Memory PC SQ-WHITE 600 W – Test/Review

    Design und Verarbeitung:

    Das SQ-WHITE 600 W verfügt über ein schwarz mattes Gehäuse mit einem ebenfalls schwarzmatten Lüfter. Durch die recht großzügige Lüfteröffnung kann man einen guten Blick auf der verbauten Komponenten werfen. Die festinstallierten Kabel bestehen allesamt auf schwarzen Flachbandkabeln und verfügen so über keinen Nylonsleeve der einzelnen Adern oder des Kabelbündels. Aufgrund des Materials lassen sich diese aber auch problemlos biegen und an die Gehäuseform anpassen. Welche Variante hier die bessere ist, liegt durchaus im Auge des Betrachters, denn die Flachbandkabel haben durchaus Vorteile bei einer versteckten Verkabelung.

    Montage des Netzteils:

    Um die Montage zu testen und die Leistungsaufnahme im Betrieb zu erfassen, haben wir das Netzteil im nachfolgend beschriebenen System verbaut. Während der Tests haben die Gehäuselüfter auf etwa 50 % gedrosselt und den CPU-Kühler mit konstanten 1.000 RPM drehen lassen. WLAN war deaktiviert und nur die benötigten Programme geöffnet.

    CPU: Intel Core i5-13600K
    CPU-Kühler: be quiet! Dark Rock Pro 5 (zum Test)
    Mainboard: NZXT N7 Z790 (zum Test)
    RAM: Crucial 32 GB Kit DDR5-4800 (zum Test)
    GPU: MSI GeForce RTX 3060 Ventus 3X
    PSU: be quiet! Straight Power 11 Platinum 1.200 W
    m.2-SSDs: WD_BLACK SN850X 1 TB
    Gehäuselüfter: 4x be quiet! Light Wings 140 mm
    OS: Windows 11

    Zur eigentlichen Montage des Netzteils muss man nicht viel sagen. Es wird mit vier Schrauben im Gehäuse befestigt. Die Bohrungen sitzen passgenau und die Gewinde sind ordentlich gefertigt.

    Die Kabel:

    Mit Blick auf die Kabel verfügt das SQ-WHITE 600 W über die gleiche Ausstattung, wie das 500 W starke Modell. Alle Kabel sind vormontiert und verfügen über folgende Längen:

    • Ein ATX-Kabel mit 500 mm Länge und teilbarem 20+4-Pin-Stecker,
    • ein EPS 12 V Kabel mit 550 mm Länge bis zum 8-Pin-Stecker,
    • ein doppeltes PCI-E-Kabel mit 450 mm Länge bis zum ersten 6+2-Pin-Stecker und weiteren 150 mm bis zum zweiten teilbaren 6+2-Pin-Stecker,
    • ein SATA-Kabel mit 500 mm Länge bis zum ersten Stecker und zwei weiteren Steckern im Abstand von jeweils 150 mm, gefolgt von einem 4-Pin-Molex-Stecker nach weiteren 150 mm,
    • ein SATA-Kabel mit 500 mm Länge bis zum ersten Stecker und einem weiteren Stecker im Abstand von jeweils 150 mm, gefolgt von zwei 4-Pin-Molex-Steckern nach jeweils 150 mm.

    Leistungstests:

    Bei unseren Leistungstests konnten wir nicht auf eine Chroma zurückgreifen. Daher orientieren wir uns hier etwas näher an der Praxis und dem alltäglichen Einsatz.

    Vorabtest mit dem Netzteiltester:

    Vor dem Einbau im Testsystem haben wir das Netzteil zunächst mit einem Renkforce Netzteiltester geprüft. Mit diesem können die einzelnen Spannungen im Leerlauf überprüft werden. Hier haben wir eine Spannung von 12,1 V auf der 12-V-Schiene, 5,1 V auf der 5-V-Schiene und 3,3 V auf der 3,3-V-Schiene gemessen. Alle drei Spannungen liegen somit innerhalb der Spezifikationen.
    Das Power-Good-Signal kam nach 290 ms und erfüllt somit ebenfalls die Spezifikationen (100 – 500 ms). Mit diesem Signal teilt das Netzteil dem Mainboard mit, dass alle Spannungen in Ordnung sind und der Bootvorgang starten kann.

    Leistungsaufnahme im Betrieb:

    Nach der Montage des Netzteils in unserem Testsystem haben wir es mit einem Voltcraft Energiekosten-Messgerät SEM6000 mit dem Stromnetz verbunden und so die elektrische Leistung aufgezeichnet. Dazu wurde das System mit Furmark und/oder Prime 95 belastet, um CPU und GPU am Limit zu betreiben und so das Netzteil zu fordern. Zur Bestimmung des jeweiligen Leistungsbedarfs haben wir nach einer Aufwärmzeit mehrere Messwerte erfasst und gemittelt. Zum Vergleich haben wir auf ein be quiet! Straight Power 11 Platinum 1200 W und ein Xilence Gaming Gold 750 W (zum Test) zurückgegriffen. Die beiden Vergleichsnetzteile verfügen über ein 80PLUS Platin bzw. 80PLUS Gold Zertifikat. In unseren Vergleich haben wir natürlich auch das SQ-White 500 W (zum Test) aufgenommen.

    SQ-WHITE 600 W SQ-WHITE 500 W be quiet! Straight Power 11 Platinum 1200 W Xilence Gaming Gold 750 W
    Idle 62 W 64 W 65 W 63 W
    CPU 50 W 131 W 133 W 130 W 127 W
    CPU 100 W 195 W 199 W 192 W 190 W
    CPU 150 W 262 W 267 W 253 W 252 W
    CPU 200 W 333 W 339 W 320 W 320 W
    CPU 250 W 407 W 415 W 384 W 384 W
    CPU 50 W + Furmark 308 W 313 W 296 W 295 W
    CPU 100 W + Furmark 375 W 384 W 360 W 358 W
    CPU 150 W + Furmark 445 W 458 W 420 W 422 W
    CPU 200 W + Furmark 521 W 532 W 487 W 489 W
    CPU 250 W + Furmark 598 W 554 W 560 W

    Interessanterweise liegt die Leistungsaufnahme des SQ-WHITE 600 W an allen Messpunkten unter der des SQ-WHITE 500 W. Es ist somit insgesamt etwas effizienter aufgestellt und man kann etwa 2 % des Stromverbrauchs des kleineren Modells einsparen. Aber, da es weiterhin nur die grundlegende 80PLUS-Zertifizierung besitzt, ist es natürlich nicht verwunderlich, dass es nicht an die Effizienz der Vergleichsmodelle heranreicht. Dieses Mal konnten wir die grundlegende, allgemeine Empfehlung, ein Netzteil nur mit 80 % bis 90 % auszulasten auch besser einhalten. Die Leistungsaufnahme im Vergleich zu den Vergleichsnetzteilen ist absolut gesehen natürlich bei höheren Lastaufnahmen größer, bei kleineren recht gering, sodass bei einer Leistungsaufnahme von unter 200 W kaum ein Unterschied auftritt. Aber auch relativ gesehen steigt die Diskrepanz an, sind es im unteren Bereich noch 1 % bis 2 % sind es am oberen Ende unseres Testbereichs sogar schon 7 % bis 8 %. Aus Effizienzgründen empfiehlt es sich daher eher, das Netzteil überwiegen im unteren Drittel auszulasten und den restlichen Bereich als Reserve zu nutzen.

    Lautstärke:

    Der Lüfter des SQ-WHITE 600 W ist dauerhaft aktiv, wird aber abhängig von der Lastabgabe des Netzteils geregelt. Unabhängig von der aktuellen Leistungsaufnahme konnten wir jedoch stets nur ein minimales Surren hören, wenn man die Ohren direkt ans Netzteil hielt. Eingebaut im System geht das Lüftergeräusch im Vergleich zu den anderen Komponenten unter.

    Fazit:

    Das SQ-WHITE 600 W ist das zweitkleinste Netzteil aus der SQ-POWER-Produktpalette von Memory PC. Die Fertigung des Gehäuses und der Kabel ist auch hier qualitativ ausgeführt und die Stecker sind wieder ordentlich sowie fehlerfrei montiert. Mit Blick auf die Kabel passt die Ausstattung gut zur verfügbaren Leistung des Netzteils, so sind für ein 600-W-Netzteil ein EPS und ein duales PCI-E-Kabel weiterhin vollkommen ausreichend. Das fehlende Kabelmanagement ist kein wirkliches Problem, da kaum ein Kabel nicht benötigt wird. Die Lautstärke des Netzteils ist in allen Betriebsbereichen angenehm gering und wird in den meisten Systemen von den Lüftern der Komponenten übertönt. Die Effizienz des Netzteils ist herstellerseitig mit 87 % angegeben und in unseren Test zeigte sich auch eine entsprechend höhere Leistungsaufnahme als bei unseren Vergleichsnetzteilen.

    Empfehlen würden wir das Netzteil daher vor allem für Systeme, die das Netzteil nicht dauerhaft maximal auslasten, denn in den unteren Leistungsbereichen ist die Leistungsaufnahme vergleichbar mit der eines 80-PLUS-GOLD-zertifizierten Netzteils.

    Da Memory PC die Netzteile aktuell nur in den hauseigenen Systemen anbietet, können wir hier keinen konkreten Vergleichspreis für das Netzteil an sich heranziehen. Einen gewissen Preisvergleich kann man aber mit anderen Netzteilen im Konfigurator vornehmen. So ist das SQ-WHITE 600 W etwa 19 € günstiger als das kleinste Markennetzteil, ein be quiet! System Power 10 650 W, aber nur 4 € teurer als das SQ-WHITE 500 W. Berücksichtigt man den Einsatz des Netzteils in vor allem preiswerten PC-Systemen, kann man hier sehr gut zum SQ-WHITE 600 W greifen und so das freie Budget für andere Komponenten im Konfigurator von Memory PC erhöhen. Wir würden hier auch dem 600-W-Modell den Vorzug gegenüber dem kleineren Bruder geben.

    Preis-Leistung-Award

     

     

     

     

     

     

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    Das Netzteil SQ-WHITE 600 W wurde Game2Gether von Memory PC für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Quelle: Produktseite

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    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.