Control Ultimate Edition – Test

    Vor wenigen Tagen staunten Abonnenten von Playstation Plus nicht schlecht, als bekannt wurde, dass eines der kostenlose Spiele der Kracher Control: Ultimate Edition sein wird. Besonders beim Thema Raytracing dürfen sich jetzt endlich auch Besitzer von Xbox Series X und Playstation 5 freuen. Aber auch ansonsten schlägt sich der Titel unfassbar gut, wie ihr hier im Test erfahren könnt.

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    Für diesen Test spielten wir Control Ultimate Edition auf Playstation 5

     

    Abonnenten des Online-Dienstes Playstation Plus haben mit Freude in den Februar geschaut. Nicht nur Destruction AllStars gibt es aktuell kostenlos, sondern auch Control in der Ultimate Edition. Des einen Freud ist des anderen Leid, denn wer beispielsweise nur die normale Edition auf der alten Konsolengeneration besitzt, der bekommt, im Gegensatz zu vielen anderen Titeln, kein kostenloses Upgrade auf die Next-Gen Systeme. Daher solltet ihr die Gunst der Stunde nutzen und euch die Ultimate Edition zeitig sichern, bevor sie kommenden Monat wieder PS+ verlässt. Neben dem Upgrade auf die PS5-Version gibt es nämlich noch spannende DLCs on top.

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    (Para)normal im Hier und Jetzt

    Remedy ist bekannt für Spiele, in denen charakteristische Helden oder Heldinnen neben Schießeisen auch geschickt im Umgang mit besonderen Fähigkeiten sind. Parallelen kann man zu Alan Wake ziehen, besonders aber zu Quantum Break. Das Paranormale stand auch in letzt genanntem Spiel im Vordergrund, jedoch spielt sich Control deutlich offener. Hier gibt es keine Levelstruktur im klassischen Sinne, sondern das Setting befindet sich in einem Gebäudekomplex. Mit stetigem Fortschritt erwirbt unsere Hauptfigur Jesse immer weitere Fähigkeiten, mit denen wir dann Zutritt zu neuen Abschnitten verschaffen können.

    Frau Faden ist Chefin des Federal Bureau of Control, man kann es sich als eine Art FBI für Übernatürliches vorstellen. So richtig viel über das Wie und Was geben uns die Macher zunächst nicht an die Hand. Den Einstieg in Control kann man vortrefflich als den Sprung ins kalte Wasser bezeichnen. Im Verlauf des Spiels findet man immer wieder Videobotschaften mit Hinweisen oder kann aus Gesprächen mit NPCs Fragmente erhaschen. Es ist eine Art Puzzle, bei dem man zunächst so gar nicht wirklich vorwärts weiß, sich dann aber Stück für Stück die einzelnen Teile zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Die Videofetzen sind übrigens mit echten Schauspielern gedreht und erste Sahne, was Dramatik und Inszenierung angeht!

    Die Verwirrung des Spielers ist gewollt und Teil des Spiels, das euch bis zum Ende begleiten wird. Hinterfragt nichts und versucht auch gar nicht, alles zu 100% zu verstehen, sondern nehmt es so an, wie es euch präsentiert wird. Immer mehr wird klar, dass hier in diesem Gebäude nichts so ist wie es scheint und Raum und Zeit verschwimmen zusehends miteinander.

     

    Das Zischen

    Das Spiel setzt an, als eine geheimnisvolle Macht mit dem Namen „Das Zischen“ das Gebäude des FBC überfällt. Fortan liegt es an Jesse und ihrer Waffe, das Zischen wieder dorthin zu vertreiben, wo es herkam. Und das war nochmal gleich wo? Egal, jedenfalls sorgt die übernatürliche Kraft für allerhand Verwirrung der Mitarbeiter. Sie werden in einer Art Statis gefangen gehalten, greifen euch aber umgehend an, sobald ihr den Raum betretet.

    Eure Service-Waffe ist dabei ein multifunktionaler Begleiter. Passend zum Setting handelt es sich um keine normale Pistole, sondern um ein wandlungsfähiges Schießeisen. Auf Knopfdruck habt ihr dann beispielsweise eine Shotgun oder ein Maschinengewehr in den Händen, also ganz so, wie es die jeweilige Situation erfordert. Munition sammelt ihr unterdessen von gefallenen Kameraden auf, haltet nur stets ein Auge darauf, welcher Waffentyp wieviel Munition pro Schuss verbraucht, denn das ist nicht ganz unerheblich.

    Zum Geballer und typischen Ausweichbewegungen gesellen sich Telekinese-Fähigkeiten von Jesse. So werden beispielsweise neue Angriffe durch übersinnliche Attacken verstärkt oder auch mal ganz alleine nur so ausgespielt. Wichtiger sind jedoch die erlernten Fähigkeiten, mit denen man, wie bereits oben erwähnt, komplett neue Trakte des Bürokomplexes freischaltet. Sowohl die Waffe, als auch die Telekinese werdet ihr mit fortschreitendem Spielverlauf immer weiter aufrüsten, mal weniger und mal deutlich spürbar.

    Neben dem Hauptspiel, mit dem ihr rund 20h beschäftigt sein werdet, gesellen sich zwei DLCs. Die Erweiterung „The Foundation“ enthält neue Story-Inhalte und Nebenmissionen sowie neue Waffen und Mods, die auf den mysteriösen Ursprung des Ältesten Hauses Bezug nehmen. „AWE“ bringt neue Story-Inhalte und Nebenmissionen sowie neue Waffen und Modifizierungen in die Welt von Control.

     

    Raytracing vs. 60 Frames

    Grafisch war Control schon auf Playstation 4 und Xbox One eine echte Augenweide. Umso gespannter waren wir, wie sich das Spiel wohl auf der neuen Konsolengeneration schlägt. Zunächst sollte man wissen, dass Raytracing nur von PS5 und Xbox Series X unterstützt werden. Wer daheim also eine Xbox Series S stehen hat, der wird auf die grafische Finesse leider verzichten müssen. Ansonsten habt ihr grundsätzlich die Wahl, ob ihr lieber mit  konstanten 60 Frames oder aber mit aktiviertem Raytracing spielen möchtet. Entscheidet ihr euch für RT, dann senkt sich die Bildrate automatisch auf 30. Beide Varianten haben ihre eigenen Vorteile, wobei wir an dieser Stelle festhalten, dass Control auch mit 30 Bildern pro Sekunde absolut flüssig läuft. Raytracing verleiht dem Spiel noch mal etwas Spektakuläres, was besonders durch die vielfältigen Effekte im Spiel deutlich zum Tragen kommt. Das Spiel auf der Mattscheibe wird einen Hauch intensiver und echter, weswegen wir diesen Modus beim Spielen letztlich auch bevorzugten.

     

    Fazit

    Die Control: Ultimate Edition ist der typische no-brainer. Zumal die Gunst der Stunde einfach unschlagbar ist, weil das Spiel noch bis Anfang März kostenlos für Playstation-Plus-Abonnenten zur Verfügung steht.

    Grafisch und technisch war der Kracher aus dem Hause Remedy schon bei der alten Konsolengeneration am Rande dessen, was die Spielkisten in der Lage waren, umzusetzen. Gerade aber dank Raytracing und der sonstigen Aufwertungen steht Control in einem so zauberhaft schönen Licht da, wie man es sich bis vor Kurzem als Konsolero nur erhoffen konnte. Das einzige Manko am Spiel ist die nicht lippensynchrone Vertonung ins Deutsche, ansonsten ein herausragendes Spiel.

    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur