Action Adventures.
Ein Genre, welches besonders in den 1990er Jahren zu Zeiten des Super Nintendo Entertainment Systems Konsolenspieler auf der ganzen Welt gefesselt hat. Seien es ein The Legend of Zelda – A Link to the Past, Secret of Mana und Secret of Evermore, ein Mystic Quest…das Super Nintendo bot einige Klassiker aus diesem Genre.
Eines der letzten Spiele, welches 1996 die europäischen Spieler in Zeiten des damals schon in den Startlöchern stehenden N64 an das SNES zu fesseln vermochte, war Terranigma aus dem Hause Enix (heute Square-Enix). Das Setting Unterwelt und Oberwelt war damals etwas völlig Neues, und das Spiel bot eine faszinierende Geschichte von Gut und Böse.
Das Setting Unterwelt und Oberwelt soll uns jetzt auch als Überleitung dienen, weil in dem nun vorgestellten Spiel haben wir ebenfalls eine zwei Welten.
Vorhang auf für
Eastward
In diesem Spiel steuern wir das kleine Mädchen Sam und den Minenschürfer John. Beide leben nach einer globalen Katastrophe in einer unterirdischen Welt, die von einigen skurrilen Gestalten bewohnt wird. John arbeitet in einer Mine, die ab und an von Monstern (in Form von Schnecken) heimgesucht wird. In der ersten Mission wird uns dann auch gleich die erste Aufgabe gestellt: wir müssen die vorhandenen Schnecken erledigen, damit die Minenarbeiter weiter ihre Arbeit verrichten können.
Der Bürgermeister der Unterwelt ist ein übler Leuteschinder, welcher seine Untergeben von Oben herab behandelt. Nachdem Sam eingeschult wurde und einen Mitschüler befreien möchte, entdeckt sie – gemeinsam mit John – ein Geheimnis, welches ihr Weltbild ins Schwanken bringt. Sam hat zusätzlich ab und an Visionen eines Mädchens, welches genau so aussieht wie sie und ihr Hinweise gibt.
Nach einer weiteren verbotenen Erkundungstour opfert der Bürgermeister die beiden an einen Gott; welcher sich als etwas völlig anderes herausstellt…
Im Verlauf des Spiels entwickelt sich dann eine Geschichte, die interessant genug ist, dass man dem Spiel weiter folgt, die aber nie zu viel verrät.
Gameplay
Ganz wie in einem klassischen Action Adventure bewegen wir uns mit unseren Figuren in 8 Richtungen in einer klassischen 2D Vogelperspektive durch die Welt.
John besitzt zu Beginn eine Pfanne, die uns als Waffe zum Draufhauen und gleichzeitig als Utensil zum Kochen dient. Wir können in der Welt nämlich allerlei Zutaten finden, mit denen wir diverse Rezepte durchprobieren können und die Nahrung gleichzeitig in unseren Rucksack packen. Dies hilft uns später, wenn wir in Kämpfen verletzt werden; eine vorbereitete Portion Essen zu uns genommen und unsere Herzchen füllen sich direkt wieder auf.
In der Welt gibt es an verschiedenen Stellen einen Herd, so dass wir unseren Vorrat immer wieder auffrischen und auch neue Rezepte ausprobieren können. Neben den Herden befindet sich meist auch ein Kühlschrank, in welchem wir unseren Spielfortschritt speichern können.
Sam kann zu Beginn Glücksstrahlen verschießen (ja, da steht Glücksstrahlen!), mit welchen wir Gegner lähmen und Pilze zum Leuchten bringen können.
Verschiedene Aufgaben warten auch in der Welt, z.B. anderen Bewohnern der Welt helfen, Gegner zu erledigen oder eine Schweineherde in den Stall zurückzubringen.
Im Verlauf von Eastward treffen wir auf einige (End-)Gegner, welche zwar teilweise fordernd, aber nie unfair sind; und deren Belohnung die Mühe auf jeden Fall wert sind.
Wie für ein solches Spiel üblich, können wir verschiedene Waffen sammeln, unsere Lebensanzeige aufwerten (die Herzen kommen einem doch bekannt vor, oder?) und unseren Rucksack mit allerlei nützlichem füllen, z.B. Bomben, mit denen man – man ahnt es schon – nicht nur Gegner in die Luft jagen, sondern auch den einen oder anderen verborgenen Eingang enthüllen kann.
Langweilig wird es im Spiel nie, es gibt in beiden Welten bspw. auch ein Videospiel, welches eindeutig vom Game Boy und diversen Rollenspielen inspiriert wurde und welches Bewohner beider Welten spielen.
Schwierigkeitsgrad in Eastward
Der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist moderat. Natürlich gibt es ab und an Stellen, die durchaus knackig wirken, wenn viele Gegner auf einmal auftauchen oder man einer selbstgelegten Bombe nicht rechtzeitig entkommt; aber das Spiel wird niemals unfair oder unlösbar.
Selbstverständlich kann unsere Figur auch KO gehen, aber die Continue-Stellen sind immer in der Nähe; man muss also nicht wie in anderen Spielen eine halbe Welt noch einmal durchspielen, um wieder vor einem Problem zu stehen.
Grafik und Sound
Die Grafik in Eastward ist bunt und für sein 2D-Setting absolut ausreichend. Der Unterschied zwischen Unter- und Oberwelt ist auch gut dargestellt…während die Unterwelt recht dunkel gehalten ist und nur wenige helle Momente hat, sieht es in der Oberwelt ganz anders aus.
Der Sound ist für ein Spiel dieser Machart absolut ausreichend, 8Bit Sound durch und durch. Die Melodien sind aber niemals nervig und abwechslungsreich.
Technik und Bugs
Unser Redakteur hat während des Tests keine Bugs erlebt; das Spiel läuft flüssig und ohne Probleme. Die Steuerung ist leicht zu erlernen und intuitiv. Mit den Triggern wechseln wir zwischen Sam und John, mit den Schultertasten wechseln wir zwischen den Waffen durch. Einziges Manko: unsere Figuren lassen sich nur mit dem linken Stick steuern, eine Einstellungsmöglichkeit im Menü, die Steuerung auf das linke Steuerkreuz zu legen besteht nicht.
Was auch sehr schade ist: es gibt viel Text zu lesen, wie für ein Adventure üblich. Das wäre an und für sich kein Problem, wäre denn bei den fünf auswählbaren Sprachen auch Deutsch dabei. Dem ist aber nicht der Fall: unsere Testversion besaß die Sprachen Englisch, Französisch, Japanisch und vereinfachtes und traditionelles Chinesisch.
Kein Deutsch. Was sehr schade ist, weil das Spiel macht echt Spaß und die Story fesselt einen dann doch, weil man wissen möchte: was ist hier los? Deutsche Spieler, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, werden hier also ihre Schwierigkeiten haben, der Story folgen zu können.
Eine Sprachausgabe besitzt das Spiel nicht, man ist also auf Lesen angewiesen. Was bei einem Spiel dieser Art aber vollkommen in Ordnung ist; gerade im mobilen Modus der Switch.
-> Zu noch mehr Switch Spiele Tests.
Fazit zu Eastward
Wer sich vom Retro-Stil und der fehlenden deutschen Sprache nicht abschrecken lässt und nach einen Spiel mit einem moderaten Schwierigkeitsgrad, einer interessanten Geschichte und gewaltigem Retro-Charme sucht, der wird mit Eastward mit Sicherheit glücklich.
Zum Abschluss hier noch der Launch-Trailer, das Spiel ist seit dem 16.09.2021 digital für Nintendo Switch, PC und Mac (beide Steam) erhältlich.
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