TOOCAA L2 – Test/Review

    Design und Verarbeitung:

    Der TOOCAA L2 besitzt ein sehr gradliniges Design und wirkt insbesondere durch den Grundrahmen aus Aluminium sehr hochwertig. Aber er wirkt nicht nur so, er ist durchgängig hochwertig verarbeitet. Alle Einzelteile sind passgenau und fehlerfrei gefertigt. Basierend auf einem Lasergravierer im klassischen offenen Aufbau, wurde dieser um eine aufklappbare Abdeckung ergänzt. Damit diese auch im aufgeklappten Zustand stehen bleibt, befinden sich im Inneren Gasdruckdämpfer. Der Innenraum wird durch einen umlaufenden LED-Streifen beleuchtet, besonders in Verbindung mit der Kamera sehr hilfreich, um eine gute Bildqualität zu erreichen. An der Vorderseite befindet sich ein Bedienungsknopf, an der rechten Seite vorne zudem der Ein-/Ausschalter, ein Speicherkartenslot, ein USB-C- und ein USB-Typ-A-Anschluss. Das einzige Element, dass die klare Optik stören mag, ist der rückseitig montierte Lüfter und der frei stehende Kompressor des Air-Assist-Systems.

    Die verfügbare Software:

    Im Bereich der DIY-/Hobbylasergravierer gibt es neben den herstellereigenen Programmen zwei große Platzhirsche, die freie Software LaserGRBL und die kostenpflichtige Software Lightburn.

    LaserGRBL:

    Hierbei handelt es sich um eine freie Software (Freeware), um einen Laser unter Windows anzusteuern. Die Software bietet eine Unterstützung für die meisten Lasergravierer, die mit einer GRBL-basierten Firmware arbeiten.
    Zunächst einmal bietet LaserGRBL einige grundlegende Steuerungsoptionen, um die Achsen zu verfahren und den Laser manuell ein-/auszuschalten. Möchte man nun eine Grafik gravieren, kann man entweder eine GCODE-Datei exportieren oder die Daten direkt via USB an den Lasergravierer senden.
    LaserGRBL arbeitet stark Grafik-basiert, DXF-Dateien kann man z.B. nicht importieren. Dafür bietet die Software viele Optionen, wenn man eine Grafik importiert. Man kann diese zum Beispiel in Schwarz-Weiß-Darstellung gravieren oder auch in einen Pfad umwandeln und so die Konturen ausschneiden.

    Lightburn:

    Bei Lightburn handelt es sich um eine kostenpflichtige Software zum Betrieb von Lasergravierer, es gibt allerdings eine 30-tägige Testversion mit vollem Funktionsumfang. Da sich diese Software auch an professionelle Geräte richtet, gibt es unterschiedliche Versionen. Für die meisten Lasergravierer aus dem DIY-/Hobbybereich eignet sich die GCODE-basierte Version.
    Als professionelle Software bietet Lightburn einen großen Funktionsumfang. Auch hier kann man den Laser entweder direkt ansteuern oder GCODE-Dateien exportieren. Mit Blick auf den Import wird eine Vielzahl von Grafik- und Vektorformaten unterstützt, darunter auch DXF und SVG. Im Editor lassen sich Vektordateien neu arrangieren, bearbeiten und auch direkt erstellen. Man kann Lightburn auch um eine Kamera ergänzen, mit der sich bei korrekter Kalibrierung Objekte millimetergenau platzieren lassen.

    TOOCAA Studio:

    Von TOOCAA gibt es auch eine eigene Software zur Bedienung des L2. Diese muss nicht installiert werden, sondern läuft online im Browser. Hierbei handelt es sich gewissermaßen um eine abgespeckte Version von Lightburn. Die Oberfläche weist viele Ähnlichkeiten auf, der Funktionsumfang ist aber etwas reduziert. Importieren kann man neben Bilddateien auch SVG- und DXF-Dateien. Auch hier kann eine Kamera verwendet werden, allerdings wird die Kalibrierung nicht gespeichert, sondern muss jedes Mal erneut vorgenommen werden. Einfache geometrische Formen können, genau wie Texte, direkt in TOOCAA Studio erstellt werden.

    Bedienung des Lasers und Erfahrungen mit der Software:

    Für die Bedienung des TOOCAA L2 ist die direkte USB-Verbindung zu einem Computer unerlässlich, da sich am Gerät kein Display befindet, über das man Aufträge starten kann. Ebenso ist es nicht möglich, via WLAN eine Fernsteuerung vorzunehmen. Im Test haben wir uns auf Lightburn und TOOCAA Studio fokussiert, da diese beiden Programme aufgrund ihrer Funktionalität am relevantesten sind.

    Die grundlegende Bedienung ist immer gleich, in der Software importiert man seine Vorlage und richtet diese mithilfe der Kamera oder des Gitters aus. Möchte man die Position genauer testen, kann man den Laser anweisen, einmal den Rahmen abzufahren. Nun muss man nur noch die entsprechenden Parameter abhängig von Material und Vorhaben einstellen und schon kann es losgehen. Das Air-Assist-System und der Lüfter für die Absaugung verfügen jeweils über einen separaten Anschluss und müssen manuell gestartet werden. Wichtig ist auch auf eine korrekte Fokussierung zu achten. An der linken Seite der Lasermodulhalterung findet sich ein kleiner herunterklappbarer Arm, dieser ist so ausgelegt, dass er für das Gravieren von Oberflächen und das Schneiden von bis zu 3 mm dickem Material die ideale Fokussierung einstellt. Für größere Materialstärken liegt ein kleiner Unterlegekeil bei, um den passenden Fokus für 3 mm – 6 mm und > 6 mm einzustellen. Die Fokussierung geht so schnell von der Hand.

    TOOCAA Studio:

    Zuerst haben wir für den Test auf TOOCAA Studio zurückgegriffen. Die Software ist sehr leicht zu bedienen und durch den Betrieb im Browser sehr plattformunabhängig. Wir hatten hier auch einmal die Kamera kalibriert, leider bleiben diese Daten aber nicht erhalten. Ein weiteres Problem besteht beim Import von DXF-Dateien, denn hier wurden nicht immer alle Konturen sauber übernommen. Insgesamt wäre hier eine Installationsversion komfortabler. Eine weitere schöne Ergänzung wäre die Integration einer Materialbibliothek, in der nicht nur die von TOOCAA bereitgestellten Parameter hinterlegt sind, sondern auch eigene Werte hinterlegt werden können. Für einfache, schnelle Arbeiten ist TOOCAA Studio sehr gut geeignet.

    Lightburn:

    Für die Arbeit mit Lightburn stellt TOOCAA für den L2 eine Konfigurationsdatei bereit, die nur importiert werden muss, schon ist alles passend konfiguriert. Das hat bei uns auch gut funktioniert. Werden der Tests war uns aufgefallen, dass der Lasergravierer vor dem Start von Windows eingeschaltet sein musste, damit wir problemlos eine Verbindung herstellen konnten. Einmal durchgeführt, bleibt die Kalibrierung der Kamera erhalten und ermöglicht eine sehr passgenaue Positionierung bis auf etwa 1 mm genau. Der Funktionsumfang von Lightburn ist sehr umfassend und so eignet sich die Software für kleine und große Projekte gleichermaßen.

    1
    2
    3
    4
    5
    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.