Kühlleistung:
Zum Test der Kühlperformance des Noctua NH-C14S wurde der i7-10700K mit Prime95 im Small FFTs Test (maximum power/heat/CPU stress) mit konstanter Belastung gefordert. Die Tests wurden sowohl mit aktiviertem Powerlimit bei 125 W und deaktiviertem Powerlimit und OC auf 4,7 GHz auf allen Kernen bei 200 W durchgeführt. Die Gehäuselüfter liefen für einen ausreichenden Luftaustausch auf halber Leistung. Dennoch muss man bei unserem Testsystem berücksichtigen, dass es sich um ein großformatiges Air-Flow-Gehäuse handelt. Die Temperaturen fallen somit etwas geringer aus als in Gehäusen mit geschlossener Front.
Es wurden folgende CPU-Lüfterdrehzahlen erprobt:
- 25 % Steuersignal – 425 RPM
- 50 % Steuersignal – 860 RPM
- 59 % Steuersignal – 1.000 RPM
- 75 % Steuersignal – 1.200 RPM
- 100 % Steuersignal – 1.500 RPM
Die erfassten Temperaturen entsprechen dem Mittelwert aller CPU-Kerntemperaturen. Diese wurden mittels HWiNFO64 ausgelesen und aufgezeichnet. Bei den Tests lag die Umgebungstemperatur bei etwa 22,5 °C.
Den Unterschied zwischen den Wärmeleitpasten NT-H1 und NT-H2 bezüglich der Kühlleistung haben wir uns bereits in einer separaten Review angeschaut.
Kühlleistung bei 125 W:
Läuft die CPU mit aktiviertem Power-Limit bei 125 W Leistung schafft der Kühler im Bereich von 25 % bis 100 % Steuersignal, bzw. 425 RPM bis 1.500 RPM, die CPU unter 80 °C zu halten. Dabei ist auffällig wie stark die Kühlleistung bei nur noch 425 RPM (25 %) einbricht. Im Vergleich zu 860 RPM (50 %) steigt die Temperatur um 12 °C an. Zwischen 1.500 RPM 0(100 %) und 860 RPM liegen lediglich 5 °C. Bei 1.200 RPM (75 %) liegt die Temperatur im Vergleich zu 1.500 RPM sogar nur um weniger als 1 °C höher. Insgesamt gibt es hier ein gutes Potential, um den Lüfter lange Zeit in einem Silent-Betrieb zu nutzen.
Kühlleistung bei 200 W:
Betreibt man die CPU im OC-Betrieb mit einer Leistungsaufnahme von 200 W stößt der CPU-Kühler an seine Grenzen. Selbst im Betrieb mit 100 % Lüfterleistung, also 1.500 RPM steigt die Temperatur knapp über 90 °C, wobei einzelne Kerne der Grenze zur Drosselung sehr nahekommen. Mit einer Lüfterdrehzahl von 860 RPM ist kein Volllast-Betrieb mehr möglich, mit 1.000 RPM gerade so.
Kühlleistung bei 125 W vs. 200 W:
Im direkten Vergleich zwischen den Testdurchläufen mit 125 W und 200 W zeigt sich jeweils ein Unterschied von etwa 30 °C bei 1.000 RPM und 1.500 RPM Lüfterdrehzahl. Für eine Leistung von 125 W ist die Kühlleistung mehr als ausreichend, bei einer Leistung von 200 W können Spitzen gekühlt werden, jedoch ist keine Dauerlast möglich.
Betrachtet man nun die TDP üblicher Desktop-CPUs beträgt diese bei Intel maximal 125 W und bei AMD maximal 105 W. Dabei boosten die CPUs kurzzeitig auf bis zu 250 W. Somit können die CPUs im Referenzbetrieb gut gekühlt werden. Für einen OC-Betrieb ist der CPU-Kühler jedoch nicht geeignet.
Vergleich der Montagepositionen:
Kommen wir nun zum Vergleich der Montagepositionen und Ausrichtung. Hier zeigt sich, dass die Empfehlung von Noctua den CPU-Kühler auf der Oberseite zu montieren und nach unten durch den Kühlkörper blasen zu lassen korrekt ist. Sehr deutlich wird dieser Unterschied bei einer CPU-Leistung von 125 W. Hier stellt sich ein Unterschied von 2 °C bei 1.500 RPM und 4 °C bei 1.000 RPM ein. Die Montage auf der Oberseite ist deutlich überlegen, vermeiden sollte man diese nur in besonders flachen Gehäusen.
Vergleich mit anderen Modellen:
Die Positionierung des Kühlers im Gesamtvergleich ist sehr interessant. Bei einer CPU-Leistung von 125 W positioniert er sich gleichauf mit einem NH-U12S redux und liegt so zwischen dem NH-U12S chromax.black und NH-U9S chromax.black. Bei 200 W liegt er nun gleichauf mit dem NH-U9S chromax.black, aber auch 10 °C hinter dem NH-U12S redux.