Diablo 3: Ultimate Evil Edition – Test / Review

    Das Böse hält Einzug auf die neuste Konsolengeneration. Diablo 3: Ultimate Evil Edition steht seit Kurzem für Playstation 4 und Xbox One in den Regälen und bietet die volle Dröhnung Hack ’n‘ Slay. Wie bravourös sich das Bundle auf den Konsolen schlägt, könnt ihr jetzt erfahren.

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    Diablo 3: Ultimate Evil Edition beinhaltet das Hauptspiel Diablo 3 und das Addon Reaper of Souls. Für Playstation 4 gibt es als Bonus einen DLC mit besonderem Nephalemportal, dass den Spieler in einen entlegenen Dungeon im Stil von The Last of Us entführt, wo Stalker, Clicker und Co. warten.

    Seit letztem Jahr sind bereits weltweit die Spieler auf PC, Xbox 360 und Playstation 3 unterwegs und prügeln sich durch die weite Spielwelt. Jetzt dürfen dann auch alle Next-Gen Besitzer ran, fleißig Items zu looten und den zahlreichen Monstern das Fürchten zu lehren. Da sich rein inhaltlich natürlich die Spielversionen nicht voneinander unterscheiden, verweisen wir an dieser Stelle auf unseren ursprünglichen Test (84% Endwertung) und widmen uns den Besonderheiten der Ultimate Evil Edition.

    Zunächst stellte sich uns die Frage, ob sich unser Charakter auf der Playstation 3 in die Version für Playstation 4 wirklich so problemlos importieren lässt, wie Blizzard es suggeriert. Und siehe da, ja es klappt auf Anhieb, wenige Klicks später erstrahlt unser bereits gelevelter Hero im Charaktermenü. Das funktioniert natürlich auch analog dazu auf Xbox 360 und Xbox One. Ein Fakt, der für viel Erleichterung sorgt: Wenn ich schon zig Stunden im Spiel verbracht habe, dann ist mein Held auch entsprechend hoch gelevelt und mit prächtigen Items bestückt. Gut zu wissen, dass nichts verloren geht und man nahtlos mit dem Helden einfach weiterspielen kann, wenn man möchte. Alternativ erstellt man im Handumdrehen einen  neuen und startet von vorne. Maximal 12 Helden sind möglich. Neben Barbar, Zauberer, Mönch, Hexendoktor und Dämonenjäger darf auch die neue Klasse Kreuzritter, die mit dem Addon Reaper of Souls ins Spiel kam, ausgewählt werden.

    Als Neueinsteiger kämpft man sich zunächst durch die Kampagne. Erst, wenn dieser beendet wurde, schaltet sich der Abenteuermodus frei, wo dann anschließend Blutsplitter und Kopfgelder gesammelt werden. Vor dem Start der Kampagne, die dank des Addons jetzt über 5 Akte verfügt, pickt man sich einen adäquaten Schweregrad. Wer im Spielverlauf die Zügel anziehen oder lockern möchte, der kann zwischendurch auch die Stufe wechseln. Der Harcore-Modus stellt dabei die höchste Herausforderung dar: Abgesehen von den extrem starken Gegnern stirbt der Held hier tatsächlich, wenn die Lebenspunkte gen Null wandern und die ach so schön gesammelten Rüstungen, Waffen und Items sind futsch.

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    Erfreulich ist, dass Blizzard nicht einfach nur das Spiel auf die neuen Konsolen portiert hat, sondern direkt auch nochmal etwas am Gameplay geschliffen haben. Die viel besagte Ausweichrolle bleibt natürlich im Spiel enthalten, Konsoleros haben sich längst an diesen Move gewöhnt. Richtig unangenehm können die sogenannten Nemesis Monster werden. Hierbei handelt es sich um genau diese Viecher, die einen Spieler getötet haben und sich dann per Portrolle aus dem Staub machen. Damit nicht genug, denn es kann einem Spieler auf eurer Freundesliste passieren, dass dann genau dieses Monster zu ihm ins Spiel teleportiert und dem Freund ebenfalls ans Leder möchte. Das fiese hierbei ist, dass der Schelm dabei auch noch immer stärker wird und es somit letztlich für die Spieler zusehens schwerer wird, das Monster ins Jenseits zu befördern.

    Ebenfalls gut gefallen hat uns der Lehrlings-Modus. Besitzen zwei Spieler im Koop Charaktere, die sich stark im Level unterscheiden, passt das Spiel die Stats an und keiner der beiden hat einen Vor- oder Nachteil. Das klappt perfekt und so kann man auch bei Bedarf spontan eine Runde gemeinsam zocken, ohne dabei Bedenken haben zu müssen, dass durch die unterschiedlichen Level der Spielspaß leidet. Beim Koop macht sich dann auch das neue Beute-System bemerkbar. Gefundene Items werden jetzt gleichmäßig und sinnvoll auf alle Spieler verteilt mit dem Ergebnis, das keiner stets volle Beutel hat, während andere mit leeren Händen darstehen. Nicht benötigte Gegenstände können übrigens auch per Post an andere Spieler geschickt werden. Wer also online zockt, der sollte öfter mal seinen Briefkasten checken.

    Wenn ein bereits veröffentlichtes Spiel später auf eine neue Konsolengeneration kommt, dann erwartet man natürlich auch eine aufgemotzte Grafik. Und auch das gelingt der Diablo 3: Ultimate Evil Edition mit Bravur. 1080p mit butterweichen 60 Frames sehen einfach bombastisch aus. Keine Ruckler, kein Nachladen und ein deutlich höheres Gegneraufkommen sind das Endresultat, phantastisch! Auf Playstation 4 gab es zunächst Probleme mit Rucklern, die Blizzard allerdings längst per Patch behoben hat. Selbstverständlich haben wir für Sony’s Konsole auch das Remote-Play mit PS Vita getestet und können auch hier nur schwärmen – zumindest auf der technischen Seite. Rein vom Feeling her sind die Sticks der Vita nach wie vor suboptimal und auch das leicht geänderte Buttonlayout (2 Schultertasten weniger, dafür Touchpads) bedarf einiger Übung beim Umstieg.

    Ob der großen Lobenshymne hat Diablo 3: Ultimate Evil Edition aber auch ein paar dezente Macken. Da wäre zunächst das etwas fummelige Inventar. Das Anvisieren mit dem Stick per Kreismenü klappt nicht immer so zuverlässig, wie man es sich wünscht. Und im Online-Modus ist uns etwas bitter aufgestoßen, dass man ungewollte Kameraden nicht einfach kurzerhand aus der Gruppe bannen kann. Statt dessen muss man die ganze Party auflösen und dann neu bilden, was gerade dann schlicht blöd ist, wenn einer der Spieler daheim sein Gamepad auf die Couch schmeißt und sich alle anderen fragen „Nanu, wo isser denn hin?“

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    Fazit

    Mensch, was ist das für eine Gaudi! Das passiert nicht alle Tage, dass man so extrem viel Spaß an einem Spiel hat, das man im Grunde ja schon einmal durchgespielt hatte. Aber das spricht eben für Diablo 3 und in der hier vorliegenden Ultimate Evil Edition hat man einfach schier unendlich viele Stunden Spielspaß. Reboots und Neuauflagen sind derzeit hoch im Kurs, manchmal gelingt das Unterfangen nicht ganz so glücklich. Blizzard hingegen hat es geschafft, dank kleinerer, aber sinnvoller Neuerungen, auch alt-betagten Zockern das Spiel in seiner Neuauflage nochmal schmackhaft zu machen. Neben dem neuen Inhalt bekommt das Spiel auch technisch einwandfrei die Kurve: Knackig scharfe Texturen, 1080p @60 Frames und dazu ein leichtfüßiges Buttonlayout. Ja was will man denn eigentlich noch mehr? Deshalb sagen wir Freunden des gepflegten Hack ’n‘ Slay: Schnappt euch die Diablo 3: Ultimate Evil Edition und verbringt unendlich viele Stunden mit dem Schlachten von Monsterhorden und dem Sammeln von Items – sowohl on-, als auch offline ist Diablo 3 UEE eine Mordsgaudi!

    d3uue

    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur