Liebe Leser, es ist kaum zu glauben: obwohl das Jahr 2020 einigen von uns viel abverlangt hat – Stichwort (und Wort des Jahres): Corona-Pandemie – ist es schon beinahe vorbei. Wir haben noch einen Monat vor uns, und wir haben Dezember…folglich:
die schönste Zeit des Jahres: Weihnachten.
Und anders als in den vielen Jahren, die seit der vermeintlichen Geburt Christi vergangen sind, ist dieses Jahr alles anders: Wochenenden, Disco- und Kneipenabende und Besuche bei Freunden haben sich ja – auch hier wieder: Danke, Corona – größenteils erledigt; selbst der weihnachtliche Einkauf – habt ihr auch schon alle Geschenke besorgt? – wird einem massivst erschwert; also was tun mit dieser vielen freien Zeit?
Klar, wer den Titel unseres Magazins als Basis nennt, würde jetzt sicher sagen
Lasset die Spiele beginnen und werfen wir die Xbox, die PlayStation, die Switch oder den PC an!
Es mag aber auch noch die Filmfraktion geben, und für die haben wir für die besinnliche Weihnachtszeit ein kleines Lese- und Empfehlungsspecial vorbereitet: 24 Filme, die man sich zur Weihnachtszeit anschauen kann!
Natürlich haben diese mehr oder weniger mit Weihnachten zu tun oder spielen zur Weihnachtszeit.
Achtung, eine kleine Vorwarnung: dieser Artikel könnte Spoiler des Filmes enthalten…wenn ihr also nicht gespoilert werden wollt, dann lest höchstens bis zum Fazit und nicht weiter…sagt am Ende nicht, wir haben euch nicht gewarnt 🙂
Wir sind bei Türchen 9
Bisher bekamen wir es mit Geistern (#1), Actionhelden (#2, #3, #4 und #5), Comic-Figuren im Filmformat (#6) und einem ziemlich coolen Weihnachtsmann (#7) zu tun.
Gestern mit einem DER Weihnachtsfilme schlechthin; Kevin – Allein zu Haus
Und man kennt ja das Muster von Hollywood: man hat einen Hit, verwendet die gleichen Zutaten noch einmal und hofft, dass etwas gescheites dabei raus kommt. Ob das gelungen ist?
Daher: Tür auf für Kevin – Allein in New York
Handlung
Und wieder ist es Weihnachten bei Familie Mc Callister, wieder ist Ferienstimmung angesagt – diesmal soll’s ins sonnige Florida gehen. aus den Erfahrungen des chaotischen letzten Jahres hat man aber gelernt; diesmal kann alles verloren gehen – wenn nur Kevin mit am Flughafen ist. Doch es kommt, wie es kommen muß: Die Familie sitzt in der Maschine nach Florida und Kevin gerät in den Flieger in die Stadt mit der Statue. Das ist ein Heidenspaß für den liebenswerten frechen Bengel, denn New York ist eben immernoch DIE Stadt überhaupt. Eine schöne Bescherung für den kleinen Kevin – wenn da nicht die „nassen Banditen“ wären, die ausgerechnet zur gleichen Zeit ihr unfreiwilliges Zuhause verlassen haben, um in der Stadt der Städte ihr neues, fieses Glück zu suchen. Und beide sind noch immer mächtig sauer auf den gewitzten Jungen aus Chicago…
Quelle: amazon.de
Fazit
Selbes Muster, gleicher Gegner: kann das funktionieren? Oftmals ist es ja so, dass eine Fortsetzung eindeutig schwächer ist als ihr Vorgänger; selten kann eine Fortsetzung mit dem Erstling mithalten oder Dinge sogar besser machen. Kevin – Allein in New York ist ein Beispiel, wie man es richtig macht.
Dieses Mal ist der Junge in New York gestrandet, während seine Familie im regnerischen Florida landet; checkt im Plaza ein und genießt das Leben auf Papa’s Kreditkarte. Fraglich ist hier nur, ob in den 90er Jahren (genauer: 1992) Hotelangestellte wirklich so schusselig sind, einem neunjährigen Jungen mit Kreditkarte einfach so Zutritt zu gewähren. Aber es ist ein Film, wollen wir dieses Logikloch mal beiseite lassen.
Alles ist gut, bis Kevin zwei alten Bekannten begegnet: Harry und Marv, die feuchten Banditen aus dem ersten Film; welche aus dem Gefängnis ausgebrochen sind. (Auch hier wieder Logikloch: kriminelle Paare werden nie im selben Bau untergebracht, aber: Film. Schwamm drüber).
Natürlich sind die beiden nicht sonderlich gut auf Kevin zu sprechen, und so machen sie Jagd auf ihn; erwischen ihn sogar und wollen ihn sogleich kalt machen. Mit viel Glück kann Kevin entkommen. Dusselig, wie die beiden Bösewichte nun einmal sind, haben sie Kevin vorher aber noch ihren Plan verraten: die Einnahmen aus einem Spielzeuggeschäft zu rauben. Das kann unser Held natürlich nicht dulden, und so präpariert er das Haus seines verreisten Onkels, um die Ganoven dingfest zu machen.
Körperverletzung wird auf Dauer langweilig; wie wäre es denn mit versuchtem Mord?
Wie in unserem Artikel zu Kevin – Allein zu Haus erwähnt, basiert der Slapstick dieses Filmes aus cartoon-ähnlicher Gewalt.
Auch im New York Film wurde dies aufgegriffen, aber Logik sollte man hier nicht erwarten. Hier wurde die Gewalt ein wenig übertrieben; natürlich ist es auch heute noch witzig, die beiden Bösewichte jammern zu hören; und der Film ist immer noch ein Film, den man auch mit Kindern schauen kann; aber je älter man wird, desto eher fragt man sich, ob man mit Harry und Marv nicht eher Mitleid haben sollte und was aus einem Jungen wie Kevin im realen Leben werden würde, wenn dieser solch traumatischen Erlebnisse (und solche kranken Ideen) erlebt. Jigsaw vielleicht?
Funfact hierzu: Kevin – Allein in New York ist auf DVD tatsächlich ab 6 Jahren freigegeben worden, während Teil 1 noch eine ab 12 Freigabe erhielt.
Der Film ist aber auch nach 28 Jahren immer noch ein netter Zeitvertreib, und wenn man von den Logiklöchern mal absieht definitiv auf einem Level wie sein Vorgänger.
Versuchter Mord? Ernsthaft?
Wer Interesse daran hat, wie oft Harry und Marv in beiden Kevin-Filmen eigentlich gestorben sein müssten: auf Youtube gibt es ein kleines Video von Honest Action, die sich dem Thema angenommen haben.
Das Video ist in englischer Sprache, sollte aber problemlos verständlich sein.
Aber Achtung; solltet ihr Kevin – Allein zu Haus und Kevin – Allein in New York noch nicht gesehen haben:
SPOILER. Hier werden sämtliche Fallen und mögliche Verletzungen beider Filme aufgezählt.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Natürlich muss man hier einfach noch einmal den Hinweis bringen:
Kids, don’t try this at home!
Gibt es weitere Fortsetzungen?
Jedenfalls keine, über die es sich zu reden lohnt.
Es kam bedauerlicherweise nie zu einem dritten Teil mit den gleichen Darstellern, weil Macaulay Culkin (Kevin) nach dem Flop von Richie Rich (in den USA erschienen zu Weinachten 1994) seine Karriere vorerst beendete. Man wird nie erfahren, welche Abenteuer und Fallen Kevin in einem dritten Teil erlebt und gebaut hätte.
Es gibt tatsächlich drei weitere Filme der „Allein zu Haus„-Reihe, die aber qualitativ einfach nur schlecht und nicht wirklich witzig waren; daher legen wir hier mal den Mantel des Schweigens darüber.
Ist das ein Weihnachtsfilm?
Das Setting ist weihnachtlich; Kevin muss sich wieder an Heiligabend verteidigen; also weihnachtlicher geht es fast nicht.
X-Mas Movie-Special