Everspace 2 Test/Review

    Rein ins Cockpit und los geht die Loot-Spirale. So oder so ähnlich lässt sich „Everspace 2“ zusammenfassen. Dabei schlägt die Fortsetzung des Weltraum-Rougelikes von 2017 neue Wege ein. Wir haben uns in der Redaktion von Game2Gether „Everspace 2“ einmal genauer angeschaut, um herauszufinden wie fesselnd die Fortsetzung tatsächlich ist.

    Story: Zurück in Cluster 34

    Die Geschichte von Everspace 2 knüpft an dessen Vorgänger an und spielt erneut in der entmilitarisierten Zone (DMZ) des Cluster 34. Dabei schlüpfen Spieler wieder einmal in die Rolle eines Klons von Weltraumpilot Adam Roslin. Doch während dieser im Vorgänger noch austauschbar war und man im Tod einfach in die Haut des nächsten Klons geschlüpft ist, bleibt man hier immer bei derselben Person. Das Rougelike Story-Element des ersten Teils ist damit Geschichte.  Nach den Ereignissen des ersten Teils versucht sich „Klon“ Adam als freischaffender Weltraumpilot. Als die Existenz der DMZ auf dem Spiel zu stehen scheint muss sich Adam nicht nur mit Piraten, Warlords und anderen Gaunern herumschlagen, sondern auch seinen Platz im Universum finden.

    Die rund 30-stündige Kampagne führt einen dabei durch sieben Sonnensysteme des Cluster 34.  Wer alle Nebenmissionen und Herausforderungen erfüllen möchte, ist sogar bis zu 90 Stunden beschäftigt. Doch auch wenn die Story solide ist, liegt der Fokus von Everspace 2 weniger darauf, sondern eher auf dem Gameplay.

    Blitzschnelle Kämpfe

    Das Herzstück des Spiels bilden die bunten und teils knackigen Dogfights. Das Herumfliegen im eigenen Schiff geht locker von der Hand und die Kämpfe sind schnell und abwechslungsreich. Das eigene Schiff kann dabei in vielerlei Hinsicht auf bevorstehende Kämpfe angepasst und ausgerüstete Schadenstypen mittels Schere-Stein-Papier-Prinzip gegen gegnerische Schilde und Rüstungen optimiert werden. Der Ablauf der Kämpfe ist dabei recht simpel: Zuerst zerfetzt man die Schilde des Gegners mit Energiewaffen und gibt ihnen danach mit Kinetikgeschossen den Rest. Darüber können noch Minen und Raketen ausgerüstet werden, um dem Feind einzuheizen.

    Die Kämpfe in Everspace 2 sind ein wahres Effektgewitter

    Insgesamt kann aus drei Schiffstypen gewählt werden (Leicht, Mittel, Schwer), die jeweils noch eine Unterklasse bereithalten und ihren eigenen Spielstil mitbringen. Alle Schiffe unterscheiden sich spürbar voneinander, so bieten manche mehr Platz für Waffen während andere etwas wendiger sind. Außerdem verfügt jede Klasse über passive Boni sowie eine Superwaffe. Der Abfangjäger setzt zum Beispiel auf einen nie enden wollenden Kugelhagel. Denn im Gegensatz zu anderen Schiffen kommt er mit vollautomatischen Geschützen daher.

    Diablo lässt Grüßen

    Insgesamt 30 Gegnertypen, wie etwa Drohnen, Jäger oder Bomber, warten darauf zu Weltraumschrott verarbeitet zu werden. Eine Besondere Hausforderung bilden die Großkampfschiffe oder Raumstationen, bei denen man nicht nur dem eigenen Schiff und seinen Fähigkeiten vertrauen sollte, sondern auch die Umgebung, wie etwa Asteroiden, können hier zu einem hilfreichen verbündeten werden. Besiegte Gegner hinterlassen wertvolles Loot, darunter verschiedenste Ressourcen, aber auch neue Schilde, Waffen, Rüstungen, Antriebe, Scanner und einiges mehr, natürlich in mehreren Qualitätsstufen. Die Loot-Spirale erzeugt einen Sog, der einen auf der Suche nach immer besserer Ausrüstung tiefer in die Welt von Everspace 2 zieht.

    Everspace 2 lässt viel Raum zur Gestaltung des eigenen Traum-Raumschiffs.

    Neben den Kämpfen lädt das Cluster 34 aber auch zum Erkunden ein. Über 100 Orte voller Aktivitäten, Missionen und Geheimnisse halten die sieben Sonnensysteme für findige Spieler bereit. Doch all dies erlebt man ständig auf sich allein gestellt, denn einen Multiplayer gibt es nicht.

    Steuerung und Grafik

    Die bunten Gefechte und das Steuern des Schiffes können sowohl mit dem Gamepad als auch mit Maus und Tastatur gespielt werden. Letzteres fühlte sich im Test etwas natürlicher an. Die Gamepad-Steuerung benötigt noch etwas fein Tuning.

    Wo das Spiel hingegen punktet, ist die Grafik, denn Everspace 2 sieht Dank Unreal Engine wunderschön aus. Egal ob buntes Effektgewitter während der Dogfights, dichte Nebel, Trümmerfelder, leuchtende Raumhäfen oder die Planetenoberflächen, selbst auf den niedrigsten Einstellungen wirkt alles sehr stimmig. Das Spiel hat außerdem die Einstufung „spielbar“ für Valves Steam Deck erhalten und läuft auf dem Handheld überraschend rund. Auf niedrigsten Einstellungen bekommt ihr hier zwischen 30 und 40 fps.

    Fazit zu Everspace 2

    Everspace 2 macht sehr viel Spaß. Das Spiel fühlt sich mit seinen großen und detaillierten Arealen, bunten Kämpfen und dem nie enden wollenden Loot an, wie eine Kreuzung aus Diablo und Freelancer. Die Kampagne bringt zwar nicht den gleichen Tiefgang mit, wie größere Story Spiele, kann jedoch fesseln und mitreißen. Das Herzstück des Spiels sind jedoch eindeutig die abwechslungsreichen und zum Teil fordernden Kämpfe. Abseits der Story laden die wunderschön gestalteten Sonnensysteme des Cluster 34 zum Erkunden ein. Insgesamt erhält man mit Everspace 2 ein rundes Weltraum-Action-Spiel mit kleinen Mankos. In den kommenden Wochen und Monaten soll noch ein kostenloses Content Update erscheinen. Außerdem haben die Entwickler bekannt gegeben, dass sie bereits an einem größeren kostenpflichtigen DLC arbeiten.

    Everspace 2 ist seit dem 6. April 2023 für PC und Steam Deck verfügbar. Ein Release für PS5 und Xbox Series S/X soll im dritten Quartal 2023 folgen. Neugierig? Hier haben wir euch noch einmal den aktuellen Trailer angehängt:

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    Dennis Witzmann
    Seit meiner Jugend bin ich begeisterter Spieler. Ob PC oder Konsolen, ich bin überall Zuhause. Doch in den Bereichen MMO und JRPG findet man mich am meisten.