WRC Generations – Test/Review

    Die Fahrzeuge:

    WRC Generations umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Fahrzeuge, von den Modellen der aktuellen Saison bis hin zu legendären Fahrzeugen aus der Vergangenheit. Natürlich sind manche der Fahrzeuge an die jeweiligen Klassen der WRC gebunden. Wir können ja schlecht in der JWRC mit einem Rally1-Fahrzeug starten. Im Training und auf der Teststrecke können wir natürlich völlig frei das Fahrzeug wählen und kennenlernen. Alle Fahrzeuge sind sofort verfügbar, wir müssen nichts freischalten, sehr schön für alle diejenigen, die nur begrenzt viel Zeit in das Spiel investieren können.

    Wir haben auch die Möglichkeit eigene Lackierungen bzw. Designs für die Fahrzeuge zu erstellen und online zu teilen. Vom Lack bis hin zu diversen Aufkleber-Designs haben wir hier wirklich sehr viele Möglichkeiten. Das Teilen ist auch plattformübergreifend möglich.

    Abhängig von der Strecke und den Witterungsbedingungen werden unsere Fahrzeuge auch nach und nach immer dreckiger. Darüber hinaus gibt es natürlich auch ein Schadensmodell, wie stark dieses auf unsere Rempler und Crashs anspringt lässt sich einstellen. Schaden tritt dabei nicht nur optisch, sondern auch mit Auswirkung auf das Fahrverhalten auf. Der Realitätsgrad ist so nach den persönlichen Vorlieben anpassbar.

    Fahrphysik und Steuerung:

    Die Fahrphysik kann man durchaus als realitätsnah und herausfordernd beschreiben. Unterschiede in den Fahrbahnbelägen machen sich direkt bemerkbar, sodass man vor allem bei Strecken mit wechselndem Untergrund schnell reagieren und den Fahrstil anpassen muss. Besonders ein Wechsel von sandigem Waldwegen hin zu asphaltierten Straßen bietet einen extremen Wechsel im Lenkverhalten der Fahrzeuge, da der eine Untergrund wenig und der andere Untergrund sehr viel Haftung bietet. Besonders dieses Verhalten kann man auf dem Testgeländer sehr gut studieren.

    Da wir auf der PlayStation 5 getestet haben, stellt sich bei der Steuerung natürlich auch die Frage, inwiefern die einzigartigen Features des DualSense-Controllers genutzt werden. Hier macht WRC Generations einen ausgiebigen Gebrauch von. So werden die adaptiven Trigger in Kombination mit dem haptischen Feedback genutzt, um Rückmeldung vom Schalt-, Beschleunigungs- und Bremsverhalten zu übermitteln. Dadurch merkt man beispielsweise direkt, wenn das ABS eingreift. Aber auch die Audiofeatures werden genutzt, so bekommt man hier eine akustische Rückmeldung vom Getriebe und hört auch, wie zum Beispiel Schotter gegen den Unterboden prasselt. So wird die Spielerfahrung wieder einen Schritt immersiver.

    Fahrhilfen sind vorhanden, aber nur auf das wichtigste begrenzt. Es gibt keinen Assistenten, der einen automatisch lenkt oder einbremst und auch keine Ideallinie. Die beiden wichtigsten Assistenten sind ABS und TCS. Bei der PlayStation 5 macht sich das ABS dank der adaptiven Träger sogar haptisch bemerkbar, ein tolles Feature. Wie auch beim Auto bietet uns ABS mehr Stabilität beim Bremsen. Die Traktionskontrolle TCS dient uns dazu, mehr Grip in Kurven zu haben, allerdings wird so das bewusste rutschen in einer Kurve schwieriger.

    Für die Steuerung stehen uns, wie üblich, verschieden Perspektiven von der Cockpit- bis hin zur Außenansicht zur Verfügung. In der Cockpit-Ansicht kann man auch das Lenkrad ausblenden lassen, um diese besser an ein Sim-Racing-Rig anzugleichen.

    Grafik und Sound:

    Grafisch legt WRC Generations einen sehr starken Auftritt hin. Die Darstellung der Fahrzeuge ist durchaus als fotorealistisch zu beschreiben und auch die Strecke ist fein detailliert, inklusive spritzendem Schotter. Selbst die Fahrspuren zeichnen sich im Untergrund ab. Ebenso effektvoll zeigen sich Licht und Schatten und das bei jeder Tageszeit. Ist es windig, bewegen sich natürlich auch die Bäume im Hintergrund. Gebäude und Fahrzeuge rund um die Strecke herum sind allerdings nicht ganz so hoch detailliert. Allerdings sollen wir ja auch nicht während der Rallye parken und uns die Objekte rund um die Strecke im Detail ansehen. Schon die Vorgängerversion bot eine Grafik auf hohem Niveau, sodass wir hier vor allem Verbesserungen in einzelnen Details finden.

    Auch akustisch hat das Spiel viel zu bieten. Da wir hier eine Rennsimulation vor uns haben, verfügt das Spiel natürlich über keinen besonderen musikalischen Soundtrack, außer ein bisschen Untermalung für die Menüs. Hier stehen einfach die Fahrgeräusche im Vordergrund. Davon hat das Spiel wirklich viel zu bieten, denn neben dem Motor und dem Getriebe trägt vor allem das Zusammenspiel von Fahrzeug und Untergrund viel zur Akustik bei. Denn wir hören hier auch, wie wir beispielsweise durch große Pfützen fahren oder wie Schotter gegen den Fahrzeugunterboden schlägt. Dabei kommt auch viel das Audiofeature des DualSense-Controllers zum Einsatz. Im Zusammenspiel mit dem entsprechenden Audiosetup (für den Test haben wir ein 5.1.4-Setup genutzt) ergibt sich wirklich ein immersives Gefühl.

    Fazit:

    Mit WRC Generations hat KT-Racing einen wirklich starken Abschluss des WRC-Franchise aus dem eigenen Haus auf die Beine gestellt. Sehr lobenswert ist hier der Verzicht auf kostenpflichtige DLCs, da ein vollständiges Spiel ausgeliefert wird. Da nächstes Jahr EA Games die Lizenz übernimmt, ist zu befürchten, dass dies zum letzten Mal der Fall war. Vor allem mit Blick auf den überschaubaren Preis von 40 € bzw. 50 € bekommt man hier wirklich sehr viel geboten.

    Sowohl im Solo- als auch im Multiplayer finden wir hier viele Möglichkeiten uns auf der Rallye-Strecke mit virtuellen und realen Gegnern zu messen. Durch die unterschiedlichen Rallye-Klassen und einige Fahrhilfeoptionen finden auch Anfänger durchaus in das Spiel herein. Denn mit der Teststrecke und den Trainings-Sessions gibt es viele Möglichkeiten, sich nach und nach an die Steuerung heranzutasten und die eigenen Fähigkeiten zu steigern. Schön ist, dass auch Spielende, die vielleicht nicht ganz so viel Zeit in das Spiel investieren können, viele Möglichkeiten haben. Denn alle Fahrzeuge sind von Anfang an freigeschaltet und bei den Herausforderungen können wir uns auch mal einer Aufgabe stellen, wenn wir nur ein paar Minuten Zeit haben.

    Viel Potenzial für langfristige Motivation findet sich natürlich im Online-Multiplayer, vor allem im Liga-Modus. Dank der Crossplay-Unterstützung ist auch davon auszugehen, dass hier über lange Zeit ausreichend große Gruppen zusammenkommen. Dank der feingliedrigen Einstufung in verschiedene Untergruppen sollte dabei auch sichergestellt sein, dass man sich vor allem mit Gegnern auf einem ähnlichen Level messen muss und so die Frustrationstoleranz nicht übermäßig gefordert wird.

    Eine der größten Neuerungen der aktuellen Rallye-Saison und von WRC Generations sind die Hybrid-Autos in der Rally1. Diese sind im Spiel wunderbar umgesetzt und man merkt direkt die größere Leistung dank der zusätzlichen Elektromotoren. Diese beeinflussen natürlich auch unsere Fahrstrategie im Spiel, da wir nun nach einer Kurve deutlich stärker beschleunigen können.

     

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    Die PS5-Version von WRC Generations wurde Game2Gether für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

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    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.