Dorfromantik – Test

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    Dorfromantik verbindet ein entspanntes Spielerlebnis mit erstaunlich viel taktischer Tiefe. heute feiert das Legespiel sein Debüt auf Nintendo Switch und wir wollten natürlich wissen, wie sich der Indie-Hit auf der portablen Konsole schlägt. Hier in unserem Test zu Dorfromantik erfahrt ihr alles Wissenswerte!

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    Mehr Informationen

    Hier und da schauen Spielerinnen und Spieler, die rein auf Konsolen unterwegs sind, etwas neidisch zur PC-Fraktion rüber. So auch vergangenes Jahr, als Dorfromantik für PC im early access veröffentlicht und schon kurze Zeit später richtig abgefeiert wurde. Es sind genau diese Überraschungs-Titel, die oft unser Spielerherz höher schlagen lassen. Aufgetaucht aus dem Nichts, ein simples Spielprinzip und doch so fesselnd zugleich. Im Falle von Dorfromantik kommt als i-Tüpfelchen noch dazu, dass das Entwicklerteam von Toukana Interactive aus dem hiesigen Berlin kommt.

     

    Die sechs Ecken einer Karte

    Vielleicht kennt ihr das beliebte Brettspiel Carcassonne. Wenn ja, dann könnt ihr schon leise erahnen, in welche Richtung sich das Spielprinzip von Dorfromantik bewegt. Wir beginnen mit einem zufälligen Stapel sechseckiger Karten. Auf diesen befinden sich unterschiedliche Landschaften, mal weniger und mal mehrere: Häuser, Wiesen, Felder und Wälder. Im Verlaufe des Spiels gesellen sich noch weitere Objekte wie z.B. Flüsse und Schienen dazu. Unser Ziel ist es, diese Hexagone so zu platzieren, dass sie möglichst viel der gleichen Umgebung berühren.

    Beim Spielstart werdet ihr auf Wunsch zunächst das seichte Tutorial absolvieren dürfen, dass euch in die Spielmechaniken und die Steuerung einführt. Mit dem linken Stick bewegen wir die zu legende Karte über das Spielfeld. Helle Flächen stellen mögliche Legepunkte dar, nicht immer ist es möglich, eine Karte an jeden erdenklichen Platz ablegen zu können. Das Spielfeld selbst bewegt man mit dem rechten Stick, während man mit den rechts und links Buttons selbiges um jeweils 90° dreht. Zu guter Letzt dreht ihr die ausgewählte Legekarte mit den Schultertasten um die eigene Achse, um sie dann möglichst passgenau mit A an ihren Bestimmungsort zu legen. Jederzeit könnt ihr mit dem B-Button den letzten Zug rückgängig machen, auch mehrere Neuzüge sind dadurch möglich.

    Stück für Stück wächst so das Spielbrett mit jeder gelegten Karte immer weiter. Früher oder später bekommt ihr kleine Quests mit auf den Weg, die mit dem fortwährenden Spielverlauf immer ausufernder werden. So müsst ihr beispielsweise einen Wald mit 10 Bäumen verbinden, um die Quest erfolgreich zu beenden. Schafft ihr das, bekommt ihr eine Handvoll neuer Karten in euren Zugstapel gemischt. Später dürfen es dann auch mal 90+ Bäume, Häuser oder sonst was sein, damit ihr den Auftrag abschließen könnt. Schafft ihr es nicht, dann vergeht dieser einfach wieder ohne Punktabzug. Neue Karten gehen euch dadurch allerdings durch die Lappen.

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    Der Anfang stellt noch keine große Herausforderung dar

     

    Punktesammler

    Schlussendlich geht man mit jeder neuen Runde auf die Jagd nach einem neuen Highscore. Je größer euer Spielfeld letztlich ist, ist dabei nur ein Faktor. Das möglichst exakte Platzieren einer Landschaftskarte bringt ebenfalls satte Punkte ein. Pro korrekt angrenzendes Feld bekommt ihr 10 Punkte auf den Counter. Für ein perfektes Feld, also dann, wenn alle 6 Kanten korrekt anliegen, gibt es Bonuspunkte. Vorrausschauendes Bauen ist also das A und O! Es empfiehlt sich, jeweils eigene Terrains schon direkt beim Start in unterschiedliche Himmelsrichtungen zu bauen. Beispielsweise einen Wald nach rechts, eine Stadt nach oben usw.. Je weiter im kommt, umso schwieriger wird es natürlich und irgendwann muss man auch die beste Planung ein Stück weit über den Haufen werfen.

    Sind die ersten Runden noch in wenigen Minuten bereits wieder vorbei, werdet ihr später mitunter stundenlang an nur einer Partie sitzen. Das Spielverständnis wächst stetig und ihr bekommt ein geschultes Auge dafür, wie und wo welche Karte am besten platziert werden sollte. Selbst die kniffligen Eisenbahnstrecken und Flüsse lächelt ihr dann einigermaßen weg.

    Neben dem normalen Spiel könnt ihr euch an anderen Modi ausprobieren. Der entspannteste ist wohl der Freie, bei dem ihr kein Limit habt, also frei nach Gusto einfach immer weiter euer Spielfeld baut. Für Kurzentschlossene dürfte der schnelle Modus etwas sein, denn hier bekommt ihr nur einen begrenzten Vorrat an Karten und müsst damit möglichst viele Punkte erzielen. Wer die Herausforderung sucht, greift zum schweren Modus. Dort gibt es weniger Quests, was gleichbedeutend mit potentiell weniger Nachschubkarten ist, und obendrein besteht euer Stapel aus echt fiesen Sechsecken. Zu guter Letzt könnt ihr euch an monatlich wechselnden Herausforderungen messen.

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    Winterliche Aussichten

     

    Perfekt für unterwegs

    Das Zen-artigen Spielerlebnis erlebt ihr am Besten im Kreativmodus. Hier habt ihr kein Kartenlimit und könnt jederzeit eine Karte überspringen, wenn sie euch gerade nicht ins Konzept passt. Außerdem könnt ihr mit einem Tool bereits gelegte Karten duplizieren, um möglichst perfekte Ergebnisse zu bauen. In den Settings könnt ihr festlegen, welche Biome häufiger und welche weniger oft erscheinen sollen. Apropos Biome: Das neue Kirschblüten-Biom mit neuen Strukturen steht exklusiv zum Launch auf der Switch in den Startlöchern und bietet somit ganz neue Herausforderungen.

    Dorfromantik erlebt mit dem Release auf Nintendos Hybrid-Konsole eine echte Renaissance. Ein so locker flockiges Spielprinzip ist einfach perfekt für die mobile Konsole! Es ist nur wenige Hundert Megabyte groß und es werden keine enormen Anforderungen an die Hardware gestellt, beste Voraussetzungen also. Die Grafik wunderschön gezeichnet und obwohl sie recht minimalistisch ist, erfüllt sie ihren Zweck voll und ganz. Minimalistisch ist ohnehin das große Zauberwort, das über allem schwebt, es gilt nämlich auch für den Soundtrack. Dieser schwebt unaufdringlich im Hintergrund und lässt nur gelegentliche Akkordwechsel zu. Es ist wie aus einem Guss, wirklich toll.

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    Je weiter ihr kommt, desto kniffliger wird das Legen. Hier seht ihr auch ein paar noch offene Quests markiert.

     

    Fazit

    Dorfromantik für Nintendo Switch ist die perfekte Portierung des Legespiels geworden. Ein absolut entschleunigtes Spielerlebnis untermalt mit sanften Klängen ist gleichermaßen für Gelegenheitsspieler und all diejenigen, die gerne unterwegs spielen, ein tolles Erlebnis. Aber lasst euch nicht zu sehr von der Idylle blenden, Dorfromantik kann ganz schön knifflig und auch fordernd sein. Je nach den eigenen Wünschen wird man also seinen Modus finden und kann dort dann Plättchen um Plättchen legen. Am Ende seid ihr ohnehin mit eurem Spielfeld unzufrieden und werdet einen neuen Anlauf starten – versprochen 🙂

     

    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur