Diablo III: Eternal Collection – Test

    Diablo für unterwegs – was will man denn bitteschön mehr? Mit der Diablo III: Eternal Collection ist die volle Packung des Höllen-Spektakels auf Nintendo Switch gelandet. Das muss doch einfach phantastisch sein, oder? Die Auflösung gibt es hier in unserem Test der Diablo III: Eternal Collection.

     

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    Zeitloses Höllenspektakel

    Als Gamer hat man ja hin und wieder Träume, von denen man sich wünscht, dass diese in Erfüllung gehen. Blicke ich auf meine ganz persönliche Geschichte mit Diablo zurück, dann begleitet mich die Serie schon seit etlichen Jahren. Begonnen damals mit Diablo I, das ich mindestens 4 Mal auf der Playstation durchspielte. Jahre später folgte Diablo II und dieses war quasi DAS Spiel (neben Counter-Strike), das auf jeder meiner unzähligen LAN-Partys bis zum Erbrechen gezockt wurde. Wiederum Jahre später erschien 2014 Diablo III und auch den dritten Ableger spielte ich mehrfach durch, immer mit einer anderen Klasse. Jetzt haben wir Ende 2018 und kürzlich erschien Diablo 3 für die Nintendo Switch. Die Eternal Collection bietet die volle Dröhnung: Basisspiel, alle Erweiterungen, alle Patches und Bugfixes und als Sahnehäubchen als Spiel für unterwegs. Als Fan der Serie weiß ich nicht, wie man das noch toppen könnte.

    In diesem Test möchte ich vorrangig auf die Besonderheiten der Switch-Version eingehen. Die Basics zur Diablo III könnt ihr in unseren älteren Reviews hier und hier nachlesen.

     

    Saubere Portierung

    Wenn man überhaupt einen Grund zu meckern findet, dann muss man im Falle der Diablo III: Eternal Collection auf Detailsuche gehen. Ja, es gibt diese ein bis zwei Dinge, die nicht optimal umgesetzt sind, worauf ich Verlauf dieser Zeilen natürlich auch noch eingehen werde. In der Summe aber überwiegen die positiven Fakten glasklar.

    Mit Blick auf die Auflösung des Spiels fällt der Port für Switch etwas hinter anderen Systemen zurück. Das liegt aber nicht etwa an einer unsauberen Arbeit der Entwickler, sondern schlicht an der Limitierung der Konsole. Man mag die Auflösung von 960p als nicht mehr zeitgemäß bezeichnen, irgendwo ist sie das auch nicht mehr, aber es tut dem Spiel keinen Beinbruch. Den Unterschied zur Konkurrenz, die mit 1080p daher kommt, merkt man im direkten Vergleich, sonst nicht. Die 960 Bildpunkte beziehen sich in diesem Falle auf den Dock-Modus. Unterwegs reduziert sich die Anzahl an Pixel auf 720, weil das Display eben nicht mehr hergibt. Wie gesagt, das mag auf dem Papier alles recht niedrigauflösend klingen. Fakt ist aber, dass die Detaildichte enorm hoch bleibt und die Licht- bzw. Schatteneffekte in ihrer Fülle keiner anderen Spielversion nachstehen. Und, wer hätte es für möglich gehalten: Das ganze spielt man dann bei konstant 60 Frames. Und das ist im Falle eines schnellen Hack ‚N‘ Slays einfach der entscheidende Faktor. Diablo III läuft zu jedem Moment flüssig und technisch 1A.

    Und diese 60 Bilder in der Sekunde bleiben sogar dann noch erhalten, wenn sich 4 Spieler im Koop tummeln und unzählige Mobs aus den Wäldern auftauchen. Man kann sich vorstellen, welches Blitzgewitter an (Magie-)Effekten hier auf dem Screen aufploppt. Selbst für eine vermeintlich schwache Konsole wie die Switch ist dieses Spektakel kein Problem. Die Sache hat den einzigen Nachteil, dass die Batterie der Konsole vergleichsweise schnell gen 0 sinkt. Mit einer vollen Ladung konnte ich im Handheld-Modus und im 4-Spieler Koop rund 2,5 Stunden daddeln, ehe der Konsole der Saft aus ging.

     

    Multiplayer auch auf der Couch

    Wer sich für einen Couch-Koop entscheidet, der wird den gleichen Spaß haben, wie im Online-Koop. Ihr solltet darauf achten, dass ihr genügend Joysticks zur Verfügung habt. Im Grunde reicht ein JoyCon pro Spieler, aber damit wird man weniger Freude haben, als wenn jeder Mitspieler sein eigenes Set hat. Die kleinen JoyCons sind einfach zu klein, zu fummelig und in ihren Buttons zu begrenzt, als dass man hier auf 100% Spielspaß käme.

    Eine Sache hat mich bei all der Lobhuddelei dann doch gestört und zwar vom Spielstart bis zum Schreiben dieser Zeilen. Die Schriftgröße aller Texte im Spiel ist viel zu klein. Das betrifft leider sowohl den Handheld- als auch den Dock-Modus. Man muss schon extrem weit die Augen aufreißen und die kleinen Textzeilen am Bildschirm identifizieren zu können. Gerade, was die Ausrüstung angeht, kann das schwer nervig sein und unnötig lange aufhalten. Ja, farbliche Schriftarten verraten auch schon grob, in welche Richtung (ob hoch- oder niedrigwertig) es geht, aber alles andere ist nur schlecht erkennbar. Da ich gerne mit einem positiven Satz meine Texte beende kommt dieser dann jetzt hier: Der Sound ist wie auf allen anderen Systemen tippi toppi.

    Fazit

    Es ist fast so, als hätte Blizzard Weihnachten um ein paar Tage vorverlegt. Man kann es wirklich auf diesen einen Fakt herunterbrechen: Diablo III für die Hosentasche, was will man mehr? Glücklicherweise ist die Portierung auf Nintendos handliche Konsole sehr geglückt und der Spielspaß ist zu 100% gegeben. Mit dem enorm großen Umfang dieser Sammlung kann man locker in den dreistelligen Stundenbereich kommen und dennoch das Gefühl haben, nicht alles erlebt zu haben. Die einzigen Mankos, die wir ausmachen konnten, sind die zu kleinen Texte und, wenn man dem Spiel etwas böses möchte, die reduzierte Auflösung. Gerade letzter Punkt macht während des Spielens allerdings überhaupt nichts aus, dafür stehen die 60 Bilder und die hohe Detaildichte zu sehr im Vordergrund. Spielspaß ohne Ende – gut gemacht!

     

    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur