Xilence XP750R12.ARGB 750 W – Test/Review

    Design und Verarbeitung:

    Das Xilence XP750R12.ARGB aus der Gaming-Gold-Serie verfügt über ein schwarz mattes Gehäuse. Auffällig ist neben dem transparenten ARGB-beleuchteten Lüfter im Inneren die besondere Formgebung des Lüftergitters mit recht großzügigen Öffnungen. Bei entsprechender Montage des Netzteils ist so ein guter Blick auf die Beleuchtung sichergestellt. Die festinstallierten Kabel basieren allesamt auf schwarzen Flachbandkabeln und verfügen so über keinen Nylonsleeve der einzelnen Adern oder des Kabelbündels. Aufgrund des Materials lassen sich diese aber auch problemlos biegen und an die Gehäuseform anpassen. Welche Variante hier die bessere ist, liegt durchaus im Auge des Betrachters, denn die Flachbandkabel haben durchaus Vorteile bei einer versteckten Verkabelung.

    Montage des Netzteils:

    Um die Montage zu testen und die Leistungsaufnahme im Betrieb zu erfassen, haben wir das Netzteil in folgendem System verbaut:

    CPU: Intel Core i5-13600K
    CPU-Kühler: be quiet! Dark Rock Pro 5 (zum Test)
    Mainboard: NZXT N7 Z790 (zum Test)
    RAM: Crucial 32 GB Kit DDR5-4800 (zum Test)
    GPU: MSI GeForce RTX 3060 Ventus 3X
    PSU: Seasonic Prime PX-1000
    m.2-SSDs: WD_BLACK SN850X 1 TB
    Gehäuselüfter: 4x be quiet! Light Wings 140 mm
    OS: Windows 11

    Zur eigentlichen Montage des Netzteils muss man nicht viel sagen. Es wird mit vier Schrauben im Gehäuse befestigt. Die Bohrungen sitzen passgenau und die Gewinde sind ordentlich gefertigt.

    Die Kabel:

    Wie bereits beschrieben sind die Kabel alle vormontiert und verfügen über folgende Längen:

    • Ein ATX-Kabel mit 550 mm Länge und teilbarem 20+4-Pin-Stecker,
    • ein EPS 12 V Kabel mit 600 mm Länge bis zum 8-Pin-Stecker und weiteren 120 mm bis zum teilbaren 4+4-Pin-Stecker,
    • ein einfaches PCI-E-Kabel mit 550 mm Länge und teilbaren 6+2-Pin-Steckern,
    • ein doppeltes PCI-E-Kabel mit 550 mm Länge bis zum ersten 6+2-Pin-Stecker und weiteren 120 mm bis zum zweiten teilbaren 6+2-Pin-Stecker,
    • zwei SATA-Kabel mit 500 mm Länge bis zum ersten Stecker und insgesamt drei Steckern im Abstand von jeweils 120 mm,
    • ein Molex-Kabel mit drei 4-Pin-Molex-Steckern mit 500 mm Länge bis zum ersten Stecker und insgesamt drei Steckern im Abstand von jeweils 120 mm.

    Leistungstests:

    Bei unseren Leistungstests konnten wir nicht auf eine Chroma zurückgreifen. Daher orientieren wir uns hier etwas näher an der Praxis und dem alltäglichen Einsatz.

    Vorabtest mit dem Netzteiltester:

    Vor dem Einbau im Testsystem haben wir das Netzteil zunächst mit einem Renkforce Netzteiltester geprüft. Mit diesem können die einzelnen Spannungen im Leerlauf überprüft werden. Hier haben wir eine Spannung von 12,1 V auf der 12-V-Schiene, 5,1 V auf der 5-V-Schiene und 3,3 V auf der 3,3-V-Schiene gemessen. Alle drei Spannungen liegen somit innerhalb der Spezifikationen.
    Das Power-Good-Signal kam nach 80 ms und unterbietet so sogar die Spezifikationen (100 – 500 ms). Mit diesem Signal teilt das Netzteil dem Mainboard mit, dass alle Spannungen in Ordnung sind und der Bootvorgang starten kann.

    Leistungsaufnahme im Betrieb:

    Nach der Montage des Netzteils in unserem Testsystem haben wir es mit einem Voltcraft Energiekosten-Messgerät SEM6000 mit dem Stromnetz verbunden und so die elektrische Leistung aufgezeichnet. Dazu wurde das System gleichzeitig mit Furmark und Prime 95 belastet, um CPU und GPU am Limit zu betreiben und so das Netzteil zu fordern. Zur Bestimmung des jeweiligen Leistungsbedarfs haben wir nach einer Aufwärmzeit mehrere Messwerte erfasst und gemittelt. Zum Vergleich haben wir auf ein Seasonic Prime PX-1000 zurückgegriffen, dass einen Wirkungsgrad von bis zu 94 % erreicht.

    Seasonic Prime PX-1000 Xilence Gaming Gold 750 W
    Idle 67 W 70 W
    CPU 100 W 183 W 186 W
    CPU 200 W 302 W 307 W
    CPU 250 W 362 W 366 W
    CPU 100 W + Furmark 349 W 353 W
    CPU 200 W + Furmark 470 W 477 W
    CPU 250 W + Furmark 531 W 538 W

    Wie zu erwarten, zeigt das Xilence XP750R12.ARGB aus der Gaming-Gold-Serie eine etwas höhere Leistungsaufnahme und liegt konstant ein paar Watt über dem PX-1000. Relativ betrachtet fällt der Unterschied mit steigender Last ab und liegt gemittelt bei nur 1,6 %. Eigentlich müsste man hier noch die Leistungsaufnahme der RGB-Beleuchtung subtrahieren, um die Leistungsaufnahmen der Netzteile sauberer zu unterscheiden. Die gemessene Leistungsdifferenz deckt sich mit dem Unterschied im herstellerseitig angegebenen Wirkungsgrad von 93 % beim Xilence XP750R12.ARGB im Vergleich zu 94 % beim PX-1000. Besonders bei solch geringen Differenz hat die Messgenauigkeit des Messgerätes von etwa 1 % natürlich auch noch einen Einfluss.

    Lautstärke und RGB-Effekt:

    Der Lüfter des Xilence XP750R12.ARGB, aus der Gmaing-Gold-Serie, ist dauerhaft aktiv, wird aber abhängig von der Lastabgabe des Netzteils geregelt. In unserem Test blieb der Lüfter auch bei einer stärkeren Belastung im kaum wahrnehmbaren Bereich.

    Für eine effektvolle Optik verfügt der integrierte Lüfter über eine ARGB-Beleuchtung. Um diese zu nutzen, muss das Netzteil mittels 3-Pin-RGB-Kabel mit dem Mainboard oder einem gegebenenfalls vorhandenen RGB-Controller verbunden werden. Die Beleuchtung ist angenehm hell und lässt sich problemlos ansteuern. Es wird der Rotor des Lüfters gleichmäßig beleuchtet, auch wenn man davon im Betrieb eher wenig sieht und nur einen Lichteffekt zur Tischplatte unterhalb des Netzteils sehen wird.

    Fazit:

    Das Xilence XP750R12.ARGB aus der Gaming-Gold-Serie bietet eine besonders effektvolle Optik, aber auch die Verarbeitung ist wirklich gelungen. Die Flachbandkabel lassen sich gut verlegen und bieten eine sinnvolle Länge. Für das Mainboard werden zwei getrennte EPS-Kabel etwas schöner, ansonsten ist aber alles da, was ein PC-System in der Leistungsklasse bis 750 W benötigt. Je nachdem in welchem Case man das Netzteil verbauen möchte, kann das fehlende Kabelmanagement aber nachteilig sein, denn unbenutzte Kabel können wir nicht vom Netzteil trennen.

    Erhältlich ist das Netzteil aktuell laut idealo.de ab 79,88 € (Stand: 29.10.2023). Damit zählt es eher zu den preiswerten Modellen auf dem Markt. Dennoch verfügt es über alle notwendigen Schutztechnologien. Der Mehrverbrauch gegenüber einem Platin-Netzteil ist so gering, dass sich dieses erst nach mehr als 50.000 Stunden rechnen würde.

    Das Netzteil XP750R12.ARGB mit 750 W aus der Gaming-Gold-Serie wurde Game2Gether von Xilence für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Quelle: Produktseite Xilence

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    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.