Mountain Everest 60 – Test/Review

    Ergonomie, Handling und Präzision:

    Anders wie man es von fast allen Tastaturen kennt, finden ich bei der MOUNTAIN Everest 60 keine herausklappbaren Stützen. Dennoch kann die Tastatur im Neigungswinkel angepasst werden. Hierzu dienen magnetische Scheiben, mit denen man den ebenfalls magnetischen Fuß am oberen Ende der Tastatur ins zwei Stufen erhöhen kann. So kann man die Tastatur auf drei verschiedene Höhen anpassen, ohne das übliche Problem der einklappenden Stützen, wenn die Tastatur verschoben wird. Eine wirklich sehr elegante Lösung.

    Wie bereits beschrieben fühlen sich die Keycaps sehr griffig an und sind das im Einsatz auch. Die Markierungen am F und J für das blinde Schreiben sind dezent, aber dennoch gut zu ertasten, genau wie die der 5 des Num-Blocks. Unser Testmuster ist mit linearen Switches ausgestattet, deren Auslösewiderstand mit 45 g minimal höher liegt, wie bei vielen Konkurrenzprodukten. Im Einsatz zeigt sich der Auslösewidertand wirklich sehr linear und man merkt auch einen etwas höheren Widerstand, der jedoch nicht störend ist, sondern eher Fehlauslösungen reduzieren kann. Die Auslösung der Switches erfolgt nach 2 mm Tastenhub, sodass Fehleingaben auch auf diesem Weg minimiert werden. Wenn man bei der Bedienung darauf achtet, kann man den Auslösepunkt der Switches minimal erfühlen, da es bei der Rückbewegung einen minimalen Abfall im Widerstand rund um den Auslösepunkt gibt. Neben der Präzision der Switches, ist die Akustik auch ein Highlight. Hier merkt man besonders die integrierten Dämmungen, denn die Tastenbetätigungen klingen deutlich stumpfer, wie man es in der Regel kennt. Auch die Gesamtlautstärke ist sehr angenehm.

    Die Tastatur liegt insgesamt relativ hoch. Eine Handballenablage liegt nicht bei und ist bei diesem Modell auch nicht vorgesehen. Wäre aufgrund der Höhe aber durchaus eine gute ergonomische Ergänzung, auch wenn dies natürlich im Widerspruch zur kompakten Ausrichtung einer 60-%-Tastatur steht.

    Ein Ghosting konnten wir in unsere Tests nicht feststellen. Von Ghosting spricht man, wenn eine Tastatur beim Drücken von mehreren Tasten gleichzeitig nicht alle Eingaben erfasst. Das kann insbesondere in Shootern passieren, da man hier oft viele Aktionen gleichzeitig durchführen muss. Das N-Key-Rollover der Tastatur funktioniert zuverlässig. Da Tastenkombinationen normalerweise nicht mehr als drei bis vier Tasten erfordern, ist dies vollkommen ausreichend und ein N-Key-Rollover nicht zwingend erforderlich. Ein N-Key-Rollover ermöglicht es alle Tasten gleichzeitig zu drücken und die Tastatur erfasst jede einzelne Eingabe.

    Tastenbelegung:

    Ein durchaus interessanter Faktor bei einer 60-%-Tastatur sind vorkonfigurierte Mehrfachbelegungen. Auch wenn die MOUNTAIN Everest 60 zwar über ein Steuerkreuz verfügt fehlen natürlich dedizierte F-Tasten. Diese sind aber der oberen Zahlenreiche als Zweitbelegung mittels FN-Taste zugeordnet, auch wenn dies auf den Keycaps nicht ersichtlich ist. Auch die WIN-Taste lässt sich so sperren.

    Software:

    Die Anpassung der Einstellungen und Effekte der MOUNTAIN Everest 60 erfolgt über die Software MOUNTAIN Base Camp, über die alle hauseigenen Produkte konfiguriert werden können. Zum Zeitpunkt des Tests war die Version 1.4 aktuell, genutzt haben wir die Version 1.41 beta. Bei der Installation der Software werden automatisch weder ein Startmenü-Eintrag, eine Desktop-Verknüpfung noch ein Autostart-Eintrag angelegt. Das sollte man beachten, damit man die Software nach der Installation auch findet.

    In der Software teilen sich die Einstellungsoptionen der Tastatur in fünf verschiedene Tabs auf. Der erste Tab bezieht sich rein auf die Erstellung und Auswahl des jeweiligen Profils.
    Im zweiten Tab kann man die Beleuchtung der Tastatur anpassen. Dabei hat man die Wahl zwischen vorkonfigurierten Effekten, wie einer Farbwelle, einem drehenden Effekt, einem reaktiven Effekt usw. oder man kann direkt eine komplett individuelle Beleuchtung erstellen und dabei jede Zone und Taste separat anpassen. Aber auch die vorkonfigurierten Effekte lassen sich im Hinblick auf Farbe, Geschwindigkeit, Bewegungsrichtung und Helligkeit anpassen.
    Im dritten Tab lassen sich die Tastenbelegungen anpassen. Hier stehen zwei Layer zur Verfügung, einmal mit und einmal ohne gedrückter FN-Taste. So kann man wirklich jede Tastenbelegung ändern, also auch einer Taste einen ganz anderen Buchstaben zuordnen. Letzteres ist durchaus interessant, um nicht erhältliche Layouts zu realisieren. Oder man realisiert in Verbindung mit der FN-Taste Schnellauswahlen für Programme und ähnliches.
    Als vierten Tab gibt es die üblichen Makro-Optionen. Hier können wir Makros erstellen, die auf Tastatur- und/oder Mauseingaben beruhen und diese später der Tastatur zuordnen.
    Der letzte Tab bietet Optionen, wie ein Firmware-Update und die Deaktivierung bestimmter Tastenkombinationen (z.B. Alt + F4).

    Fazit:

    Die MOUNTAIN Everest 60 hat nicht ohne Grund den Ruf eine der aktuell besten Gaming-Tastaturen zu sein. Denn hier kommen hochwertige Verarbeitung sowie Materialien, präzise Switches, eine sehr gute Akustik und ein ansprechendes Design mit gut sichtbaren, aber nicht überzogenen RGB-Effekten zusammen. Ein großer Pluspunkt ist die Möglichkeit, die Tastatur um einen Num-Block zu erweitern, sodass man maximalen Platz beim Gaming, aber den Komfort eines Num-Blocks bei der Arbeit mit Zahlen vereinen kann.

    Aktuell ist die Tastatur zum UVP von 139,99 € mit dem DE-Layout erhältich. Bei den Switches hat man die Wahl zwischen den Tactile 55, Linear 45 und Linear Speed 45. Die Keycaps sind im Fall des DE-Layouts aktuell nur in Schwarz ab Werk bestellbar. Das Numpad ist separat für 49,99 € erhältlich. Auch hier kann man zwischen den drei Switch-Arten wählen. So sollte für die meisten Vorlieben der passende Switch verfügbar sein. Vergleicht man den Preis der Tastatur mit den Konkurrenz-Produkten fügt sich die MOUNTAIN Everest 60 mit einem wirklich guten Preis-Leistungs-Verhältnis ein, besonders, wenn man die Optimierung der Switches und Dämmung des Gehäuses bedenkt. Der Preis für das separate Numpad fällt allerdings schon recht hoch aus.

    Das gefiel uns gut:

    • Sehr hochwertie Verarbeitung und Materialien.
    • Sehr effektvolle ARGB-Beleuchtung der Tasten mit vielen Zonen.
    • Präzise, zuverlässige Auslösung der Tasten.
    • Sehr angenehme Akustik.
    • Erweiterungsoptionen durch separaten Num-Block, lässt sich auch im Betrieb anstecken.
    • Flexibles USB-Kabel.
    • Sehr stabile Höhenverstellung.
    • Integration in Base-Camp-Software.

    Das sehen wir kritisch:

    • Bislang keine Handballenablage als Zubehör (besonders bei produktiven Anwendungen in Verbindung mit dem Num-Block interessant).

    Die Tastatur Everest 60 und das Everest 60 Numpad wurden Game2Gether von Mountain für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Quelle: Produktseite MOUNTAIN

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    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.