Assassin’s Creed III

    Alle Jahre wieder kommt ein neues Assassin’s Creed heraus und die komplette Fangemeinde stürzt sich auf jede Information zu Desmonds Geschichte. Ob das Finale der fünfteiligen Trilogie den hohen Erwartungen entspricht, lest ihr in unserem Review.

    Die amerikanische Revolution

    Desmonds Reise geht genau dort weiter, wo sie letztes Jahr in „Assassin’s Creed: Revelations“ aufgehört hat. Deshalb empfehlen wir jedem von euch, dass ihr die alten Teile zuerst zu Ende spielt bevor ihr das Ende der Trilogie in Angriff nehmt. Sobald ihr den Animus besteigt fangen die Abenteuer in der Zeit des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges an. Doch bevor ihr mit unserem neuen Hauptcharakter Connor durch die Gegend streift, dürft ihr in die Haut eines anderen Protagonisten steigen. Dies hatte uns nach den unzähligen Gameplay-Videos mit Connor überrascht und die komplette Story bietet euch jede Menge unerwarteter Wendungen.

    Insgesamt gesehen ist der letzte Teil von Desmonds Geschichte gut gelungen, aber das Ende wird der tollen Story nicht gerecht. Das Spiel wirft genauso viele Fragen auf, wie es beantwortet und dadurch saßen wir mit einem leicht fragenden Blick vor dem Fernseher als der Abspann begann zu rollen. Wir haben die Geschichte aber trotzdem genossen und durch die verbleibenden Fragen haben wir wieder Lust auf einen neuen Teil. Die neue zeitliche Periode im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg ist erfrischend und noch nicht so ausgereizt, wie zum Beispiel die 2. Weltkriegs-Thematik. Falls ihr keine Ahnung von dem geschichtlichen Hintergrund der einzelnen Schlachten habt, werdet ihr wohl kaum euren immensen Einfluss auf den Ausgang des Krieges mitbekommen. Connors Geschichte ist genial in die einzelnen Missionen eingeflochten und meistenteils sind die Ereignisse sogar geschichtlich korrekt wiedergegeben.

    Der kletternde Meuchelmörder

    Ihr begleitet Connor durch die schweren Jahre seiner Kindheit und helft ihm dabei ein Teil der Assassinen Bruderschaft zu werden. Seine Hauptaufgabe ist es ein paar mehr oder weniger wichtige Persönlichkeiten der amerikanischen Geschichte zu töten. Connor ist ein hervorragender Kletterer und er kann sich über Dächer oder über Äste an die Ziele heranschleichen, um eine lautlose Tötung zu vollzieren. Diese Fähigkeit werdet ihr oft anwenden müssen um eine 100%ige Synchronisierung bei den einzelnen Aufgaben zu bekommen. Eine 100%ige Synchronisation bringt euch nahezu nichts und deshalb müsst ihr euch an dieser Kleinigkeit nicht allzu lange aufhalten. Die Missionen sind wieder einmal sehr einfach gestaltet und deshalb dürfte niemand größere Schwierigkeiten bei der Beendigung dieses Spieles haben.

    In diesem Titel gibt es auch wieder längere Abschnitte in denen ihr mit Desmond durch die aktuelle Zeitperiode klettert. Gerade diese Sequenzen haben viel Spaß gemacht, aber sie hätten noch ausführlicher auf die einzelnen Charakterisierungen eingehen können. Neben den weiter unten erwähnten Erneuerungen wie zum Beispiel die Schiffsmissionen, ist vor allem das Freerunning und das Kontersystem weiter überarbeitet worden und diese sind jetzt nahezu perfekt. Connor wurden einige neue Finisher-Moves spendiert und er hat auch ein paar neue Waffen erhalten. Doch im Kern ist und bleibt es das gleiche Spiel wie die vorherigen Teile.

    Sammelwahn

    Es gibt zwar einige uninteressante optionale Aufgaben wie die Untergrundtunnel oder das Trainieren von Assassinen, aber der Rest der Aufgaben sind tolle Zeitfresser. Mit dem Aufbau eurer kleinen Siedlung, den Aufgaben verschiedener Clubs, den Sammelobjekten und vor allem den Schiffsmissionen werdet ihr unglaublich viel Spaß haben. Diese kleinen Missionen lockern die ansonsten sehr linearen Hauptmissionen deutlich auf. Die Schiffsmissionen sind die beste Erneuerungen die wir seit langem in Assassin’s Creed sehen durften. In diesen Missionen bestreitet ihr zuerst ein paar Schiffsschlachten auf dem Meer, bevor ihr an Land geht und weitere Aufgaben löst. Es macht unglaublich viel Spaß mit diesen riesigen Schiffen das Meer zu bereisen und die cineastischen Kämpfe erinnern uns stark an „Master & Commander“.

    Gruppenzwang

    Der Multiplayer-Modus hat wieder einiges für uns zu bieten und trumpft sogar mit neuen Modi auf. Im Wolf Pack-Modus müsst ihr mit euren Freunden kooperativ mehrere Ziele gleichzeitig ausschalten um möglichst viele Punkt zu ergattern. Schafft ihr es nicht die Ziele in der vorgegebenen Zeit zu töten, müsst ihr selber dran glauben. In Dominanz müsst ihr als Team Gebiete einnehmen und verteidigen um den Sieg zu erringen. Uns macht der normale Deathmatch-Modus immer noch am meisten Spaß. Hierbei bekommt ihr ein Ziel vorgegeben und ihr müsst den Spieler in der Menge an NPCs finden und töten. Dabei seid ihr auch gleichzeitig das Ziel eines anderen Spielers der euch an den Kragen will. Nur für leise und schwierige Tötungen bekommt ihr die meisten Punkte. Die vielen verschiedene Charaktere und Karten, sowie die große Anzahl an Fähigkeiten aus denen ihr wählen könnt, lassen den Multiplayer-Modus nie langweilig werden und die Spiele waren bei uns immer ausgeglichen. Außerdem hat der Multiplayer-Modus seine ganz eigene Story und dadurch werdet ihr zusätzlich motiviert euch durch die Level hochzuarbeiten.

    Eine neue Jahreszeit bricht an

    Die Grafik von „Assassin’s Creed 3“ ist phänomenal und endlich haben sich die Entwickler die Zeit genommen eine neue Engine zu entwickeln. Bereits in der Anfangssequenz betretet ihr ein Opernhaus und ihr werdet dabei von den vielen Neuerungen überwältigt. Die Detailverliebtheit, die neuen Animationen und das neue Verhalten der Menschenmengen sind sehr gut gelungen. Die Städte New York und Boston sind zwar etwas kleiner als ihre realen Vorbilder zu der Zeit, aber die Grafikabteilung hat es geschafft sie realistisch darzustellen und sie sehen wie die Bilder aus den Geschichtsbüchern aus. Das Grenzland ist riesig geworden und durch den leichten Übergang von Wiesen zu bergigen Gebieten, ist es gelungen eine eindrucksvolle Welt zu erschaffen. Die Jahreszeiten haben auch einen Einfluss auf eure Spielweise, da ihr zum Beispiel im tiefen Schnee viel langsamer voran kommt als in den Bäumen. Diese grafische Pracht hat auch seinen Preis. Hier und da kommt es zu kleineren Glitches und anderen Grafikfehlern. Diese Fehler nehmen wir bei einer so schönen Welt gerne in Kauf.

    Mein Name ist Bond… James Bond

    Die Synchronisation ist ohne Fehlt und Tadel und einige Sequenzen wurden in der Sprache der Ureinwohner synchronisiert, sodass das Spiel eine höhere Authentizität erreicht. Hierdurch wechselt der deutsche Sprecher von Connor immer mal wieder und die volle Authentizität werdet ihr nur in der nahezu perfekten englischen Synchronisation finden. Dafür hat in Deutschland Dietmar Wunder, die Stimme von Daniel Craig, eine der Hauptfiguren synchronisiert.