es immer noch am richtigen Timing, Zauber und Fähigkeiten im richtigen Moment zu kombinieren.

    Die Gegner sind im Spiel ziemlich unverzeihlich und nerven uns an jeder Ecke. Dazu sind die Räume mit Fallen gespickt, so dass quasi hinter jedem Schritt der nächste HP-Abzug lauert. Irgendwann ist man an einem Punkt angekommen, da man so oft gestorben ist, dass einen der kleine Anzeiger mit der Anzahl der Tode nicht mehr interessiert. Bei uns im Test stand dort phasenweise eine aberwitzig hohe Zahl!

    Dem zu Gute kommen die zahlreichen Checkpoints, durch die sich eigentlich nie Frust breitmacht. Das Spiel verzeiht zwar keine Fehler, ist allerdings dem Spieler gegenüber absolut fair und so liegt es dann am eigenen Unvermögen, wenn man das Zeitliche segnet.

    Neben den spielerisch fordernden Elementen ist die Grafik das Highlight des Spiels. Der 16-Bit Look steht dem Spiel unfassbar gut und es wurden extrem viele Elemente liebevoll in den Hintergrund eingepflegt. Die einzelnen Level versprühen etwas magisches und unterstreichen damit das Gameplay. Gleichwohl setzt der Soundtrack zwar keine neuen Maßstäbe, aber die Chiptune-Tracks führen zu einem stimmigen und rundem Gesamtbild.

    Für ein so punktgenaues Spiel muss die Steuerung zu 100% sitzen und im Falle von Alwa’s Legacy tut sie das auch. Die Analogsticks und Buttons reagieren knackig auf jede Eingabe.

     

    Fazit

    Alwa’s Legacy ist ein klasse Kandidat, wenn ihr ein unterhaltsames Metroidvania sucht. Die Grafik ist prächtig, der Soundtrack stimmig und das Spiel hinterlässt einen wirklich runden Gesamteindruck. Die Spielmechaniken, die sich stetig erweitern, sind interessant mit entsprechenden Rätseln ins Spiel eingebunden. Hier und da steht man vor knackigen Tüftelaufgaben, dank Hilfeoption kann man sich aber auch auf Wunsch den nächsten Zielraum in der Übersichtskarte anzeigen lassen.

    Wer dem Pixel-Look etwas abgewinnen kann, Metroidvanias mag und sich mit Soulslike-Elementen anfreunden kann, der sollte sich das Spiel unbedingt zulegen.

    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur