WD_BLACK SN850P 1 TB – Test/Review

    Spiele werden immer größer, da muss auch der Speicher der Konsole mitwachsen. Zum Glück bietet die aktuelle Konsolengeneration hier die Möglichkeit, den Systemspeicher mit vollwertigen Speichermodulen zu vergrößern. Sony ermöglicht es hier bei der PlayStation 5 eine PCIe4-SSD intern nachzurüsten. WD_BLACK bietet mit der SN850P hier auch eine speziell lizenzierte Version der SN850-m.2-SSDs mit einer Kapazität von 1 TB, 2 TB oder 4 TB. Wir haben die WD_BLACK SN850P mit 1 TB Speicher in unserer PlayStation 5 getestet.

    Vielen Dank an WD_BLACK für die Bereitstellung des Testmusters.

    Technische Daten:

    Neben der offiziellen Lizenzierung für die PlayStation 5 ist eine wichtige Besonderheit der WD_BLACK SN850P der an die Konsole angepasste Kühlkörper. Dieser wird für die maximale Performance benötigt, jedoch gibt die Konsole hier recht enge Rahmenbedingungen vor. Auf die sonst im Kühlkörper der SN850-SSDs verbaute LED wird aufgrund des voll verdeckten Einbaus hier verzichtet. Dank der hohen Datenraten, die denen der SN850X entsprechen, ermöglicht die SSD das Speichern und Spielen von PlayStation-5-Titeln direkt von der SSD. Durch die Kapazitäten von 1 TB, 2 TB oder 4 TB ist eine ordentliche Speichererweiterung sichergestellt.

    Formfaktor: M.2 2280
    Kapazität: 1 TB, 2 TB, 4 TB
    Schnittstelle: PCIe Gen4 x4
    Sequenzielles Lesen: 7.300 MB/s
    Sequenzielles Schreiben: 6.300 MB/s
    Zufällige Lesevorgänge: 800.000 IOPS (max, Rnd 4 KiB)
    Zufällige Schreibvorgänge: 1.100.000 IOPS (max, Rnd 4 KiB)
    Dauerhaltbarkeit: 600 TBW
    Abmessungen (LBH): 80 x 24,46 x 9,89 mm
    Gewicht: 30,4 g
    Garantie: 5 Jahre

    Über WD_BLACK:

    Unter dem Markennamen WD_BLACK vertreibt Western Digital, ein Unternehmen mit langjährigen Erfahrungen im Bereich der Speichertechnologien, nun seit einigen Jahren speziell für das Gaming optimierte Speichersysteme. Dazu zählen aktuell für die Integration in PC-Systemen, NVMe-SSDs und PCIe-SSDs, sowie externe SSDs und HDDs für den Einsatz mit PC und Konsole. Neu im Portfolio ist auch eine Docking-Station für Gaming-Notebooks mit integrierter SSD.
    Neben der hohen Leistung ist auch das Design der Produkte an die Zielgruppe angepasst. Man erkennt die Produkte an der passend zum Markennamen schwarze Farbgebung und dem typischen Gehäuse-/Kühlkörperdesign. Ergänzt wird dieses bei einigen Produkten mit einer softwareseitig einstellbaren RGB-Beleuchtung.

    Verpackung und Lieferumfang:

    Die Umverpackung der WD_BLACK SN850P 1 TB weicht deutlich von der sonst eher dunklen Designsprache ab. Mit der weiß-blauen Gestaltung folgt sie dem typischen PlayStation-Look. Die Vorderseite zeigt eine Produktabbildung und zentrale technische Details, durch die Rückseite hindurch kann man direkt einen Blick auf die SSD werfen.

    Im Inneren wird die m.2-SSD durch einen Kunststoffblister geschützt, so wie man es von WD_BLACK kennt.

    Design und Verarbeitung:

    Das Design der SN850P 1 TB folgt dem bekannten Stil von WD_BLACK. Der schwarze Kühlkörper auf der Oberseite hat einen sehr industriellen Look und bietet großzügige Kühlkanäle gepaart mit einer etwas höheren Materialstärke, somit ist er besonders auf eine passive Kühlung ausgelegt. Oben auf dem Kühler findet sich ein WD_BLACK-Aufdruck sowie das PlayStation-Logo. Der Kühlkörper umschließt die gesamte SSD und kühlt so ebenfalls die Unterseite.

    Leistungstest im PC:

    Für die Performance-Tests wurde die NVMe SSD in einem der freien Steckplätze des folgenden Systems verbaut.
    CPU: Intel Core i9-13600K
    Mainboard: NZXT N7 Z790 (zum Test)
    RAM: Crucial 32 GB Kit DDR5-4800 UDIMM (zum Test)
    GPU: MSI GeForce RTX 3060 Ventus 3X
    SSD: WD_Black SN850 1 TB
    Gehäuse: be quiet! Dark Base Pro 901 (zum Test)
    Gehäuselüfter: be quiet! Light Wings 140 mm (3 vorne, 1 hinten)
    OS: Windows 11

    Für die Leistungstests haben wir uns für sechs verschiedene Benchmarks entschieden:

    • Anvil’s Storage Utilities:
      Ein Vergleichstool für SSDs und HDDs. Es zeigt bei den einzelnen Tests nicht nur die Datenraten, sondern auch die Antwortzeiten an. Darüber hinaus wird der Datentransfer nicht nur in MB/s, sondern auch in IOPS erfasst.
    • AS SSD:
      Ein spezielles Benchmark-Tool für SSDs. Dieses erfasst neben den Datenraten auch die Zugriffszeit auf die gesamte SSD.
    • Atto Disk Benchmark:
      Dieses Benchmark-Tool blickt auf eine längere Entwicklungsgeschichte zurück und eignet sich sowohl für SSDs, als auch für HDDs.
    • CrystalDiskMark:
      Das Geschwister-Tool von CrystalDiskInfo prüft die Leistung von HDDs und SSDs sowohl sequentiell als auch zufällig. Dabei kann die Zusammenstellung der jeweiligen Tests angepasst werden.

    Nachfolgend finden sich unsere Testergebnisse zunächst einmal als Screenshot:

    Sequentielles Lesen und Schreiben:

    Zum besseren Vergleich der Ergebnisse haben wir die Daten für das sequenzielle Schreiben und Lesen in einer Tabelle zusammengefasst.

    Seq. Lesen Seq. Schreiben
    Herstellerangabe 7.300 MB/s 6.300 MB/s
    Anvil’s Storage Utilities 4.163 MB/s 4.853 MB/s
    AS SSD 5.560 MB/s 5.395 MB/s
    Atto 6.656 MB/s 6.103 MB/s
    CrystalDiskMark 6.958 MB/s 6.378 MB/s

    Da sich die unterschiedlichen Tools in ihrem Messablauf unterscheiden, zeigt sich hier wieder eine recht starke Streuung der Ergebnisse. Wie zu erwarten, misst insbesondere CrystalDiskMark die höchsten Datenraten und liegt am nächsten an den Ergebnissen der Herstellerangabe.

    4K-Test:

    Ein für den Alltag durchaus wichtiger Wert ist das Lesen und Schreiben von zufällig ausgewählten 4K-Blöcken. Denn dies entspricht eher einem Zugriff im normalen Einsatz des PCs oder beim Gaming. Hier erreichen wir die folgenden Werte:

    4 KB Q1T1 Lesen 4 KB Q1T1 Schreiben
    Anvil’s Storage Utilities 61 MB/s 307 MB/s
    AS SSD 60 MB/s 296 MB/s
    CrystalDiskMark 75 MB/s 299 MB/s

    Auch bei den 4-KB-Werten zeigt die SSD eine gute Performance, mit Werten, hier wäre besonders beim Lesen aber noch etwas Luft nach oben.

    Kopierbenchmark:

    AS SSD bietet auch ein Kopierbenchmark, dieser überprüft das Verschieben von Daten auf der SSD. Hierbei werden drei Szenarien getestet: ein Transfer einer ISO-Datei (zwei große Dateien), eines Programms (kleine Dateien) und eines Spiels (große und kleine Dateien). Hier erreicht die SSD durchweg sehr gute Ergebnisse, bei der ISO-Datei 4.684 MB/s, beim Programm 2546 MB/s und beim Spiel 4.528 MB/s. Diese Werte sind deutlich realistischer als die Werte für das sequentielle Lesen und Schreiben.

    Einbau und Inbetriebnahme:

    Bei der PlayStation 5 ist es für den Einbau der SSD erforderlich, das Gehäuse zu öffnen. Hierzu legt man die Konsole am besten auf eine ebene Unterlage, am besten mit etwas Schaumstoff dazwischen. Öffnen müssen wir die rechte Seite, d.h. die Laufwerksseite der PS5. Indem man die untere rechte Ecke der Abdeckung leicht anhebt und zusätzlich an der oberen linken Ecke anfasst, kann man die Abdeckung entfernen. Der SSD-Slot verfügt über eine weitere Abdeckung, die wir zunächst entfernen müssen. Anschließend können wir die m.2-SSD, wie man es vom PC gewohnt ist, einstecken und verschrauben. Die benötigte Schraube ist bereits eingedreht. Nun müssen wir nur noch wieder die Abdeckung des Slots und die Gehäuseseite anbringen.

    Beim ersten Start der Konsole nach der Installation der m.2-SSD erscheint die Nachfrage, ob man die SSD formatieren möchte. Natürlich wollen wir das und nach ein paar Sekunden ist dieser Vorgang schon abgeschlossen. Die Konsole zeigt nun auch die ermittelte Lesegeschwindigkeit an. Diese liegt hier natürlich so hoch, dass wir problemlos auch PS5-Spiele von dieser spielen können.

    Leistungsfähigkeit:

    Sony beziffert die minimale Lesegeschwindigkeit, die eine Erweiterungs-SSD mit sich bringen muss, um auch PS5-Spiele installieren und spielen zu können, mit 5.500 MB/s. Die WD_BLACK SN850P 1 TB erfüllt diese Anforderung problemlos. Die Konsole selber ermittelt hier eine Lesegeschwindigkeit von 6.201 MB/s. Somit sind hier keine Einschränkungen gegeben. Bei einer Geschwindigkeit unterhalb des Grenzwertes kann man von der Erweiterungs-SSD nur PS4-Spiele ausführen oder PS5-Spiele archivieren.

    Datentransfer:

    Für den Transfer eines etwa 70 GB großen Spiels vom Konsolen-Speicher auf die m.2-SSD brauchten wir nur etwa 33 Sekunden. Somit beträgt die durchschnittliche Datenrate für diese Übertragung etwa 2.100 MB/s. Das Verschieben von der m.2-SSD in den internen Speicher dauerte mit 290 Sekunden bedeutend länger, die durchschnittliche Datenrate lag so nur bei 240 MB/s.

    Im Spiel:

    In der Regel wird man natürlich nicht regelmäßig Daten zwischen der internen SSD und der m.2-SSD nur hin und her transferieren wollen, sondern auch direkt von dieser spielen. Hier konnten wir in den Ladezeiten keine reproduzierbar messbaren Unterschiede feststellen. Es spielt sich von der m.2-SSD genau so, wie von der internen SSD.

    Fazit:

    WD_BLACK bietet mit der SN850P 1 TB eine m.2-SSD, die sich hervorragend für die Speichererweiterung der PlayStation 5 eignet. Bei den Speichergrößen aktueller Spieletitel und dem notwendigen freien Speicher, für die regelmäßig ebenfalls großen Updates, ist eine Vergrößerung des doch recht begrenzten internen Speichers eine Wohltat. Der Kühlkörper ist so proportioniert, dass die SSD passgenau vom vorgesehenen Montageplatz aufgenommen werden kann.
    Installation und Konfiguration sind problemlos machbar, einzig beim Abnehmen des Seitenteils muss man etwas ein Gefühl dafür entwickeln es richtig anzuheben.

    Aktuell (Stand: 29.10.2023) kostet die m.2-SSD mit einer Kapazität von 1 TB laut idealo.de ab 91,02 € zzgl. Porto und ist somit etwa 11 € teurer, als die SN850X mit dieser Kapazität. Dafür erhält man hier allerdings auch einen Kühlkörper, dessen Geometrie auf die besonderen Gegebenheiten des Montageraums der PlayStation 5 hin optimiert wurde.

    Die SN850P wurde Game2Gether von WD_BLACK für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Quelle: Produktseite WD_BLACK

    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.