Rise of the Ronin (PC) – Test / Review

    Nachdem im vergangenen Monat Spider-Man 2 seinen lang ersehnten PC Port erhalten hat, lässt nun der nächste PS5-Titel seine Exklusivität hinter sich. Rise of the Ronin verspricht spannende Action im Japan des 19. Jahrhunderts. Worum es im Spiel geht und ob die Portierung gelungen ist, haben wir uns in der Redaktion von Game2Gether genauer angeschaut.

    Story: Eine Zeit des Umbruchs

    Rise of the Ronin spielt zur Zeit des Bakumatsu, den letzten Jahren der Edo-Periode und damit kurz vor Beginn der Meiji-Restauration und dem Ende des Shōgunats. Japan lebte zu dieser Zeit in Isolation, bis amerikanische Schiffe unter der Leitung Matthew Perrys am Horizont auftauchten.

    Zu Beginn der Geschichte schlüpfen wir in die Haut zweiter Charaktere – den Zwillingsklingen. Aufgezogen und Ausgebildet von der Klingenschmiedin, sollen wir gemeinsam mit unserem Bruder (oder Schwester) ein Attentat auf Perry durchführen und eine Nachricht stehlen. Als dies jedoch misslingt, muss unser Protagonist fliehen und seinen Zwilling zurücklassen.

    Mit der Ankunft Matthew Perrys beginnt sich das Schicksal unseres Ronin zu formen.

    Als unser Charakter jedoch erfährt, dass der Klingenzwilling überlebt hat, zieht er aus, um ihn zu suchen. Was folgt ist eine Geschichte voller Twists und Entscheidungen die nicht nur das Schicksal des Protagonisten uns seines Zwillings beeinflussen, sondern auch das ganz Japans. Denn unser namenloser Protagonist gerät zwischen die Fronten des Shōgunats und der Aufständischen, die es stürzen wollen. Im lauf der Geschichte können wir uns für eine der Fraktionen entscheiden und den Verlauf der Geschichte maßgeblich beeinflussen.

    Der Plot der Story ist durchaus interessant und auch das Storytelling weiß zu überzeugen. Die Geschichte behandelt die damals präsenten Themen, wie Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit sowie den technischen Fortschritt, der die gewohnte Lebensweise bedrohte.

    Die Klingenschmiedin hat uns Aufgezogen und zum Kämpfer ausgebildet.

    Die Hauptgeschichte von Rise of Ronin fesselt dabei rund 20-25 Stunden. Doch auch abseits der Story gibt es allerhand zu erledigen, was die Spielzeit auf rund 50 Stunden anhebt.

    Gameplay

    Spielerisch geht es nach einer kurzen Einleitenden Sequenz zunächst an die Erstellung unserer Zwillingsklingen. Der Charakter-Editor ist sehr umfangreich; von Geschlecht über Gesicht, Haare, Körper und Stimme kann alles bis ins kleinste Detail angepasst werden. Auch bei unserem Zwilling können wir ebenso detailliert vorgehen.

    Nachdem das Aussehen festgelegt wurde, können wir im Anschluss eine Klasse wählen, die besondere Fähigkeiten gewährt, Waffen-Empfehlungen vergibt und die Stats unseres Charakters beeinflusst. Wir können insgesamt aus sechs Klassen wählen:

    • Schrecken
    • Klingensturm
    • Verführungstalent
    • Schatten
    • Anfänger
    • Ungeschliffen

    Im Charaktereditor können wir unseren Charakter (und seinen Zwilling) bis ins kleinste Detail anpassen.

    Jede dieser Klassen hat seine ganz persönlichen Vor- und Nachteile. Das Verführungstalent setzt zum Beispiel auf Charisma, um Leute hinters Licht zu führen und auf eine effiziente Ki-Nutzung im Kampf.

    Während der Tutorial-Mission und auf dem Schiff Perrys können wir zwischen beiden Charakteren hin und her wechseln. Nachdem unser Attentatsversuch scheitert, müssen wir uns jedoch entscheiden, welcher der beiden zu unserem Protagonisten wird und wen wir zurücklassen.

    Während das Storytelling weitestgehend über Zwischensequenzen erzählt wird, treffen wir unsere Entscheidungen vor allem mit unserem Schwert, denn der Kampf steht klar im Fokus von Rise of the Ronin.

    Besonders Fans von Soulslikes dürften sich beim Kampfsystem zuhause fühlen, denn dies setzt auf präzises Timing, der Analyse der Gegner und gekonntem parieren. Dabei hat sowohl der Protagonist als auch jeder Gegner sowohl einen Gesundheitsbalken als auch eine Ki-Anzeige, die mit einer Ausdaueranzeige vergleichbar ist.

    Jeder Schlag, Block und jedes Ausweichen benötigt Ki. Geht es uns aus sind wir entweder außer Puste oder nach einem Block benommen. Ein gutes Ki-Management ist für einen erfolgreichen Kampf also essenziell.

    Wie gut oder schlecht wir uns dabei anstellen, hängt aber nicht nur von unserem Können ab, sondern auch von den vergebenen Punkten in den vier Talentbäumen. Außerdem stehen uns verschiedene Waffentypen im Kampf zur Auswahl, darunter Großschwerter, Katanas, Stangenwaffen, Schuriken und Bögen aber auch modernere Waffen wie Pistolen und Gewehre.

    Sollte das nicht ausreichen können wir uns außerdem die Umgebung zu Nutze machen und etwa explosive Fässer auf unsere Gegner schleudern. Dabei ist das Kampfsystem auf Duelle gegen einzelne Gegner ausgelegt. Steht unser Protagonist mehreren Feinden gegenüber kann es schnell hitzig und unübersichtlich werden.

    Alternativ haben Spieler auch die Möglichkeit die Umgebung, wie etwa hohe Gräser, zu nutzen, um sich an die Gegner heranzuschleichen und diese leise von hinten auszuschalten. Das klappt jedoch nicht bei jedem Gegner, bei den „würdigen Gegnern“ nimmt diese Fähigkeit etwa nur einen Großteil des Lebens weg, tötet den Feind jedoch nicht. Dennoch lässt sich dadurch ein Vorteil für den folgenden Kampf erspielen.

    Die Spielwelt von Rise of Ronin ist dabei im Wesentlichen in drei große Städte mit Umland aufgeteilt: Yokohama, Edo und Kyoto, die wir nach und nach in der Hauptstory freischalten und per Schnellreisefunktion bereisen können. Einmal im Gebiet angekommen können wir es frei begehen und neben der Hauptmission auch verschiedenen Nebentätigkeiten nachkommen, wie etwa der Befreiung von Dörfern und Camps aus der Hand von Banditen oder dem suchen von verlorenen Katzen.

    Ton & Technik

    Wo das Spiel in puncto Story und Gameplay zu unterhalten weiß, fällt es hingegen technisch durch. Schon in unserem Review zur PS5-Version wurde die veraltete Grafik bemängelt. Diese hat sich zwar grundlegend durch einige Tweaks der PC-Version verbessert, jedoch ist die Portierung durchzogen von Performance-Schwierigkeiten.

    Trotz seiner vergleichsweise moderaten Systemanforderung brachen im Verlauf des Tests immer wieder Frames ein und das ist leider kein Einzelfall. Auch auf Steam machen sich viele Spieler ihrem Frust, aufgrund der schlechten Performance, Luft. Diese nutzen zum Teil laut eigenen Angaben High-End Systeme und können Rise of the Ronin dennoch nicht Fehlerfrei genießen. Am 14. März wurde zwar bereits ein erster Patch ausgerollt, dieser hat jedoch nur einen Bruchteil der Probleme angepasst. Die schlechte Performance hat dadurch auch Einfluss auf das Gameplay, denn Ruckler oder nachladen haben etwa Auswirkungen auf unsere Fähigkeit zu parieren.

    Wenig überraschend dürfte es an dieser Stelle sein, dass das Spiel auf dem Steam Deck unspielbar ist. Bei niedrigsten Einstellungen liefert das Spiel auf dem Handheld rund 15 bis 20fps.

    Banner wie dieses dienen nicht nur als Schnellreisepunkte, sondern füllen auch unsere Gesundheit wieder auf.

    Wenn alles jedoch funktioniert hält die PC-Version viele Neuerungen gegenüber PS5-Version bereit, darunter Unterstützung für 8K-Auflösung und DirectX 12 Ultimate, Kompatibilität mit Ultra-Wide- und Super-Ultra-Wide-Monitoren, verschiedene Raytracing Optionen sowie Unterstützung für Upscaling-Technologien wie AMD Fidelity FX Super Resolution, NVIDIA DLSS und Intel XeSS.

    Technisch gibt es also insgesamt großen Nachhol- und Optimierungsbedarf. Wer aber dennoch in die Welt von Rise of the Ronin eintauchen möchte, der sollte folgende Systemanforderungen mitbringen.

    Minimale Systemanforderungen
    • Betriebssystem: Windows 10/11 64bit
    • Prozessor: AMD Ryzen 5 1600, Intel Core i5-10400
    • Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
    • Grafik: AMD Radeon RX 5500X, NVIDIA GeForce GTX 1060
    • Speicherplatz: 155 GB
    • SSD-Empfohlen

    Minimale Systemanforderungen
    • Betriebssystem: Windows 10/11 64bit
    • Prozessor: AMD Ryzen 5 5600X, Intel Core i5-10600K
    • Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
    • Grafik: AMD Radeon RX 6700XT, NVIDIA GeForce RTX 2080 Super
    • Speicherplatz: 155 GB
    • SSD-Empfohlen

    Fazit zu Rise of the Ronin:

    Rise of the Ronin hat mit seiner spannenden Prämisse und dem unterhaltsamen Gameplay durchaus Potenzial. Leider wird all das von der schlechte Performance überschattet. Die Ruckler und Bugs rauben leider jeden Spielspaß den Rise of the Ronin aufbauen möchte. Wer sich für das Spiel interessiert, dem raten wir an dieser Stelle noch etwas mit dem Kauf abzuwarten, bis es weiter optimiert wurde oder gleich zur PS5-Version zu greifen.

    Es bleibt zu hoffen, dass die zukünftigen Patches alle Probleme beheben, denn dann warten hier eine gute Popcorn-Story und knackige Kämpfe auf die Spieler.

    Rise of the Ronin ist seit dem 11. März 2025 für PC erhältlich. Eine PS5-Version ist seit dem 22. März 2024 verfügbar. Neugierig? Anbei haben wir den aktuellen Trailer für euch:

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    Mehr Informationen

    Wir bedanken uns bei KOEI TECMO für die Bereitstellung eines kostenlosen Keys. Eine Einflussnahme seitens Entwickler oder Publisher ist nicht erfolgt.

    Dennis Witzmann
    Seit meiner Jugend bin ich begeisterter Spieler. Ob PC oder Konsolen, ich bin überall Zuhause. Doch in den Bereichen MMO und JRPG findet man mich am meisten.