Star Squadrons – Eine neue Trading Card Game Lizenz

Star Squadrons
© Chaos Crew, Thomas Eberhard

Auf einem Community-Treffen zum Spiel Star Citizen traf ich Thomas Eberhard. Er ist Schöpfer des Trading Card Game Star Squadrons, welches von Star Citizen inspiriert ist. Als großer Magic: The Gathering Freund war ich von dem Spiel sehr angetan und prompt kam es zum Treffen. Außerdem steht noch eine digitale Version auf Steam in den Startlöchern.

Das ist Star Squadrons

Am 17. Mai fand das Community eigene Star Citizen Fantreffen Con42 nahe Frankfurt am Main statt. Dort hatten wir als game2gether zusammen mit Thrustmaster einen Stand. Vor Ort habe ich ein neues TCG kennengelernt, welches beliebte Komponenten aus anderen Kartenspielen nimmt und mit neuen Spielmechaniken verbindet. Beispielsweise eines neuen Systems für eine Starthand, keine Manakosten und dem Besetzen von Locations

Besonderes Merkmal ist das Aussuchen von Startschiffen für Vorhut Punkte. Das können mehrere schwache Schiffe sein oder auch zwei große Bomber. Jene Karten liegen verdeckt auf dem Spielfeld und entscheiden, wer aussuchen darf, wer beginnt. Dazu sind einige Karten mit einem „Command Point“ Symbol gekennzeichnet. Auch anders als die anderen TCGs – in der Zugphase zieht der Spieler zwei Karten statt eine. Durch das freie Verteilen von verdeckten Schiffen ohne Manakosten und uns bekannte Fallenkarten, ist die Hand ziemlich schnell leer. Ein weiterer Kniff bietet der Emergency Call. Mit ihm opfert der Ausrufer die obersten sechs Karten des Decks in den Scrapyard. Als Entschädigung dürfen dann vier Karten gezogen werden.

Somit spielen sich beide Decks ziemlich schnell runter, welche in ihrer Prototypversion sehr gebalanced sind. Für Erfinder Thomas ist dies auch sehr wichtig. Für beide Decks sollen die gleichen Bedingungen und Chancen bestehen. Decks, welche nur auf eine Taktik aus sind und der Gegner bei einem 10 Minuten Spielzug nur zuschaut, wie in Magic Commander sind nicht erwünscht. Es ist bemerkenswert, welche Spielweisen und Funktionen jetzt schon in einer quasi „Early Phase“ eines neuen Trading Card Games stecken.

Fähigkeiten und Funktionen

  • Kontrolle über fünf zufälligen Locations
  • Set-Wechsel zu jeder Season
  • Ausweich-Fähigkeiten mit W20 Würfel Entscheid
  • Initiativewert für den ersten Angriff
  • Wingmans, die sich an Schiffe heften, um diese zu beschützen
  • Schild, Rüstung und Hülle (Drei Verteidigung/Leben-Typen)
  • Begebenheiten auf den Locations
  • Verdrängungspunkte
  • und und und…

Ich habe bisher nur die Spitze des Eisbergs angekratzt, doch das Regelwerk bietet einiges mehr. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich das TCG mit Star Citizen Inspiration auf dem Markt durchsetzt und sich in Zukunft Samstag Turniere mit Magic, Yu-Gi-Oh! und Pokémon in eurem Kartengeschäft teilt! Schließlich musste ich im Anschluss zwei Freunden davon erzählen.

So wird Star Squadrons gespielt (Basic)

Ziel des Spiels sind mindestens 7 Siegpunkte. Diese können die Staffelführer ergattern, indem sie Locations mit der vorgegebenen Punktzahl einnehmen. Auf einem Bild sind diese mit den Zahlen zwei, drei und vier zu sehen.

Schritt 1:

Es werden Handkarten gewählt, welche auf einen Gesamtwert von 12 Vanguard Points kommen. Das könnten natürlich viele mit geringem Wert sein oder eine starke mit einem Höherem. Selbige Karten sind auch wichtig, da sie bestimmen, wer Priorität hat zu entscheiden, wer anfängt. Die Starthand wird mit dem Ziehen vier weitere Karten komplettiert.

Schritt 2:

Danach darf der Spieler bis zu drei Karten verdeckt auf die Locations legen. Es spielt dabei keine Rolle, ob alle drei auf einer liegen oder alle drei auf drei verschiedenen. Natürlich wäre es klug, sie zu verteilen, um möglichst schnell in die Position mit den Siegpunkten zu gelangen und Siegbedingung zu haben. Es ist Pflicht dies am Ende des Zuges zu erwähnen, denn jetzt muss der Gegner die Raumschiffe besiegen oder verdrängen, denn zu Beginn des nächsten Zuges des Gegners, gewinnt dieser sonst.

Leih-Set bespielt mit meinem engsten Freund.

Schritt 3:

Spieler zwei kann nun seine Karten ziehen und drei Karten verdeckt legen. Befinden sich Karten beider Spieler nach einer Hauptphase auf einer Location, so kommt es dort zum Kampf. Dabei entscheidet die Initiative der beteiligten Raumschiffe, welche zuerst attackieren und ob sich Wingman Karten dem Angreifer entgegenwerfen. Eine große Rolle spielt dabei die Ausweichfähigkeit, mit der einige Schiffe ausgestattet sind und ein D20 Würfel, der zum Einsatz kommt. Spieler können Kämpfe vorab mit Karten wie Kampftaktiken und Upgrades beeinflussen und im eigentlichen Kampf spontan Effektkarten spielen.

Schritt 4:

Sollte es zu Beginn des Zuges schlecht für einen Spieler aussehen und die Handkarten knapp, so kann dieser einen Emergency Call machen. Dabei werden die obersten 6 Karten des Decks auf den Scrapyard gelegt, was schon ein großes Opfer ist und der Spieler darf daraufhin vier Karten ziehen, statt der üblichen zwei. Sollten nach einer Schlacht von beiden Spielern noch Schiffe auf der Location stehen, so bestimmt der höchste zusammengerechnete Verdrängungswert, der ebenfalls auf den Karten zu sehen ist, wer diese übernimmt. Unterlegene Kampfgruppen zeihen sich zurück und können im nächsten Zug wieder mobilisiert werden. Hält der verteidigende Spieler schlussendlich die sieben Siegespunkte bis zum nächsten Zug besetzt, hat dieser gewonnen.

© Chaos Crew, Thomas Eberhard

Star Squadrons: Galactic Trading Card Game Steam Launch

Eine digitale Version startet sogar demnächst auf Steam, welches im vierten Quartal dieses Jahres spielbar ist. Das Spiel ist kostenlos bis einschließlich 2026 und umfasst den vollen Spielumfang für zwei Decks. Im zweiten Quartal 2026 ist dann außerdem eine große Kickstarter-Kampagne geplant. Unter dem Link Wunschliste gelangt ihr direkt zum Ableger im Steam-Shop. Das Spiel wird derzeit nur von Thomas, einem Polizisten, und dessen passionierten Amateur-Entwickler-Team entwickelt. Dieses Team besteht aus einem Studenten, einem Systemadministrator und einem Elektrotechniker.

Star Squadrons: Galactic Trading Card Game soll ab dem Jahr 2027 mit einer jährlichen Season anlaufen. Es wird erstmalig die Brücke zwischen digitalem und analogem Spiel schlagen. Zum ersten Mal in der Geschichte der TCGs ist die Teilnahme an lokalen Turnieren fest mit dem Onlineaccount der Spieler verknüpft und die analogen Erfolge werden über die Schnittstelle des ausrichtenden Handels mit einem fetten Siegpunkt-Multiplikator in das weltweite Online-Ranking übertragen. Der Erfinder Thomas legt großen Wert auf lokales Spielen und Community Building.

Star Squadrons
Zu sehen Thomas Eberhard als Gegenspieler.

Ein paar Fragen an Thomas Eberhard

Bei unserem ersten Treffen konnte ich nicht nur das Spiel näher kennenlernen, sondern auch Thomas Eberhard noch ein paar Fragen stellen, welche mich als TCG Freund wichtig waren. Mit dabei war ein Kollege von ihm namens Oliver. Er ist freiberuflicher Game Producer und Studio Collaboration Manager am CG Spectrum College.

In welchem Jahr ging das erste Spielbare Set an den Start?

Thomas: 2016 erschien Prototyp 1

Wie lange dauert eine Runde mit 5 Zonen im Durchschnitt

Thomas: 30-45 Minuten. Dabei sind die Prefix Decks aktuell noch sehr balanced und spielen sich bis auf die letzte Karte runter. Es hat damals als Star Citizen angefangen und die Urdecks werden bespielt.

Bestimmst du die Verfügbarkeit seltener Karten?

Thomas: Ja, die Prints werden von mir bestimmt. Loyalty Cards gibt es sogar über Funding Kampagnen.

Wie teuer war die Produktion am Anfang?

Thomas: 1.300 Euro kostete das erste spielbare Kartenspiel. Dazu gehören 100 Deckprototypen, Progress-Cards und die Schadenskarten.

Könntest du dir auch spezielle Sets mit Star Wars Variants vorstellen, ähnlich wie Secret Lair von MTG?

Thomas: Sicherlich. Am liebsten wäre mir da Starship Troopers.

Zudem gab es zeitgleich zu unserem Treffen ein Star Citizen Fantreffen in Frankfurt am Main. Dadurch stießen wir auf Leute aus der Community. Hier sind das Spiel und die Sammlerkarten heiß begehrt. Dabei konnte ich Stimmen einfangen, die sehr begeistert sind über das Traiding Card Game. Mit dabei waren Streamer wie oldschoolxptv und mein Namensvetter Daniel, deren Mod Sessieco, mit denen ich mich austauschen konnte.

Geschichte und Entwicklung

  • 2013–2015: Erste Spielidee – ein Star Wars: Clone Wars Brettspiel.
  • 2015–2016: Beginn der Entwicklung eines Duell-Kartenspiels mit eigenem Kampfsystem.
  • 2016: Start der Umsetzung als Star Citizen-inspiriertes Trading Card Game.
  • 2017–2018: Erste Prototypen werden auf Community-Events getestet.
  • 2018–2023: Entwicklung unter dem Namen Star Citizen Squadrons als offizielles Fanprojekt
  • 2024: Erstes offizielles Turnier mit neuen Karten und alternativem Artwork
  • 2025: Beginn der digitalen Umsetzung auf Steam
  • 2026: Kickstarter-Kampagne für die Print-Edition geplant
  • 2027: Geplanter Launch der Vollversion und erste kommerzielle Season

Letzte Worte

Etwas an dem Konzept erinnert mich an ein ähnliches Kartenspiel und dennoch finde ich nichts Vergleichbares. Hier kommt eigentlich das Beste aus allem zusammen: Magic, Yu-Gi-Oh!, Pokémon, Witcher, Triple Triad und Warhammer.

Es gab noch so viel mehr zu erzählen, aber das bleibt vorerst unter Verschluss. Das wird jedoch nicht der letzte Beitrag zu Squadrons sein.