Der Creality Falcon 2 Pro 22 W im Test

    Design und Verarbeitung:

    Besonders auffällig beim Creality Falcon 2 Pro 22 W ist die rote Acrylglas-Abdeckung, denn hier kommt in der Regel immer ein orangefarbenes zum Einsatz. Doch in Kombination mit den dunkelgrau eloxierten Elementen des Rahmens egibt sich eine sehr schöne Optik. Das geschlossene Gehäuse besitzt verschiedene Bedienelemente und Anschlüsse, durch den robusten Metallaufbau bekommt der Lasergravierer so eine sehr professionelle Optik. Die Öffnung des Gehäuses erfolgt hier nicht über ein Scharnier, die Abdeckung besteht aus einem dünnen, flexiblen Acrylglas und kann so wie ein Rollo aufgeschoben werden. Auch der Innenraum ist sehr aufgeräumt und robust aufgebaut. Als Werkstückauflage dienen hier schlanke Metallstäbe, die in Nuten eingesetzt werden können. Der Abstand ist variabel und ermöglicht so Anpassungen an verschiedene Geometrien. Schön wäre es, wenn ein paar mehr dieser Stäbe beiliegen würden, da der Grundabstand etwas groß ist. An der Unterseite findet sich eine große Schublade. Mit dieser kann man gewissermaßen den Boden aus dem Gehäuse herausziehen, um Materialreste zu entfernen. Die Kamera ist fest in ein Profil der Abdeckung integriert, ebenso die Beleuchtung. Für das Air-Assist-System sind Schläuche und Bedienelemente integriert, einzig der Kompressor steht separat. Hinten links findet man den Lüfter für die Absaugung.

    Die verfügbare Software:

    Im Bereich der DIY-/Hobbylasergravierer gibt es neben den herstellereigenen Programmen zwei große Platzhirsche, die freie Software LaserGRBL und die kostenpflichtige Software Lightburn.

    LaserGRBL:

    Hierbei handelt es sich um eine freie Software (Freeware), um einen Laser unter Windows anzusteuern. Die Software bietet eine Unterstützung für die meisten Lasergravierer, die mit einer GRBL-basierten Firmware arbeiten.
    Zunächst einmal bietet LaserGRBL einige grundlegende Steuerungsoptionen, um die Achsen zu verfahren und den Laser manuell ein-/auszuschalten. Möchte man nun eine Grafik gravieren, kann man entweder eine GCODE-Datei exportieren oder die Daten direkt via USB an den Lasergravierer senden.
    LaserGRBL arbeitet stark Grafik-basiert, DXF-Dateien kann man z.B. nicht importieren. Dafür bietet die Software viele Optionen, wenn man eine Grafik importiert. Man kann diese zum Beispiel in Schwarz-Weiß-Darstellung gravieren oder auch in einen Pfad umwandeln und so die Konturen ausschneiden.

    Lightburn:

    Bei Lightburn handelt es sich um eine kostenpflichtige Software zum Betrieb von Lasergravierer, es gibt allerdings eine 30-tägige Testversion mit vollem Funktionsumfang. Da sich diese Software auch an professionelle Geräte richtet, gibt es unterschiedliche Versionen. Für die meisten Lasergravierer aus dem DIY-/Hobbybereich eignet sich die GCODE-basierte Version.
    Als professionelle Software bietet Lightburn einen großen Funktionsumfang. Auch hier kann man den Laser entweder direkt ansteuern oder GCODE-Dateien exportieren. Mit Blick auf den Import wird eine Vielzahl von Grafik- und Vektorformaten unterstützt, darunter auch DXF und SVG. Im Editor lassen sich Vektordateien neu arrangieren, bearbeiten und auch direkt erstellen. Man kann Lightburn auch um eine Kamera ergänzen, mit der sich bei korrekter Kalibrierung Objekte millimetergenau platzieren lassen.

    Bedienung des Lasers und Erfahrungen mit der Software:

    Für die Bedienung des Creality Falcon 2 Pro 22 W empfiehlt sich eine direkte USB-Verbindung zu einem Computer, denn die Bedienelemente am Laser ermöglichen nur ein grundsätzliches Verfahren der Achsen, Homeing, Abfahren des Rahmens und Pausieren/Fortsetzen. Eine WLAN-Verbindung wäre noch eine gute Alternative, so wie man es auch von den Creality-3D-Druckern kennt.

    Die grundlegende Bedienung ist immer gleich, in der Software importiert man seine Vorlage und richtet diese mithilfe der Kamera oder des Gitters aus. Möchte man die Position genauer testen, kann man den Laser anweisen, einmal den Rahmen abzufahren. Nun muss man nur noch die entsprechenden Parameter abhängig von Material und Vorhaben einstellen und schon kann es losgehen. Das Air-Assist-System muss nur einmal eingestellt werden und wird dann automatisch beim Arbeiten aktiviert und anschließend wieder deaktiviert. Den Lüfter für die Absaugung kann man ebenfalls automatisch betreiben, aber auch manuell aktiiveren. Die Fokussierung erfolgt hier manuell, daher ist es essentiell, auf eine korrekte Fokussierung zu achten. Hierfür liegt ein kleiner Unterlegkeil bei, mit dem man eine Fokussierung für Materialstärken von 1 mm – 3 mm, 3 mm – 6 mm und größer als 6 mm herstellen kann.

    Lightburn:

    Für die Arbeit mit Lightburn stellt Creality für den Falcon 2 Pro 22 W eine Konfigurationsdatei bereit, die nur importiert werden muss, schon ist fast alles passend konfiguriert. Die Kamera muss zu Beginn einmalig kalibriert werden, um eine korrekte Ausrichtung zu erreichen. Dies erfolgt in zwei Schritten, zunächt legt man eine mitgelieferte Karte an mehrere Stellen des Arbeitsbereichs, um die Verzerrung durch die Weitwinkellinse ausgleichen zu können. Dann graviert man ein Muster auf einen großen Bogen Karton oder ähnliches und klickt in der Software die einzelnen Punkte an, damit diese eine genaue Skalierung vornehmen kann.

    1
    2
    3
    4
    5
    Alexander
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.