WD_BLACK P40 Game Drive SSD – Test/Review

    WD_BLACK bietet mit der P40 Game Drive SSD einen besonders performanten externen Speicher an. In unserem Test schauen wir uns zunächst die Lese-/Schreibleistung quantitativ im Benchmark am PC an, betrachten aber auch den Einsatz an der Konsole und am Mac.

    Vielen Dank an WD_BLACK für die Bereitstellung des Testmusters.

    Über WD_BLACK:

    Unter dem Markennamen WD_BLACK vertreibt Western Digital, ein Unternehmen mit langjährigen Erfahrungen im Bereich der Speichertechnologien, nun seit einigen Jahren speziell für das Gaming optimierte Speichersysteme. Dazu zählen aktuell für die Integration in PC-Systemen, NVMe-SSDs und PCIe-SSDs, sowie externe SSDs und HDDs für den Einsatz mit PC und Konsole. Neu im Portfolio ist auch eine Docking-Station für Gaming-Notebooks mit integrierter SSD.
    Neben der hohen Leistung ist auch das Design der Produkte an die Zielgruppe angepasst. Man erkennt die Produkte an der passend zum Markennamen schwarze Farbgebung und dem typischen Gehäuse-/Kühlkörperdesign. Ergänzt wird dieses bei einigen Produkten mit einer softwareseitig einstellbaren RGB-Beleuchtung.

    Technische Daten:

    Mit einer Kapazität von 500 GB, 1 TB oder 2 TB bietet die WD_BLACK P40 Game Drive SSD eine große Speicherkapazität für die Spielebibliothek. Dank der USB 3.2 Gen2x2-Schnittstelle können die Daten auch noch mit Geschwindigkeiten von bis zu 2.000 MB/s übertragen werden. Eine integrierte LED-Beleuchtung trägt zu einem personalisiertem Einsatz bei. Für einen sicheren Transport sorgt dabei ein stoßfestes Gehäuse.

    Kapazität 500 GB, 1 TB, 2 TB
    Schnittstelle USB 3.2 Gen2x2
    Anschluss USB Typ-C
    Sequentielles Lesen 2.000 MB/s
    Sequentielles Schreiben 1.950 MB/s
    beworbene Kompatibilität
    • Windows 10, 8.1
    • macOS 10.11+
    • PlayStation 4 Pro oder PS4 mit Softwareversion 4.50 oder höher
    • PlayStation 5
    • Xbox One
    • Xbox Series X|S
    Abmessungen (L x B x H) 106,98 mm x 50,82 mm x 13 mm
    Garantie 5 Jahre

    Verpackung und Lieferumfang:

    Das Design der Umverpackung folgt dem Corporate-Design von WD_BLACK, es dominiert die Farbe Schwarz. Auf der Vorderseite findet sich eine Produktabbildung und eine Angabe zur Kapazität und den Datenraten. Auf der Rückseite befindet sich eine Darstellung des Anschlusses und weitere technische Daten.

    Im Inneren wird die SSD durch eine geformte Kunststoff-Verpackung geschützt, hier könnte man langfristig auf Pappe umsteigen. Der Lieferumfang besteht neben der SSD aus einem USB-Typ-C-Kabel, einen USB Typ-A auf USB Typ-C Adapter und der Bedienungsanleitung.

    Design und Verarbeitung:

    Die SSD ist makellos und hochwertig verarbeitet. Der besondere Look von WD_BLACK ist direkt zu erkennen. Die Farbgebung ist vollständig in Schwarz gehalten, bis auf das weiße Logo. Die Formgebung der SSD verfügt dabei über einen industriellen Look. Es fällt auch direkt auf, dass das Gehäuse aus Metall mit einer umlaufenden Gummikante besteht.
    Das Kabel hat eine Länge von knapp 60 cm und ist für den Durchmesser verhältnismäßig flexibel. Die Länge ist sehr gut gewählt, so kann die SSD auch bei einem Anschluss an die Rückseiteigen USB-Ports des PCs oder der Konsole noch gut auf dem Schreibtisch abgelegt werden. Beim USB-Typ-A-Adapter ist zu beachten, dass das Typ-C-Kabel hier nur in einer bestimmten Ausrichtung eingesteckt werden kann.

    Als kleines Highlight sind an der Unterseite im Rand links und rechts zwei LED-Streifen eingebaut. Diese besitzen mehrere einzeln ansteuerbare LEDs. Die Beleuchtungseffekte sind einmal eingestellt unabhängig von der Plattform aktiv, lassen sich aber nur unter Windows mit der Western Digital Dashboard-Software konfigurieren.

    Performance-Tests unter Windows:

    Für die Performance-Tests wurde die externe SSD über den direkt am Mainboard angebundenen USB 3.2 Gen 2×2-Anschluss des Gehäuses verbunden.

    Die Konfiguration unseres Testsystems:
    CPU: Intel Core i9-12900K
    CPU-Kühler: NZXT z63
    Mainboard: Gigabyte Z690 Aorus Master
    RAM: Corsair Vengeance DDR5 2x 16 GB @4.800 MHz
    GPU: Gigabyte GeForce RTX 3070 Aorus Master
    m.2-SSD: WD_Black SN850 1 TB, Teamgroup T-FORCE Cardea Zero Z330 1 TB (zum Test)
    PSU: Seasonic Prime PX-1000
    Gehäuse: NZXT H7 Flow (zum Test)
    OS: Windows 11

    Für die Leistungstests haben wir uns für fünf verschiedene Benchmarks entschieden:

    • Anvil’s Storage Utilities:
      Ein Vergleichstool für SSDs und HDDs. Es zeigt bei den einzelnen Tests nicht nur die Datenraten, sondern auch die Antwortzeiten an. Darüber hinaus wird der Datentransfer nicht nur in MB/s, sondern auch in IOPS erfasst.
    • AS SSD:
      Ein spezielles Benchmark-Tool für SSDs. Dieses erfasst neben den Datenraten auch die Zugriffszeit auf die gesamte SSD.
    • Atto Disk Benchmark:
      Dieses Benchmark-Tool blickt auf eine längere Entwicklungsgeschichte zurück und eignet sich sowohl für SSDs, als auch für HDDs.
    • CrystalDiskMark:
      Das Geschwister-Tool von CrystalDiskInfo prüft die Leistung von HDDs und SSDs sowohl sequentiell als auch zufällig. Dabei kann die Zusammenstellung der jeweiligen Tests angepasst werden.
    • TxBench:
      Ein Benchmark für HDDs, SSDs und andere Speicher. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die S.M.A.R.T.-Daten auszulesen.

    Nachfolgend finden sich unsere Testergebnisse zunächst einmal als Screenshot:

    Sequentielles Lesen und Schreiben:

    Zum besseren Vergleich der Ergebnisse haben wir die Daten für das sequenzielle Schreiben und Lesen in einer Tabelle zusammengefasst. 

    Seq. Lesen Seq. Schreiben
    Herstellerangabe 2.000 MB/s 1.950 MB/s
    Anvil’s Storage Utilities 1.713 MB/s 1.702 MB/s
    AS SSD 1.832 MB/s 1.750 MB/s
    Atto 1.925 MB/s 1.700 MB/s
    CrystalDiskMark 2.019 MB/s 1.889 MB/s
    TxBench 1.912 MB/s 1.875 MB/s

    Da sich die unterschiedlichen Tools in ihrem Messablauf unterscheiden, zeigt sich hier wieder eine recht starke Streuung der Ergebnisse. Hier entsprechen die Ergebnisse von CrystalDiskMark den Herstellerangaben am besten, die größte Abweichung zeigt sich im Test mit Anvil’s Storage Utilities mit etwa 15 %.

    4K-Test:

    Ein für den Alltag durchaus wichtiger Wert ist das Lesen und Schreiben von zufällig ausgewählten 4K-Blöcken. Denn dies entspricht eher einem Zugriff im normalen Einsatz des PCs oder beim Gaming. Für eine externe SSD sind die Werte dann relevant, wenn man von dieser direkt spielen möchte. Hier erreichen wir die folgenden Werte:

    4K Q1T1 Lesen 4K Q1T1 Schreiben
    Anvil’s Storage Utilities 31 MB/s 75 MB/s
    AS SSD 23 MB/s 75 MB/s
    CrystalDiskMark 38 MB/s 81 MB/s
    TxBench 40 MB/s 77 MB/s

    Die hier gemessenen Werte weichen natürlich recht stark von denen interner SSDs ab, schließlich sind externe Laufwerke in erster Linie als Sicherungslaufwerke angedacht.

    Kopierbenchmark:

    AS SSD bietet auch ein Kopierbenchmark, dieser überprüft das Verschieben von Daten auf der SSD. Hierbei werden drei Szenarien getestet: ein Transfer einer ISO-Datei (zwei große Dateien), eines Programms (kleine Dateien) und eines Spiels (große und kleine Dateien). Hier erreicht die SSD bei der ISO-Datei 251 MB/s, beim Programm 142 MB/s und beim Spiel sogar 277 MB/s. Diese Werte sind deutlich realistischer als die Werte für das sequentielle Lesen und Schreiben. Der Leistungsunterschied zu einer internen SSD fällt auch hier auf.

    Temperaturen:

    Während unserer Tests schwankte die Temperatur der WD_BLACK P40 in der Regel zwischen 34 °C und 52 °C. Die Oberfläche wurde dabei nicht unangenehm warm und erwärmte sich gleichmäßig.

    Nachfolgend wollen wir mit einem Wärmebild die Temperaturverteilung auf der Oberfläche darstellen. Das ist hier recht gut möglich, da die Oberfläche gleichmäßig schwarz ausgeführt ist. Denn bei der Analyse von Wärmebildern muss man einen zentralen Faktor bedenken, die gemessene Temperatur ist abhängig vom Emissionsgrad einer Oberfläche. Verschiedenartige Oberflächen geben Wärme unterschiedlich gut ab, was die im Wärmebild dargestellten Temperaturen beeinflusst. Auch wenn die Oberflächen eigentlich gleich warm sind, können sie im Wärmebild mit scheinbar unterschiedlichen Temperaturen erscheinen, wenn sich der Emissionsgrad der Oberflächen unterscheidet. Möchte man also aus einem Wärmebild eine Temperatur ablesen, muss man den Emissionsgrad der Oberfläche kennen. Ist dieser nicht bekannt, kann man für gleichartige Oberflächen allerdings immerhin Informationen zur Temperaturverteilung folgern. Aufgenommen wurde das Wärmebild mit einer Flir C5.

    Da die SSD ein Gehäuse mit einer schwarz matten Oberfläche besitzt, sollte der Emissionsgrad der Oberfläche im Bereich von 0,9 bis 0,98 liegen. Wir nehmen ihn für die gemessenen Temperaturen daher mit 0,95 an. Natürlich erscheint das WD_BLACK-Logo im Wärmebild mit einer anscheinend anderen Temperatur, das liegt allerdings daran, dass dieses in einer anderen Farbe ausgeführt ist. Es zeigt sich, dass die Temperatur recht gleichmäßig verteilt ist, was natürlich auf das Metallgehäuse der SSD zurückzuführen ist. Die höchste Temperatur findet sich in der Nähe des USB-C-Anschlusses, was zur Positionierung des Controllers passt. Das Wärmebild hatten wir aufgenommen, nach dem die SSD im Benchmark auf eine Temperatur von 50 °C aufgeheizt wurde (intern gemessen). Mit etwa 40 °C wird die SSD so noch nicht unangenehm warm.

    Die Dashboard-Software:

    Unter dem Namen Western Digital Dashboard bietet WD_BLACK, bzw. Western Digital ein Management-Tool für die eigenen SSDs. Angeboten wird dieses für PCs mit Microsoft Windows. Hier kann man sich Informationen zum Laufwerkszustand ansehen, die Firmware aktualisieren oder auch die Transferraten und Temperaturen betrachten. Zudem kann hier die LED-Beleuchtung der SSD konfiguriert werden. Dabei hat man Zugriff auf die üblichen Effekte, wie zum Beispiel den klassischen Regenbogen. Der Installer findet sich zum einen auf der SSD, zum anderen lässt er sich über die Webseite von Western Digital beziehen.

    Einsatz an der Spielekonsole:

    Natürlich ist die WD_BLACK P40 auch für den Einsatz an der Konsole geeignet. Hier sind allerdings einige Dinge zu beachten. An der PlayStation 4 kann man die SSD nutzen, um Spiele zu archivieren, aber auch direkt zu installieren. Dabei wird man auch einen deutlichen Leistungssprung erreichen, da sich so die Ladegeschwindigkeiten im Vergleich zur internen HDD verringern. An der PlayStation 5 kann man die SSD nutzen, um Spiele zu archivieren und alte PlayStation-4-Titel auch direkt von der SSD starten. Ähnlich verhält es sich im Mircosoft-Lager. An der Xbox One kann man auf der SSD Spiele archivieren, aber auch installieren. Bei der Xbox Series können die aktuellen Titel nur archiviert werden, Xbox-One-Titel können auch installiert werden.

    Allerdings sollte man beachten, dass auch die aktuelle Xbox Series nur USB-Schnittstellen vom Typ USB 3.2 Gen1 (5 Gbit/s) bietet. Hier ist die PlayStation 5 im Vorteil, denn die USB-Ports vom Typ C entsprechen dem USB-3.2-Gen2-Standard (10 GBit/s).

    PlayStation-4- und Xbox-One-Nutzer können sich von der externen SSD eine Reduzierung der Ladezeiten auf nur noch 25 % bis 50 % der Ladezeit bei Installation auf der HDD versprechen. Ein sehr empfehlenswertes Upgrade für jeden, der die Ladezeiten seiner PlayStation 4 oder Xbox One optimieren möchte.

    Einsatz am Mac:

    Auch die Funktionalität der SSD mit dem Apple-Universum haben wir uns angeschaut. Dazu haben wir den Einsatz am Mac mini und am iPad Pro getestet. In beiden Fällen wurde die SSD direkt erkannt und funktioniert problemlos.

    Fazit:

    Die WD_BLACK P40 Game Drive SSD ist eine sehr performante externe SSD, die die USB-3.2-Gen2x2-Schnittstelle an ihre Grenzen führt. Sie bietet ein modernes, ansprechendes Design, aber auch gleichzeitig ein robustes Metallgehäuse mit gummiertem Rand. Auch, wenn man beim Einsatz an der Konsole die Datenraten nicht vollständig ausreichen kann, am PC stellt dies in der Regel bei neuen Systemen kein Problem dar. Besonders bei Intel-Systemen, denn hier kommt der USB-Standard mit 20 Gbit/s an Datenrate schon seit der Z490-Generation auf den meisten Mainboards zum Einsatz. Bei AMD-Mainboards mit AM4-Sockel muss diese Schnittstelle jedoch noch meistens nachrüsten (in der Regel nur bei Boards mit X570S-Chipsatz bereits installiert).

    So steht einem ein schneller Speicher zur Verfügung, mit dem man problemlos „mal eben“ ein Spiel archivieren und ein anderes aus dem Archiv holen kann. Darüber hinaus kann man dank der hohen Datenraten auch problemlos von der SSD direkt spielen. Aber auch ein produktiver Einsatz ist möglich. Denn die hohen Datenraten machen die SSD zu einem idealen Speicherort für die Fotobibliothek in Adobe Lightroom oder auch als Export-Ziel für den Videoschnitt. Bei einem Mac kann man so auch relativ preiswert den Speicher erweitern.

    Laut Idealo.de ist die WD_BLACK P40 Game Drive SSD ab 151,90 € zzgl. Porto erhältlich (Stand 04.09.2022). Für diese Kapazität ein zu hoher Preis, besonders wenn man berücksichtigt, dass die Version mit einer Kapazität von 1 TB nur etwa 28 € teurer ist. Daher empfehlen wir hier (mindestens) zur Version mit 1 TB Kapazität zu greifen, so ergibt sich auch ein entsprechend besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.

    Vorteile: Neutral:
    • Robuste Bauform, gut geschützt durch eine Gummierung.
    • Stabile Datenraten unter Belastung.
    • Schickes Design mit effektvoller Beleuchtung.
    • Praktische Länge des Anschlusskabels.
    • Eine Transporttasche wäre ein tolle Ergänzung.

    Die P40 wurde Game2Gether von WD_BLACk für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Quelle: Produktseite WD_BLACK

    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.