Allgemeines zum X870-Chipsatz:
Herz des Mainboards ist der aktuelle AMD-X870E-Chipsatz. Der X-Chipsatz stellt bei AMD immer die Topline jeder Generation dar und richtet sich besonders an Enthusiasten und OC-Fans. Dahingegen stellen die B-Chipsätze die Mittelklasse und die A-Chipsätze die Einstiegsklasse dar. So besitzen die X-Chipsätze mehr PICe-Lanes und unterstützen so mehr Komponenten und verfügen über mehr USB-Anschlüsse, USB4 gehört hier zur Standardausstattung. Darüber hinaus bietet bei AMD aktuell nur der X-Chipsatz eine Unterstützung von PCIe-5.0-Grafikkarten. Insgesamt gibt es aktuell zwei X-Chipsätze, den X870 und X870E, letzterer bietet dank einer größeren Anzahl an PCIe-Lanes mehr Schnittstellen.
Insgesamt weist der X870E-Chipsatz 44 PCIe-Lanes auf, davon 24 PCIe-5.0-Lanes (von der CPU bereitgestellt) und 8 PCIe-4.0-Lanes. So wird eine Grafikkarte mit 16 Lanes PCIe-5.0 unterstützt, setzt man zwei Grafikkarten gleichzeitig ein, stehen je Karte 8 PCIe-5.0-Lanes zur Verfügung. Eine NVMe-SSD kann so über die CPU mit PCIe-5.0 angebunden werden. Darüber hinaus kann man sowohl die CPU als auch den RAM übertakten. Der Chipsatz verfügt über zwei USB-Anschlüsse mit 5 Gbit/s, zwölf Anschlüsse mit 10 Gbit/s und zwei mit 20 Gbit/s. Die USB4-Anschlüsse werden über den Zusatzchip ASM4242 bereitgestellt, der allerdings vier PCIe-4.0-Lanes benötigt. Weiterhin sind vier SATA-Ports möglich.
CPU- und RAM-Konfiguration:
Das NZXT N9 X870E unterstützt die AMD Ryzen CPUs aus der 7000er, 8000er und der aktuellen 9000er-Serie. Die Spannungswandlung des Mainboards umfasst 20+2+1 Phasen mit 110 A SPS. Die Spannungswandler sind, wie üblich, oberhalb und links neben dem CPU-Sockel positioniert. Zur Kühlung der MOSFETs und SFCs ist ein großer Kühlblock mit Wärmeleitpads aufgesetzt. Dieser ist auf der Oberseite auch mit einer schwarzen Abdeckung versehen, die jedoch einseitig über Lüftungsöffnungen verfügt.
Beim RAM setzt das Mainboard auf DDR5-RAM, für den vier Slots zur Verfügung stehen. Natürlich wird hier auch ein Dual-Channel-Betrieb unterstützt. Es werden RAM-Taktraten von bis zu 8.200 MT/s unterstützt. Beim Overclocking können mittels XMP und EXPO vorkonfigurierte Profile geladen werden, man kann jedoch auch selber Hand anlegen.
PCIe-Konfiguration:
Das Mainboard verfügt über zwei PCIe-Schnittstellen in voller Baulänge. Davon entspricht die obere dem PCIe-Gen-5-Standard und ist an die CPU angebunden. Die untere PCIe x16-Schnittstelle ist gemäß dem PCIe Gen-3×16-Standards an den Chipsatz angebunden und besitzt auch einen x2-Modus.
Speicher-Konfiguration:
Insgesamt bietet das Mainboard Platz für vier m.2-NVMe-SSDs im 2280-Format. Von diesen wird eine über PCIe Gen 5×4 direkt an die CPU angebunden und drei werden über PCIe Gen 4×4 an den Chipsatz angebunden. Es sind die RAID-Modi 0, 1 und 10 möglich.
Darüber hinaus besitzt das Mainboard vier SATA-Schnittstellen mit einer Datenrate von 6 Gbit/s. Hier sind ebenfalls die RAID-Modi 0, 1 und 10 möglich.
LAN und WLAN:
Die kabelgebundene Netzwerkanbindung erfolgt onboard durch den Realtek RTL8126CG-Chipsatz, der eine 5 Gbit/s-Schnittstelle ermöglicht.
Zusätzlich ist auch ein Tri-Band Wi-Fi 7 mit 2,4 GHz, 5 GHz und 6 GHz integriert, im 6-GHz-Frequenzband ist eine Bandbreite von 320 Hz möglich. Hierzu ist unter der großen Abdeckung eine M.2-Erweiterungskarte im 2230-Format installiert, diese unterstützt IEEE 802.11 a/b/g/n/ac/ax/axe/be. Auch Bluetooth V5.4 ist vorhanden.
Soundchip:
Das Mainboard verfügt am IO-Panel über eine reduzierte Auswahl an Anschlüssen, einen optischen S/PDIF-Ausgang sowie je einen 3,5-mm-Klinkenanschluss für Line-Out und Mic-In. Die Basis ist ein Audiochip mit dem Realtek ALC4082-Codec. Eine Anbindung von Frontanschlüssen erfolgt, wie üblich, über einen internen HD-Audioport.
USB:
Es sind diverse USB-Schnittstellen mit einer Datenrate von bis zu 20 GBit/s vorhanden. Auch Thunderbolt 4 mit einer Datenrate von bis zu 40 GBit/s ist mit zwei Anschlüssen am IO-Shield vertreten. USB-2.0-Anschlüsse finden sich am IO-Shield nicht wieder, dafür sind drei USB 3.2 Gen 1, sechs USB 3.2 Gen 2 und ein USB 3.2 Gen 2×2-Anschlüsse verfügbar. Intern finden sich weitere Header zur Schnittstellenerweiterung: 2x USB 2.0, 2x USB 3.2 Gen 1 und 1x USB 3.2 Gen 2×2.
Lüfter und RGB:
Auch zur Ansteuerung von Lüftern und RGB-Produkten verfügt das Mainboard über einige Schnittstellen. So finden sich zwei 4-polige Anschlüsse im Bereich der CPU für den CPU-Lüfter und eine AiO-Pumpe. Für weitere Gehäuselüfter gibt es insgesamt drei 4-polige Anschlüsse. Dabei wird automatisch erkannt, ob der angeschlossene Lüfter über 4-Pin-PWM oder 3-Pin mit DC-Regelung betrieben wird. Jeder dieser Anschlüsse kann maximal mit 2 A (24 W) belastet werden. Auch zwei NZXT 8-Pin-PWM-Anschlüsse sind vorhanden, sodass man die neuen Singleframe-Lüfter direkt anschließen kann.
Für RGB-Produkte gibt es zum einen Anschluss mit dem NZXT eigenen RGB-Stecksystem. Diese unterstützten jeweils bis zu 40 einzeln adressierte LEDs. Es gibt aber auch zwei 5-V-3-Pin-ARGB-Anschlüsse, die ebenfalls bis zu 40 einzeln adressierte LEDs mit einer maximalen Stromaufnahme von 3 A (15 W) ansteuern können.
Weitere Features:
Über die Schnittstellen hinaus bietet das Mainboard noch ein paar weitere Features. So finden sich in der unteren rechten Ecke ein Power- und Resetknopf, ideal für Testaufbauten. Erstmalig wurde nun auch eine Segment-LED-Anzeige für BIOS-Fehlercodes oben rechts in einer Aussparung der Abdeckung platziert. Es gibt weiterhin eine Post-LED, die ebenfalls während des Boot-Vorgangs bei einem Fehler die betreffende Komponente anzeigen kann. Das IO-Panel bietet die Möglichkeit zum BIOS Flashback und auch einen Clear CMOS-Button.

