The Walking Dead – Episode 1 „A New Day“ – Test / Review

Passend zur Ausstrahlung von „The Walking Dead“ im deutschen Free-TV, bringt Telltale Games das Spiel zum Comic heraus. Anders als die Fernsehserie orientiert es sich am Aussehen der Comics. Das Spiel ist in fünf Episoden unterteilt und wir haben uns Episode 1, „A New Day“, genauer angesehen.

Der neue Beschützer

Die gesamte Zeit hindurch spielt ihr Lee Everett, einen Mann der wegen eines Mordes zu einer Haftstrafe verurteilt worden ist. Ihr seid gerade im Polizeiauto auf dem Weg ins Gefängnis als der Albtraum losgeht und ihr einen Zombie überfahrt, wodurch euer Auto von der Straße abkommt. Lee flüchtet sich in ein augenscheinlich verlassenes Haus und trifft dort auf das kleine Mädchen Clementine, dass ganz alleine lebt. Ihre Eltern sind nicht zu Hause und Lee macht es sich zur Aufgabe Clementine vor den Zombies zu beschützen.

Komplette Entscheidungsfreiheit

Im Spiel trefft ihr auf viele Charaktere mit denen ihr interagieren könnt. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Konversationen mit den verschiedenen Personen. Lüge ich über meine Vergangenheit oder sage ich die Wahrheit? Solche Fragen in der moralischen Grauzone stellen sich euch immer wieder im Spiel und sie sollen gravierende Auswirkungen auf die nächsten Episoden haben. Teilweise bleibt euch für eine spielentscheidende Entscheidung nur sehr wenig Zeit. Das macht das Spiel extrem interessant, da die anderen Charaktere auch sterben können. So soll jeder Spieler seine ganz eigene Story entwickeln können. Fans dürfen sich auf Auftritte von bekannten Charakteren aus den Comics (zum Beispiel Hershel Green und Glenn) freuen und das Spiel findet zeitlich vor dem ersten Comic statt. Die erste von fünf Episoden dauert ca. zwei Stunden und die meiste Zeit werdet ihr mit Konversationen verbringen. Am Ende der Episode gibt es noch einen kleinen Vorausblick auf die nächste Episode und eine Statistik wie sich die komplette Community bei den wichtigen Entscheidungen entschieden hat.

Es gibt auch Action

Die Action-Szenen nehmen in Walking Dead eine Nebenrolle ein. Die Kämpfe gegen die Zombies werden durch kleine Quicktime-Events bestritten oder ihr müsst ein bestimmtes Ziel anklicken. In diesen Szenen kommt ihr nur selten in Bedrängnis und der Adrenalinkick bleibt aus. Dafür gibt es verschiedene Sterbeszenen, falls Lee wirklich mal das Zeitliche segnen sollte. Die Szenen mit den Zombies sind sehr brutal und obwohl das Spiel das Aussehen eines Comics hat, sollten es keine Kinder in die Hand bekommen. Eine USK-Kennzeichnung gibt es bisher noch nicht.

Adventure-Fans werden durch die extrem einfachen Rätsel sehr enttäuscht sein. Das Spiel richtet sich mehr an die breite Masse und als an Hardcore-Adventure-Fans. Wer trotzdem eine Herausforderung sucht stellt die Hervorhebung von Gegenständen ab. Dadurch leuchten aufnehmbare Gegenstände nicht mehr wenn ihr in ihre Nähe kommt und das Spiel wird weitaus anspruchsvoller.

Ansprechende Grafik

Das Aussehen des Spiels ist genial und es orientiert sich zum Glück an den Comics. Dadurch werden Fans sofort in das Spiel hineingezogen und auch Neulingen wird der Zugang zur Serie erleichtert. Im Vergleich zu anderen Telltale Games dürft ihr hier weitaus weniger Framerate-Einbrüche erwarten und diese stören das Spiel kaum. Bisher gibt es nur eine englische Sprachausgabe und wer nicht sehr gut englisch spricht, sollte von so einem textlastigen Spiel Abstand nehmen. Die Akzente der Figuren sind teilweise sehr schwer zu verstehen und es empfiehlt sich die englischen Untertitel anzuschalten.