Ergonomie, Handling und Präzision:
An der Rückseite verfügt die Tastatur über zwei kombinierte, ausklappbare Stützen um diese in zwei Höhen leicht schräg stellen zu können. So ist eine Anpassung an individuelle Vorlieben problemlos möglich. In Verbindung mit der flachen Grundeinheit ergibt sich so eine angenehme Arbeitshöhe auch ohne Handballenauflage. Dank gummierter Füße an der Unterseite hat die Tastatur einen guten Halt, selbst auf einem Mauspad.
Wie für lineare Switches üblich haben die Tasten keinen direkt wahrnehmbaren Druckpunkt und lassen sich insgesamt leicht drücken. Die Switches haben einen gewissen Auslöseweg, wodurch die Gefahr von Fehleingaben zuverlässig minimiert wird. Der Klang der Tastatur ist irgendwo zwischen klickend und dumpf anzusiedeln, wodurch sich ein angenehmer Sound ergibt. Auch die Lautstärke ist in Ordnung, aber man hat hier natürlich keine Silent-Switches verbaut. Die Lautstärke reduziert sich natürlich, wenn man die Tasten nicht immer bis zum maximalen Anschlag durchdrückt. Aber ein gewisses Geräusch gehört bei einer mechanischen Tastatur ja auch zum Feeling dazu.
Ein Ghosting konnten wir in unsere Spieletests nicht feststellen. Von Ghosting spricht man, wenn eine Tastatur beim Drücken von mehreren Tasten gleichzeitig nicht alle Eingaben erfasst. Das kann insbesondere in Shootern passieren, da man hier oft viele Aktionen gleichzeitig durchführen muss. Das N-Key-Rollover der Tastatur funktioniert zuverlässig. Ein N-Key-Rollover ermöglicht es alle Tasten gleichzeitig zu drücken und die Tastatur erfasst jede einzelne Eingabe. Das n steht hierbei als Variable für die Tastenanzahl der Tastatur, denn in der Mathematik nutzt man ein n immer für eine natürliche Zahl (alle Zahlen von 1 bis unendlich ohne Nachkommastellen).
Software:
Für die Programmierung und Anpassung der Vulcan II Mini greift ROCCAT auf die Software SWARM zurück, die die zentrale Softwareplattform für alle Produkte von ROCCAT bildet. So kann man hiermit nicht nur Tastaturen und Mäuse, sondern auch beispielsweise die Headsets konfigurieren. Bei unserem Test haben wir die Version 1.9429 von ROCCAT SWARM und die Firmware 1.23 der Tastatur genutzt. Beim erstmaligen Verbinden muss zunächst noch das zugehörige Modul der Software heruntergeladen werden. Möglicherweise erfolgt auch ein Firmware-Update der jeweiligen Komponente.
Das Fenster ist übersichtlich aufgebaut. Oben findet sich eine Leiste, in der alle angeschlossenen Produkte von ROCCAT erscheinen und unten ist die Auswahl der individuell anpassbaren Profile möglich. Das Modul der Tastatur unterteilt sich schließlich in drei verschiedene Reiter.
Der erste Reiter umfasst allgemeine Funktionen, wie ein Audio-Feedback oder Anpassungen der Zeichenwiederholung. Zur Individualisierung der Tastenbelegungen ist der zweite Reiter wichtig. Denn hier können wir die Belegung jeder einzelnen Taste ändern und für unsere Zwecke anpassen. Durch die Duplikations-Technologie können wir jeder Taste zwei Bedeutungen zuteilen. Natürlich können wir auch Makros anlegen und der Tastatur zuordnen. Für alle Fans der Tastenbeleuchtung ist der dritte Reiter wichtig. Hier können wir zum einen klassische Effekte, wie den Regenbogen, eine statische oder Laufbeleuchtung und weitere der Tastatur zuordnen. Wir können aber auch unser eigenes Design erstellen und hierbei zum Beispiel den Tasten mit einer FN-Funktion eine abweichende Beleuchtung zuordnen. Zudem kann man auch die intelligente AIMO-Beleuchtung aktivieren, die abhängig von App- und Tastaturnutzung die Farbeffekte anpasst.
Fazit:
Die ROCCAT Vulcan II Mini weiß nicht nur optisch, sondern auch technisch und haptisch zu überzeugen. Durch die flachen Tastenkappen und die Aluminiumabdeckung des unteren Teils der Tastatur ergibt sich eine wirklich hochwertige Optik. Doch die verwendeten Materialien sehen nicht nur gut aus, die Tastatur fühlt sich so auch hochwertig an. Auch ergonomisch hat die Tastatur viel zu bieten. Die Höhenverstellung ermöglicht in Kombination mit dem kompakten Format ein angenehmes Tippen auch ohne eine Handballenablage. Hierbei zeigen sich die Tastenkappen auch trotz der eher glatten Oberfläche als angenehm griffig.
Im heutzutage üblichen Gaming, wird man wahrscheinlich keinerlei Einschränkungen durch die 65-%-Bauform finden, weswegen dieses Format mittlerweile auch so beliebt geworden ist. Bemerkbar macht sich das kompakte Format der Tastatur besonders dann, wenn man das klassische Steuerkreuz benötigt oder häufig die F-Tasten nutzt. Letztere sind zwar über die FN-Taste und eine Doppelbelegung vorhanden, jedoch muss man dann bei Tastenkombinationen natürlich auch immer eine Taste mehr drücken, zum Beispiel Alt + FN + 4, statt Alt + F4. Grade in produktiven Anwendungen ist dies sicherlich ein Problem, jedoch handelt es sich bei der ROCCAT Vulcan II Mini auch um eine Gaming-Tastatur, die dank kompakter Bauform einen platzsparenden Einsatz ermöglicht.
Aktuell ist die Tastatur laut idealo.de ab 129,99 € zzgl. Porto erhältlich (Stand: 14.11.2022). So ergibt sich ein stimmiges und angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis, wenn man die technische Ausstattung der Tastatur mit optischen Switches und Dual-LED-Beleuchtung bedenkt.
Das gefiel uns gut:
- Hochwertige Verarbeitung und dazu passende Materialauswahl.
- Sehr effektvolle ARGB-Beleuchtung der Tasten.
- Die Beleuchtung ermöglicht eine Darstellung der Zweit-Funktionen der Tasten.
- Präzise Auslösung der Switches.
- Angenehmes Klickgeräusch.
- Integration in SWARM-Software.
Das sehen wir kritisch:
- Etwas enger Anschluss für das USB-C Kabel, da es eingelassen ist.
Die Vulcan 2 Mini wurde Game2Gether von Roccat für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.
Quelle: Produktseite Roccat