Für PC, Playstation 3 und Xbox 360 ist Assassin’s Creed 3 bereits vor einigen Wochen erschienen und um die Runde zu komplettieren reicht man das Spiel ebenfalls für Nintendos Wii U nach. Wir wollten wissen, wo sich die Abenteuer von Connor im Amerikanischen Bürgerkrieg im Vergleich mit den anderen Versionen einordnet. Hier also unser Test zu Assassin’s Creed 3 in der Wii U Version.
Auf der Wii U hat sich natürlich nichts verändert bei der Geschichte, deren Verlauf und der Missionsvielfalt. Wie sich Connor also im Gesamteindruck schlägt, könnt ihr in unserem Test zu Assassin’s Creed 3 nachlesen. In diesem Artikel hier legen wir den Fokus auf die Besonderheiten der Spielversion auf der Wii U.
Von der optischen Seite geben sich die Konsolenfassungen nahezu nichts. Den PC lassen wir an dieser Stelle bewusst außen vor. Zum einen erschien Assassin’s Creed 3 für PC erst einige Zeit später als auf PS3 und Xbox 360 und Ubisoft nutzte die Zeit dazwischen bereits für diverse Bugfixes und Tweaks. Außerdem ist ein PC in aktueller Konfiguration natürlich wesentlich leistungsstärker als jede der Konsolen und das spiegelt sich eben auch immens in der Grafik wieder.
Assassin’s Creed 3 trumpft also auf der Wii U mit den gleichen Stärken auf, hat aber im Gegenzug eben auch die gleichen Schwächen wie die Versionen der Konkurrenz. Die Detailtiefe ist gelungen und besonders die Weitsicht im freien Feld sieht sehr schick aus. Gelegentlich fielen in der Nahansicht bei einigen Stadtbürgern unschöne, teilweise auch asymetrische Gesichtszüge auf. Und auch auf Nintendos neuer Konsole kam es vereinzelt zu Rucklern, sobald man in bevölkerungsreiche Zonen gelangt. Nach wenigen Sekunden Nachladen lief das Spiel dann zwar wieder flüssig, es zeigt aber, dass man einen bekannten Bug nicht ausgemerzt hat. Ob man hier unsaubere Arbeit unterstellen kann oder ob der Fehler aufgrund der Hardware und deren Möglichkeiten schlichtweg nicht behoben werden kann, steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist jedoch, dass es fast immer zu Beginn einer neuen Konsolengeneration zu Schwierigkeiten bei der Programmierung kam, weil die Entwickler noch mit den Feinheiten der neuen Hardware ihre liebe Mühe hatten. Drehen wir Ubisoft also keinen Strick draus.
Von Objekten und Personen geworfene Schatten sind prima gelungen, lediglich in sehr bewegungsaktiven Umgebungen fielen ein paar unscharfe Kanten auf. Das bemerkt man beim gezielten Blick und dem Suchen nach solchen Auffälligkeiten, sonst nicht. Daher stören diese Effekte weder den Spielfluss, noch das Ambiente und das gut gelungene Setting. Die dichte Atmosphäre bleibt ebenso ohne jeden Zweifel bestehen.
Apropos Ambiente: Die Lichteffekte zaubern besonders in gedimmten Szenarien eine klasse Stimmung auf den Bildschirm. Geschickt eingesetzte Partikeleffekte unterstreichen das Flair obendrein.
Die von Playstation 3 und Xbox 360 bekannten Probleme mit auftauchenden Popups fallen leider auch auf der Wii U auf. Dafür aber können wir die oft beklagten Frameeinbrüche nicht bestätigen. Bis auf die eben erwähnten kurzen Ruckler lief Assassin’s Creed 3 jederzeit flüssig.
Das vielleicht herausstechende neue Feature an der Wii U ist der Controller mit Touchpad. Wo also setzt Assassin’s Creed 3 diese neuen Gimmiks ein? Ubisoft setzt das Touchpad dezent und recht geschickt ein. Die meiste Zeit sehen wir auf dem Bildschirm die Umgebungskarte von Connor, die einen leicht größeren Ausschnitt zeigt als bei der HUD Variante auf dem TV. Auf Knopfdruck wechselt man ins Inventar und kann mit einem leichten Fingerdruck die Waffen wechseln. Gleiches gilt auch für die Sonderfähigkeiten und Fallen. Wer sich an die neue Auswahlmethode gewöhnt hat, der ist am Touchpad auch insgesamt schneller unterwegs als mit dem Gamepad. Auch das Pferd kann per Touchbutton gerufen werden, muss also nicht erst aus dem Inventar ausgewählt werden.
Das Streaming an den Touchcontroller wird von Assassin’s Creed 3 in vollem Umfang unterstützt. Will man also den Fernseher anderweitig nutzen, kann kurzerhand das Spiel am Controller nahtlos fortgesetzt werden. Hier ist Assassin’s Creed 3 dann natürlich nicht mehr so hochauflösend, sieht aber immer noch verdammt gut aus.
Ein kleines Manko zeigte sich im Online Modus, hier waren recht wenige Mitspieler unterwegs und es dauerte im Schnitt mehr als 5 Minuten, bis eine Runde startete. Wir schieben das einfach mal auf den Grund, dass a) die Wii U als Konsole noch sehr wenig verbreitet ist und b) die meisten Zocker das Spiel auf einer anderen Plattform bereits besitzen.
Fazit
Assassin’s Creed 3 hat auf der Wii U im großen und ganzen die gleichen Licht- und Schattenseiten wie auf den anderen Konsolen. Die Geister scheiden sich am Einsatz des neuen Gamepads, soll man dessen Features exzessiv nutzen oder doch lieber nur ganz dezent verwenden? Ubisoft hat es unserer Meinung nach richtig gemacht, der Einsatz klappt sinnvoll und geht gut von der Hand, ohne, dass der Spielfluss darunter leidet. Fest steht, dass Assassin’s Creed 3 ein tolles Spielerlebnis bietet und wer noch keine Konsolenversion daheim hat, der darf beherzt zur Wii U Version greifen.