Nokia Lumia 800 – Test / Review

Software

Windows 7.5. Mango ist die Software, mit der Nokia den großen Clou landen möchte. Unterschiede im Betriebssystem gibt es zu anderen Windows-Handys nicht. Neben den Standardprogrammen wie Browser und Mail-Client ist von Hause auch für jedes denkbare Social Network eine entsprechende App am Start.

Als richtig nettes Gimmik stellte sich die Navigationssoftware „Nokia Drive“ heraus. Sämtliche Karten (über 100 Länder) sind kostenlos downloadbar und sofort einsatzbereit, das bringt dem Lumia 800 einen gewissen Allround-Faktor. Die Bedienung der Software klappt vorbildlich und ist einfach wie logisch, eine Hand voll Beispielziele fand das Gerät ohne großes Suchen und nach nur wenigen Augenblicken hätten wir losnavigieren können. Als Quelle nutzt das Handy den Kartendienst von Bing, Microsofts Antwort auf Google Maps.

Der vorinstallierte Internet Explorer Mobile 9 baut Seite zügig und zuverlässig auf, nur Flash beherrscht er nicht.

Neue Software lädt man bekanntermaßen über den Marktplatz herunter, der aber verglichen mit Android und iOS deutlich weniger Inhalte bietet. Neben den Bestsellern gibt es auch Programme und Tools, die von Nokia vorgeschlagen werden.

Kamera

Immer wichtiger wird für den Endverbraucher die Kamera. Und da lässt sich Nokia beim Lumia 800 nicht lumpen: 8 Megapixel, ein Carl Zeiss Objektiv und ein doppelter LED-Blitz – das sollte passen. In der Praxis stellte sich die Kamera allerdings etwas holprig an. Fotos bei Tageslicht sind eine kleine Augenweide, sie sind hell, kontrastreich und bei absoluter Ruhe auch scharf. Ins Straucheln kommt sie, wenn das Umgebungslicht etwas dunkler und die Ausleuchtung nur noch suboptimal ist: Ein erstaunlich starkes Bildrauschen tritt auf. Im Film-Modus schafft das Lumia 720p und unsere Demoaufnahmen sind am Ende leider alle etwas verschwommen und die Farben matt. Für den kleinen Clip zwischendurch reicht die Qualität aber allemal. Der aufgezeichnete Ton war in der Außenumgebung dünn und leise, in Innenräumen dagegen sehr klar und deutlich.

Multimedia

Als Mediaplayer für Video- und Musikdateien nutzen wir Zune. Inkompatible Daten werden on-the-fly von Zune konvertiert und können, je nach Größe der Datei, nur mit Verzögerung genutzt werden. Der ausgegebene Sound über den Mono-Lautsprecher an der Unterseite des Smartphones klingt gut, aber natürlich nicht überragend. Dagegen machen die beiligenden Kopfhörer einen erstaunlich guten Eindruck und liefern einen ziemlich klaren Sound, wobei die Bässe etwas satter sein dürften. Youtube-Videos laufen ruckelfrei über WLAN in guter Qualität.

Telefonqualität

Die Gesprächsqualität ist ausgezeichnet. Zum besseren Empfang dient laut Hersteller die Kunststoff-Ummantelung. Im Freisprech-Modus kommt die Stimme unseres Gesprächspartners über den Mono-Lautsprecher klar rüber und übersteuert nicht.

Leistung

Wie bei Smartphones leider üblich kann es je nach Nutzung dazu führen, dass der Akku täglich geladen werden muss. Das Nokia Lumia 800 macht hier keine Ausnahme, der Akku stellte sich im Test als ziemlich hungrig heraus. Bei normaler Nutzung, hoher Helligkeit und eingeschaltetem WLAN war am Tagesende Feierabend mit der Leistung. Bei angepasster Display-Helligkeit, ausgeschaltetem WLAN und weniger intensiven Nutzung verlangte das Lumia nach 2-3 Tagen wieder frischen Strom.Laut Hersteller soll es bis zu 14 Tage im Stand-By durchhalten, eine optimistische Angabe.

Der im Innern werkelnde 1,4 GHz Prozessor sorgt für ruckelfreies Arbeiten ohne Verzögerung. Alle Anfragen an das Handy wurden zügig bearbeitet und das Display reagierte stets prompt auf unsere Bewegungen.