Wir sind bereits beim sechsten Film unseres Science Fiction Specials angekommen, wer hätte das gedacht? In der vergangenen Woche begleiteten wir die Crew der Lewis and Clark auf ihrer Reise zur Event Horizon; eine Reise, die in purem Horror endete.
Aber man muss nicht unbedingt in den Weltraum reisen, um Horror zu erleben; manchmal kommt der Weltraum und dessen Horror auch zu uns, auf unsere schöne blaue Kugel namens Erde. Das stellt jedenfalls eine höchst qualifizierte Söldnertruppe fest, als sie sich in den Dschungel begeben und es mit einem Wesen zu tun bekommen, welches nicht von dieser Welt stammen kann.
Vorhang auf für den Predator
Handlung
Eigentlich war es nur ein Routineauftrag für Major Dutch und seine Leute. Aber dann begegnet ihnen das unfaßbare Grauen. Eine Bestie aus einer anderen Welt sucht nach Beute.
Mit unvorstellbarer, nichtmenschlicher Brutalität killt es einen Kameraden nach dem anderen. Nur einer hat noch eine Chance, das Monster zu vernichten …
Quelle: amazon.de
Trailer
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Achtung: Ab hier sind Spoiler des Films möglich!
Hintergrund
Arnold Schwarzenegger hatte bis zum Erscheinen von Predator bereits eine beachtliche Karriere vorzuweisen. Nach dem Erfolg von Conan – Der Barbar (1982) und dem Sci-Fi Superhit Terminator (1984) erschien mindestens einmal im Jahr ein Film mit Arnie in der Hauptrolle.
Allen Filmen gemein war, dass er – ob als Guter oder als Bösewicht – meist eine Ein-Mann Armee spielte, die seine Gegner reihenweise um die Ecke brachte. Predator war hier eine angenehme Ausnahme von der Regel; auch wenn der Film sich zum Ende hin doch zu einer Einzelshow wandelte, arbeitet er im Großteil des Films als Anführer eines Teams.
Darsteller? Pures Testosteron, bitte.
Dieses Team besteht zum großen Teil aus muskulösen, beinharten Darstellern; darunter Ex-Wrestlingstar Jesse „The Body“ Ventura, welcher Mitte der 80er seine Ringstiefel an den Nagel hängen musste und mit Schwarzegger auch in Running Man (ebenfalls 1987) zu sehen war.
Ebenfalls zu sehen ist Carl Weathers, welcher weltbekannt durch seine Rolle als Apollo Creed in den ersten vier Filmen der Rocky-Reihe (1976-1985) wurde.
Weiter erwähnenswert wäre noch Shane Black, welcher hauptsächtlich als Drehbuchautor von sich reden machte und der unter anderem das Drehbuch zu Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis (1987) (Review hier) verfasste und für die Predator-Fortsetzung Predator: Upgrade (2018) auf dem Regiestuhl saß.
Bloodsport im Dschungel?
Kaum zu glauben, aber wahr: ursprünglich war für die Rolle des Predator – einer Spezies, die erst später den Namen Yautja zugewiesen bekam – niemand geringeres als Jean-Claude Van Damme vorgesehen. Nach einigen Schwierigkeiten mit dem Kostüm wurde entschieden, dass er nicht die richtige Wahl für die Rolle des außerirdischen Killers ist.
Ein wichtiger Aspekt dieser Entscheidung dürfte auch die Körpergröße von Van Damme gewesen sein: dieser bringt es auf 1,78m, während alle anderen Darsteller ihn mit 1,88m oder gar 1,96m locker überragten.
Als Ersatz wurde anschließend der Darsteller Kevin Peter Hall (†1991) ausgesucht; dieser spielte unterem den Bigfoot Harry in der Komödie Bigfoot und die Hendersons (1987), welcher eine Woche vor Predator in den US-Kinos erschien. Hall brachte es auf gewaltige 2,20m, überragte Van Damme also um 42cm und stellte nun zumindest optisch eine größere Gefahr dar.
Stan Winston, ein Meister seines Fachs
Das Creature-Design überließ man Stan Winston, welcher bereits in Terminator (1984) sein Können bewies. Urspünglich – als noch Van Damme in der Rolle des Jägers zu sehen sein sollte – wollte man ein insektenartiges Wesen haben; nachdem Hall die Rolle übernahm, wurde das Design des Predators in seine heutige Form überarbeitet.
Wenn es blutet, können wir es töten!
Wie für die 1980er typisch, bietet der Film einige Oneliner, die Einzug in die Filmgeschichte erhalten haben. Obiges Zitat äußert Mayor Schaefer (Schwarzenegger), nachdem ihm erklärt wurde, dass der Predator nach einem Konterangriff verwundet wurde.
Die Dreharbeiten wiederum waren von einigen Schwierigkeiten begleitet, unter anderem erlitt ein Großteil der Darsteller eine Durchfallerkrankung, da die Wasserversorgung ihres Hotels in Mexiko (wo der Film gedreht wurde) verunreinigt war. Das hinderte den Cast allerdings nicht daran, teilweise weit vor Beginn eines Drehtages morgens um 4 aufzustehen, um zu trainieren.
Schwarzenegger drehte den Film übrigens vor seiner Hochzeit mit Maria Shriver im Jahre 1986; während sie sich um die Hochzeitsvorbereitungen kümmerte, war er nur telefonisch daran beteiligt, was zu gewissen Spannungen bei dem Paar führte.
Fazit
Ein Film voller Testosteron und einem äußerst coolen Cast, bei dem jeder einzelne Darsteller auch im Single-Modus Spaß machen würde. Jede der Figuren ist äußerst glaubwürdig, die Geschichte ist gut durchdacht, und der Predator ist eine Bestie, die man so zuvor noch nicht gesehen hat.
Die Spezialeffekte sind alle handgemacht, wir reden hier immerhin von einer Zeit, als Computer gerade erst im Kommen waren und erst zwei Jahre zuvor zum ersten Mal eine komplett am Computer erschaffene Figur (im Film Das Geheimnis des verborgenen Tempels aus dem Jahre 1985) in einem Film verwendet wurde.
Mit Predator gelang Regisseur John McTiernan (welcher unter anderem auch Stirb langsam (Review hier) inszenierte) und seinem Cast ein Film, welcher einer der Hits des Jahres 1987 werden sollte und auch ein ganzes Franchise begründete.
Bis heute sind drei Fortsetzungen erschienen, welche mehr oder weniger direkt auf den Erstling aufbauten; es gab zwei Crossover-Filme mit dem Xenomorph aus der Alien-Reihe, und auch mehrere Videospiele (Erwähnenswert wären hier die Crossover Spiele mit dem Xenomorph und Hunting Grounds) erschienen mit der Spezies des Jägers.
Altersfreigabe
Dieser Film ist in Deutschland ab 16 Jahren freigegeben.
SciFi Movie-Special