Den Einleitungssatz für den Jahresrückblick 2021 hätten wir auch glatt vom Vorjahr kopieren können. Mit dem Top-Thema Covid-19, welches uns schon wieder die ganze Zeit über auf Trab hielt, hat sich nicht viel verändert. Spiele verschoben oder unfertig veröffentlicht, Grafikkarten-Knappheit durch Lieferengpässe, Scalper und Kryptomining oder glatt der permanente Ausverkauf der Next-Gen-Konsolen. Nichtsdestotrotz haben wir uns es nicht nehmen lassen, unsere Tops und Flops des Jahres mit euch zu teilen. Bitte denkt daran, dass jeder Beitrag die persönliche Meinung widerspiegelt und nicht zur Verletzung dient.
Jahresrückblick 2021 der Redaktion
Alexander
Bestes Spiel: Forza Horizon 5
Das wirklich beste Spiel zu benennen ist eigentlich gar nicht so einfach. Hier haben die Spiele, die zum Jahresende erscheinen, natürlich immer einen Vorteil. Schließlich sind sie erst frisch im Gedächtnis und haben noch den Pluspunkt „neu“ für sich. Wenn ich nach den Spielzeiten auf meiner Konsole gehen würde, dann würde hier ein Titel stehen, den ich regelmäßig mit meiner Tochter spiele (oder auch spielen muss). Hier könnt ihr nachlesen, welches Spiel ich hier meine. Für mich gehört hier aber ein Spiel hin, das ich leider bislang noch nicht so ausführlich spielen konnte. Dabei warten Xbox Series X und der neue Fernseher sehnsüchtig darauf. Ganz klar, hier ist die Rede von Forza Horizon 5. Mittlerweile ist man hier auf einem Realitätsgrad angelangt, bei dem man mit der passenden Hardware kaum noch Realität und Spiel unterscheiden kann.
Überraschungstitel: Jurassic World Evolution 2
Bei all den Simulatoren ist man ja doch sehr kritisch geworden. Aber Jurassic World Evolution 2 schafft es wirklich, einen Freizeitparksimulator und Dinosaurier zu einem klasse Gesamtpaket zu schnüren. Durch verschiedene Aktion-Elemente wird das Simulationsgesehen zudem angenehm aufgelockert. Sehr schön ist auch die grafische Umsetzung gelungen. Manchmal möchte man einfach nur im Gehege verweilen und die Dinos beim Grasen beobachten.
Schlechtestes Spiel:
Von den Titeln, die ich im letzten Jahr gespielt habe, war eigentlich keiner wirklich schlecht. Hier kann ich mich eigentlich nur an der Meinung meiner Kollegen orientieren oder an dem, was ich so online gesehen habe. Nach allem, was ich da so mitbekommen habe, sollte hier durchaus die Neuauflage der GTA-Trilogie stehen. Funktionierende Spiele in einer kaputten Version neu zu veröffentlichen, das ist einfach nur dreist.
Größte Enttäuschung: Der Hardware-Markt
Nichts anderes kann aktuell so enttäuschend sein wie so manche Preisentwicklung und Verfügbarkeit am PC-Hardwaremarkt. Wobei, eigentlich ist ja alles bis auf Grafikkarten und DDR5-RAM recht gut verfügbar und oft auch zu vernünftigen Preisen. Okay, die neuen Z690-Mainboards haben natürlich mal wieder einen Preissprung gemacht, aber immerhin sind die Intel CPUs der 12. Generation verfügbar und das in einer zur Vorgängergeneration vergleichbaren Preisstaffelung. Es könnte also alles so schön sein, wäre da nicht das Dauerärgernis um die Grafikkarten. Die Preise haben sich so abstrus entwickelt, dass mittlerweile sogar manche Gaming-Notebooks ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.
Ich wünsche mir im nächsten Jahr: Hat eigentlich nichts mit Spielen oder Hardware zu tun…
Was ich mir wirklich im neuen Jahr wünsche, hat eigentlich nichts mit Spielen oder Hardware zu tun. Denn das Wichtigste wäre aktuell ein Weg raus aus der Pandemie-Spirale. Dazu bräuchte es nur mal ein bisschen mehr Vernunft bei allen Beteiligten. Doch irgendwie ist es wie bei „Täglich grüßt das Murmeltier“ und das Gedächtnis der Gesellschaft ist löcheriger als ein Sieb. Ständig werden Diskussionen neu geführt und Fehler wiederholt. Aber hey, hier können wir ja noch den Bogen zum Spiele- und Hardwaremarkt spannen. Denn auch hier ist es ja nicht anders. Alle beschweren sich über zu wenig Inhalte in neuen Spielen, kaufen sie aber trotzdem. Alle beschweren sich über die Preise von Grafikkarten, es finden sich aber doch genügend, die zum aktuellen Preis einkaufen. Auf dem Markt regieren Angebot und Nachfrage. Gut, wenn jetzt weniger Karten gekauft werden, können die Hersteller natürlich künstlich verknappen, aber am Ende geht es ja auch um Marktanteile und Umsatzmaximierung. Also gilt es aufzupassen, dass nicht das Signal entsteht, dass die aktuellen Preise akzeptiert werden.
Christoph
Bestes Spiel: It Takes Two
Ich liebe Couch-Koop! Es gibt einfach keine schönere Art zu spielen, als mit Freunden und der Familie daheim auf dem heimischen Sofa. It Takes Two hat den Gedanken des kooperativen Spiels nahezu perfektioniert. Was für ein grandioses Debüt der Hazelight Studios!
Überraschungstitel: Chorus
Chorus sah bei der Ankündigung schon ganz cool aus, nur wissen wir ja alle, dass Ankündigungen und finale Produkte gerne mal weit auseinander liegen können. Bei Chorus war es das genaue Gegenteil! Ein wunderbares Action-Spiel im All mit einer erstaunlich düsteren Story. Fand ich ein bisschen geil und erfrischend.
Schlechtestes Spiel: Konami eFootball
Mit einem Kumpel zusammen spiele ich jedes Jahr das FIFA-gegen-PES Spiel, also welches wir schlussendlich besser finden. Konami brachte statt PES dann eFootball als kostenlose Vollversion auf den Markt. Meine Güte, was haben sich die Entwickler denn dabei gedacht? Offensichtlich nicht besonders viel, denn Gameplay, Grafik und Physik sind, sorry, unter aller Sau.
Größte Enttäuschung: Biomutant
Auf Biomutant hatte ich mich richtig gefreut. Ein frisches Setting und aktuelle Thematiken machten Lust auf ein Spiel, das irgendwie anders zu sein schien. Schlussendlich war die finale Version leider nahezu eine Luftnummer. Im Grunde lag alles auf dem Tisch für einen echten Knaller, aber sämtliche Features kratzen ausschließlich nur an der Oberfläche. Eine wirklich saftige Enttäuschung für mich.
Ich wünsche mir im nächsten Jahr: Kein NFT in Games
NFT scheint der nächste heiße Scheiß in Videospielen zu werden. Besonders asiatische Spieleschmieden sehen darin wohl den großen Wurf, preisen es hier und da gar als Game-changer an. Im Grunde handelt es sich jedoch dabei nur um eine neue Art der Monetarisierung, ich meine: Ich kaufe etwas mit Echtgeld und kann es dann in Kryptowährungen handeln? Ne, lasst stecken! Zudem sind die Blockchain-Technologien dahinter immense Stromfresser, die wir aktuell nicht wirklich brauchen.
Daniel
Bestes Spiel: Forza Horizon 5
Ei, was soll ich sagen? Schöne Landschaften, schöne Autos. Das funktioniert halt immer. Selbst wenn die permanent aufgesetzte Partystimmung etwas unheimlich ist und wie ein Puppenhorror wirkt, bietet das Spiel zahlreiche Rennen und Spezialaufgaben, um sich davon abzulenken und hunderte Stunden zu versenken. Unser Kollege Patrick ist auch ganz vorne mit dabei in der Weltrangliste, wenn es um die Ruhmeshalle geht.
Überraschungstitel: Kein Titel
Überrascht hat mich kein Spiel wirklich. Man bekam das, womit man rechnete, oder wurde bitter enttäuscht.
Schlechtestes Spiel: Grand Theft Auto: The Trilogy Definitive Edition
Ein Spiel, welches angeblich „remastered“ sein soll. Es basiert auf der Mobile Version der ersten drei 3D-GTA-Titel und wurde als Port für Konsole und PC veröffentlicht. Das Spiel war jedoch in einem desaströsen Zustand. Die zahlreichen Fehler waren so gravierend, dass ein Durchspielen nur selten möglich war, da die Fehler auch Missionen behinderten. Außerdem nahm man es mit „Definitive“ wohl doch nicht so ernst, denn viele Elemente wie die Cinamatic-Kamera in GTA 3 wurden dem Spiel entnommen. Die Trilogie und die Motivation dahinter war definitiv das Allerletzte von Rockstar Games.
Größte Enttäuschung: Grand Theft Auto: The Trilogy Definitive Edition
Das Spiel hat sich beide Plätze verdient.
Ich wünsche mir im nächsten Jahr: Handeln Überdenken.
Ich würde mir für das nächste Jahr wünschen, dass sich Videospielfirmen mehr Gedanken über ihr Handeln machen. Wir driften in eine unschöne Richtung, in der das Image und Fans sch***egal sind. Spiele werden unfertig und völlig verbuggt veröffentlicht, denn „die Leute kaufen es eh!“. Entweder erhält es dann nach guten Verkaufszahlen einen Week-One-Patch oder wird in den Sand gesetzt. Wer leer in die Röhre schaut, ist dann meist der Konsument und eingefleischte Fan des Publishers.
Des Weiteren scheint man sich nicht mal mehr die Mühe zumachen, Anschuldigungen wegen Unfairness oder sexuellen Übergriffen am Arbeitsplatz abzuwehren. Es ist mittlerweile etwas, das zur Spieleindustrie dazugehört und mit dem sich Firmen regelrecht schmücken. Selbst wenn zwei Mitarbeiter in der gleichen Führungsposition männlich/weiblich eingestellt sind, verdient der Mann mehr. Selbst auf Bitten des Mannes wird ein gleichberechtigter Lohn abgeschmettert.
Ihr habt sicher von den Vorfällen bei Blizzard gehört. Jedoch sind solche Nachrichten auch bei anderen Publishern zu finden. Es muss hier ein Umdenken und Handeln stattfinden. Videospiele brauchen Zeit und sollten sich wieder an die Konsumenten richten, die die Firmen auch groß gemacht haben und Vorfälle von Sexismus, Rassismus und Ähnlichen muss ganz von der Bildfläche verschwinden.
Gustav
Bestes Spiel: Forza Horizon 5
Lange Zeit wollte ich wieder einmal ein Rennspiel ausprobieren, da es bei mir schon einige Jahre her ist, dass ich virtuell hinter dem Lenkrad saß. Passend zum Ende des Jahres dachte ich: „Hm, ach lass mal das neue Forza Horizon ausprobieren“. Und ich muss sagen, dass es einfach Spaß macht und tadellos funktioniert. Eine offene und schöne Welt, super Fahrzeuge, was will man mehr? Einfach ein geiles Feel-Good-Game.
Überraschungstitel: It Takes Two
It Takes Two hat mich insofern überrascht, als dass es mit seiner Optik und dem starken Koop-Gameplay punkten kann. Die Detailverliebtheit und Präsentation einiger Areale war für mich überraschend und eine kleine Erfrischung zum Mainstream-Krimskrams. Auch wenn der Titel das ein oder andere Manko hat, wurde ich sehr positiv überrascht und hatte eine gute Zeit damit.
Schlechtestes Spiel: Battlefield 2042
Was war denn das? Ich denke in Anbetracht der aktuellen Meldungen, dass sogar Steam den Usern Geld für das Spiel außerhalb der normalen Rückgaberichtlinien zurückerstattet, sagt genug aus.
Größte Enttäuschung: Grand Theft Auto – The Trilogy – The Definitive Edition
Was für ein Titel. Ich glaube das toppt nur noch die deutsche Übersetzung des Films Hot Tub Time Machine. Aber im Ernst: was hat sich Rockstar Games hier gedacht? Bei den ersten Gerüchten und der Ankündigung dachte ich, dass einfach die aktuelle Rockstar Engine (RAGE) verwendet wird, um die Klassiker neu aufzubauen. Nach dem ersten offiziellen Trailer war klar: hier läuft etwas schief. Aber hey, dafür haben wir eine super Bug-Show erhalten, die zum Lachen nur so einlädt.
Ich wünsche mir im nächsten Jahr: Normale Hardwarepreise und Releaseüberraschungen
Ich gebe zu, dass das wirklich nur Wünsche sind, wie gefordert. Realistisch betrachtet werden wir auch 2022 mit immensen Preisen für Hardware rechnen müssen, insbesondere immer noch im Grafikkartensegment. Was Releaseüberraschungen angeht, würde ich mir wünschen, dass Entwickler und Publisher ein Releasedatum in der Zukunft nennen, das mehr als nur vorausschauend ist. Dabei dann aber um einiges früher fertig sind und den Titel auch früher (überraschend) und vor allem fertig veröffentlichen können. Also ganz im Gegenteil zur heutigen Praxis, die sich mit etlichen Verschiebungen und einem Bugfest-Release niederschlägt.
Sammy
Bestes Spiel: Ratchet & Clank: Rift Apart
Prinzipiell muss man ja leider vorsichtig sein, wenn Trailer oder frühe Aufnahmen von Spielen einen auf den Titel heiß machen wollen. Im Falle von Ratchet & Clank: Rift Apart wurde zudem mit bahnbrechender Technologie beworben, was das schnelle Laden bzw. sogar Darstellen weiterer Level im Level angeht. Sprich, wie in Portal, nur nicht durch eine weitere Perspektive im gleichen Level/Bereich, sondern als nahtlose Verbindung in die nächste Welt.
Das Spiel hat gehalten, was der Trailer verspricht und glänzt mit einer netten Story, wahnsinnigen Waffen, die taktisch eingesetzt werden können, und spektakulärer Grafik in 4K mit Raytracing als würde man einen Pixar Film zocken. Der New Game Plus-Modus motiviert mit neuen Waffenvarianten, Upgrades, höhere Levels und mehr zum erneuten Durchspielen der Kampagne, die locker über 20 Stunden pro Durchgang beschäftigen kann. Ich konnte keinen einzigen Bug oder Glitches feststellen und wünsche mir noch mehr solcher fertigen Games.
Überraschungstitel: The Riftbreaker
Ok, ganz so sehr hat mich das Game nicht überrascht weil ich erwartet habe, dass es gut wird. Zum einen hatte ich die Chance, auf der Gamescom mit den Entwicklern aus dem Hause Exor Studios über ihr neues Game plaudern zu können, und zum anderen spiele ich bis heute ihren Coop-Hit Xmorph Defense. Dass die Entwickler also Tower Defense und Coop beherrschen, war somit klar. Aber das auch noch in Kombination mit Hack and Slay und in der Zukunft? Mit einem deutlichen „Oh yes“ kann ich den gelungenen Spagat aus Basis-Verteidigung (und -Aufbau), Twinstick-Action mit Nahkampf und Survival bestätigen. Der Coop-Modus soll noch nachgeliefert werden, aber bis dahin macht das Game auch alleine viel Laune. Zwar ist die Story nicht bahnbrechend, dafür wirkt das Game ausgereift und motivierend. Wer keinen XBox Gamepass hat, kann sich vor dem Kauf die Demo herunterladen und sich vorab selbst überzeugen. Die Demo von The Riftbreaker könnt ihr euch in einem Lets Play kommentiert bei mir auf Twitch auch ganz bequem anschauen.
Schlechtestes Spiel: – Lieblose Remastered
Ich gehöre zu den denjenigen die sich immer über ein Remastered/Remake freuen. Zumindest war es so bis 2021… Es gibt gute Beispiele, wie zum Beispiel die Crash Bandicoot N. Sane Trilogy. Hier wurde nicht nur einfach die Auflösung angepasst und das Game für alle Systeme lauffähig gemacht, sondern liebevoll jedes Level in einer neuen Engine nachgebaut. Somit fühlt sich das Game dank angepasster Steuerung für moderne Controller wie damals an und schaut wie damals aus.
Leider gilt das nicht für alle Remastered, wie das größte Negativbeispiel Warcraft 3: Reforged aus dem Jahre 2020. Für mich reiht sich auch die Super Mario 3D All-Stars Collection mit ein. Das Game war zeitexklusiv bis März 2021 verfügbar und hätte meinetwegen lieber erst jetzt oder auch gar nicht erscheinen können. Bis heute ruckelt sich meine Switch bei Super Mario Sunshine einen ab und das Mario 64 Remastered steuert sich auch mit dem neuesten Patch wie stumpfe Schlittschuhe. Die GTA Remastered Trilogy scheiterte sogar so heftig, dass es für die Presse und User mit Warcraft 3: Reforged auf praktisch gleicher Ebene landete. Dass es auch besser klappen kann, bewies die Mass Effect: Legendary Edition. Die Bewertungen der Presse sind hoch und die Steam-Bewertungen ergeben im Gesamten ein „Sehr positiv“. Es geht also doch, wenn man will und die Entwickler dementsprechend genügend Zeit bekommen. Also bitte liebe Pusblisher, nehmt euch mehr Zeit oder lasst die Klassiker in Frieden ruhen.
Größte Enttäuschung: Katastrophale Hardware Verfügbarkeit
Wenn man mich nach dem Unwort des Jahres fragen würde(Corona ausgenommen), dann wäre es entweder „Scalper“ oder „Mining“ und die damit verbundene knappe Hardware Verfügbarkeit. Ich hab es zwar geschafft an eine RTX 3090 und PS5 ranzukommen, aber der Preis war der Einsatz einer Menge Lebenszeit durch das ständige Absuchen in Onlinestores, Gebrauchtmarkt und Abklappern des Einzelhandels. Letztere haben einen oft mit Schildern „Wir haben keine PS5“ begrüßt. Zähneknirschend habe ich mit einem Aufpreis von ca. 90€ eine PS5 im digitalen Flohmarkt ergattert und war froh nicht mehr danach suchen zu müssen. Ich wünsche jedem, sich diese Tortur zu ersparen, auf dass ihr eure Wunschkonsole einfach im Laden findet und ohne Aufpreis mitnehmen könnt. Dasselbe auch für Grafikkarten, welche neu aktuell locker das doppelte vom UVP kosten können.
Ich wünsche mir im nächsten Jahr: Fertige Spiele und eine Switch Pro
An erster Stelle wünsch ich mir einfach nur Normalität. Und damit meine ich Zeiten, wo es normal war, dass Spiele so fertig waren, dass der Day One Patch nicht beinahe so Groß wie das Game selbst ist. Zeiten, wo man von einigen Herstellern Spiele blind kaufen konnte, ohne auf eine Bewertung zu warten. Einfach wieder Qualität, die wichtiger ist als das Weihnachtsgeschäft. Ein Beispiel in Sachen Qualität ist für mich immer wieder Half Life: Alyx. Hier wurde der erste Teaser erst gezeigt als das Spiel fertig war. Es gibt also schon noch Entwickler wie z.B. Santa Monica Studio (God of War), welche auf allen Systemen ein praktisch perfektes Game abliefern. Somit ist der Wunsch einer Switch Pro nur noch an zweiter Stelle und die Reifen in Mariokart 8 (2014) sind schon lange abgefahren.
SaHKu
Bestes Spiel: Asterix & Obelix – Slap Them All!
Lange gewartet, und genau das bekommen, was ich erwartet habe: kurzweilige Unterhaltung, liebevolle Grafik, einfach ein nettes Game für Zwischendurch.
Überraschungstitel: –
Da ich im vergangenen Jahr hauptsächlich im Home Office tätig war, lag es eigentlich nahe, massig Gamez zu zocken. Ob mir das gelungen ist? Nein. Also 2021 war für mich absolut kein Gaming-Jahr; ich war froh, wenn ich mal zum Zocken gekommen bin. Daher kann ich weder einen Überraschungstitel noch ein schlechtestes Spiel benennen, weil mir einfach die Zeit dafür gefehlt hat, überhaupt ein schlechtes Game in eine meiner dutzenden Konsolen einzulegen.
Größte Enttäuschung: Keine Next-Gen
Als Sammler, der ich bin – mit genügend Konsolen und zugehörigen Spielen, die mich eigentlich schon jetzt bis zur Rente beschäftigen könnten – war natürlich die Jagd nach einer PS5 und einer Xbox Series X auf der Agenda, und sei es nur aus Sammlergründen… vergesst es. Entweder, es passte grad nicht, und wenn es dann doch gepasst hätte, waren die Konsolen nicht verfügbar…und Scalper sollen an ihrem Kram einfach ersticken. Daher werde ich wohl erst im Laufe des Jahres 2022 zur Next-Gen wechseln… wobei die Frage ja tatsächlich ist: gibt es überhaupt einen Systemseller, der den Kauf einer Next-Gen rechtfertigt.
Ich wünsche mir im nächsten Jahr: ein Ende der Pandemie
Jo, ein frommer Wunsch, den ich schon im letzten Jahr geäußert habe. Aber ich glaube, wir werden auch das ganze Jahr 2022 hindurch ständig gegängelt, trotz zigfacher Impfung. Hoffen wir das Beste. Es wäre schön, auch mal wieder eine Messe besuchen zu können, Streams sind ja schon nett und gut, aber live dabei ist immer noch besser.
Kathrin
Bestes Spiel: Bravely Default II
Als Fan von JRPGs freute ich mich dieses Jahr besonders auf Bravely Default II, ein rundenbasierter Titel für die Switch, der mich voll überzeugte. Im Stil alter Final-Fantasy-Teile bringt das Game ein solides, klassisches JRPG-Erlebnis. Zwar gibt es storytechnisch keine großen Überrschungen, dafür läuft das Spiel absolut rund und bietet zahlreiche Stunden Spielspaß.
Überraschungstitel: Potion Party
Ein Indie-Game, welches ich dieses Jahr testen durfte und das mich positiv überrascht hat. Zu einem günstigen Preis bietet Potion Party eine lustige Alternative zu Titeln wie Overcooked. Wer ein kurzweiliges Multiplayer-Game für den nächsten Spieleabend oder ein paar gemütliche Abende mit der Familie sucht, ist hier gut beraten.
Schlechtestes Spiel: –
In diesem Jahr habe ich vor allem Indie-Games getestet und gezockt, von denen ich keines als „schlecht“ betiteln würde. Von Titeln wie der Neuauflage der GTA-Trilogie habe ich mich bewusst fern gehalten und somit bleibt diese Katergorie für mich glücklicherweise leer!
Größte Enttäuschung: Hardware-Verfügbarkeit
Da ich zu den Menschen gehöre, deren PC dringend mal ein Upgrade benötigt, habe ich mich in diesem Jahr vor allem über die Preise der Grafikkarten geärgert. Eine Besserung scheint leider noch nicht absehbar…
Ich wünsche mir im nächsten Jahr: Viele gute Indie-Games
Besonders Multiplayer-Games habe ich im letzten Jahr gerne mit Freunden gezockt, daher freue ich mich auch in den kommenden Monaten auf kreative und spaßige Titel zum Testen – besonders auf der Switch.
Alex
Bestes Spiel: F1 2021
Über das beste Spiel dieses Jahr musste ich erstmal lange nachdenken. Nachdem ich mich auf das Jahr sehr gefreut habe, sind viele Titel verschoben worden. Das ist halt erstmal so und nicht schlimm, solange die Spiele dann auch vernünftig und fertig veröffentlicht werden. Am Ende bleiben von diesem Jahr nur zwei Titel, mit denen ich mich viel beschäftigt habe: Der Landwirtschaftssimulator 22 und F1 2021. Und auch wenn ich im Landwirtschaftssimulator mehr Spielzeit verbracht habe, da es diesmal echt gut gelungen ist, muss ich Formel 1 hier die Krone aufsetzen. Das Spiel hat echt viel Liebe erfahren und hat mich, obwohl ich schon den Vorgänger gespielt habe und dasselbe in besser erwartet habe, sehr überrascht wie gut es doch geworden ist. Ich hätte bestimmt sogar die meiste Zeit in diesem Spiel verbracht, wenn ich nicht so grausam mit Controller fahren würde.
Überraschungstitel: Ruined King: A League of Legends Story
Ruined King war zwar angekündigt, erschien aber still und heimlich über Nacht. Als ich es dann nach zwei Tagen bemerkte und es mir nach längerem Überlegen holte, hat mich das Spiel echt umgehauen. Nicht wegen der Kampfmechanik, die wir schon aus Southpark: The Stick of Truth und diversen Handyspielen kennen. Auch nicht wegen dem Rumgerenne um einzelne Sachen, Geheimnisse und Kämpfe zu finden, auch das ist ganz normal und eine alte Socke. Was mich wirklich geflasht hat, ist das Storytelling in dem Ganzen. Lange Cutscenes (manchmal saß ich gefühlte 15 Minuten da und habe mir angeschaut, was passiert), viel nicht langweiligeres Gerede, Spannung, es ist einfach das Richtige wenn man sich denkt: League of Legends kann so viel aus seiner Hintergrundgeschichte machen, ich will das sehen. Genau das, was Riot auf Netflix mit Arcane gemacht haben, machen sie hier, indem man es selber spielt. Überall sieht man Sachen, die einem bekannt vorkommen, auch in jedem der gefühlt je 20 Skills der Champion sind Symbole und Mechaniken drin, die einem aus League of Legends bekannt vorkommen und einem direkt sagen: Ja, das ist halt der. Und das obwohl League of Legends eigentlich nur die mittlerweile zwei Arenen mit den 150 Champions ist (lässt man jetzt mal das Kartenspiel außer acht), kommt einem immer wieder so viel bekannt vor und man weiß, es ist die Welt von League of Legends. Sehr zu empfehlen, wenn man die Hintergründe von LoL mag und mehr wissen will, das Kämpfen ist auch nett und benötigt eine gewisse Taktik, war für mich aber eher die Nebensache, um mehr Story zu hören.
Warhammer 40K-Überraschung: Warhammer Age of Sigmar: Storm Ground
Storm Ground wurde mir als Tester für alles was mit Games Workshop zu tun hat direkt in die Hand gedrückt, eine Woche vor Release. Ich hatte vorher nichts von dem Spiel gehört und nicht gewusst, dass es erscheint. Dann hab ich mir kurz die Thematik angeschaut und und was für ein Spielsystem darin verbaut ist und dachte: Würg. Aber als ich das Spiel dann startete, kam es doch schnell anders. Die Spielmechanik ist gar nicht schlecht und erfordert viel mehr Taktis, als es zuerst aussah. Ich hab mit einem Handygame gerechnet, wo man einfach auf den Gegner rennt, nur merkt man schnell, dass man taktisch alles rausholen muss, wenn man nicht bei den dunklen Göttern schlafen will. Das zusätzliche Ausrüsten seiner Einheiten und dass diese komplett versterben können, macht das Spiel echt packend und geht fast in eine Richtung von X-Com in kleiner. Auch die Thematik ist kein Problem, diese wird nämlich nur im Groben angeschnitten und man muss sich nicht groß mit den Völkern auseinandersetzen. Durch relativ schnelle Runden ist das Spiel auch etwas für Zwischendurch.
Schlechtestes Spiel/Größte Enttäuschung: Necromunda: Hired Gun
Muss ich leider ganz klar zusammenlegen, von Necromunda hab ich nicht viel erwartet und wurde trotzdem ganz schön enttäuscht. Lange dachte ich, das Spiel sieht nur bei mir schlecht aus, aber gerade bevor ich diese Zeilen schreibe hab ich mir das Ganze noch mal bei Google angeschaut und es scheint immer noch und überall besch… zu laufen. Aus diesem Grund wurde es auch von vielen anderen mindestens in die Top 10 der schlechtesten Spiele 2021 gepackt und bekommt auch von mir keine Gnade. Ich wäre froh, wenn da noch mal wer aufwacht und das Spiel fertigstellt, ansonsten kann das Spiel leider zu den anderen auf den Warhammer 40K-Friedhof (R.I.P. Dawn of War 3 etc.). Das Spiel und die Idee ist nicht schlecht und hätte zu einem der ganz guten Titel werden können, nur leider stimmt damit grafisch irgendwas ganz und gar nicht. Nachdem es anfangs so aussah, als würde sich jemand um das Spiel kümmern, geht dort immer noch nichts voran, deswegen: Größte Enttäuschung und schlechtestes Spiel 2021 von den 20, die ich mitbekommen habe.
Ich wünsche mir im nächsten Jahr: Mehr Hardware, mehr gutes Warhammer/W40K
Bitte Gott lass Grafikkarten vom Himmel regnen, sonst kann man ja bald nichts mehr spielen. Wenn man nicht auf einem Haufen Bares sitzt, muss man sich mittlerweile länger mit seiner Grafikkarte beschäftigen, als es gesund ist. Das wird überall gesagt und ich will es hier auch anmerken.
Was mir auch wichtig ist, dass Games Workshop entweder einen Notenspiegel für Spiele unter deren Lizenz einführen, welcher von Experten geführt wird, oder direkt alles ab 4- verboten wird. Weil ich will diese Spiele nicht mehr sehen, nicht mehr angekündigt bekommen und gar nichts, solange sie nicht auf 4 oder besser rutschen. Es sind mittlerweile viel zu viele Spiele von GW draußen und die Lizenz ist nur noch dafür da, um sie neben die Toilette zu hängen, falls das Klopapier ausgeht. Ich will endlich wieder bei einem Spiel Warhammer lesen und wissen, dass ich mich darauf freuen kann, und nicht es hoffen. Zum Glück kommen direkt zu Anfang des Jahres das neue Total War: Warhammer III raus, was nur gut sein kann, und Blood Bowl 3, was gar nichts falsch machen kann. Ein guter Trost für viel Müll, der die letzten Jahre schon fabriziert wurde. Zudem wurde Space Marine 2 angekündigt, wenn mich das Spiel nur halb so viel flasht wie damals der erste Teil, dann wohl bekomms.
Florian
Bestes Spiel: Halo Infinite
Halo Infinite hat dieses Jahr einfach alles richtig gemacht, der Release ist reibungslos abgelaufen und das Spiel so gut wie bugfrei und mit einer tollen Performance auf Current-Gen-Konsolen und dem PC erschienen. Die Entscheidung, den Multiplayer Teil auszukoppeln und ihn als Free-2-Play-Titel auf den Markt zu bringen, ist angesichts der schwachen Konkurrenz in Form von Battlefield 2042 und Call of Duty Vanguard voll aufgegangen. Aber auch der Story-Teil von Halo Infinite ist sein Geld wert, das Spiel bietet eine tolle Geschichte, fantastische Grafik und viele Stunden Unterhaltung für echte Master Chief Fans.
Überraschungstitel: Pathfinder – Wrath of the Righteous
Teil 1 der Pathfinder Spiele war ein echter Überraschungs-Hit. Deshalb war die Messlatte für den Nachfolger recht hoch angesetzt. Trotz der hohen Erwartungen hat es der Hersteller geschafft einen fantastischen zweiten Teil auf den Markt zu bringen. Wrath of the Righteous ist mein Rollenspiel Highlight 2021 und jetzt schon ein echter Klassiker im RPG Genre.
Schlechtestes Spiel: –
Tatsächlich habe ich dieses Jahr relativ wenig gespielt, weshalb mir auch kein wirklich schlechtes Spiel über den Weg gelaufen ist.
Größte Enttäuschung: New World
Leider ist genau der Fall eingetreten, welchen viele Fans von Amazons neuer MMO-Hoffnung schon in der Beta-Phase befürchtet hatten. New World hat seinen Release ordentlich verhagelt und hat auch einige Monate nach der Veröffentlichung mit zahlreichen Bugs und schwachen Endgame Content zu kämpfen. Ich hoffe, dass Amazon das Projekt nicht fallen lässt, sondern es nach und nach zu einem doch noch guten MMO Rollenspiel patcht – Potenzial hat New World jedenfalls dazu.
Ich wünsche mir im nächsten Jahr: Bezahlbare Hardware-Preise
Wie auch schon im letzten Jahr hoffe ich, dass sich die Lage auf dem Hardwaremarkt 2022 endlich etwas entspannt. Auch wenn es aktuell leider nicht danach aussieht, hoffe ich, dass man sich im Laufe des Jahres zumindest die aktuelle Konsolengeneration problemlos zum Normalpreis kaufen kann und auch für ein Grafikkarten-Upgrade keine Hypothek mehr aufnehmen muss.
Das war unser Jahresrückblick 2021. Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen und habt auf das ein oder andere Spiel Lust bekommen. Die gesamte Redaktion von Game2gether wünscht euch allen einen guten Start für das Jahr 2022!
*Alle Meinungen und Texte wurden von den Redakteuren persönlich verfasst.