Metroid Dread Test / Review

    Das lange Warten hat ein Ende … und was für eins! 11 Jahre sind seit dem letzten Teil der Reihe vergangen, obwohl es in Metroid: Other M bereits versteckt im Quellcode Hinweise auf Metroid Dread gab. Metroid: Other M und zuvor die Prime Trilogy waren allerdings nur Spin-offs der Hauptgeschichte. Metroid Dread ist nun der fünfte Teil der Geschichte und stellt den Abschluss dar. Endlich wird die Story nach Metroid Fusion fortgesetzt. (Anm. d. Red.: hier könnt Ihr noch mehr zur gesamten Reihe nachlesen). Aber jetzt begleitet uns erst einmal in das neueste Abenteuer der Weltraumkopfgeldjägerin Samus Aran:

    Metroid Dread Samus Aran

    Die Story

    Die Galaktische Föderation beauftragt Samus Aran den Planeten ZDR zu erkunden. Grund hierfür ist eine mysteriöse Videobotschaft, auf der ein Parasit X zu sehen ist. Dieser wurde von Samus in Metroid Fusion ausgelöscht. Jedoch wurde Samus infiziert und konnte nur durch Verabreichung von Metroid-DNA geheilt werden. Seither ist sie immun gegen den Parasiten und daher bestens geeignet den Planeten zu untersuchen. Allerdings ist Samus nur zweite Wahl. Die Föderation hatte zuvor sieben E.M.M.I.-Einheiten auf den Planeten gesandt. Jedoch brach die Kommunikation bereits kurz nach der Landung ab. Nun liegt es an der tapferen Weltraumamazone, dem großen Geheimnis auf die Spur zu kommen

    Direkt nach der Landung wird Samus Aran angegriffen und erwacht tief im Inneren des Planeten. Beinahe all ihrer Fähigkeiten beraubt, muss sie sich zu ihrem Schiff zurück kämpfen. Doch da gibt es noch die sieben E.M.M.I.-Einheiten, die offenbar umprogrammiert wurden und Jagd auf Samus machen.

    Metroid Dread

    Ja, ab diesem Moment erklärt sich dann auch der Titel: Dread heißt übersetzt Sorge, und fortan geht es dann recht sorgevoll durch das verwinkelte Labyrinth des Planeten. Recht schnell begegnen wir dann auch schon dem ersten E.M.M.I., der , dank eines kleinen Vorschadens, noch relativ einfach zu erledigen ist. Jedenfalls, nachdem wir ihm erst einmal eine Weile ausweichen und vor ihm fliehen mussten. Irgendwann finden wir dann endlich eine Waffen, die den ansonsten extrem widerstandsfähigen Kampfeinheiten Schaden zufügen kann. Sobald der E.M.M.I. erledigt ist, war es das aber auch schon wieder mit der Wunderwaffe. Zwar geht es nach dem gleichen Schema, also Waffe finden und dann erst den Roboter angreifen, eigentlich immer weiter, allerdings werden die E.M.M.I.s aber auch immer fieser. Im späteren Verlauf bleibt nur noch die Schleich-Option um überhaupt weiterzukommen. Fehler werden da sofort mit dem vorzeitigen Tod bestraft. Hierbei sind dann wirklich starke Nerven gefragt.

    Arsenal

    Aber keine Sorge: Samus verfügt über ihren gewöhnlichen Blaster und kann Missiles abfeuern. Diese Bewaffnung ist ausreichend, dem gewöhnlichen Getier auf dem Planeten entgegenzutreten. Doch gerade die Suit-Fähigkeiten wie Morphball oder Hitze- und Kälteschutz fehlen und müssen im Lauf des Spiels erst mühsam wiedergefunden werden.

    Mühsam ist dabei das Stichwort. Das Labyrinth ist nicht nur äußerst groß, sondern auch noch verschachtelt angelegt. Schnell fallen Stellen auf, an denen man mit den derzeitigen Fähigkeiten nicht weiterkommt und somit ein weiterer Besuch schon eingeplant ist. Dieses Backtracking ist aber nie platt, sondern eröffnet eben die Möglichkeit ganz neue Wege zu erschließen und noch schwarze Flecken auf der Karte aufzudecken.

    Die Karte

    Die sich langsam füllende Karte wird ganz schnell des Spielers bester Freund. Einerseits zeigt Sie uns die bereits besuchten Areale und gibt andererseits auch Hinweise, wohin die Reise als nächstes gehen könnte. Vorausplanung entscheidet oft über das Überleben oder einem E.M.M.I. in die Arme laufen.

    Irgendwann ist es dann soweit und wir bekommen eine dieser seltenen, aber umso ansehnlicheren Cutscenes zu sehen. Dies kann einmal dem Fortgang der Geschichte dienen oder aber den eindeutigen Hinweis auf einen bevorstehenden Bosskampf beinhalten.

    Bosse

    Tjo. Da wären wir also einmal wieder beim Boss. Merkmal: groß, böse, mächtig und richtig knackig schwer zu besiegen. Hier wird die Frustrationsgrenze des Spielers schon sehr an die Grenzen gebracht und der Game Over-Bildschirm wird schnell zum vertrauten Freund. Dennoch hat auch der übellaunigste Boss so seine Schwachpunkte. Diese einmal herausgefunden, gelingt es dann eben doch das jeweilige Riesenvieh ins Jenseits zu befördern.

    Zum Game Over-Bildschirm sei noch gesagt, dass die obligatorischen Rücksetzpunkte extrem fair gesetzt sind. Zumeist ist es nicht der letzte manuelle Speicherpunkt, sondern eine Stelle, die kurz vor dem Heldentod besucht wurde. Dadurch sinkt der aufgestaute Frustlevel auch schon wieder auf ein Minimum.

    Metroid Dread

    Schwierig?

    Ja! Metroid hatte sich auch in der Vergangenheit schon immer eher an ein erwachsenes Publikum gerichtet. Dennoch bleibt Metroid Dread dem Spieler gegenüber fair und macht einfach zu viel Laune, als dass man es einfach weglegen will. Die Gestaltung, die Szenerie, die flüssigen Bewegungen, die genaue Steuerung… hach, ja. Das Gesamtpaket ist das bisschen Leiden so zwischendurch schon wert. Die Hauptspielzeit ist mit 8 -12 Stunden zwar recht kurz, wird aber durch die Möglichkeit einen 100%-Abschluss hinzubekommen noch um 2-3 Stunden erweitert. Der Lohn für die Mühen besteht aus einer geballten Ladung Informationen über die Titelheldin und die eindrucksvolle Sci-Fi-Welt, die uns in all den Jahren ans Herz gewachsen ist.

    Fazit

    Merkt man es diesem Test an, dass ich Fan der ersten Stunde bin? Vermutlich ja, auch wenn ich schon sehr skeptisch an diesen Test gegangen bin. Ich mochte Metroid: Other M nicht sonderlich und hatte wirklich starke Befürchtungen, dass ich einmal mehr mit Samus in ein halbherziges Abenteuer ziehen muss. Aber bereits nach wenigen Spielmomenten konnte ich diese Sorgen über Bord werfen. Hier passt einfach so ziemlich alles. Keine Sorge wenn Ihr nicht alle Teile kennt oder gespielt habt. Ihr werdet zwar am Anfang etwas Story vermissen, aber daran solltet Ihr Euch nicht stören. Lasst Euch einfach auf das grandiose Abenteuer mit der Weltraumamazone Samus Aran ein. Wenn Ihr dann, wie ich, beim Abspann das Gefühl habt, das wohl derzeit beste Spiel auf der Switch gespielt zu haben, ist die Vorkenntnis der gesamten Geschichte auch nicht mehr essentiell.

    Was bleibt ist noch die Bitte an Nintendo, uns nicht nochmal so lange auf ein weiteres Metroid warten zu lassen.

     

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    Dagmar Götschl
    Ich bin Nintendo-Fan der ersten Stunde und darf mich hier bei den Spieletests und in der News-Sektion austoben. Ich spiele mich gerne durch meine Retrogames-Sammlung, erfreue mich aber auch an den neuesten Spielen für meine Nintendo Switch.