Global Conflicts: Palestine
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Hier übernimmt der Spieler die Rolle eines Journalisten, der in Jerusalem und den palästinensischen Gebieten recherchiert und versuchen muss, einen neutralen Bericht zu schreiben. Das Spiel entstammt aus der Feder der Kopenhagener Software-Firma Serious Games Interactive und war ihr erstes Projekt.
Spielgeschehen:
Der Spieler gerät als Journalist in das heutige Jerusalem. Für seine Geschichten taucht er ein in die moderne Geschichte. In klassischer Adventure-Manier sucht er Gesprächspartner, unterhält sich mit ihnen – aus den Zitaten baut er in einem Editor Artikel, die anschließend in einer fiktiven Zeitung erscheinen. Anders als in den üblichen Spielen des Genres kann der Spieler jedoch keine Probleme lösen, sondern nur eines kennenlernen, ein scheinbar unlösbares: den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern.
Das Ziel heißt nicht Gewinnen, sondern eher Erkenntnis; in „Global Conflicts – Palestine“ muß sich der Spieler immer fragen: Auf welcher Seite stehe ich, bin ich wirklich neutral? Das fängt schon vor jeder Mission an. Der Auftraggeber fragt: „Für welche Zeitung willst du diesmal schreiben?“ Drei stehen zur Auswahl, die „Global News“ wünscht sich einen neutralen Standpunkt, Artikel jeweils für ihre Klientel erwarten „Israeli Post“ und „Palestine Today“. Während der Recherche zeugen Balken vom Status bei den Fraktionen und den Pixel-Charakteren. Dieser Balken kann schlagartig seine Farbe ändern, wenn der Monitor-Journalist allzu kritisch nachfragt oder gar kommentiert.
So führt eine der Missionen zu den jüdischen Siedlungen im besetzten Gebiet. Der Spieler-Reporter befragt einen der Bewohner, ob sie denn das Land der Palästinenser stehlen. Der Befragte weicht aus, jenes „Feld wurde ein paar Jahre nicht benutzt, also haben wir entschieden, unsere Grenzen etwas auszuweiten.“ Da ist der Sympathiebalken noch kurz vor dem freundlichen Grün. Zwingt der Spieler nun seinen Reporter zum Nachhaken, rauscht der Sympathie-Balken durch neutrale Gelb-Nuancen ins Rot. Die Frage passt dem interviewten Israeli offensichtlich nicht, das Gespräch versandet.
„Global Conflicts – Palestine“ platziert sich in der Mitte zwischen hasserfüllter Antizionisten-Ballerei und allzu naivem Friedensnobelpreis-Daddeln. Keinesfalls glänzt das Spiel durch die Technik. Sound wie Grafik sind detailarm, die Lauferei auf der Karte langweilt manchmal. Seine Stärke liegt vielmehr im dramatischen Realismus, denn es zeigt dem Spieler die Beweggründe der Konfliktparteien. Eine Lösung der Probleme bietet es jedoch nicht.