Blanc – Nintendo Switch Test

    Blanc

    Erstmalig vorgestellt in der Nintendo Direct Mini Partner Showcase vom 28.06.2022 wurde ich neugierig. Einerseits konnte der kurze Trailer durch seinen Charme bezaubern, andererseits hörte sich das Partner-Spielprinzip äußerst interessant an. Zwar gab es kein Testmuster für unsere Redaktion, doch die Neugier hat mich zum Kauf verleitet. Und wie sich das für einen Spiele-Redakteur gehört, schreibt man eben trotzdem darüber. Begleitet mich also in die kurze, aber wunderschöne Welt von Blanc und findet heraus, ob das Spiel auch etwas für Euch ist.

    Blanc

    Die Geschichte ist schnell erzählt. Ein Schneesturm trennt ein Rehkitz von seiner Herde und ein Wolfsjunges von seinem Rudel. Jeweils auf sich allein gestellt, gilt es die Familien wieder zu erreichen. Doch schon bald bemerken die beiden, dass, so unterschiedlich sie auch sein mögen, sie das gleiche Schicksal vereint. Gemeinsam treten sie ihre Reise und die Suche nach ihren Familien an.

    Gameplay

    Hier müssen wir das Gameplay in zwei Varianten besprechen. Einerseits könnt Ihr das kleine Abenteuer natürlich alleine bestreiten. Andererseits ist das Spiel eher für zwei Spieler ausgelegt.

    Einzelspieler erwartet eine kleine Herausforderung, die teilweise recht anstrengend ist. Ihr müsst nämlich beide Figuren gleichzeitig steuern. Nachdem Ihr dafür ungewohnterweise beide Gehirnhälften zeitgleich einsetzt, erfordert dies anfangs etwas Übung. Etwas einfacher wird es da, ganz wie im Spiel vorgegeben, mit einem Partner an Eurer Seite.

    Egal ob mit oder ohne Mitspieler, gesteuert wird jeder der beiden liebenswerten Charaktere mit einem JoyCon. Im Wesentlichen kommt jede Figur mit dem Controlstick und den beiden Schultertasten (R/ZR oder L/ZL) aus.

    Der Wolfwelpe kann an Seilen ziehen und Schnüre zerschneiden, während das Rehkitz Gegenstände verschieben und dem kleinen Wolf auf höher gelegene Plattformen hilft. Mehr ist auch gar nicht erforderlich.

    Denksport

    Wer jetzt aber denkt, dass es schon ausreicht, ein wenig durch die schneebedeckte Landschaft zu galoppieren und der vorgegebenen Spur zu folgen, irrt. Immer wieder kommen die beiden kleinen Helden an Stellen, die neben Teamwork auch Hirnschmalz fordern. Welchen Weg muss man nehmen? Wo geht es weiter und wie kommen wir dort hin?

    Aber keine Sorge: die Lösung ist meistens schnell gefunden. Hier haben natürlich Partner-Spieler Vorteile, während der Solo-Spieler sich alleine mit der Suche nach der richtigen Lösung herumplagen muss. Dies ist im weiteren Spielverlauf zunehmend immer etwas kniffliger. Hilfestellung vom Spiel gibt es in keiner Weise. Auf die Lösung müsst Ihr immer alleine, oder eben mit Eurem Mitspieler kommen.

    Jedoch ist Vieles ganz intuitiv herauszufinden. So gelangen die beiden z. B. an eine kleine Familie mit Gänsen. Während der Gänsemutter der starke Wind keine Schwierigkeiten bereitet, werden die Küken immer wieder zurück geweht. Hier müssen die Protagonisten ihren Windschatten anbieten und die Küken zur Mutter bringen. Dies wiederholt sich ein paar Mal, bevor die Gänsefamilie sicher Zuhause ankommt.

    Später sind es zwei Zicklein, die ihr einerseits als Helfer braucht, die aber andererseits auch Eure Hilfe benötigen. Nach dem gleichen Prinzip begegnen Euch im letzten Kapitel außerdem noch ein weiteres einsames Rehkitz und ein Wolfsjunges.

    Grafik und Sound

    Kleine, leise Klänge und eine sanft begleitende Melodie reichen vollkommen aus. Sehr atmosphärisch und ebenso schlicht, aber bewegend, wie die kunstvolle Bildgestaltung. Hier zeigt das Spiel trotz seiner optischen Schlichtheit, wahre Kunst. Die beiden Protagonisten vermitteln bei aller Einfachheit, jede Menge Emotionen. Die wunderschönen, handgezeichneten schneebedeckten Landschaften vermitteln einerseits die grausame Einsamkeit, laden gleichzeitig aber zum Erkunden ein.

    Fazit

    Wie schon beim ersten Anblick des Trailers vermutet, lebt das Spiel durch die bezaubernden Animationen und die karge, aber dennoch anmutige Gestaltung. Damit fällt Blanc definitiv aus dem Rahmen, was wir so gewöhnlich unter einem „Videospiel“ verstehen. Ganz ohne Reizüberflutung, ruhig, emotional und mit kniffligen Passagen versehen, hebt sich Blanc von der breiten Masse ab. Das Manko liegt sicherlich an der kurzen Spielzeit. Nach nur knapp zwei Stunden ist auch schon das Ende erreicht, dafür aber auch für 14,99 € zu einem fairen Preis erhältlich. Dafür bekommt Ihr ein kleines, feines Abenteuer, müsst aber auch bereit sein, Euch darauf einzulassen.

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    Mehr Informationen

    Bildquellen: Casus Ludi

    Dagmar Götschl
    Ich bin Nintendo-Fan der ersten Stunde und darf mich hier bei den Spieletests und in der News-Sektion austoben. Ich spiele mich gerne durch meine Retrogames-Sammlung, erfreue mich aber auch an den neuesten Spielen für meine Nintendo Switch.