Kühlleistung:
Zum Test der Kühlperformance des Noctua NH-L9i chromax.black wurde zunächst der i7-10700K mit Prime95 im Small FFTs Test (maximum power/heat/CPU stress) mit konstanter Belastung gefordert. Die Tests wurden mit aktiviertem Powerlimit bei 125 W durchgeführt. Die Gehäuselüfter liefen für einen ausreichenden Luftaustausch auf halber Leistung. Dennoch muss man bei unserem Testsystem berücksichtigen, dass es sich um ein großformatiges Air-Flow-Gehäuse handelt. Die Temperaturen fallen somit etwas geringer aus als in Gehäusen mit geschlossener Front.
Zur Erprobung des CPU-Kühlers wurden zunächst folgende Lüfterdrehzahlen festgelegt:
- 25 % Steuersignal – 900 RPM
- 31 % Steuersignal – 1.000 RPM
- 50 % Steuersignal – 1.490 RPM
- 75 % Steuersignal – 1.940 RPM
- 100 % Steuersignal – 2.300 RPM
Die erfassten Temperaturen entsprechen dem arithmetischen Mittelwert aller CPU-Kerntemperaturen. Diese wurden mittels HWiNFO64 ausgelesen und aufgezeichnet. Bei den Tests lag die Umgebungstemperatur bei etwa 22,5 °C.
Testsystem 1:
Man sieht direkt, dass die Angabe von Nocuta, der CPU-Kühler solle nur bei einer maximalen CPU-Leistung von 130 W bis 140 W eingesetzt werden, korrekt ist. Die Kühlung ist möglich, allerdings liegt man in einem sehr grenzwertigen Bereich, da schon bei 100 % Lüfterdrehzahl eine Temperatur von etwa 89 °C erreicht wird. Somit bewegt man sich recht nah an der Grenze der thermischen Drosselung. Reduziert man das Steuersignal auf 50 % läuft man schon nach kurzer Zeit in diese hinein. Bedenkt man aber die sehr kompakte Bauweise des Kühlers ergibt sich hier dennoch ein durchaus beachtliches Ergebnis, denn ein Betrieb ist möglich, selbst bei längeren Volllast-Phasen.
Testsystem 2:
Im zweiten Test-Setup haben wir den CPU-Kühler mit einem Intel Core i5-11500 erprobt. Diese CPU hat eine Dauerlast von 65 W, kann aber kurzzeitig auf über 150 W boosten. Daher auch die Temperaturspitzen zu Beginn der Messung. Zum Vergleich haben wir hier den bei der CPU mitgelieferten Intel Boxed-Kühler und einen Noctua NH-L9x65 (Review folgt) genutzt. Tatsächlich kann sich der Intel-Kühler vor dem NH-L9i positionieren, im Hinblick auf eine ähnliche Größe und die um mehr als 50 % höhere Lüfterdrehzahl nicht verwunderlich. Mit 4 °C bis 5 °C ist die Differenz aber noch überschaubar und man bleibt konstant unter der Schwelle von 80 °C. Mit 14 °C fällt der Abstand zum NH-L9x65 schon größer aus, dieser ist jedoch auch doppelt so hoch und der Lüfter erreicht auch hier eine höhere maximale Drehzahl.
CPU-Luftkühlervergleich:
Der Noctua NH-L9i chromax.black ist bislang der mit Abstand kleinste CPU-Kühler den wir in letzter Zeit getestet haben. Daher wundert es auch nicht, dass er sich in unserem Vergleich auf dem letzten Platz positioniert. Für die minimalistische Größe aber trotzdem ein ordentliches Ergebnis.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der CPU-Kühler bei einer Leistung von 125 W stark grenzwertig betrieben wird, bei 65 W ist er deutlich besser angesiedelt. All das ist unter Berücksichtigung der Größe und Bauform nicht weiter verwunderlich und nicht negativ zu bewerten.
Getestet haben wir den Kühler mit der beiliegenden NT-H1-Wärmeleitpaste. Den Unterschied zwischen den Wärmeleitpasten NT-H1 und NT-H2 bezüglich der Kühlleistung haben wir uns vor kurzem in einer separaten Review angeschaut.