TOOCAA L2 – Test/Review

    Gravier- und Schneidleistung:

    Zum Test der Leistungsfähigkeit des TOOCAA L2 haben wir unterschiedliche Materialien bearbeitet, von Klassiker Sperrholz bis hin zu Schiefer. Natürlich stellt dies nur einen Auszug der möglichen Materialien dar.

    Holz:

    Unser Hauptmaterial für den Test war Lindensperrholz mit einer Dicke von etwa 2,7 mm. Gewissermaßen das Standard-Material für alle Arbeiten mit Sperrholz. Durch einen sehr geringen Anteil an Ästen besitzt es eine besonders gleichmäßige Struktur und lässt sich dadurch sehr einfach bearbeiten. Das typische Pappelsperrholz aus dem Baumarkt besitzt viele Äste und Inhomogenitäten, wodurch es mit teils deutlich erhöhten Leistungen bearbeitet werden muss, um immer sicherzustellen, dass der Schnitt vollständig erfolgt. Bei der Arbeit mit Holz sollte man immer das Air-Assist-System nutzen, um Russ- und Schmauchniederschlag zu vermeiden. Für die Bearbeitung haben wir aus unseren Tests folgende Parameter abgeleitet:

    • Schneiden: 450 mm/min – 100 % – 1 Durchgang
    • Füllen, Grafiken: 10.000 mm/min – 50 % – 1 Durchgang
    • Linie: 3.000 mm/min – 50 % – 1 Durchgang

    Bei der Gravur unseres Lindensperrholzes haben wir für flächige Gravuren zunächst mit 6.000 mm/min und 50 % Leistung gearbeitet. So wurde die obere Schicht leicht abgetragen und die untere entsprechend dunkel gefärbt. Man kann hier allerdings auch problemlos mit einem höheren Vorschub oder weniger Leistung arbeiten, dann wird die obere Schicht verfärbt und nur minimal abgetragen. Dabei bleibt die Holzstruktur sogar noch leicht erhalten. Eine perfekte Einstellung gibt es hier natürlich nicht, manchmal hängt es auch vom gewünschten Ergebnis ab. Bei sehr flächigen Gravuren sollte nicht zu viel abgetragen werden, da es hier schneller zu Unsauberkeiten kommen kann. Bei einem Schlüsselanhänger beispielsweise passt es wiederum sehr gut, wenn die Gravur auch viel Struktur besitzt. Der Rohling des Schlüsselanhängers findet sich auch bei TOOCAA.

    Für viele Projekte ist es besonders interessant, gleichzeitig zu gravieren und zu schneiden. Auch dies haben wir mit dem TOOCAA L2 gemacht, und hier konnte er uns nicht nur mit einem gleichmäßigen Gravurbild, sondern auch mit seiner Schneideleistung begeistern. Unser 2,7 mm starkes Lindensperrholz wurde zuverlässig und ohne Fehler geschnitten.

    Zahlenpuzzle:

    Dieses Puzzle besitzt eine Grundplatte, einen Rahmen und die einzelnen Puzzleteile. Den Rahmen haben wir mit Holzleim auf der Grundplatte aufgeklebt. Hier bringt die Arbeit mit einem Laser einen großen Effizienzvorteil mit sich, denn die einzelnen Teile werden direkt aus dem Element geschnitten, dass später als Rahmen genutzt wird. Durch den sehr feinen Schnitt sitzen die Teile passgenau, ohne unnötiges Spiel. So lässt sich die Lasergravur und MINT-Förderung gleich auf mehreren Ebenen miteinander verbinden.

    Raptor:

    Dinoskelette als 3D-Puzzle aus Holzteilen kennt man schon sehr lange und früher hat man sie in mühevoller Kleinarbeit mit der Laub- oder Dekupiersäge aus Sperrholz geschnitten. Mit einem Lasergravierer geht das viel leichter, da wir nun in Minuten ein passgenaues Puzzle schneiden können. Vorlagen dazu finden sich in großer Zahl bei Etsy und hier sind auch wir fündig geworden. Bei der Skalierung der Vorlage empfiehlt es sich die Dicke der Sperrholzplatte nachzumessen, um ein passgenaues Puzzle zu erhalten. Lightburn ist hier sehr hilfreich, da man sich durch das Anklicken einzelner Kanten, deren Länge anzeigen lassen kann.

    Ein Game2Gether-Schild:

    Als Beispiel für die Kombination von Gravieren, Schneiden und weiteren Nachbearbeitungen haben wir ein Game2Gether-Schild hergestellt. Hierfür haben wir unser Logo als Vektordatei importiert und die Kontur graviert und rechteckig ausgeschnitten. Zusätzlich haben wir noch die einzelnen Buchstaben ausgeschnitten und anschließend lackiert. Dank der Gravur konnten wir die lackierten Buchstaben schließlich präzise und exakt ausgerichtet aufkleben.

    Weitere Projekte:

    Natürlich haben wir noch viele weitere kleine Projekte durchgeführt, von denen wir euch noch einige Impressionen zeigen wollen. Besonders beeindruckend bei der Rose ist, wie filigran Objekte ausgeschnitten werden können, denn die Stege sind teilweise nur noch einen Millimeter breit.

    Metall:

    Metall lässt sich mit einem Diodenlaser nur eingeschränkt bearbeiten, in der Regel nutzt man hier lackiertes/eloxiertes Aluminium und trägt mit dem Laser die Farbschicht ab, bzw. hellt das Eloxal auf. Mit Markierungsspray kann man einen ähnlichen Einbrenneffekt auf der Oberfläche erzielen. Für eine richtige Metallgravur benötigt man eine andere Wellenlänge, bzw. Technologie, in der Regel kommen hierfür IR-Lasermodule oder Faserlaser zum Einsatz. Für den L2 hat TOOCAA ein IR-Lasermodul angekündigt.

    Kunststoff:

    Auch Kunststoffe lassen sich mit einem (Dioden-)Laser insgesamt nur eingeschränkt bearbeiten, da der Wärmeeintrag häufig zu Problemen führt, oder sich besonders giftige Dämpfe bilden (Chlorgas bei PVC). Mit einem blauen Diodenlaser schränkt sich die Auswahl noch weiter ein. Jedoch kann man die meisten Acrylgläser gravieren, einige, wie schwarzes zum Beispiel, sogar schneiden. Auch dieses Material haben wir mit dem TOOCAA L2 bearbeitet und wurden nicht enttäuscht. Wir haben hier auf die Parameter zurückgegriffen, die TOOCAA für schwarzes Acryl angibt: Gravieren mit 60 % Leistung und 21.000 mm/min, Schneiden mit 100 % Leistung und 200 mm/min.

    Schiefer:

    Ein beliebtes Material für die Bearbeitung mit deinem Lasergravierer ist auch Schiefer. Besonders als Schneidebrettchen, Untersetzer oder Klingelschild gibt es hier viele kreative Möglichkeiten. Natürlich haben wir auch die Bearbeitung von Schiefer getestet. Schiefer wird durch das Aufrauen bei der Gravur aufgehellt und abhängig davon, wie viel Leistung auf den einzelnen Punkt gebracht wird, variiert die Rauheit und auch etwas der Farbton. Am harmonischsten wirkt es, wenn man etwas schneller mit reduzierter Leistung arbeitet, in unserem Fall war das eine Leistung von 30 % bei einem Vorschub von 3.500 mm/min. So ergibt sich eine sehr gleichmäßige hellgraue Färbung, bei der die Oberflächenstruktur erhalten bleibt. In einem weiteren Durchgang haben wir aber auch mit 50 % Leistung und einem Vorschub von 1.500 mm/min ein gutes Ergebnis erhalten. In diesem Fall ist der Farbton nahezu identisch, die Oberfläche wird jedoch deutlich rauer und die Struktur bleibt nicht mehr erhalten.

    Magic Material:

    Im Zubehör von TOOCAA findet sich mit dem Magic Material Package ein weiteres, spannendes Material. Es enthält zweilagige Kunststoff- und Kunstlederbögen. Die obere Schicht wird bei der Bearbeitung mit dem Laser abgetragen und die untere freigelegt. So ergibt sich ein schöner zweifarbiger Effekt, mit dem sich filigrane Bilder, kreative Schilder oder Highlights für Nähprojekte, wie individuelle Etiketten, herstellen lassen. Graviert haben wir die grün-weiße Platte mit 30 % Leistung und 24.000 mm/min Bewegungsgeschwindigkeit.

    Das Materialset bietet ganz interessante Möglichkeiten, jedoch muss man hierfür die Grafiken etwas anders vorbereiten. Direkte Farbabstufungen, wie beim Gravieren von Holz, sind hier nicht möglich, aber man kann über die Punktdichte einen Farbabstufungseffekt erzielen. Besonders gut lassen sich hier natürlich Schriftzüge, Formen und Skizzen realisieren. Für unseren Test auf der grün-weißen Kunststoffplatte haben wir zwei Grafiken von Pixabay graviert, einen Baum und eine Bulldogge. Insgesamt umfasst das Magic Material Package 10 verschiedene Materialien in den Abmessungen 254 mm x 254 mm. Hierbei handelt es sich um Kunststoffplatten in: Rot/Weiß, Grün/Weiß, Schwarz/Weiß, Schwarz/Grün, Schwarz/Rot, Schwarz/Gelb, Schwarz/Blau. Weiterhin ist PU-Leder in folgenden Kombinationen enthalten: Bambus/Schwarz, Blau/Cold, Braun/Silber.

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    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.