F: Welche Aspekte der Charakterzeichnung haben Sie beim Lesen des Skripts besonders angesprochen?
A: Ich suche in meinen Rollen immer nach einem inneren Konflikt aus und genau das macht Thor durch – im Gegensatz zu einer Rolle, in der er einfach im Mittelpunkt steht und keine Entwicklung durchläuft. Man muss darauf achten, dass die Hauptfigur auch als wichtigster Katalysator fungiert und nicht einfach zum Schluss auftaucht und die Welt rettet. Man möchte eine Entwicklung miterleben. Dabei sind die Bösewichte oft einfacher zu schreiben, können aber auch einfach unvorhersehbarer agieren. Sie dürfen sich überraschend benehmen, wohingegen ein traditionell angelegter Held manchmal etwas offensichtlich wirkt. Also achteten wir alle zusammen darauf, ihm eine Bedeutung in dieser Story zukommen zu lassen. Und das ist uns im Hinblick auf den echten Konflikt, der sich für Thor bei seiner Identitätsfindung darstellt, gut gelungen. Gehört er nun zu Jane oder nach Asgard? Seine Sinne sind nun geschärft und er besitzt ein tieferes Verständnis für die Welt und ihre Probleme. Diesen roten Faden wollten wir von Beginn an spinnen und ihm damit die Möglichkeit geben, proaktiv zu agieren und ständig auf der Suche zu sein.
F: Wie ist die Beziehung zwischen Odin und Thor in diesem Film?
A: Auch hier bestand die Herausforderung darin, uns nicht zu wiederholen, obwohl das Publikum die Spannungen zwischen den beiden sichtlich genossen hat. Also fanden wir neue Themen, über die sie sich streiten konnten. Doch die Konflikte werden in Marvels THOR – THE DARK KINGDOM reifer und respektvoller ausgetragen als im ersten Film, als Thor noch ein junger Teenager war.
F: Wie war die Zusammenarbeit mit Anthony Hopkins, den Sie ja schon von der ersten gemeinsamen Dreh-Erfahrung kannten?
A: Er ist der Allerbeste. Nachdem wir schon zusammen gedreht hatten, herrscht automatisch eine Vertrautheit und Ungezwungenheit, auf die man gerne zurückkommt. Anthony gehört zu den wenigen Schauspielern, denen ich am liebsten den ganzen Tag folgen und zuschauen würde. Er gibt allem, was er tut, eine Tiefe und ein Gewicht, egal wie subtil er es auch anlegt. Ich denke, es macht uns beiden großen Spaß, unsere Rollen zu spielen und neue Wege zu suchen, den Konflikt und ihre gegenseitige Liebe füreinander auszuloten.
F: Wie hat sich die Beziehung zwischen Thor und Loki inzwischen verändert?
A: Im ersten Film hatten die Brüder noch so etwas wie eine Freundschaft, in der nicht der Hass das Miteinander bestimmte. Diesmal bekommen wir viel mehr von der Rivalität der beiden zu spüren. Thor setzt sich mit Loki über den Grund und den Werdegang ihrer Feindschaft auseinander.
Thor kann Loki konfrontieren und ihn an seine Mitschuld erinnern: ‚Es ist Zeit, dass du Verantwortung für Deine Rolle in der ganzen Sache übernimmst. Es sind nicht immer die anderen schuld‘. In MARVELS THE AVENGERS sind wir noch verbal aneinandergeraten und haben uns die Köpfe eingehauen – diesmal kommt es natürlich auch dazu, es entwickelt sich jedoch darüber hinaus eine weit interessantere Dynamik.
F: Was ist es, dass Tom Hiddleston bei seiner Rolle so besonders macht?
A: Wir gehen davon aus, dass Loki dauernd auf einem schmalen Grat zwischen dem Loki, den wir früher kannten und dem, der er geworden ist, wandelt. Tom bringt so viel in seine Rolle mit und das Publikum liebt die Figur. Er spielt seinen Loki mit so viel Empathie, dass die Leute zwiegespalten reagieren. Er ist der Bösewicht, aber wir mögen ihn trotzdem. Und wer so etwas schafft, macht alles umso interessanter. In jedem der Filme sind einige meiner Lieblingsszenen diejenigen mit Loki. Das ist großartig.
F: Warum sind die humorvollen Sequenzen in diesem Film so wichtig?
A: Der Humor ist es, der alle Marvel Filme zusammenhält. Es hilft den Leuten auch dabei, sich auf die fantastische Welt, um die es geht, einzulassen. Der Film nimmt sich nicht allzu ernst. Natürlich gibt es auch sehr ernste Momente, aber jeder Witz nimmt etwas von der Schwere, die auf dem Publikum lastet, glauben zu müssen, dass da ein Typ mit einem riesigen Hammer und einem roten Umhang durch die Gegend fliegt.
F: Können sie uns ein paar witzige Szenen nennen?
A: Diesmal liegt der Witz nicht in Thors Naivität, in dem Kulturclash, den er erlebt und der so Spaß gemacht hat. Wir hätten gerne noch weiter damit gespielt, aber das hätte nicht zu der Tatsache gepasst, dass Thor reifer und aufmerksamer geworden ist. Doch Kat Dennings und Natalie Portman sind wirklich wieder sehr witzig und haben einige großartige Dialoge. Durch ihre Beobachtungen wird deutlich, wie verkorkst die Welt von Asgard eigentlich ist. Das ist also ähnlich wie beim ersten Mal nur mit vertauschten Rollen. Und es funktioniert erstaunlich gut. Die beiden sind so versiert darin und sie sorgen für das gewisse Etwas, das es braucht, um in diese Fantasiewelt einzutauchen.
F: Welchem Unheil müssen sich Thor und Asgard in Marvels THOR – THE DARK KINGDOM stellen?
A: Diesmal sind die dunklen Elfen die Bad Guys. Sie sind eine fremde Rasse, die vor Tausenden von Jahren mit den Bewohnern von Asgard in Konflikt geraten ist. Man nahm an, dass sie ausgestorben seien und ihr Planet zerstört. Doch sie sind wiedererwacht und nun sind sie weniger hinter den Asgardiern, als hinter deren Waffen her. Thor und seine Familie sind für die dunklen Elfen nur Zwischenschritte auf dem Weg, zum Schluss das ganze Universum zu beherrschen. Sie halten Thor und die Bewohner von Asgard nicht für eine große Bedrohung.
F: Was war Ihr erster Eindruck von den Elfen in ihren Kostümen und Make-up?
A: Die Masken und Kostüme der dunklen Elfen sind atemberaubend. Die ganze Welt, die man für sie geschaffen hat, zum Beispiel die Sets und die Drehorte in Island, wirken wahnsinnig glaubwürdig. Dieses Umfeld macht einen äußerst majestätischen und doch realen Eindruck.
F: Wie steht es diesmal um die Beziehung zwischen Thor und Jane Foster?
A: Jane hat sich gewundert, wo Thor steckt, wo er sich herumgetrieben hat und warum er sich nach seinem Weggang nicht bei ihr gemeldet hat. Thor musste mit den Avengers einen kurzen Abstecher nach New York machen, hat sie aber davor nicht angerufen, also ist sie erstmal wenig erfreut. Nach und nach erkennt sie, dass er die Welt gerettet hat, und das ist doch keine üble Ausrede? Doch die beiden müssen herausfinden, ob ihre Beziehung eine realistische Zukunft hat. Sie empfinden tiefe Gefühle füreinander und deshalb denken sie ungeachtet all des Drumherums mit ihren Herzen anstatt ihres Hirns.
F: Schaffen es Jane und Thor, ihre Beziehung nicht ihr Urteilsvermögen beeinflussen zu lassen?
A: Natürlich trübt es ihren Blick am Ende ein bisschen. Doch dann bekommt Thor die Gelegenheit, ehrlich zu sein und fragt ‚Ok, jetzt hat sich der Staub etwas gelegt – ist das eine verrückte Idee oder können wir es schaffen?‘ Und dann steht für Thor ohnehin die ernste Aufgabe an, den Thron zu übernehmen und die Wünsche der Leute mit der Realität zu konfrontieren.
F: Wie wird das Publikum darauf reagieren, dass Jane nach Asgard kommt?
A: Ich hoffe es wird ihnen gefallen! Natürlich waren wir deswegen auch nervös, aber man muss etwas wagen, um etwas zu gewinnen. Wir fanden einen sehr geschmackvollen Weg für die Umsetzung und auch hier findet sich die eine oder andere witzige Sequenz für Jane. Deshalb lacht man eher über den Witz des Ganzen, anstatt mit den Augen zu rollen und den Zeigefinger zu erheben.
F: Wie sah Ihr Trainingsplan diesmal aus?
A: Bei diesem Film sagte ich ‚OK, ich möchte Thor dynamischer anlegen’. Der Typ kann fliegen und die Erde mit seinem Hammer spalten und trotzdem sahen wir ihn in der Vergangenheit meist bei Faustkämpfen, wie einen Wikinger. Das gehört zwar zu seinem Stil, aber ich fand, wir sollten seine weiterentwickelten Fähigkeiten prominenter machen. Also hebt er jetzt öfter mal ab und wir nutzten viel Seiltechnik. Generell gab es viel mehr Seil-Stunts als im ersten Film. Zudem entwickelten wir verschiedene neue Wege, den Hammer zu benutzen oder auch mal drauf zu verzichten. Kurz gesagt, es ging uns um mehr Schwung.
F: Welchen Einfluss hatte Alan Taylor bei diesem Franchise? Können Sie seine Herangehensweise beschreiben?
A: Alan ist super. Er besitzt ein unglaubliches Gespür für den Plot und sorgt dafür, dass nichts abgedroschen oder lächerlich wirkt. Das hatte auch schon die Serie „Game of Thrones“ ausgezeichnet, von der Alan gerade kam. Egal wie mystisch die Welt auch ist, sie war immer in der Realität verankert. Wir hatten viele Außendrehs und auch viele Sets entstanden in der Natur, weswegen wir weniger Blue Screen brauchten, was natürlich großartig ist. Asgard sieht auch wie ein Ort aus, den man besuchen könnte. Klar herrscht eine etwas mittelalterliche Aura, aber gleichzeitig strahlt der Ort etwas Futuristisches aus. Alan strebte einen Wikinger-Look anstatt der Science Fiction Optik an.
F: Wie war die Arbeit in diesen Sets und der Dreh in London?
A: Ich fand es großartig. Die Sets wirkten auf mich wie echte Orte anstatt Kulissen. Sie sehen benutzt aus, nicht vollkommen sauber und wirken, als würde tatsächlich jemand darin leben. Und weil viele Sets draußen in der Natur waren, konnten wir mehr natürliches Licht einsetzen anstatt des künstlichen Lichts im Studio.
F: Können sie uns etwas über ihre Garderobe in diesem Film verraten?
A: Der Hammer ist bearbeitet worden, hat Schläge und Kratzer und generell etwas Abnutzung abbekommen. Jetzt sieht er aus, als wäre er seit Tausenden von Jahren in unzähligen Kriegen benutzt worden, anstatt wie frisch aus dem Regal geholt. Die Sets, die Kostüme, die Haare, das Make-up – wir haben bei allem versucht, einen wirklichkeitsgetreuen Look zu finden. Schließlich kann man sich in offensichtliche Götter schlecht hineinversetzen. Alles strahlt eine gewisse Menschlichkeit aus und das finde ich wunderbar.
F: Warum glauben Sie, dass das Publikum derart mit Thor mitfühlt – es geht schließlich um das große kosmische Ganze?
A: Thor liebt eine menschliche Frau und das hilft schon mal. Da entsteht sofort eine Verbindung. Zudem sieht der Film einfach generell viel realer, bodenständiger aus. Außerdem durchlebt Thor ganz menschliche Probleme. Seine Konflikte und Emotionen sind die unseren. Sie sind nicht so abgehoben, dass wir keinen Bezug mehr dazu finden. Dieser Held kämpft mit seiner Verantwortung und muss sich über sich selbst und seine Bestimmung klar werden und seine Rolle innerhalb der Familie und seiner Beziehung klären. Man könnte genau dieselben Konflikte auch in einem kleinen Independentfilm behandeln. Es geht um einen Vater, dessen zwei Söhne um seine Zuneigung buhlen. Der Plot erinnert auch ein wenig an Romeo und Julia – schließlich geht es auch hier um zwei Familien, deren Kinder zusammen sein möchten, obwohl alle anderen es lächerlich finden. Sie müssen da durch und auch wir Zuschauer schlagen uns bisweilen mit ähnlichen Problemen herum.
F: Sie wagen bestimmt auch Einiges, um solch ein fantastisches Projekt zu realisieren. Erzählen Sie uns davon.
A: Wahrscheinlich fühlt sich der Film aufgrund seiner kosmischen Dimension größer an, als alle anderen Marvel Produktionen. Schließlich geht es nicht nur um New York City oder Santa Fe, New Mexico. Diesmal betrifft es einen weit größeren Kreis als jemals zuvor.
F: Was unterscheidet diese Marvel Filme von der typischen Hollywood-Alltagskost?
A: Wir sind ein großes Risiko eingegangen, all diese Charaktere aufzubauen und sie dann zusammen loszuschicken. Marvel hat sich das getraut, denn jeder Film wird eigenständig wahrgenommen und doch hat man die Charaktere gepackt und sie alle zusammen in MARVELS THE AVENGERS gesteckt. Man hat viel gewagt und noch mehr gewonnen. Die Superhelden stammen aus einer anderen Zeit und aus anderen Welten. Jeder von ihnen besitzt ganz eigene Qualitäten und das macht sie so besonders.
F: Was mögen sie an den THOR Fans am meisten? Wie war Ihre Reaktion auf die Filme?
A: Sie waren wirklich loyal und dafür liebe ich sie. Das hätte auch nach hinten losgehen können. Doch wir stellten auch von Anfang an sicher, dass wir den Comics und den Originalfiguren treu bleiben. Denn diese Figuren existieren bereits seit langem und hatten eine Fangemeinde, die besser Bescheid wusste als wir. Und die wollten wir keinesfalls enttäuschen. Die Fans geben uns jede Menge Feedback, das uns dabei hilft, unsere Figuren und deren innere Reise zu gestalten.
F: Auf was haben Sie sich bei Marvels THOR – THE DARK KINGDOM am meisten gefreut?
A: Dieser Film unterscheidet sich deutlich von THOR und auch sogar von MARVELS THE AVENGERS. Ich war ganz aufgeregt bei dem Gedanken, dass die Leute diese upgedatete Version der Welt und der Charaktere zu sehen bekommen. Ich freute mich selbst unbändig darauf, alles auf der Leinwand zusammengefügt zu sehen. An solch einem Film sind so viele Einzelheiten und so viele verschiedene Teams und Abteilungen beteiligt, dass es immens befriedigend ist, wenn alles sich zu einem funktionierenden Ganzen verbindet. Es ist genau das, was man erhofft und erwartet hatte.
Teilnahmebedingungen:
Teilnahmeberechtigt sind Personen mit Wohnsitz in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz. Angestellte von Game2Gether und andere an der Umsetzung dieses Gewinnspiels beteiligte Personen, sowie deren Verwandte, sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Teilnehmer des Gewinnspiels ist diejenige Person, die die E-Mail-Adresse, die bei der Anmeldung zum Gewinnspiel angegeben worden ist, gehört. Es ist pro Teilnehmer nur eine Teilnahme möglich. Die wiederholte Teilnahme kann je nach Ermessen von Game2Gether den Verlust der Teilnahmeberechtigung zur Folge haben.
Datenschutzbestimmungen:
Sämtliche durch die Teilnahme am Gewinnspiel erfassten Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben, da diese ausschließlich für die Auslosung und den Versand der Gewinnspielpreise verwendet werden.
Teilnahmeschluss:
30. März 2014, 20:00 Uhr