„Oppenheimer“ – Filmkritik: Nolans nächstes Meisterwerk?

Man sieht Oppenheimer vor einer gewaltigen Atomwolke bzw. Explosion stehen.
Bildquelle: Universal Pictures International Germany

„Oppenheimer“ erzählt seit dem 20. Juli die Geschichte des Mannes, der den schmalen Grat zwischen „Retter der Welt“ und „Zerstörer der Welt“ meistern musste. Der Film von Christopher Nolan ist ein absolutes Must-See!

Der Film basiert auf Oppenheimers Biographie, geschrieben von Kai Bird und Martin J. Sherwin. Er erzählt vom größten Triumph des „Vaters der Atombombe“ – und zugleich von den verheerenden Folgen seiner Brillanz.

Das Filmplakat zeigt Oppenheimer (Cillian Murphy) vor seiner Erfindung.
Bildquelle: Universal Pictures International Germany

Die Story von „Oppenheimer“

Robert J. Oppenheimer, ein Physiker sondergleichen, wird aufgrund seiner Brillanz zum Leiter des „Manhattan Project“. Dieses hat zum Ziel, die weltweit erste Atombombe zu bauen, um so den Zweiten Weltkrieg zu beenden. Aufgrund seines persönlichen Grolls gegen die Nazis lässt sich Oppenheimer darauf ein. Wohlwissend, dass es ein Spiel mit dem Feuer ist – einem Feuer, dass die ganze Welt zerstören könnte.

Im Laufe des Films wird jedoch klar, dass es sich nicht nur um ein Wettrennen gegen andere Nationen, Physiker und die Zeit handelt, sondern vor allem auch um einen inneren Kampf: Sollten die Menschen so viel Macht überhaupt besitzen dürfen?

Man sieht Oppenheimer im Halbprofil, wie er den Testlauf beobachtet.
Bildquelle: Universal Pictures International Germany

Der Cast und die Technik – ein Fest der Superlative

Bei „Oppenheimer“ weiß man manchmal gar nicht, wo man anfangen soll. Oder, wie man die Verwendung dutzender Superlative vermeiden soll.

Bereits mit Regisseur Christopher Nolan hat man quasi einen Erfolgsgaranten an der Hand – getoppt wird sein Werk von den Technik-Specials: „Oppenheimer“ wurde auf IMAX 65 mm und 65 mm-Film gedreht sowie in Teilen auf IMAX Schwarzweiß-Analogfilm. Warum? Weil sie es können! Und weil es dadurch zumindest ein bisschen einfacher wird, dem Film mit seinen Zeitsprüngen, Rückblenden und Perspektivwechseln zu folgen.

Und als ob das nicht schon der beste Mix für ein episches Filmerlebnis wäre, wurde „Oppenheimer“ mit einem Cast gespickt, der seinesgleichen sucht! „Ist das nicht der/die von …?“ ist hier eine absolut berechtigte Frage: Cillian Murphy (als Oppenheimer), Emily Blunt (als Kitty), Robert Downey Jr. (als Lewis Strauss), Matt Damon (als General Groves) … you name it – they got it!

Man sieht Oppenheimer vor einer gewaltigen Atomwolke bzw. Explosion stehen.
Bildquelle: Universal Pictures International Germany

Filmkritik zu „Oppenheimer“

First things first: Der Film hat mich positiv überrascht! Normalerweise ist das so gar nicht meine Welt. Als ich die Einladung zur Pressevorführung in Berlin annahm, hatte ich nicht auf dem Schirm, dass der Film 180 min dauert – zum Glück! Denn das hätte mich sicherlich abgeschreckt. So war es eher ein: „Okay, dann schauen wir mal, was da so kommt.“ Kleiner Spoiler: Beste Entscheidung!

So, also zum Film: Gezeigt wurde er in OV. Wer es nicht gewohnt ist, englischsprachige Filme in OV (oder zumindest OmU) zu sehen, sollte das besser nicht machen – einige Schauspieler sind eher schwer zu verstehen. Damit auch schon zum großen negativen Punkt:

Sowohl die Handlungsstränge als auch die Dialoge sind (zumindest, wenn man relativ neu ist im Thema) ziemlich komplex. Dass zusätzlich noch mit Zeitsprüngen, Rückblenden und Perspektivwechseln gearbeitet wird, macht es nicht unbedingt besser. Schon gar nicht bei einer Filmlänge von 180 min. Tatsächlich schien ich nicht die einzige zu sein, die sich zwischendurch ein bisschen „lost“ gefühlt hat.

Zeitgleich muss man aber auch sagen, dass genau diese Wechsel dazu beitragen, aus „Oppenheimer“ einen bildgewaltigen und absolut brillanten Film zu machen. Einfach großartig inszeniert! Auch der Showdown am Ende des Films ist einfach gigantisch! Bei manchen Schauspielern war ich zudem positiv überrascht, sie in ihrer jeweiligen Rolle zu sehen – und nicht etwa in einer, die eher ihre früheren Rollen entspricht.

Interessant wäre sicherlich auch, die Biographie zu lesen, die als Basis für die Verfilmung diente. Im englischen Original trägt sie den vielversprechenden Titel „American Prometheus: The Triumph and Tragedy of Robert J. Oppenheimer“. Denn genau diesen Zwist zwischen Triumph und Tragödie zeichnet Christopher Nolan in „Oppenheimer“ auf einzigartige Weise nach.

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Fazit

„Oppenheimer“ ist ein Meisterwerk, das seinesgleichen sucht! Klingt nach Klischee – dürfte zugleich aber kein Wunder sein. Wer Nolans bisherige Filme mag, muss „Oppenheimer“ einfach lieben! Und das sage ich als jemand, der ursprünglich gar nicht mal sooo motiviert war, sich den Film anzusehen.

Wir bedanken uns bei Universal Pictures International Germany und bei PURE Online für die Einladung zur Pressevorführung.

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Bildquellen: Trailer, Universal Pictures International Germany