In der vergangenen Woche konnten wir uns Pro Evolution Soccer 2017 noch vor der Gamescom in der Frankfurter Zentrale beim Publisher Konami anschauen. Wieviel Potenzial PES 17 in diesem Jahr hat und warum es sich auf keinen Fall vor Fifa 17 (zur Preview) verstecken muss erfahrt ihr in unserer Vorschau.

Ist das jetzt TV oder ein Videospiel?

Da waren wir also, an einem regnerischen Nachmittag in Frankfurt am Main konnten wir mehrere Stunden Pro Evolution Soccer 2017 ausprobieren und legten auch direkt mit einer Partie zwischen dem FC Barcelona und Atletico Madrid los.

Das erste Feature konnten wir bereits vor Beginn des eigentlichen Spieles bestaunen. Eines der bekanntesten und gleichzeitig auch Europas größtes Fußballstadion in seiner vollen Pracht – Camp Nou ist exklusiv dank Premiumpartnerschaft in PES 17 zu sehen. Nicht nur das Stadion selbst, auch die Fans und die Umgebung (Autobahn, Parkplätze usw.) werden beeindruckend von der Kamera eingefangen und wir fühlen uns bereits jetzt wie bei einer echten Fernsehübertragung.

An diesem fantastischen Gefühl ändert sich auch nichts als die Mannschaften das Spielfeld betreten und ihren realen Vorbildern mehr als nur zum Verwechseln ähnlich sehen. Stars wie Messi, Neymar oder Luis Suárez sehen dank 3D Scan fantastisch aus.

Taktik, Taktik, Taktik

Doch dann folgt der Anpfiff und wir konzentrieren uns auf das eigentliche Spiel. Vorerst lassen wir die geniale Optik bei Seite und widmen uns dem wunderschönen Spiel, von manchen auch Rasenschach genannten Sport, Fußball. Während EA Sports Fifa 17 damit glänzt alle Trainer der englischen Premiere League lizensiert zu haben, kann Pro Evolution Soccer 17 damit glänzen quasi jede Taktik im Paket zu haben.

Bereits vor dem Spiel können wir uns aus verschiedenen offensiven (z. B. Flügelspiel, Tiki-Taka usw.) und defensiven (Abseitsfalle, Manndeckung…) Taktikarten je zwei auswählen, die dann während des Spiels jeder Zeit an und ausgeschaltet werden können. Während in bisherigen Fußballspielen diese Taktikeinstellungen kaum bemerkbar waren, hat man in PES 17 direkt das Gefühl das Spiel so deutlich beeinflussen zu können. Vor allem mit eingespielten Teams können diese Taktikmöglichkeiten auf Dauer extrem interessant werden.

Neben der Taktik die wir bereits vor dem Spiel ausgewählt haben, können wir auch jeder Zeit während der 90 Minuten die Spielweise nach offensiv und defensiv ändern. Während wir also bei unserem ersten Spiel kurz vor Schluss mit 1:0 zurück liegen setzen wir also alles auf eine Karte und werfen alles in die Offensive. Das macht sich auch direkt bemerkbar und so können wir jetzt mit extra vielen Spielern angreifen. Zwar lohnt es sich in diesem Fall nicht und wir kassieren noch das 2:0 durch einen Konter, aber ein Versuch war es Wert! Umso befriedigender ist es zu sehen das diese Taktikeinstellung wirklich ernst genommen wird und zu der ein oder anderen extrem spannenden Schlussphase führen könnte.

Neue Animationen

Beim eigentlichen Gameplay werden sich PES-Kenner schnell zurecht finden und bereits früh schönen Kombinationsfußball auf den virtuellen Rasen zaubern können. Zaubern ist auch direkt das richtige Wort wenn es um die Animationen geht. Die Entwickler haben etliche neue Animationen in PES 17 integriert und lassen so Ballannahmen, Zweikämpfe und viele weitere Bewegungen der Spieler nie gleich aussehen. Dabei wurde nicht nur an die 20 Feldspieler gedacht, sondern auch die Torhüter haben die eine oder andere Parade dazu gelernt.

Fazit

Ehrlicherweise habe ich in den letzten Jahren EA Sports Fifa gegenüber Pro Evolution Soccer bevorzugt, doch wenn es um die Dinge wie Taktik geht können Fußballfans dieses Jahr eigentlich keinen großen Bogen um PES 17 machen. Auch optisch muss Konami keinen Vergleich scheuen und kann so mit breiter Brust in den Kampf der virtuellen Fußballspiele gehen.
Letztendlich sind es auch viele kleine Details die den diesjährigen Teil von Pro Evolution Soccer so interessant machen. Schiedsrichter die sich wie ihre realen Vorbilder verhalten, extrem realistische Animationen und Kleinigkeiten wie ein Spieler der sich als einziger Spieler in seinem Team das Trikot zum Torjubel ausziehen kann und anschließend gelb kassiert. (Wer diese Fähigkeit hat wollen wir in diesem Artikel noch nicht verraten 😉 )
Abzuwarten bleibt letztendlich nur wie der Kampf um die Lizenzen weitergeht. Mit der exklusiven Partnerschaft mit dem FC Barcelona geht Konami einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Bundesligafans müssen dagegen abwarten welche Mannschaften sie dieses Jahr in PES finden werden. Hierzu werden aber bald Neuigkeiten folgen.

Pro Evolution Soccer 2017 erscheint am 15. September für Playstation 4, Xbox One, PC, Playstation 3 und Xbox 360.