Kühlleistung:
Zum Test der Kühlperformance des Noctua NH-L9x65 wurde zunächst der i7-10700K mit Prime95 im Small FFTs Test (maximum power/heat/CPU stress) mit konstanter Belastung gefordert. Die Tests wurden mit aktiviertem Powerlimit bei 125 W durchgeführt. Die Gehäuselüfter liefen für einen ausreichenden Luftaustausch auf halber Leistung. Dennoch muss man bei unserem Testsystem berücksichtigen, dass es sich um ein großformatiges Air-Flow-Gehäuse handelt. Die Temperaturen fallen somit etwas geringer aus als in Gehäusen mit geschlossener Front.
Zur Erprobung des CPU-Kühlers wurden zunächst folgende Lüfterdrehzahlen festgelegt:
- 25 % Steuersignal – 910 RPM
- 28 % Steuersignal – 1.000 RPM
- 50 % Steuersignal – 1.630 RPM
- 75 % Steuersignal – 2.200 RPM
- 100 % Steuersignal – 2.600 RPM
Die erfassten Temperaturen entsprechen dem arithmetischen Mittelwert aller CPU-Kerntemperaturen. Diese wurden mittels HWiNFO64 ausgelesen und aufgezeichnet. Bei den Tests lag die Umgebungstemperatur bei etwa 22,5 °C.
Testsystem 1:
Man sieht direkt, dass die Angabe von Nocuta, der CPU-Kühler solle nur bei einer maximalen CPU-Leistung von 140 W bis 155 W eingesetzt werden, korrekt ist. Die dauerhaften 125 W in diesem Test ließen sich zwar in der Regel gut kühlen, jedoch erreicht man bei geringeren Drehzahlen den thermisch kritischen Bereich. Bei 100 % Lüfterdrehzahl ergibt sich eine Temperatur von etwa 78 °C. So liegt man knapp unterhalb der 80-°C-Marke. Verringert man die Drehzahl mit einem 75-%-Signal steigt die Temperatur etwas an und erreicht etwa 82 °C. Auch eine noch ausreichende Kühlung. Mit einem Steuersignal von 50 % kommt es schon zu einem starken Anstieg auf 89 °C. Hier können die Spitzenwerte der einzelnen Kerne durchaus mal die 95 °C erreichen. Reduziert man weiter auf 1.000 RPM oder gar 25-%-Steuersignal läuft die CPU schnell in die thermische Drosselung und es ist keine Dauerlast möglich.
Testsystem 2:
Im zweiten Test-Setup haben wir den CPU-Kühler mit einem Intel Core i5-11500 erprobt. Diese CPU hat eine Dauerlast von 65 W, kann aber kurzzeitig auf über 150 W boosten. Daher auch die Temperaturspitzen zu Beginn der Messung. Zum Vergleich haben wir hier den bei der CPU mitgelieferten Intel Boxed-Kühler und einen Noctua NH-L9i chromax.black (zum Test) genutzt. Nicht überraschend positioniert sich der NH-L9x65 hier auf dem ersten Platz. Schließlich ist der Kühler entsprechend größer als die anderen beiden Modelle. Dabei liegt der Kühler sogar um 12 °C vor dem Nh-L9i chromax.black.
Vergleich CPU-Luftkühler:
Der Noctua NH-L9x65 positioniert sich im 125-W-Vergleich mit einem Abstand von 10 °C vor dem zuletzt getesteten NH-L9i chromax.black. Allerdings auch mit einem Abstand von fast 14 °C unterhalb eines 92 mm Tower-Kühlers, wie dem NH-U9S chromax.black. Wobei dieser allerdings auch auf zwei Lüfter in Standardbauhöhe, sowie einen größeren Kühlkörper setzt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der CPU-Kühler bei einer Leistung von 125 W gut betrieben werden kann, wenn man sich mit einer höheren Lüfterdrehzahl anfreunden muss. Allerdings ist dieser bei CPUs mit einer Leistungsaufnahme von unter 95 W Dauerleistung sicherlich besser geeignet, da man den Regelbereich der Lüfter besser ausnutzen kann.
Getestet haben wir den Kühler mit der beiliegenden NT-H1-Wärmeleitpaste. Den Unterschied zwischen den Wärmeleitpasten NT-H1 und NT-H2 bezüglich der Kühlleistung haben wir uns vor kurzem in einer separaten Review angeschaut.