Rennsimulationen haben es nicht leicht. Sie werden nicht nur dauernd mit der Realität verglichen, sondern auch untereinander. Ist dieser Vergleich auch noch Plattformübergreifend, wird der Vergleich sogar zum Glaubenskrieg.

Teil 3 der berühmten Rennserie von Turn 10 hatte es nicht leicht mit dem direkten Konkurrenten Gran Tourismo 5 von Polyphony auf der Playstation 3. Doch hier geht es nicht um einen Vergleich mit dem japanischen Konkurrenten, sondern viel mehr darum, ob es einen besseren Eindruck macht, und ob dieser Teil endlich den lang erhofften frischen Wind in das Franchise geben wird.

Zuerstmal die Technik. Hier versprechen die Entwickler bahnbrechende Neuerungen. Persönlich finde ich solche Aussagen immer aus dem vollen gegriffen, aber wäre Untertreibung gut fürs Geschäft? Doch bei näherem Hinsehen auf der GamesCom fielen uns einige Detailverbesserungen auf. Die Beleuchtung wurde auf das aus Hollywood bekannte „image based lightening“ umgestellt. Hierbei wird eine HDR Bildquelle zur reellen Beleuchtung der Szene verwendet. Somit ist es möglich, realistische Beleuchtungeffekte zu erzeugen. Das Ergebnis konnte sich schon auf der gamescom sehen lassen, und besticht durch knackigen Kontrast ohne Detailverlust. Der Umfang des Racers verspricht wenig Langweile aufkommen zu lassen. 1300 Events sollen für kurzweilige Abende sorgen, und die Kinecteinbindung mit Headtracking, Srachbefehlen und Steuerung versprechen Spaß und Innovation.

Wo ist das Lenkrad?

Ein neues wichtiges Merkmal wird die Kinect Integration darstellen. Es wird 2 Anwendungsbereiche für das neue Eingabesystem geben. Zu Einem, wird man per Gestik Eigenschaften der Fahrzeuge ändern können ( Tuning). So wird es möglich sein Motorhauben, Türen und diverse Anbauteile zu öffnen, um dann mit dem Tuning beginnen zu können. Zum anderen soll Kinect als Lenkradersatz dienen. Hiervon konnte wir uns noch nicht überzeugen, da das Feature auf der Messe nicht integriert war. Damit soll auch Kindern und Familien der Zugang zu Forza 4 erleichtert werden. Sicherlich ist es mit der Steuerung nicht möglich, Bestzeiten in den Asphalt zu brennen.

Karriere verpflichtet

Der Karrieremodus soll auch einen deutlichen Sprung machen. Viel dynamischer und anpassbar soll er hier lange Freude im Singleplayer versprechen. Im so genannten „World Tour“ Modus kann man mit seinem Lieblingsfahrzeug, zum Beispiel ein Mercedes, die gesamte Karriere bestreiten. Das System bietet auf die persönliche Garage Events an. Erfahrungspukte werden wie gehabt in EP’s ausbezahlt. Eventuelle Belohnungen werden wieder mit Fahrzeugen vergütet, mit dem Unterschied, dass zwischen verschiedenen Belohnungen gewählt werden kann. Wie die Karriere letztendlich ausschaut, wird wohl erst nächste Woche sichtbar werden. Soviel wissen wir schon, der Start in Forza Motorsport 4 wird mit einem Speicherstand aus dem dritten Teil deutlich vereinfacht.

Together Forever

Der Onlinepart. Immer wichtiger wird dieses Feature, beinhaltet es doch das Hauptargument von Next Gen Konsolen. Turn 10 hat auch hier deutliche Verbesserungen versprochen. Car sharing, zum Beispiel. Hat man Clubs gegründet kann der kreative Freundeskreis das Auto verschönern, und der technische nimmt die Abstimmung der Boliden vor. Jederzeit ist für jeden Spieler dieses Fahrzeug, welches für den online Part freigegeben wurde,  verfügbar auch wenn der Besitzer offline ist. Hier hebt sich das Game schonmal deutlich von dem Sammelsuchtspiel GT5 ab. Ferner sollen die Onlinerennen mit nunmehr 16 Teilnehmer aufwarten, also 4 mehr als in der Vorgängerversion. Als Sahnehäubchen meiner Meinung nach, ist es möglich alle nötigen Erfahrungspunkte auch Online, also ohne den Single Player Part, zu sammeln.

Sir Isaak Newton

Die Physik soll auch gewaltige Sprünge machen. Dies wurde mir in der Demo schlagartig klar, als ich mit dem mir angebotenen BMW nicht mal in einem ordentlichen Drift um die erste Kurve kam. Hier hat Turn 10 das Versprechen wahr gemacht und das scheinbar mögliche aus der Physikengine herausgeholt. Doch ich musste mit bedauern feststellen, dass Nachtrennen, sowie Regenevents nicht realisiert werden konnten. Auch die Microsoft Box hat ihre Grenzen. Wirklich ansehen tat man dies der Demo nicht, denn diese lief mit flüssigen 60FPS. Auch das fertige Spiel soll mit 60FPS laufen, höher als das GT5 Niveau.