Gravier- und Schneidleistung:
Zum Test der Leistungsfähigkeit des Creality Falcon 2 Pro 22 W haben wir unterschiedliche Materialien bearbeitet, von Klassiker Sperrholz bis hin zu Schiefer. Natürlich stellt dies nur einen Auszug der möglichen Materialien dar.
Holz:
Unser Hauptmaterial für den Test war Lindensperrholz mit einer Dicke von etwa 2,7 mm. Gewissermaßen das Standard-Material für alle Arbeiten mit Sperrholz. Durch einen sehr geringen Anteil an Ästen besitzt es eine besonders gleichmäßige Struktur und lässt sich dadurch sehr einfach bearbeiten. Das typische Pappelsperrholz aus dem Baumarkt besitzt viele Äste und Inhomogenitäten, wodurch es mit teils deutlich erhöhten Leistungen bearbeitet werden muss, um immer sicherzustellen, dass der Schnitt vollständig erfolgt. Bei der Arbeit mit Holz sollte man immer das Air-Assist-System nutzen, um Ruß- und Schmauchniederschlag zu vermeiden. Für die Bearbeitung haben wir aus unseren Tests folgende Parameter abgeleitet:
- Schneiden: 450 mm/min – 100 % – 1 Durchgang
- Füllen, Grafiken: 10.000 mm/min – 50 % – 1 Durchgang
- Linie: 3.000 mm/min – 50 % – 1 Durchgang
Für flächige Gravuren auf unserem Lindensperrholz haben wir zunächst mit einer Geschwindigkeit von 6.000 mm/min und 50 % Laserleistung gearbeitet. Diese Einstellung entfernt die oberste Schicht leicht und sorgt für eine kräftige, dunkle Färbung der darunterliegenden Schicht. Alternativ kann auch mit höherem Vorschub oder reduzierter Leistung gearbeitet werden. In diesem Fall wird die Oberfläche lediglich verfärbt, ohne nennenswerten Materialabtrag. Die natürliche Holzstruktur bleibt dabei weitgehend erhalten, was je nach gewünschtem Effekt von Vorteil sein kann. Eine „perfekte“ Einstellung gibt es nicht, sie hängt stets vom angestrebten Gravurergebnis ab. Besonders bei großflächigen Gravuren sollte darauf geachtet werden, nicht zu viel Material abzutragen, da dies zu Unsauberkeiten führen kann.
Für viele Projekte ist es besonders interessant, gleichzeitig zu gravieren und zu schneiden. Auch dies haben wir mit dem Creality Falcon 2 Pro 22 W gemacht, und hier konnte er uns nicht nur mit einem gleichmäßigen Gravurbild, sondern auch mit seiner Schneideleistung begeistern. Unser 2,7 mm starkes Lindensperrholz wurde zuverlässig und ohne Fehler geschnitten.
Tic-Tac-Toe:
Tic-Tac-Toe ist vielleicht eins der bekanntesten Spiele und wird üblicherweise mit Stift und Papier gespielt. Auf Etsy finden sich diverse Vorlagen, um dieses Spiel in Form eines Puzzles aufzubauen. Hierfür haben wir eine Grundplatte, Rahmen, Gehäuseteile und Spielsteine mit dem Laser ausgeschnitten. Den Deckel haben wir zusem noch mit einem Symbol in Liniengravur verziert. Nachdem wir die Spielsteine lackiert haben, ergab sich ein schnell herzustellendes Spiel für unterwegs.
Eine Palette als Untersetzer:
Um die passgenaue Fertigung besser zu prüfen, haben wir Sperrholz so graviert und geschnitten, dass man hieraus eine Palette aufbauen kann, die als Getränkeuntersetzer dient. Auch hier sind wir schnell und präzise um Ziel gekommen. Damit uns beim Ausschneiden der schmalen Elemente keine Teile in die Schublade fallen, haben wir diese in Lightburn so ausgerichtet, dass sie senkrecht zu den Auflagen ausgerichtet sind. Darüber hinaus haben wir im Arbeitsbereich die Auflagestangen auf den minimalen Abstand gebracht.
Metall:
Metall lässt sich mit einem Diodenlaser nur eingeschränkt bearbeiten, in der Regel nutzt man hier lackiertes/eloxiertes Aluminium und trägt mit dem Laser die Farbschicht ab, bzw. hellt das Eloxal auf. Mit Markierungsspray kann man einen ähnlichen Einbrenneffekt auf der Oberfläche erzielen. Dies ist auch mit dem Creality Falcon 2 Pro 22 W möglich. Für eine richtige Metallgravur benötigt man eine andere Wellenlänge, bzw. Technologie, in der Regel kommen hierfür IR-Lasermodule oder Faserlaser zum Einsatz.
Kunststoff:
Auch Kunststoffe lassen sich mit einem (Dioden-)Laser insgesamt nur eingeschränkt bearbeiten, da der Wärmeeintrag häufig zu Problemen führt oder sich besonders giftige Dämpfe bilden (Chlorgas bei PVC). Mit einem blauen Diodenlaser schränkt sich die Auswahl noch weiter ein. Jedoch kann man die meisten Acrylgläser gravieren, einige, wie schwarzes zum Beispiel, sogar schneiden. Auch dieses Material haben wir mit dem Creality Falcon 2 Pro 22 W bearbeitet. Graviert haben wir mit 60 % Leistung und 21.000 mm/min, geschnitten mit 100 % Leistung und 200 mm/min.
Schiefer:
Ein immer beliebteres Material für die Bearbeitung mit deinem Lasergravierer ist auch Schiefer. Besonders als Schneidebrettchen, Untersetzer oder Klingelschild gibt es hier viele kreative Möglichkeiten. Zum Test haben wir einen Untersetzer mit unserem Logo versehen. Schiefer wird durch das Aufrauen bei der Gravur aufgehellt und abhängig davon, wie viel Leistung auf den einzelnen Punkt gebracht wird, variiert die Rauheit und auch etwas der Farbton. Am harmonischsten wirkt es, wenn man etwas schneller, mit reduzierter Leistung arbeitet, in unserem Fall war das eine Leistung von 30 % bei einem Vorschub von 3.500 mm/min. So ergibt sich eine sehr gleichmäßige hellgraue Färbung, bei der die Oberflächenstruktur erhalten bleibt. In einem weiteren Durchgang haben wir aber auch mit 50 % Leistung und einem Vorschub von 1.500 mm/min ein gutes Ergebnis erhalten. In diesem Fall ist der Farbton nahezu identisch, die Oberfläche wird jedoch deutlich rauer und die Struktur bleibt nicht mehr erhalten. Man konnte auch beim Blick durch die Abdeckung des Lasers erkennen, dass hier ein Materialabtrag erfolgte.